Der 2015 angestoßene Rahmenplan Innenstadt ist ein rechtlich unverbindliches Konzept für die Stadtentwicklung im Innenstadtbereich von Osterholz-Scharmbeck. Neben einer Analyse soll er themenübergreifende Handlungsansätze und konkrete Projekte beinhalten, wobei (O-Ton Stadtverwaltung) Schwerpunkte und Schlüsselprojekte mit konkreten Umsetzungschancen herausgearbeitet werden sollen. Als zentrale Fragestellungen werden die Qualität des öffentlichen Raumes, fehlende Wohnangebote und die bessere Anbindung umliegender Quartiere genannt. Der Rahmenplan soll möglichst innerhalb eines Jahres erstellt werden und eine Perspektive bis ca. 2030 aufzeigen.
Zur Auftaktveranstaltung am 14.10.2015 waren gut 100 interessierte und recht bunt gemischte Zuhörer in das leerstehende Ladenlokal im Haus am Markt (demnächst Subway, wie man munkeln hört) gekommen. Vorrangig Anwohner, Geschäftsleute und Politiker waren der Einladung der Stadt gefolgt, um sich von Stadtverwaltung und Beratern von BPW baumgart+partner informieren zu lassen. Nach Begrüßung und Einführung durch Bürgermeister Torsten Rohde und Stadtplaner Stefan Kamischow stellte zunächst Maja Fischer von BPW das Ergebnis der Bürgerbefragung (PDF 0.7 Mb) aus dem September vor. Hauptpunkt des Abends war eine fundiert und lebendig vorgetragene Präsentation (PDF 2.5 Mb) von BPW-Partner Frank Schlegelmilch.
Er resümierte zunächst die Eindrücke der „Externen“, gewonnen bei Begehungen, Befragungen und Arbeitssitzungen und gegliedert nach sieben markanten Räumen:
1. Marktweide und Kirchengrundstücke
2. Hinter der Wurth
3. Rund um den Marktplatz
4. Rund um die Kirche
5. Kirchenstraße
6. Stadtpark und Bach
7. „Innenstadtring“ (Bahnhofstraße / Baustraße / Marktweide / Schwaneweder Straße / Poststraße)
Ich persönlich habe aus dieser Stunde allerlei interessante Anregungen mitgenommen, für die es ganz offenkundig der Perspektive „von außen“ bedurft hatte. Der große (theoretische) Wert des zentral gelegenen Fließgewässers Scharmbecker Bach, einige auf den Dokumentationsfotos wahrlich trostlose Ansichten (Teile von Marktweide, Hinter der Wurth), unübersichtliche Verkehrsführung auf den ersten Metern Marktstraße an der Volksbank, aber auch positive Aspekte wie Kirchenstraße, Spielplatz, Gastronomie etc.. Besonders im Gedächtnis blieb mir die Vision einer „naturnahen Achse“ vom Campus entlang des Scharmbecker Baches hin zum Stadtpark einerseits und einer „PKW-orientierten“ Annäherung von Seiten der Marktweide mit evtl. größerem Parkhaus und einem attraktiveren Entrée zur Stadtmitte zwischen Gemeindehaus und Kirchenplatz andererseits.
Aus den Beobachtungen und bisherigen Gesprächen entwickelte Schlegelmilch acht potenzielle Leitziele, über deren Priorität alle Zuhörer anschließend mittels Klebepunkten „abstimmen“ durften:
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– Förderung vielfältiger Einzelhandels- und Erlebnisangebote
– Entwicklung von einladenden Innenstadteingängen
– Belebung und Gestaltung der Plätze
– Wahrnehmbarkeit des Scharmbecker Bachs als verbindendes Element
– Öffnung des Stadtparks zur Innenstadt
– Schaffung neuer Wohnangebote
– Optimierung der Erreichbarkeit für alle Verkehrsteilnehmer
– Pflege und Entwicklung einer lokalen Baukultur.
Am Mittwoch, 24. Februar 2016, findet als Folgeveranstaltung im Rathaus die erste Bürgerwerkstatt statt. In kleinen Arbeitsgruppen sollen dann Ideen und Vorschläge erarbeitet werden. Ich schließe mich unserem Bürgermeister an: „Lassen Sie uns die Stadt gemeinsam entwickeln und mischen Sie sich ein.“