Kirchenstr. 7

Café MaNiCl in Osterholz-Scharmbeck
Neueröffnung 2015: Café MaNiCl
Nach (wieder einmal) mehreren Monaten Leerstand eröffnete im Dezember 2015 anlässlich des Weihnachtsmarktes des Café MaNiCl (Tel. 04791-8077582) in der Kirchenstr. 7a.

Der Gebäudekomplex mit den Hausnummern 7 und 7a (früher Kirchenstr. 104) im Herzen der Scharmbecker Innenstadt blickt auf ein über 275-jährige Geschichte zurück, viele Jahre davon als mehr oer weniger renommiertes Gasthaus (Helmkens Gasthaus, Hotel Coldewey, Norddeutsches Haus, Strandkorb 101).

1840 eröffnete Georg Heinrich Helmken ein Gasthaus mit Hotel für Marktbesucher und Schausteller, die sich der großzügigen Stallungen direkt an der Marktweide bedienen konnten. 1862 wurde im Gasthaus Helmken die „Schützen-Liedertafel“ des Scharmbecker Schützenvereins gegründet. 1866 starb Georg Heinrich, sein Sohn und Erbe Georg Helmken betrieb neben der Gastwirtschaft einen Holzhandel. Mit 27 Jahren wurde er -wie sein Vater- Bürgervorsteher und übte dieses Amt über 30 Jahre lang aus. Das Gasthaus verpachtete er 1876 an Diedrich Coldewey, er selbst zog in das ehemalige Haus des Bäckers Schlichtermann Hinter der Kirche. 1890 ging das Hotel Müthel in den Besitz des Gastwirtes Coldewey über. 1898 eröffnete der Tierarzt Max Tschenscher seine Praxis zunächst hier im Hotel Coldewey. 1907 übernahm Friedrich Sieburg Hotel und Gaststätte von Philipp Oekermann. 1919 übernahm Josef Weiser die Wiegandsche Gaststätte. 1921 verkaufte Wilhelm Wehmann das Gebäude an den Flecken Scharmbeck, der hier Wohnungssuchende unterbringen wollte. (Quelle: Meenkhoff)

Besitzer lt. Heimatbuch: 1904 Wilhelm Martens, 1907 Philipp Oekermann, 1907 Friedrich Sieburg, 1915 Wilhelm Wehmann, 1921 Flecken Scharmbeck. (Quelle: Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch 1967, J. Segelken, 1967)

1926 diskutierte der Magistrat, die Immobilie „unter der Hand“ zu verkaufen, um mit dem Erlös die geplante Badeanstalt zu finanzieren. Sie blieb aber bis 1930 im Besitz der Stadt. Die Gaststätte war von Josef Weiser gepachtet, im Haus wurden von der Stadt außerdem Wohnungssuchende untergebracht.

1930 Verkauf an den Kaufmann Ludwig Meyer (Heiligenbergstr.) für RM 20.000. Carl Kühne eröffnete ein Spezial-Fischgeschäft, Ludwig Meyer das Restaurant „Norddeutsches Haus“. 1934 machte Mechanikermeister Dietrich Bühring im Hinterhaus eine Auto- und Motorradwerkstatt auf, die er und seine Frau 1935 in ihr neu errichtetes Haus Bahnhofstraße 92 verlegten. 1935 eröffnete Friseurmeister Johann Otten einen Friseursalon.

1946 weihte Meyer eine neue Tanzfläche im Freien ein, 1947 traf sich im Norddeutschen Haus der von der US-amerikanischen 1913 Labor Superdivision Company ins Leben gerufene „Boys-Club“. 1959 übernahm Werner Broeckmann aus Gröpelingen die Gaststätte als Pächter, 1962 Hans Kühne. 1964 eröffneten Fritz Cordes und seine Frau das Tanz- und Unterhaltungslokal „Strandkorb 101“, das 1970 geschlossen wurde.

1962 verlegte Ludmilla Bölderl ihr Korsettgeschäft von der Kirchenstraße 11 hierher ins Haus von Änne Meyer, 1966 zog sie dann zum Katrepel 11. 1969 machte Paul Gensel eine Chemische Reinigung auf. 1970 eröffneten Gerd und Ursula Schmitz die „Baby- und Kinderstube H. Schiller“, während „Farben-Meyer“ (Inh. Ludwig Meyer) von Nr. 7a in die vom „Strandkorb 101“ geräumte Nr. 7 zog und Ingrid Mroncz in Nr. 7a ein „Woll-Stübchen“ aufmachte. 1978 Eröffnung der Galerie Nr. 1 (Heimwerkerstudio, Bilderrahmen). 1981 übergab Ingrid Mroncz das „Woll-Stübchen“ an ihre Tochter Astrid Tiedemann. 1985 zog „Farben-Meyer“ zur Schwaneweder Str. 1 und Karin Sausmikat eröffnete den „Salon Karin“. 1992 machte Ursel Hofstee ihr „DKV-Service-Center“ in Nr. 7a auf. 1999 Eröffnung des „Cafe 99“ (Inh. Dagmar Steeneck & Rita Grotheer). (Quelle: Meenkhoff)

2009: Besitzer Angelika & Arnold Murcken. Nr. 7: „Salon Karin“ (Karin Schumacher), Bilder und Rahmen Studio (Renè Cammann). 7a: Café 99 (Dagmar Steeneck), DKV (Ursel Hofstee).
(Quelle: Hamme Report 27.12.2009)

2011: Das Bilder- und Rahmen-Studio wurde geschlossen, vorübergehend ist ein Flohmarkt eingezogen. Thomas Teewes übernahm das Café 99.

2012: Im ehemaligen Rahmenstudio eröffnete mit Cori-Design eine Schneiderei. Thomas Teewes schloss das Café 99.

2013: Salon Karin wurde geschlossen, im Dezember eröffnete im ehemaligen Café 99 das Café Melchor, welches aber nur ein Jahr bleibt.

2015: Im Dezember Eröffnung des Café MaNiCl.

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