Das Foto des Mühlrads am Scharmbecker Bach ist eigentlich ein wenig irreführend, auch wenn es genau am Standort der Fe(h)senfeldschen Mühle oder Fe(h)senfeld’schen Kornmühle in Osterholz-Scharmbeck entstanden ist. Die Mühle selbst existiert nämlich seit 1964 nicht mehr.
Das hier sichtbare Mühlrad wurde 1997 mit Geldern der Klosterholz-Tombola gebaut. Zuvor war an diesem Ort schon 1973 in Erinnerung an die ehemals neun Wassermühlen entlang des Scharmbecker Bachs ein Mühlrad installiert worden, das nach Angaben verschiedener Quellen entweder von der letzten mit Wasserkraft betriebenen Mühle am Sandbeckerbruch (1926 demontiert) oder von der Fesenfeldschen Mühle selbst (1902 demontiert) stammte.
Der Stadtchronik zur Folge stand seit dem 13. Jh. am Scharmbecker Bach hinter der Willehadikirche eine Kornmühle für die an das Kloster Osterholz bzw. später das Amt Osterholz bemeierten Hofstellen. Den zuvor üblichen Mühlenzins in Höhe von zuletzt 6 Rth. 58 Grote jährlich löste Müller Starke Anfang des 19. Jh. durch Einmalzahlung ab. An ihn, Besitzer der Mühle bis 1842, erinnert noch heute Starkes Teich, das ehemalige Wasserreservoir der Mühle für Trockenzeiten.
Nachfolger Starkes war Diedrich Kohlmann, dem dann 1851 Gutsbesitzer von Sandbeck die Mühle abkaufte. 1856-1934 war sie im Familienbesitz von Johann Hinrich Schröder und seinen Nachfahren, die 1902 das Mühlrad demontierten und auf Turbinenantrieb umrüsteten. Nachfolger war der Müller H. A. Fehsenfeld (Quelle: Menkhoff) bzw. Fesenfeld (Quelle: Segelken), der die Mühle 1963 an den Arzt Dr. Dreibholz verkaufte. Dieser ließ sie 1964 abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Einige Jahre später verließ er Osterholz-Scharmbeck und verkaufte die Immobilie an die St.-Willehadi-Gemeinde.