Die Wahlen zum Europaparlament am 26. Mai 2019 haben in Deutschland bemerkenswerte Veränderungen des Wählerverhaltens aufgezeigt. CDU/CSU haben moderate und die SPD sehr starke Stimmverluste zu verzeichnen, während FDP und AFD leichte und die Grünen sehr starke Zuwächse verbuchen konnten. Erstmals bei bundesweiten Wahlen sind die Grünen zweitstärkste Partei.
Diese „neue Ära” spiegelt sich auch in den örtlichen Wahlergebnissen wider. Sowohl im Landkreis Osterholz als auch in der Stadt Osterholz-Scharmbeck kristallisieren sich drei annähernd gleichstarke Wählergruppen heraus, die jeweils 20,5 bis 28,5 % und zusammen mehr als 70 % der abgegebenen Stimmen ausmachten:
Die Stimmauszählung in den einzelnen Wahlbezirken der Stadt Osterholz-Scharmbeck (siehe dort) ergab Mehrheiten für die SPD in 4 Bezirken, für die Grünen in 7 Bezirken und für die CDU in 14 Bezirken und bei den Briefwählern.
Im Detail gingen von den 12 Wahlbezirken der Kernstadt 6 an die Grünen, 4 an die CDU und 2 an die SPD. In allen Außenbezirken (Teufelsmoor, Sandhausen, Freißenbüttel, Ohlenstadt, Hülseberg, Garlstedt und Heilshorn) ergaben sich CDU-Mehrheiten. Die Wahlbezirke in Buschhausen (Grüne 1, CDU 1), Pennigbüttel (SPD 1, CDU 1) und Scharmbeckstotel (CDU 1, SPD 1) zeigten gemischte Ergebnisse.
Ich bin gespannt, ob und wie sich diese Wählerwanderungen später auch in der Kommunalpolitik wiederfinden werden und wie sie diese beeinflussen können.