Auch in diesem Jahr trafen sich eine ganze Reihe von Osterholz-Scharmbeckern am Mahnmal in der Bahnhofstraße, um anlässlich des 77. Jahrestages der sog. Reichspogromnacht ihrer ehemaligen jüdischen Mitbürger zu gedenken.
Mit knapp 50 Teilnehmern waren es diesmal sogar deutlich mehr Menschen als in den Vorjahren, die der stellv. Bürgermeister Klaus Sass begrüßen konnte. Wie in jedem Jahr überkam mich ein leichter Schauer, als Volker Müller und Ulrich Marahrens am Schauplatz der 1938 in Brand gesetzten Synagoge die Namen und Adressen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger Osterholz-Scharmbecks verlasen, die Opfer des Nazi-Terrors wurden. Ihnen und ihrem hier beschriebenen Schicksal galten die anschließende Schweigeminute und viele Blumen und Steine auf dem Gedenkstein.
Im Anschluss stellte die Stadt im Rathaus die druckfrische Dokumentation „Jüdische Bürgerinnen und Bürger in Osterholz-Scharmbeck“ von Ilse Schröder, Sonja Sancken und Horst Böttjer (Stadt Osterholz-Scharmbeck) vor. Zur Feierstunde im Foyer reichte zur allgemeinen Freude die vorgesehen Bestuhlung nicht, den über 100 Interessierten Platz zu bieten.
Die kurze Feierstunde wurde von Klaus Sass eröffnet und von Klezmer eines Projektorchesters unter Leitung von Ilse Zink aufgelockert. Nach einem Grußwort und einem Blumenstrauß von Pastor Gert Glaser an die Hauptautorin Ilse Schröder wurden Abschnitte der Dokumentation gelesen. Einmal mehr, wenn sich der Jahrestag der brennenden Synagogen in Deutschland jährt, gingen mir die Sätze von Martin Niemöller durch den Kopf:
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Mögen möglichst viele sich auch diese Tage daran erinnern, wenn irgendwo in Deutschland mal wieder etwas in Brand gesetzt wird.
Was ist mit den Tätern passiert,die die Juden in OHZ mißhandelt haben.So groß ist OHZ nicht