Alfred Heidemann (1884-1942) und seine Frau Greta („Grete“) Heidemann (geb. Cohn, 1884-1942) waren Anfang des 20. Jh. respektierte Bürger von Osterholz und Mitinhaber des 1851 etablierten größten Osterholzer Bekleidungsgeschäftes S. J. Heidemann in der heutigen Findorffstraße. Während ihre beiden Kinder Lilli (auch „Lilly“, 1920-1999) und Gottfried (1922-2000) noch nach England bzw. Palästina emigrieren konnten, wurden die Eltern im Nationalsozialismus entrechtet und ermordet, .
Sie lebten im 2. Stock des Gebäudes über der Familie von Alfreds Bruder Iwan. Die Firma mussten die Heidemanns 1937 in Folge des Boykotts jüdischer Geschäfte verkaufen, Greta und Alfred zogen mit Tochter Lilli nach Hamburg und versuchten dort, ihren Lebensunterhalt mit einer Pension zu bestreiten. Lilli konnte (vermutlich 1939) noch nach England auswandern, Gottfried flüchtete nach Palästina. Die Eltern wurden 1941 von Hamburg in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) deportiert, wo sie 1942 ermordet wurden. (Quelle: Lebenserinnerungen Gottfried Heidemann)
Einträge im Gedenkbuch beim Bundesarchiv
Heidemann, Alfred
* 03. August 1884 in Osterholz-Scharmbeck
wohnhaft in Hamburg
Deportation: ab Hamburg 25. Oktober 1941, Litzmannstadt (Lodz), Ghetto
Todesdatum: 19. März 1942, Litzmannstadt (Lodz), Ghetto
Heidemann, Greta
geb. Cohn
* 02. Februar 1884 in Boizenburg
wohnhaft in Hamburg
Deportation: ab Hamburg 25. Oktober 1941, Litzmannstadt (Lodz), Ghetto
Heidemann, Lilli
* 23. November 1920 in Osterholz-Scharmbeck
wohnhaft in Münster i. Westf.
Deportation: unbekannter Deportationsort