Hanlon P et al.: COVID-19 – exploring the implications of long-term condition type and extent of multimorbidity on years of life lost: a modelling study [version 1; peer review: awaiting peer review] Wellcome Open Research 2020, 5 :75
doi.org/10.12688/wellcomeopenres.15849.1
Schottische Epidemiologen haben anhand der WHO-Sterbetafeln berechnet, dass die in Italien an Covid-19 Verstorbenen 12 (Frauen) bis 14 (Männer) Lebensjahre verloren haben (YLL = years of life lost). Nach Korrektur um die dokumentierten Vorerkrankungen (LTC = long-term conditions) verbleiben noch 11 Jahre bei Frauen und 13 Jahre bei Männern. Die verlorenen Lebensjahre hängen stark von Art und Anzahl der Vorerkrankungen ab: ≥80-Jährige verloren mehr als 10 Jahre, wenn sie keine Vorerkrankungen hatten, und weniger als 3 Jahre bei mehr als 6 Vorerkrankungen.
Verlorene Lebensjahre (YLL) sind ein gutes und weit verbreitetes Maß, um die relative Bedeutung verschiedener Todesursachen miteinander zu vergleichen. Sie werden genutzt, um politische Entscheidungen und Maßnahmen des Gesundheitssystems abzuleiten und Interventionen zur Lebensverlängerung zu priorisieren. Ein Vergleich mit den YLL bei anderen Erkrankungen (in Großbritannien 8.2 für COPD, 11.6 für koronare Herzkrankheit, 13.1 für Pneumonie und 21.6 für Asthma) macht deutlich, dass die Covid-19-Mortalität eine erhebliche Belastung darstellt.