Andreas hat in seinem BikeBlogBerlin die aus seiner Sicht Top 10 Radfahrer-Fehler aufgelistet. Er hat dabei, was ich sehr sinnvoll finde, nicht einfach die alljährlich im Frühjahr dahergebeteten „guten Ratschläge“ und Ausrüstungsdetails der StVO wiederholt, sondern wirklich relevante Probleme benannt. Wobei es sich zum Teil um durchaus spezifische Probleme einer Großstadt mit für deutsche Verhältnisse eher hohem Radverkehrsaufkommen handelt. So gehören beispielsweise Überholen und Spurwechsel ohne Handzeichen bei uns in einem Mittelzentrum noch nicht unbedingt zu den drängendsten Problemen. In Amsterdam hingegen habe ich mehrmals am eigenen Leibe gemerkt, wie nötig es bei stärkerem Radverkehr ist.
Hier ist Andreas Liste:
- Abbiegen ohne den vorfahrtberechtigten Verkehr zu beachten.
(Anm.: Gemeint ist insbesondere die Behinderung des fließenden Radverkehrs durch „Quereinsteiger“) - Nebeneinander Radfahren im Berufsverkehr.
- Fahren bei rot, weil gerade kein Auto in Sicht ist.
(Anm.: wg. möglicher Behinderung von Fußgängern und anderen Radlern) - Radfahren auf Gehwegen in ruhigen Straßen oder trotz vorhandener Radspur. Ausnahmen gelten u.a. für Kinder und wenn Radwege markiert sind.
- Fahren ohne Sicherheitsabstand zu parkenden Autos oder zum Fahrbahnrand.
- Halten an Kreuzungen rechts neben LKW oder Heranfahren an anfahrende LKW, wenn die Ampel gerade grün wird.
(Anm.: lebensgefährlich wg. möglicher Selbstgefährdung) - Überholen, Spurwechsel und Abbiegen ohne Schulterblick / Handzeichen.
- Nicht benutzungspflichtige Radwege ohne Notwendigkeit nutzen.
(Anm.: erlaubt ist es, sofern sie sich rechts befinden. Aber auch ich teile mittlerweile die Auffassung, dass es ganz oft auf der Fahrbahn sicherer ist) - Fahren auf dem Radweg in die falsche Richtung.
- Vorrang für Fahrgäste an Bushaltestellen ignorieren. Viele Radfahrer wissen es nicht, die wenigsten halten sich daran: Fahrgäste an Bushaltestellen haben beim Ein- und Aussteigen Vorrang vor Radfahrern auf Radwegen.