Eine der größten oder die größte Flussinsel Europas (die Angaben sind unterschiedlich) mit ca. 600 ha und einer Länge von ca. 11 km. Das heutige Harriersand entstand bei einer Weserkorrektur 1924-32 aus den zuvor sieben Inseln Großer Pater, Harriersand, Kleiner Pater, Nonneneck, Oster-Pater, Wester-Pater und Wilhelms Plate. Seither ist der östliche Weserarm sehr viel schmaler und bei Niedrigwasser fast trocken (Naturschutzgebiet „Rechter Nebenarm der Weser“).
Um 1870 lebten auf Harriersand nur 7 Einwohner, 2004 waren es 67, heute um die 130. Bis in die 1960-er Jahre gab es keine dauerhafte Verbindung zum Festland, es bestand traditionell eine enge Verbindung per Boot nach Brake am linken Weserufer. 1965 wurde die 70 m lange Brücke ans östliche Weserufer fertiggestellt.
Am nördlichen Ende finden sich ca. 150 Wochenendhäuser (wegen Sturmflutgefahr auf hohen Stelzen gebaut), das in den Sommermonaten bewirtschaftete Restaurant Strandhalle mit Sandstrand und einem Campingplatz sowie in der Saison eine Fährverbindung nach Brake für Fußgänger und Radfahrer (Fahrplan).
Auf den ersten Blick vielleicht verwunderlich, was Venedig mit dem Teufelsmoor zu tun haben soll. Aber Ryan Air macht’s möglich: durch die regelmäßige Flugverbindung Bremen/Venedig-Treviso ist die italienische Lagunenstadt für uns in die gleiche erreichbare Nähe gerückt wie etwa Helgoland. Zu ähnlichen Preisen noch dazu (realistisch meist € 60-150 für Hin- und Rückflug). Sehr gut machbar für einen Wochenendausflug. Der sich in jeder Hinsicht lohnt, wie ich finde …
Ein Lehrpfad, der das Leben im Moor und die Arbeit mit Torf nachfühlbar machen soll. Der Weg zum Moorpfad startet am Rathaus, wo sich auch ein Schaukasten mit Erläuterungen befindet (siehe auch Tarmstedt.de).
Das (so die offizielle Bezeichnung) Naturschutzgroßprojekt gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung „Hammeniederung“ lief von 1995 bis 2009. In diesem Zeitraum wurden insgesamt bis zu 16 Mio. € für eine langfristige Sicherung und Entwicklung eines großräumigen repräsentativen Feuchtgebietes mit sehr hoher Bedeutung für zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten investiert. Auf der Grundlage einer Förderrichtlinie des Bundes wurden die Kosten
zu ca. 72 % vom Bundesumweltministerium,
zu ca. 17 % vom Nds. Umweltministerium und
zu ca. 11 % vom Landkreis Osterholz
getragen. Das Zielgebiet mit einer Fläche von ca. 27 km² umfasste die Hammeniederung südlich der Teufelsmoorstraße zwischen den Orten Osterholz-Scharmbeck, Worpswede und Ritterhude. Auf ca. 60 % dieser Fläche sollte teils saisonal überschwemmtes, artenreiches Feuchtgebiet erhalten und entwickelt werden, ca. 40 % des Gebietes dient der Förderung natürlicher Vegetation (Seggen- und Hochstaudenrieder, Röhrichte, Weidengebüsche, Au- und Bruchwälder, Hochmoor- und Wasserpflanzengesellschaften). Brut- und Rastgebiete von Wiesen-, Wasser- und Sumpfvögeln sowie Lebensräume zahlreicher auf Feuchtgebiete angewiesener Tier- und Pflanzenarten wie z. B. Blänken wurden wieder angelegt oder gesichert.
Am 14. Oktober 2008 war Vollmond. Ich wollte die zeitweise aufreißende Wolkendecke nutzen, um an der Elm ein paar stimmungsvolle Herbstbilder zu machen und sah auf dem Rückweg durch Westerbeck nur durch Zufall im Osten den Mond aufgehen. Als dann auch noch zwei Krähen mir den Gefallen taten, sich recht dekorativ auf den Bäumen niederzulassen und zudem Geduld bewiesen, bis ich Stativ und Teleobjektiv aus dem Auto befreit hatte, tat sich ein -wie ich finde- recht ansprechendes Motiv auf. Sehen Sie bitte selbst … (mehr Fotos …).
Recht verbreitet in der Region und nicht nur bei Sonnenaufgang nett anzuschauen sind die Charolais-Rinder. Die aus dem Charolais (bei Charolles) in Frankreich stammende Rasse wird hauptsächlich zur Fleischproduktion und zur Kreuzung im Rahmen der Rinderzucht gehalten. Lt. Wikipedia-Eintrag wiegen Charolais-Kühe bei einer Widerristhöhe um 140 cm 800-900 kg und Stiere bei einer Widerristhöhe um 150 cm 1.200–1.300 kg.
1974 in die Stadt Osterholz-Scharmbeck eingemeindete Ortschaft im Norden, angrenzend an den Ort Ohlenstedt. Mit diesem teilt sich Hülseberg die Ohlenstedter Seen, die Grenze verläuft durch den Quell- und den Goldbergsee. Mit einer Fläche von 6.5 km² ist Hülseberg die kleinste Ortschaft der Stadt. Die Grundschule wurde 1990 geschlossen, in dem 1913 erbauten Schulgebäude ist heute das Dorfgemeinschaftshaus untergebracht. Einwohnerzahl 414 (Stand August 2008, 330 im Jahr 1974). Quelle: Osterholzer Kreisblatt 23.8.2008
Brennw. 18 mm (~32 mm für KB-Format), 25 s, Blende 11, ISO 200 [Standort] • [mehr Fotos]
Am 12. November 2007 war Premiere für die Lampionade, eine Stadtmarketingaktion in Osterholz-Scharmbeck. In Anlehnung an den Laternenumzug der Baseler Fasnacht haben die Geschäftsleute der Innenstadt 48 „Lampions im XXL-Format“ gestaltet und gestern im Rahmen eines stimmungsvollen kleinen Festes der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Innenstadtbereich verteilt haben die mannsgroßen Laternen bis zum 22. Dezember 2007 bei ihren jeweiligen „Sponsoren“ für Lichtstimmung in den Abendstunden gesorgt. Initiator der Aktion war wie bei der Bullenparade und den Windspielen wieder einmal Paul Mahrt.
Nach dem Konkurs der Frerichswerke während der Weltwirtschaftskrise 1931 standen die Werkshallen am Bahnhof Osterholz-Scharmbeck (auch als „alte FAUN-Werke“ bekannt) leer. Grundstück und die Fabrikgebäude waren zunächst im Besitz der Stadt und wurden dann von den Drettmann-Werken übenommen.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auf Hochtouren Drehkreuze für die 8.8-cm-Flakgeschütze der Wehrmacht hergestellt, während des Krieges sollen bis zu 500 überwiegend russische Zwangsarbeiter im Werk eingesetzt worden sein.
Nach dem Krieg erhielt das Werk von der US-amerikanischen Property Control recht rasch eine Genehmigung zur Produktion von Lkw-Anhängern. Später wurden Lastkraftwagen produziert und ein Einstieg in den Schiffbau versucht. Unter anderen stammten die ersten Möbelwagen der Fa. Meyerhoff (damals Bahnhofstr. 37) aus dem Hause Drettmann. Ende der 1950er-Jahre jedoch geriet die Firma in finanzielle Schwierigkeiten, was auf ein zu langes Festhalten an der manuellen Fertigung und ausbleibende Anpassung an industrielle Produktionsverfahren zurückgeführt wird. 1959 wurde das hiesige Werk stillgelegt, Anfang der 1960er-Jahre stellte das nach Bremen-Burg umgezogene Unternehmen die Produktion ganz ein.
Quelle: J. Wilke: Nach dem Krieg wurden Maschinen ausgebuddelt. Osterholzer Kreisblatt 27.10.2007
Der heute recht beschaulich wirkende und ausschließlich touristischen Zwecken dienende Hafenkanal zwischen Hamme und Osterholz (Standort • mehr Fotos) ist mittlerweile über 240 Jahre alt und war noch bis in die 1930er-Jahre ein viel genutzter Handelsweg.
Angelegt wurde er 1765 bis 1766 unter Federführung von Jürgen Christian Findorff. Die Baukosten für den Hafen und den parallel zum Scharmbecker Damm verlaufenden Kanal betrugen 23.000 Rth. Noch 1934 nutzten 891 Torfkähne (835 Halbhunt- und 56 Dreiviertelhunt-Kähne) den Kanal, fast ausschließlich dem Transport von Torf gewidmet. In den 1960er-Jahren wurde auf Grund der hohen Unterhaltskosten intensiv über eine Beseitigung von Hafenkanal und Hafen diskutiert. Quelle: J. Segelken Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch 1967. Verl. H. Saade, 1967.
Beide wurden aber erhalten und stellen heute die „Lebensader“ für die Sportbootschifffahrt (Segel-Club Hamme e.V.) rund um den Osterholzer Hafen dar. Auch die wiederbelebten Torfkähne, Leitsymbole der Bemühungen des Landkreises um eine Stärkung des Tourismus in der Region, nutzen den Hafen mit einer 2005 neu errichteten Anlegestelle und den Kanal intensiv.
ca. 1910 (aus: J. Meyer-Korte: Osterholz-Scharmbeck in alten Ansichten Band 2)
2007
Am Denkmal …, vom Denkmal … ; was für alte Scharmbecker eine Selbstverständlichkeit ist, wird vielen Zugereisten zunächst schwer verständlich sein: von welchem Denkmal ist hier die Rede?
Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges, im Jahr 1872 und damit zehn Jahre nach Eröffnung von Eisenbahnstrecke und Bahnhof auf damals noch fast völlig freiem Feld zwischen den Flecken Osterholz und Scharmbeck erbaut, markierte 110 Jahre lang einen der markantesten Knotenpunkte der späteren Stadt Osterholz-Scharmbeck. 16 Jahre später kündete der Neubau der Zigarrenfabrik Zülch hier vom Aufschwung der örtlichen Tabakindustrie, weitere drei Jahre später entstand gegenüber das Armenhaus (heute Rathaus).
Heute ist das Denkmal fast unscheinbar in den Hintergrund gerückt. 1982 musste es der geänderten Verkehrsführung im Zuge des Neubaus der Eisenbahnunterführung weichen und ist ca. 20 m nach Norden an den Kreuzungsrand versetzt worden. Ob dieses keineswegs untypische Beispiel städteplanerischen Ideenreichtums der 1970er- und 1980er-Jahre dem Gesamteindruck der Kreuzung unmittelbar vor unserem Rathaus zum Vorteil gereicht hat, mag jeder selbst entscheiden.
1905 richtete Schlossermeister Johann Georg Arfmann hier seine Werkstatt ein. 1921 eröffnete Gotthold Schilling ein Fischgeschäft. 1922 machte sich der Hutmacher J. Klibanow im Haus von G. Schilling mit einer Hutfabrik und Umpresserei „Hansa“ selbständig. Arfmann wurde 1927 für die Bürgerliche Einheitsliste zum Wortführer des neuen Magistrats von Osterholz-Scharmbeck gewählt. Im selben Jahr eröffnet Dr. Wilhelm Magerhans seine Anwaltskanzlei in dessen Haus. Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, S. 254 …
1938 bezog Zahnarzt Jürgen Schneider seine Praxis im Arfmann’schen Haus. 1947 eröffnete Rechtsanwalt Dr. Heinrich Deyerling seine Kanzlei. 1986 starb der Landwirt Hinrich Schnibbe im Alter von 54 Jahren. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Auf der Postkarte von 1935 ist im Vordergrund -damals vor dem Schnibbenschen Hof gelegen- einer der etwa zwölf öffentlichen Brunnen zu erkennen, der erst mit der Fertigstellung der öffentlichen Wasserleitung überflüssig wurde. Der große Baum links auf der Aufnahme von 2007 ist die nach der Baumfällaktion im Jahre 1954 einzig übriggebliebene Linde an der Bahnhofstraße.
1991-heute: Sanitätshaus Tolle (erweitert 1996). Heute außerdem Beratungsstelle der BHW Bausparkasse AG.
Die Osterholz-Scharmbecker Ortsgruppe der NSDAP wurde am 1. März 1930 gegründet, erster Ortsgruppenleiter war Franz Grell. Die erste Parteiversammlung fand am 20. März im Tivoli statt. 1931-33 war Johann Georg Arfmann Ortsgruppenleiter, ab 1933 Johann Grotheer. Kreisleiter wurden 1931 der hiesige Friedrich Schmonsees und 1937 Paul Lange. (Quelle: Segelken 1938)
Lt. Stadtchronik wurde Paul Lange aus Lüneburg 1937 als Nachfolger von Reinhard Löffler Kreisleiter, Letzterer ging als Bürgermeister nach Blumenthal. Gleichzeitig wurde die Kreisleitung der NSDAP von Blumenthal nach OHZ in die frühere Direktorenwohnung der Frerichswerke am Schwarzen Weg am Bahnhof verlegt. 1939-40 wurde die Kreisleitung für die Dauer von Langes Kriegseinsatz vorübergehend von Mathus Schlüter aus Wesermünde wahrgenommen. 1944 ging der kommissarische Kreisleiter Bernhard Graalmann nach Wesermünde zurück, Nachfolger wurde Wilfried Weyhausen.
Die Ortsgruppe Osterholz-Scharmbeck wurde im August 1938 in die Gruppe Ost (Ortsgruppenleiter Friedrich Windhorst) und die Gruppe West (Ortsgruppenleiter Johann Grotheer) geteilt. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Stellvertretender Gauleiter war 1938 ein „Pg. Peper“. Erster Sturmführer der SA in Osterholz-Scharmbeck war Heinz Herrmann, 1938 gehörten unter Sturmführer Heinz von Oehsen 217 Männer zum SA-Sturm 25/411. 1932 entstand eine SS-Schar mit 8 Männern, geführt von Fritz Poggensee. Seit 1934 bestand der SS-Zug 2 des SS-Sturmes 9/88 unter dem Kommando des SS-Zugführers Hans Carl Späth mit 26 Aktiven im Jahr 1938. (Quelle: Segelken 1938)
Wenige Tage vor dem Einmarsch der britischen Truppen verbrannte Martin F. „mit höherem Dienstgrad in der örtlichen Parteihierarchie […] hinter dem ‚Haus der NSDAP‘ in der Bahnhofstraße“ [?] Akten und Propagandamaterial. Am 20. April 1945 noch verkündete der Kreisleiter der NSDAP Wilfried Weyhausen:
„Gauleiter und Kreisleiter, sonstige Politische Leiter und Gliederungsführer kämpfen in ihrem Gau und Kreis, siegen oder fallen. Ein Hundsfott, wer seinen vom Feind angegriffenen Gau ohne ausdrücklichen Befehl des Führers verläßt, wer nicht bis zum letzten Augenblock kämpft; er wird als Fahnenflüchtiger geächtet und behandelt.“
bevor er selbst aber in der Nacht des 3. Mai flüchtete. Quelle: E. Meyer-Stiens: Schlagartig brach die Angst durch in M. Wilke, N. Koch: 1945 Kriegsende und Neubeginn, Verlag H. Saade, 1996
Aufn. um 1900 v. G.Seedorf aus: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983
Aufn. 2007
Früher Bahnhofstr. 9
1896 eröffnete Friedrich Wilhelm Weberling neben seinem Eisen-, Kurz und Kolonialwarengeschäft ein Putzgeschäft. 1948 eröffnete Cord Lankenau ein Beerdigungs-Institut. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I+II)
Später entstand hier eine Arztpraxis. Auf dem alten Foto im Hintergrund vermutlich ein Schornstein der Lohgerberei auf dem Grundstück Dewitz am Bach. Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983. S. 30.