Hans Jürgen Otte (geb. 30.7.1921, gest. 5.7.2010) war Lehrer, Schulleiter, Lokalpolitiker und Chronist in Osterholz-Scharmbeck.
1940 ging Otte zur Luftwaffe, wurde in Russland abgeschossen und blieb bis 1947 in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach Rückkehr und Studium wurde er Lehrer, leitete von 1963 bis 1971 die Findorffschule und war dann bis 1984 Rektor der Realschule in Osterholz-Scharmbeck. 1964-1981 saß er für die SPD im Stadtrat, viele Jahre als Vorsitzender der SPD-Fraktion und von 1965 bis 1974 als stellvertretender Bürgermeister.
I’m sorry, there is no complete english version of this website. Anyway, with a lot of help from Jonathan Strauss we did translate a few articles since Oktober 2010, you’ll find a list here.
This site is about the Teufelsmoor, which literally translates to devil’s bog, an area of outstanding historical and scenic interest as long as you ask enthusiastic residents like me. I launched this site back in 2005 as a kind of digital notebook for my impressions and details about people, landscape and history gathered over the years from all kinds of sources. When we moved in 1999, I was attracted by the light, the openness and the cosyness of this region from the very first moment. I translated one of the main articles about the Teufelsmoor itself to give you an idea of what this is about. Please feel free to contact me (see Impressum) in case of any further interest. Cheers!
The term „Teufelsmoor“ is ambiguous, most commonly applied to a landscape in Lower Saxony surrounding the little river Hamme just north of Bremen. As there is no binding definition for Teufelsmoor, the reported size varies between 20 x 20 km and 500-600 km². „Teufelsmoor“ in this extended sense is nowadays used as a brand to promote tourism in the region.
On the other hand, Teufelsmoor is well defined as the name of a small village, first documented as „Düwelsmoor“ in the 14th Century and now part of the city of Osterholz-Scharmbeck. This village is situated at the heart of the „Teufelsmoor in the strict sense“, an area north of the Teufelsmoorstraße including the Günnemoor, the Torfkanal, the Niedersandhauser Moor, the Hamberger Moor and the Oenersmoor and the stretching valleys of the upper Beek inbetween them. „Teufelsmoor (engl.)“ weiterlesen
Eine erlebnisreiche Tagestour bietet der kombinierte Schiffs-/Fahrradausflug nach Bremerhaven. Täglich außer Montags und Freitags verkehrt das Traditionsschiff Oceana der Bremer Reederei Hal över / Schreiber zwischen dem Bremer Martinianleger und der Bremerhavener Seebäderkaje (Fahrplan, Tourenvorschläge in Bremens Umgebung). Zu- und Aussteigen kann man an der Waterfront (Pier 2), an der Moorlosenkirche in Mittelsbüren sowie in Vegesack, Blumenthal, Farge, Brake und Nordenham. Unter Deck werden bis zu 200 Räder mitgenommen, die Bordgastronomie bietet neben Kaffeespezialitäten unter Anderem ein leckeres Frühstück. „Oceana“ weiterlesen
Lüder Halenbeck: Ausflüge in Bremens weitere Umgebung: ein Führer für Touristen
Reprint der Ausgabe Bremen, Kühtmann, 1878/1881.
Bremen: Schünemann, 1983
ISBN 3-7961-1746-5
Inhalt:
– Eine Fahrt nach dem Weiherberge (1878)
– Ritterhude, Stolteler Wald, Elm, Osterholz-Scharmbeck (1881)
– St. Jürgensland (1881) „Buch: Ausflüge 1878“ weiterlesen
Am 13. August 2008 kam es bei einer Torfkahnfahrt in Worpswede bei der Hammehütte Neu Helgoland zu einem tragischen Unfall. Eine 70-jährige Ausflüglerin aus der Region Bad Segeberg ertrank, als der mit einer Gruppe von Landfrauen besetzte Torfkahn „Neu Helgoland“ an diesem stürmischen Mittwoch-Nachmittag beim Anlegemanöver kenterte. Ein weiterer Passagier wurde schwer verletzt, viele erlitten leichte Verletzungen. Aus zunächst nicht geklärter Ursache war während der Fahrt Wasser in den Kahn eingedrungen. Beim Versuch der Fahrgäste, aus dem Torfkahn auszusteigen, war Panik ausgebrochen. (Quelle: Weserkurier, 16.8.2008) „Torfkahnunfall 2008“ weiterlesen
Ein wunderschöner Ausflug für Frühaufsteher: Der Sonnenaufgang über Teufelsmoor und Hamme ist ein Naturschauspiel. Ein gut geeigneter Aussichtspunkt ist die am 23. September 2006 offiziell eingeweihte Hammebrücke bei Melchers Hütte (Standort • mehr Fotos …), offiziell auch Melchers Brücke.
Gleichzeitig wurde am östlichen Ufer der Waakhauser Polder, ein Fuß- und Fahrradweg als Verbindung zwischen Brücke und Waakhauser Straße neu angelegt. Von ca. 740.000 Euro Gesamtbaukosten für Brücke und Zuwege wurden 80 % von der EU und dem Land Niedersachsen getragen, den Rest übernahmen zu gleichen Teilen von jeweils ca. 50.000 Euro die Stadt Osterholz-Scharmbeck, die Gemeinde Worpswede und der Landkreis Osterholz.
Am höchsten Punkt -etwa 4.50 m über der Wasseroberfläche- erweitert sich die ca. 115 m lange Brücke zu einer 3.20 m breiten Aussichtsplattform und knickt dann zu ihrem Auflagepunkt auf dem Deich des Waakhauser Polders etwas nach Osten ab. Die Planung der Brücke stammt -ebenso wie die des Aussichtsturmes in Neuenfelde– vom Bremer Architektenbüro Johannes Schneider.
Ein Bockschiff ist lt. Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1905 eine mit Mastenbock versehene Hulk (antriebsloses Schiff) zum Auf- und Abtakeln von Segelschiffen.
Auch auf der Hamme wurden über Jahrhunderte Bockschiffe eingesetzt, die auch als Böcke oder Weserböcke bezeichnet wurden und hauptsächlich dem Transport von Torf dienten. Es waren antriebslose lange Lastkähne mit geringem Tiefgang, die auf der Weser und den benachbarten Gewässern betrieben wurden. „Bockschiff“ weiterlesen
Das Nadelkissen war eine kleine Insel an der Mündung der Beek, die Spitze des von Beek und Hamme eingerahmten Dreiecks. Ihren Namen verdankt sie der leicht abgerundeten Oberfläche und dem Bewuchs mit Schilf und Rohrkolben. Auf dem Nadelkissen stand von 1877 bis 1893 (oder 1906) eine der Hammehütten, die von „Mudder Murken“ bewirtschaftet wurde und in der u. a. der Wegezoll zum Befahren der Beek zu entrichten war.
Im Zuge der weitgehend im 19. Jh. erfolgten Hammebegradigung erhielt das Nadelkissen eine feste Verbindung zum Festland und verlandete schließlich komplett.
Ein Ausflug in’s Teufelsmoor.
Von J. G. Kohl.
aus Die Gartenlaube (1863). Leipzig. Ernst Keil, Seite 460-64
zitiert nach Wikisource
„Mit dem Namen „Teufelsmoor“ bezeichnen die Geographen auf unsern Landkarten einen beinahe acht Quadratmeilen großen Moorstrich, der ungefähr die Mitte des Herzogthums Bremen ausfüllt und ehemals eine zusammenhängende Wildniß gebildet haben mag, jetzt aber durch die eingedrungene Cultur und die ihm nun einverleibten Dorfschaften und Ackerfluren in eine Menge einzelner Moorstriche zerlegt ist, deren jede ihren besonderen Namen trägt. „Buch: Ein Ausflug ins Teufelsmoor“ weiterlesen
Hammefahrt
Herausgeber: Hans Siewert
Herstellung: Verleger M. Simmering – Lilienthal, 2010
ca. € 19.-
„Hintergründige Betrachtungen sowie interessante Erlebnisse auf einer Torfschifffahrt vom Osterholzer Hafen über ‚Tietjens Hütte‘ nach „Neu-Helgoland'“
Hans Siewert, 1932 in Osterholz-Scharmbeck geboren und Enkel, Urenkel sowie Ur-Urenkel dreier alteingesessener Bockschiffer der Familie Schmonsees, beschreibt auf 80 interessant illustrierten Seiten die Geschichte der Torfkähne, ihre Bedeutung für die Teufelsmoor-Region und die ihm gut vertraute landschaftliche Entwicklung der Hamme im Bereich zwischen Tietjens Hütte und Neu-Helgoland.
Capri war im Frühjahr 2010 angeblich kühler und regnerischer als üblich, aber das wird Touristen ja angeblich überall weisgemacht. Ende April war’s, so um die 16-21° und die Hälfte der Woche Wolken-verhangen mit einzelnen Schauern. „Capri“ weiterlesen
Die Hammehütte Kiautschou (Standort der Hütte), auch „Hütte Kiautschau“, „Rust’s Hütte“, „Fuhses Hütte“, „Puffs Hütte“, „Wedermanns Hütte“ oder „Tweete Hutten“ genannt, liegt am Ende der traditionellen „Holtstelle“ etwa 150 m flussabwärts von Melchers Hütte an der Hamme. Ihren Namen erhielt sie in der Kolonialzeit Ende des 19. Jh. in Anlehnung an die deutsche Kolonie Kiautschou in China.
Nach Ende des Schankbetriebes 1925 diente die Hütte zunächst als Wochenendhaus. 1930 fanden umstrittene Ex-Angehörige der Schwarzen Reichswehr hier Unterschlupf, von denen einer im Januar 1931 unter etwas mysteriösen Umständen auf der Hamme ums Leben kam. „Hammehütte Kiautschou“ weiterlesen
Der Jüdische Friedhof am Klosterkamp (Standort • mehr Fotos …) entstand Mitte des 18. Jh. auf damals freiem Feld, mehr als 100 Jahre vor Inbetriebnahme der benachbarten Eisenbahnstrecke. Die letzte Bestattung fand 1939 statt, die Gesamtzahl der Gräber ist nach der Verwüstung im „3. Reich“ nicht mehr zuverlässig zu klären. Eine Auflistung des Heidelberger Zentralarchivs zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland gibt 74 Grabsteine an, vermutlich auf Basis einer Dokumentation durch Klaus-Peter Schulz aus den Jahren 1968-69. K. Beer fand 1997 noch 71 Grabsteine für 76 Grabstellen und 2 Familiengrabsteine vor, im Jahr 2000 fehlten davon 2 Steine. (Quelle: Beer) Andere Quellen sprechen von 75 Grabsteinen aus den Jahren 1854-1935. (Quelle: Obenaus) „Jüdischer Friedhof“ weiterlesen
Selma und Hugo („Meyer“) Rosenhoff waren Kaufleute in Osterholz und lebten mit ihren Töchtern Ruth und Cläre in der Bördestraße 20 in Osterholz. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurden sie entrechtet, in Konzentrationslager gesperrt und umgebracht. „Meyer-Rosenhoff“ weiterlesen
Iwan Heidemann wurde am 10.11.1938 verhaftet und später in Minsk umgebracht. (Quelle: Bruss: „Bremer Juden“, zitiert nach Murken)
Der Sohn von Iwan („Josef“) und Irma konnte als 16-jähriger nach Palästina auswandern, seine Eltern wurden später ermordet. (Quelle: Murken)
Irma und Iwan Heidemann wurden am 18. November 1941 mit 568 jüdischen Leidensgenossen von Bremen über Hamburg nach Weißrussland in das Ghetto von Minsk deportiert, wo sie spätestens 1942 ums Leben kamen. Quelle: Menkhoff
Nach Angaben des „Offenen Arbeitskreises …“ von 1999, die im Wesentlichen auf der Dokumentation von Klaus-Peter Schulz basieren, wurden Josef und Irma Heidemann wurden 1941 über Hamburg ins Konzentrationslager gebracht und ermordet, ihr Sohn Kurt konnte nach Palästina ausreisen, wo er 1953 im Alter von 29 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. (Quelle: Ernst-Goergens B, Goergens H: Die Geschichte der Juden in Osterholz-Scharmbeck. 1999 und Schröder et al. 2015)
Einträge im Gedenkbuch beim Bundesarchiv
Heidemann, Irma
geb. Löwenstein
* 11. Dezember 1897 in Obernkirchen
wohnhaft in Bremen
Deportation:
ab Hamburg
18. November 1941, Minsk, Ghetto
Todesdatum:
28. Juli 1942, Minsk, Ghetto
Heidemann, Iwan
* 28. Januar 1883 in Osterholz-Scharmbeck
wohnhaft in Bremen
Deportation:
ab Hamburg
18. November 1941, Minsk, Ghetto
Ilse Davidsohn (1906-1942) war die Tochter der alteingesessenen und angesehenen Kaufmannsfamilie Davidsohn in Scharmbeck. Sie wurde am 22. Januar 1906 als Tochter von Sally Davidsohn und dessen Frau Toni (geb. Goldschmidt aus Harpstedt) geboren. Ihr Vater und sein Bruder Eduard hatten 1892 das Bekleidungshaus J. D. Davidsohn in der Poststraße übernommen, Eduard wurde 1893 bis 1915 insgesamt vier Mal zum Bürgervorsteher und 1906 in den Aufsichtsrat der neu gegründeten Spar- und Vorschußkasse gewählt.
Ilses älterer Bruder Johan („John“) Davidsohn war 1904 auf die Welt gekommen, ein drittes jüngeres Geschwisterkind starb noch in der frühen Kindheit.
Die ganze Familie wurde im Nationalsozialismus entrechtet. Nach der vereitelten Brandstiftung an der ehemaligen Synagoge in der sog. Reichspogromnacht (9./10. November 1938) verletzten SA-Männer Ilse schwer, ihr Cousin Ernst (geb. 1891) und ihr Bruder Johan wurden am Folgetag in “Schutzhaft” genommen. John flüchtete noch im gleichen Jahr in die USA, nachdem er bereits 1934 als 30-jähriger Referendar von 40-50 Männern zusammengeschlagen, in “Schutzhaft” genommen und nach Berlin gebracht worden war. Damals hatte er mehrere Flugblätter, die zum Boykott jüdischer Geschäfte aufriefen, entfernt.
Der seit 1933 von den Nationalsozialisten organisierte, u. a. mit Plakaten und uniformierten Wachen vor den Geschäften durchgesetzte Boykott jüdischer Geschäfte führte 1938 zur Geschäftsaufgabe, das Bekleidungshaus wurde von Heinrich von Seggern übernommen. Ilse musste mit ihrer Mutter Toni und ihrem Cousin Ernst in das zuvor von John bewohnte Haus in der Bahnhofstraße 84 ziehen. 1939 mussten die Davidsohns dort die Familie ihres ehemaligen Konkurrenten Alfred Cohen als Mieter aufnehmen, die auf Grund des Gesetzes über Mietverhältnisse mit Juden vom 30. April 1939 von der Stadtverwaltung unfreiwillig zum Umzug genötigt wurden. Die Immobilie in der Poststraße verkaufte Toni im Januar 1941, bevor sie mit Ilse in ein Bremer Judenhaus in der Wiesbadener Straße umzog.
Ilse wurde am 17. November 1941 mit 569 ihrer Leidensgenossen (440 aus Bremen und 130 aus dem Regierungsbezirk Stade) am Bremer Lloydbahnhof zusammengetrieben und über Hamburg, wo weitere 407 Juden aus Hamburg und Umgebung zusteigen mussten, nach Minsk verfrachtet. Dort kam sie am 23. November an, ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt. Sie kam entweder bereits im ersten Winter im Ghetto von Minsk oder 1942 im Rahmen der Massentötungen durch Vergasen oder Erschießen ums Leben.
Eintrag im Gedenkbuch beim Bundesarchiv
Davidsohn, Ilse
* 22. Januar 1906 in Osterholz-Scharmbeck
wohnhaft in Osterholz-Scharmbeck
Deportation:
ab Hamburg
18. November 1941, Minsk, Ghetto