Hammebrücke Scharmbeckstotel

Alte Hammebrücke Scharmbeckstotel
Alte Hammebrücke Scharmbeckstotel
Zur Jahreswende 2011/12 ist die Hammebrücke bei Scharmbeckstotel unter Federführung des Amtes für Landentwicklung Bremerhaven (Regionaldirektion Otterndorf des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen LGLN) umfassend „in Stand gesetzt“ worden, was genau genommen einem Abbruch der alten und Aufbau einer neuen Brücke entsprach.

Im Dezember 2011 begannen die Bauarbeiten: Die Stützpfeiler der alten Brücke wurden im Hammegrund belassen, um keine statisch bedenklichen Hohlräume entstehen zu lassen. Sie wurden dann mit Schneidbrennern am Flussboden abgetrennt, nachdem die neuen Stützpfeiler noch von der alten Brücke aus in den Boden getrieben waren. Danach konnten die vorgefertigten Teile der 75-Tonnen-Konstruktion aus druckimprägniertem Eichenholz und Stahl aufgesetzt werden.

Die neue Brücke hat eine Tragfähigkeit von 30 Tonnen, während die alte nur für 6 Tonnen zugelassen war. Die Kosten in Höhe von ca. € 400.000 haben sich Bund (€ 300.000) und mit jeweils € 25.000 Landkreis Osterholz, Stadt Osterholz-Scharmbeck, Gemeinde Ritterhude und Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor (GLV) geteilt. Ende April 2012 ist die neue Brücke eröffnet worden.

Neue Hammebrücke Scharmbeckstotel
Neue Hammebrücke Scharmbeckstotel (2012)

Bahnhofstr. 88

ca. 1920, fotografiert aus der 1. Etage der Jüdischen Synagoge
Vorgänger des eher schmucklosen 50er-Jahre Wohn- und Geschäftshauses in der Bahnhofstraße 88 war einer der acht Scharmbecker Vollhöfe, die den Ort über Jahrhunderte „ausmachten“. Urkundliche Erwähnungen reichen bis 1629 zurück, der später legendäre Ahrens’sche Hof wurde dann 1796 von Alheit und Otto Lütien erbaut. Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983. S. 28.

1650 und 1700 war Jürgen Reiners als Hofbesitzer eingetragen, 1750 Dierck Schriefer, 1800 Otto Lütjen, 1822 Johann Finke, bis 1877 Adolf Christoph Ahrens, bis 1891 Heinrich Christian Ahrens, bis 1913 dessen Witwe Hedwig Ahrens geb. Finken und bis 1956 Ludwig Ahrens, Berlin. (Quelle: Menkhoff)

Seit 1952 betrieb das „Radiohaus Schröder“ (seit 1932 in der Rübhoffstr. 12) in der Bahnhofstr. 88 (später 86) eine Filiale. 1956 erwarb der Bauunternehmer Wilhelm Brummerhop das Grundstück. 1957 errichtete er ein Wohn- und Geschäftshaus, an dem bei einem Brand am 23.12.1960 erheblicher Sachschaden entstand. (Quelle: Menkhoff)

Nach anderen Quellen wurde der Hof 1955 abgerissen und an seiner Stelle 1983 (Quelle: Osterholz-Scharmbeck in den fünfziger Jahren. Hrsg. S. Hofmann, ca. 2004) oder 1955 (Quelle: Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Hans Siewert, 1983) ein Geschäftshaus errichtet.

2011: Eiscafe Cortina feiert 50sten
1960 richteten Dr. Dietrich Emme und seine Frau ihre Praxis ein.
1961 eröffneten Oswaldo und Carlo Gerardini das Eis-Cafe „Cortina“.
1970 zog Gustav Jansen mit seinem Schreibwaren-, Bücher- und Kunstgewerbe-Laden von der Bahnhofstraße 93 her.
1974 EWI-Bekleidungs-Discount.
1976 Drogerie-Markt Weidlich, 1978 übernommen von Olaf Klaembt.
1982 eröffnete Bäckerei Budelmann (Inh. Klaus Gerken) eine Filiale.
1984: Eröffnung des Tee- & Kräuterladens.
1988: Raubüberfall auf das Schmuckgeschäft, Beute DM 40.000.
1989: Fachgeschäft für exklusive Wäsche (Jutta Bünger).
1990: Parfümerie Täsler (Inh. Petra Kurafeiski).
1993: Geßner-Mode für den Mann (Inh. Iris Geßner) und „Mode für Sie“ (Boutique, Inh. Bärbel Wenker).
1996: „Der Herr“ (Internationale Herrenmode)
1998: Geschenkboutique „Minotaurus“ (Inh. Sabine Nebeling); Olivier Giancario aus Cortina übernahm das Eis-Café „Cortina“.
1999: Umzug der Fahrschule Manfred Schucher
2000: VGH-Versicherungsbüro Uwe Flathmann
2001: Wiedereröffnung des „Cortina“ durch Antonio Grossi
9.5.2012: Francesco Carucci eröffnet ein italienisches Feinkostgeschäft
16.12.13: Mehmet Bilan öffnet einen Schuster/Schlüsseldienst

Davidsohn (Familie)

Kaufhaus Davidsohn in Scharmbeck
Das Kaufhaus Davidsohn in der Poststraße (Foto von Bob Davidson mit frdl. Genehmigung von Jonathan Strauss)
Die jüdische Familie Davidsohn lebte etwa 200 Jahre lang in Osterholz und Scharmbeck. Unter ihnen waren hochangesehene Kaufleute und Lokalpolitiker, ihr Manufakturgeschäft und späteres Textilkaufhaus J. D. Davidsohn in der Poststraße war mehr als 160 Jahre lang eines der prägenden Merkmale von Stadtbild und Einkaufserlebnis. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurden die hier ansässigen Familienmitglieder verfolgt und entrechtet, mindestens vier von ihnen kamen in Konzentrationslagern ums Leben. Insoweit ähnelt die Familie in Vielem der gleichfalls jüdischen Familie Cohen (vgl. u. a. Clara und Siegmund Cohen), über die einer der Nachkommen ein beeindruckendes Buch (Beer K: Ein Denkmal der Familie Cohen) veröffentlicht hat. Nach meiner bisherigen Kenntnis fehlen vergleichbare historische Betrachtungen zur Familie Davidsohn, so dass die Geschichte der Familienmitglieder nur bruchstückhaft geschildert werden kann. Wesentlichen Anteil an dieser Darstellung haben Bob Davidson (USA) und Jonathan Strauss (London), die als direkte Nachfahren der Scharmbecker Davidsohns mit Unterstützung von Klaus-Peter Schulz viele Informationen zusammengetragen und Fotografien zur Verfügung gestellt haben.
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Davidson, Jamie

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Jamie Davidson
After all, there is something extraordinary about the Worpsweder Himmel, isn’t it Jamie?

An ihrem vorletzten Tag in Osterholz-Scharmbeck haben wir es neben aller Ahnenforschung auch noch an die Hamme geschafft. Während wir bei Neu Helgoland noch ein wenig an der Hamme spazierten, plauderte ich mit Jamie Davidson über die verschiedenen Theorien zum Begriff des Worpsweder Himmels. Was angesichts grauer Wolken und vorübergehenden Nieselregens zunächst recht theoretisch blieb, dann aber in Ansätzen doch nachvollziehbar wurde. Jamie und Bob legten auf ihrer Europa-Rundreise einen 4-tägigen Stopp in Osterholz-Scharmbeck ein, um die hiesigen Wurzeln der Familie (früher Davidsohn) zu erforschen.

We had some very pleasant and interesting days with both of you, Jamie and Bob. Thank you for your visit! And thank you again for modeling, Jamie … that’s how celebrities feel like 😉

Davidson, Bob

<<    #053 von 999 Gesichtern    >>

Bob Davidson
Letzte Woche hatten wir Besuch aus Übersee, wie man so schön sagt. Netten und interessanten Besuch, der eine ganze Menge mit teufelsmoor.eu zu tun hat. Das Porträt von Bob Davidson aus Gulf Shores in Alabama zeigt ihn auf dem Jüdischen Friedhof Osterholz-Scharmbecks vor den Gräbern seiner Urgroßeltern Jeanette und Isaac Davidsohn.

Bob schrieb mich vor mehr als zwei Jahren an, weil er von seinem entfernten Cousin Jonathan Strauß im Zuge gemeinsamer Bemühungen um die Erforschung ihrer Familiengeschichte auf diese Webseiten aufmerksam gemacht worden war. Bob und Jon sind Nachfahren der Kaufmannsfamilie Davidsohn, die bis zum 2. Weltkrieg eine bedeutende Rolle in Osterholz-Scharmbeck gespielt hat.

Wir tauschten zunächst einige Höflichkeiten und später viele Informationen und Fotografien aus, die Bobs Verständnis seiner Familiengeschichte und mein Bild der jüdischen Geschichte des Ortes immer detaillierter werden ließen. Im Laufe der Zeit reifte dann Bobs Entschluss, gemeinsam mit seiner Frau Jamie einen Trip nach Europa zu planen und sich dort auf die Spuren seiner Vorfahren zu begeben. Über Paris, Basel, Düsseldorf und Dülmen führte diese Reise sie schließlich nach Osterholz-Scharmbeck. Bürgermeister Martin Wagener begrüßte die beiden am Montag offiziell in OHZ und am Nachmittag fanden sich dann eine Reihe „virtuell Bekannter“ im Cafe der St. Marienkirche ein, um bei Butterkuchen, Torte und Kaffee erste persönliche Kontakte mit Jamie und Bob zu knüpfen. Ilse Schröder und Reelf Menkhoff hatten sogar Zeitzeuginnen einladen können, die in den 1930er-Jahren enge Kontakte mit den letzten am Ort lebenden Davidsohns gepflegt hatten und davon berichten konnten. Die Berichterstattung in der Zeitung führte zu weiteren Begegnungen, Berichten und Erinnerungsstücken.

Als die Davidsons am Donnerstag gen Worpswede und Bremerhaven aufbrachen, hatten sie eine Reihe interessanter Begegnungen und Gepräche hinter sich. Have a safe journey back to Alabama, it was very nice to have you here, Bob!

Canon EOS 5D Mark III

Foto: Canon
3. März 2012: Jetzt ist die Katze aus dem Sack und scheint mir ein Volltreffer zu sein: Canon hat am 2. März die EOS 5D Mark III vorgestellt, Nachfolgerin der ohne Übertreibung legendären und bei Amateuren wie auch vielen Profis ungemein beliebten 5D Mark II. Den Daten (guckstu hier) und einem ersten Vorserientester (Jeff) zur Folge hat Canon alles richtig gemacht. Was mich angeht jedenfalls.

Das Gute (fast) beibehalten: Größe, Bildformat, Auflösung, Akku (der gleiche aus der Mark II !) …

Kleinigkeiten verbessert: Sucher, Display, Spritzwasserschutz, zweiter Kartenslot (SD!), Prozessor (DIGIC 5+), Geschwindigkeit, Menü, Extras …

Echte Ärgernisse beseitigt: Autofokus (das System der neuen 1Dx, wow!) …

Das Ganze soll ab Ende März für € 3299.- erhältlich sein. Viele Euros, in der Tat. Vorbehaltlich angemessener Qualität aber nicht ganz ungerechtfertigt für ein System, das dann ziemlich genau zwischen der „alten“ 5D Mark II und der neuen 1Dx anzusiedeln wäre. Die Mark II gibt’s mittlerweile übrigens bei Amazon für € 1.777,79.

16.3.12: Wer sich dafür interessiert, kann bei canonrumors schon mal die Bedienungsanleitung (engl.) studieren …

Andere Meinungen
  • Canon-addict Jeff Ascough hat Anfang März offenkundig ein Vorserienmodell in Händen gehabt und äußert sich sehr positiv. Liest sich vll. etwas unkritisch …?
  • Ryan Brenizer zeigt am 25.3. erstmal einen 12.800 ISO „Schnappschuss“ und wirkt als zuletzt überzeugter Nikon 3Ds-Nutzer ziemlich angetan: „… but it feels like they’ve really adapted Nikon’s innovations and combined them with Canon’s own to make a fantastic camera.“ Am 30.3. dann sein vorläufiges Urteil: „More importantly, Canon has built a near-perfect wedding camera. Great at high ISOs, accurate and customizable autofocus, speedy and quiet operation and with versatile RAW resolution, this camera is finally a worthy companion to Canon’s huge array of lenses. On either the Nikon or Canon side, you can’t use the camera as an excuse anymore.“
  • Gizmodo
  • Engadget
  • 1. Teil (von 3en) eines Videos zum Vergleich EOS 5D Mark III vs. Nikon D800 unter Praxisbedingungen von The Camerastore in Calgary. 2. Teil folgt hier.

Canon EOS XXL

XXL mit Flat-Bay und 50mm Pancake

Canon hat völlig überraschend ein neues Hybrid-Kameramodell vorgestellt, das die Vorzüge der klassischen digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) mit denen der spiegellosen Systemkameras vereinen soll. Die Neuvorstellung der EOS XXL lässt jetzt auch plausibel erscheinen, warum Canon im Vergleich zu den Mitbewerbern so lange mit der Vorstellung einer Spiegellosen gewartet hat.

Das in meinen Augen genialste Feature der XXL ist die modulare Bauweise. Eine patentierte Schiebebajonett-Verbindung erlaubt nicht nur den Austausch des Rückteils mit dem Sensor. Das von Canon Sensor-Bay genannte Rückteil kann in Verbindung mit einem extrem flachen Vorderteil zur eigenständigen Systemkamera kombiniert werden, die dann nur 510 g wiegt und in Verbindung mit dem neu entwickelten 50mm-Pancake-Objektiv fast noch in die Jackentasche passt.

Unverkennbare Ähnlichkeit mit der 1Dx: die XXL mit DSLR-Bay und 1.4/50mm

Eine weitere interessante Neuerung ist das sehr an die neue 1Dx erinnernde Standard-Vorderteil (im Canon-Originalton DSLR-Bay), dessen Bajonett sowohl Canon- als auch Nikon- und Leica-M-Objektive aufnehmen und lt. Canon elektronisch vollwertig ansteuern kann. Dieser Schachzug zielt mit Sicherheit auf alle langjährigen Konkurrenz-Nutzer, deren Markentreue ja oftmals auf ihrer hochwertigen Objektivsammlung beruht.

Auch die in einschlägigen Foren seit Wochen anlässlich der Neuvorstellung von Canons 5D Mark III und Nikons D800 wieder mal heiß diskutierte Frage der „besten“ Pixel-Anzahl ist mit der XXL womöglich endgültig beantwortet, zumindest wenn es nach Canon geht. Die 55 (!!) Megapixel des Vollformatsensors der XXL werden für Helligkeit einzeln und für Farbinformation in 5er-Gruppen angesteuert, was in Kombination mit dem neuartigen RAW-Format CR3 die Auflösung eines 55 MPx-Sensors mit dem Rauschverhalten eines 11 MPx-Sensors vereint, das Ganze bei einer Dateigröße von lediglich ca. 10 (!!) MB pro RAW.

Bei der Preisgestaltung hat sich Canon endlich der Kritik der zahllosen Fachleute in mehreren Internetforen angenommen: Die XXL soll in der Standardversion (Sensor-Bay plus DSLR-Bay ohne Objektiv) für € 848.- angeboten werden, das optionale flache Vorderteil (Flat-Bay) schlägt mit € 310.- inkl. 50mm 1:2.8 Pancake zu Buche.

Neumann, Martin

<<    #052 von 999 Gesichtern    >>

Martin Neumann
Glücklicher Zufall. Ich wollte eigentlich nur eine Kleinigkeit bei der Bank erledigen und laufe Martin Neumann in die Arme. Hinterherlaufen wäre auch zwecklos gewesen, er läuft die 5.000 m in 17 Minuten. Herr Neumann war zehn Jahre lang „unser Herr Kaiser“ bei der Volksbank Osterholz und er ist in all den Jahren nicht einen Monat älter geworden. Vielleicht sollte ich das mit dem Laufen doch auch nochmal probieren …

Diesmal war uns Herr Neumann nurmehr vertretungsweise behilflich, vielen Dank. „Unser neuer Herr Kaiser“ hatte nämlich Urlaub, aber ich nehme die Kamera jetzt immer mit zur Bank. Dazu also später mehr … 😉

Lange Heide

Windpark Lange Heide
Windpark Lange Heide
Lange Heide ist einerseits eine zwischen Osterholz-Scharmbeck und dem Elm gelegene Anhöhe von bis zu 48 m über NN und andererseits ein benachbarter und danach benannter Ortsteil von Heilshorn, das wiederum zur Stadt Osterholz-Scharmbeck gehört.

Von Osterholz-Scharmbeck kommend, liegt die Lange Heide gleich hinter Bargten und dem Tierpark Ludwigslust. Sie erreicht mit ihren 48 m fast die Höhe des Weyerbergs (54 m) und ist damit der höchste Punkt des Geestrückens westlich von Osterholz-Scharmbeck. Sie ist Quellgebiet und Wasserscheide für eine Reihe von Bächen. Neben dem nach Norden fließenden Giehler Bach, Quellgewässer der Hamme und dem nach Süden abfließenden Scharmbecker Bach entspringen hier auch Drepte und Schönebecker Aue. Die exponierte Höhe hat dazu beigetragen, dass hier 1966-95 HAWK-Raketen stationiert und zwischen 2001-08 elf Windräder errichtet wurden.

Die 11 Windräder des Windparks leisten insgesamt 7.3 MW und produzieren bei angenommenen 2.500 Volllaststunden jährlich 18 GWh Strom, was etwa dem Bedarf von 4.600 Haushalten entspricht. Ein Windrad mit 0.5 MW wurde 1996/07 in Betrieb genommen, der Windpark Lange Heide (2001) besteht aus 6 Enercon E 40 mit einer Leistung von je 0.6 MW und im Windpark Lange Heide IV (2007/09, Betreiber Natenco) stehen 4 Enercon E 48 mit einer Turmhöhe von 55 m und einer Leistung von je 0.8 MW. (Quelle: The WindPower)

Anfang 2012 wird in den Gremien der Stadt und mit Bürgern diskutiert, welche maximale Höhe der städtische Flächennutzungsplan für zukünftige Windkraftanlagen ausweisen soll. Die Bremer wpd AG plant dort neue Windräder vom Typ Enercon E 82 und hat sich entsprechende Grundstücke bereits gesichert. Die Frage soll jetzt sein, ob entweder fünf neue Windräder mit einer Nebenhöhe von 108 m (Höhe über alle ca. 150 m) oder aber sieben Anlagen mit einer Nabenhöhe von 138 m (über alles ca. 180 m) aufgestellt werden. Die Leistung der Anlagen beträgt 2.3 MW pro Stück, insgesamt also 11.5 oder 16.1 MW. Mir ist zwar unklar, warum von den höheren Anlagen mehr als von den niedrigen geplant werden, lt. Planung sollen die neuen Anlagen aber den Strombedarf von 6600 bzw. 10900 Haushalten decken können.

Ende Mai 2012 hat wpd im Ratsausschuss für Planung und Stadtentwicklung dann auch jeweils 7 Windräder (E82 E 2) mit 150 oder 180 m Gesamthöhe und einer Jahresleistung von 32.469 oder 37.878 MWh avisiert, die in beiden Varianten die Schallemissions-Richtwerte einhalten würden. Bei den höheren Rädern wären die Richtwerte für Schattenwurf im „worst case“ leicht überschritten, was durch eine Abschaltautomatik verhindert werden würde. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 30.5.2012)

Hochmoor

Torfmoos
Torfmoos im Niedersandhausener Moor
Hochmoore (auch Regenmoore oder ombotrophe Moore) sind die Keimzelle des Teufelsmoores, die dessen besondere Entwicklung und Geschichte begründen. Das „Teufelsmoor im engeren Sinn“ rund um die heutige Ortschaft Teufelsmoor bestand aus Hochmooren, namentlich dem Günnemoor, den Randmooren am Torfkanal, dem Niedersandhauser Moor, dem Hamberger Moor und dem Oenersmoor. Die Kolonisation des Teufelsmoores ist eine Geschichte der Trockenlegung dieser Hochmoore und die wirtschaftliche Entwicklung der Region war über Jahrhunderte mit der Zerstörung der Hochmoore durch Torfabbau verknüpft.

Intaktes, „lebendes“ Hochmoor ist heutzutage in größerem Umfang nur noch in Westsibirien und Kanada zu finden. Es ist karg, unwegsam und über viele Monate oder ganzjährig mit Regenwasser vollgesogen. Notwendige Voraussetzungen für die Entstehung eines Hochmoores sind ein halbwegs ausgeglichenes Klima und ein über Jahrhunderte andauernder Netto-Überschuss an Feuchtigkeit, bei dem also mehr Regen fällt als abfließen und verdunsten kann. In einer solchen Umgebung können Torfmoose gedeihen, deren Wachstum eine weitere Voraussetzung zur Entstehung eines Hochmoores ist. Torfmoose haben keine Wurzeln und können mehr als das 30-fache ihres Trockengewichts an Flüssigkeit wie Schwämme speichern, während sie in Trockenperioden ihren Stoffwechsel drastisch vermindern. In Feuchtgebieten haben sie anderen Pflanzen gegenüber einen bedeutsamen Vorteil, weil sie geringste Nährstoffkonzentrationen aus Regenwasser zu nutzen und ihre Umgebung durch Wasserstoffionen anzusäuern verstehen. Während sie nach oben stetig wachsen, sterben die Torfmoose unten ab und zersetzen sich durch Luftabschluss nur unvollständig zu Torf. Auf diese Weise wächst ein „lebendes“ Hochmoor etwa 1 mm jährlich.

ISO Auto EOS 5D Mark III

5D Mark III (Foto:Canon)
Ein Punkt, der mich an der Mark II stört, ist die inkonsequente Umsetzung der im Grunde willkommenen ISO Auto Funktion. Und ich bin etwas enttäuscht, dass die Verbesserungen in der neuen Canon EOS 5D Mark III erneut inkonsequent geblieben sind. Aus meiner Sicht jedenfalls.

Wofür ISO Auto?

Früher war ich gewohnt, die Lichtempfindlichkeit des Sensors (ISO) im Kameramenü fest einzustellen. Die 5D Mark II bot mir erstmals die Option „ISO Auto“ an. Drei Monate lang glaubte ich, diese Automatik völlig unnütz finden zu müssen: Hab‘ ich noch nie vermisst, gerade die ISO werde ich tunlichst per Hand und mit Köpfchen selbst bestimmen. Möglichst niedrig natürlich, um möglichst wenig gefürchtetes Rauschen zu erhalten. Das ist in der Theorie auch goldrichtig, führte aber in der Praxis immer wieder zu Bildern mit unnötig hoher ISO, die ich ihnen erst später anmerkte. In glücklichen Momenten noch „am Set“, dann konnte ich sie manchmal wiederholen. In mindestens ebenso vielen Fällen aber erst nach dem Download am PC, dann war die Chance vertan. Ursache waren entweder rasch wechselnde Lichbedingungen oder schlichte SchusseligkeitHektik. ISO war dann eben auf 800 programmiert und das Licht reichte doch für 1/250 Sek mit dem 50mm-Objektiv. Schade drum. Auto-ISO sorgt bei solchen Bedingungen schön bequem (und zuverlässig!) für die jeweils geringst-mögliche ISO.

ISO Auto an der 5D Mark II

Nach anfangs zögerlichen Versuchen mit ISO Auto war ich dann eine Weile ganz angetan. Besonders sinnvoll schien mir die ISO-Automatik in meinem „Lieblingsprogramm“, der Blendenvorwahl AV. Hier wählt ISO Auto nämlich die Belichtungszeit in Abhängigkeit von der aktuell verwendeten Brennweite. Beispiel: Grundsätzlich wird ISO 100 verwendet, solange das Licht reicht. Bei Blendenvorwahl (also im AV-Modus) wird mit abnehmender Lichtmenge die Belichtungszeit bis ca. 1/Brennweite verlängert. Das sind max. 1/40 Sek beim 50mm und 1/80 beim 80mm-Objektiv. Erst dann wird die ISO unter Beibehaltung dieser „längstmöglichen“ Belichtungszeit bis max. 3.200 erhöht.

Diese scheinbar nützliche Logik hat leider zwei kleine Haken, die in der Praxis aber von manchmal entscheidender Bedeutung waren:

  • Bei 1/40 Sek Belichtungszeit steigt bei mir der Anteil verwackelter Bilder leider schon deutlich an. Das hat sicher mit dem Alter, dem Maß an Entspanntheit und vielleicht sogar schon mit der Erschütterung durch den Spiegelschlag zu tun, ist aber (leider) Fakt. 1/60 Sek würde bei mir deutlich bessere Ergebnisse bringen, das habe ich ausgiebig probiert. Kann ich aber für ISO Auto leider nicht einstellen.
  • ISO Auto berücksichtigt leider nicht, ob das Objektiv bildstabilisiert und der IS aktiviert ist. Das führt bei diesen Objektiven zu unnötig kurzen Belichtungszeiten, die man lieber in geringere ISO „investiert“ hätte. Kann man aber leider ebenfalls nicht einstellen.

Am praktikabelsten wäre vielleicht der manuelle Modus M: Blende und Zeit vorgeben und die Kamera wählt die passende ISO. Aber leider Pustekuchen: die 5D Mark II wählt bei ISO Auto im M-Modus stur ISO 400 und weicht davon auch keinen Millimeter ab.

ISO Auto an der 5D Mark III

Die gute Nachricht: Canon hat die ISO Auto-Funktion verbessert. ISO Auto funktioniert jetzt auch im manuellen Modus M und die maximale Belichtungszeit kann vorgegeben werden. Mir würde beides gerade bei low-light-Porträts und Kinderfotografien eine Ecke weiterhelfen. Ich könnte dann beispielsweise bei 50mm Brennweite als kürzeste Belichtungszeit 1/60 Sek vorgeben oder gleich den M-Modus wählen … und wäre eine Ecke zufriedener.

Die schlechte Nachricht: Canon ist irgendwie auf halbem Weg stecken geblieben. Eine evtl. aktivierte Bildstabilisierung wird weiterhin nicht berücksichtigt, die max. Belichtungszeit kann nur im Bereich 1-1/250 Sek vorgegeben werden und ist nicht Brennweiten-abhängig. Eine Enttäuschung für alle Wildlife- und Sportfotografen, die bei Gläsern oberhalb von 200mm Brennweite und/oder diversen Sportarten sicher auch mal Verschlusszeiten von weniger als 1/250 Sek würden erzwingen wollen. Und gerade bei der (insgesamt sicher häufigen) Verwendung bildstabilisierter Zoom-Objektive wäre eine Verknüpfung von Brennweiten- und Stabilisator-abhängiger Verschlusszeit mit zusätzlich individueller Korrektur eine echte Hilfe. Beispiel: Verschlusszeit mit Stabi 2/Brennweite, Verschlusszeit ohne Stabi 1/Brennweite, Korrektur in Drittel Blendenstufen.

Die neutrale Nachricht: Der von ISO Auto nutzbare ISO-Bereich kann jetzt eingegrenzt werden, was ich ehrlich gesagt für völlig unnötig halte. Die Philosophie von ISO Auto ist ja nun mal eindeutig: „So wenig ISO wie möglich, aber besser ein verrauschtes Bild als gar kein Bild“. Was macht es da für einen Sinn, den ISO-Bereich zu beschränken? Wegwerfen kann ich die Aufnahme schließlich immer noch …

Fazit

Ich denke, dass ich persönlich von der ISO-Automatik der Mark III sehr profitieren würde. Wäre mir schon was wert. Wenn man bedenkt, dass häufig unscharfe „low-light-Porträts“ die einzigen wirklich enttäuschenden Bilder mit meiner Mark II sind, wäre das vermutlich schon eine sehr relevante Verbesserung. Für mich, wohlgemerkt. Wer viel Sport oder andere bewegte Motive womöglich mit großen Brennweiten fotografiert, wird auch in der neuen Version nur begrenzte Freude an ISO Auto haben und allenfalls von deren Verfügbarkeit jetzt auch im M-Modus profitieren.

Autofokus EOS 5D Mark III

5D Mark III (Foto: Canon)
Sie lässt mich nicht los, die neue Canon EOS 5D Mark III. Siehe auch: hier. Fast täglich erwische ich mich dabei, die hier erwähnten Vorteile gegen die 3299 hier (ganz unten) erwähnten Nachteile aufzurechnen und meine persönliche SchönfärbereiKosten-Nutzen-Analyse zu verfeinern. Canon Deutschland in Gestalt ihrer Presseabteilung hat sich meinem Ansinnen, das gute Stück auf Herz & Nieren zu testen, leider freundlich aber hartnäckig verweigert. Bleibt also keine andere Chance, als mich selbst Stück für Stück der komplexen Frage anzunähern:

Ist das wirklich 3299.- Euro wert?

Ich gehe mal getrost davon aus, dass genau diese Frage aktuell viele Gleichgesinnte umtreibt. Will deswegen meine Gedanken dazu sammeln, vielleicht können wir uns derart gegenseitig ein wenig bei der Beantwortung helfen. Dabei sollte klar sein, dass jeder diese Frage letztlich nur für sich selbst beantworten kann, weil die Antwort vorrangig vom derzeit vorhandenen Equipment und dem voraussichtlichen Einsatzgebiet abhängt.

Der Übersichtlichkeit halber will ich die wesentlichen Fragen einzeln behandeln und beginne heute mit dem Autofokus.

AF-System der 5D Mark II

Derzeit fotografiere ich mit der Mark II und habe noch eine 400D als Zweitbody. Für meine Bedürfnisse ist die Mark II (fast) ideal. Für Landschaftsaufnahmen und Porträts halbwegs geduldiger Mitmenschen ist das Ding in meinen Augen perfekt. Tatsache ist aber, dass der Autofokus (AF) aus dem Vorgängermodell 5D übernommen ist und den Entwicklungsstand von 2005 repräsentiert. Der AF war dann auch Hauptkritikpunkt in allen Foren. Es ist kein Zufall, dass 4 von 7 Rezensionen des Profi-Modells EOS 1D Mark IV auf den deutschen Amazon-Seiten genau diesen Punkt als entscheidenden Vorteil der 1D im Vergleich zur 5D Mk II herausstellen. Insbesondere bewegte Motive werden mit entschieden höherer Treffsicherheit fokussiert.

AF-System der 5D Mark III

Für mich war es eine der Überraschungen bei der Vorstellung der Mark III, dass sie das absolute High-End-AF-System der kurz zuvor präsentierten 1D X erhält: 61 Sensoren, davon 41 Kreuzsensoren (1:4) inkl. 5 Doppelkreuzsensoren bei 1:2.8 (Anzahl der Kreuzsensoren abhängig vom Objektiv). Lt. Chuck Westfall (technical advisor, Professional Engineering & Solutions Division, Canon USA) ist das AF-System der 5D Mark III durch folgende Eigenschaften charakterisiert:

  • Die overall AF detection speed der EOS 5D Mark III übertrifft die der EOS-1D Mark IV.
  • Die AF-Präzision von 5 der zentralen AF-Sensoren, den dual X-shaped cross-type points, übertrifft die sämtlicher Sensoren der 1D Mark IV.
  • 21 Kreuzsensoren im Zentrum funktionieren bis f/5.6; sämtliche Kreuzsensoren der EOS-1D Mark IV funktionieren nur bis f/4 als Kreuzsensoren.
  • Der AF-Sensor der 5D Mark III hat eine doppelt so hohe low light sensitivity wie der Sensor der 1D Mark IV (EV -2 vs. EV -1).
  • Das AF-System der 5D Mark III unterstützt AI Servo III, das dem AI Servo II der EOS-1D Mark IV hinsichtlich der Stabilität und Konsistenz bei der Objektverfolgung überlegen ist.
  • Das AF-System der 5D Mark III deckt 20 % mehr Sensorfläche ab (19mm vs. 15mm).

Von der Papierform habe ich keinen Zweifel, dass der Autofokus der 5D Mark III einen Quantensprung „besser“ sein wird als derjenige der Mark II, möglicherweise sogar „besser“ als jener der 1D Mark IV. Was natürlich in der Realität zu prüfen sein wird und sicher auch getestet wird.

Was habe ich davon?

1. Tag: Euphorie. Am Tag der Vorstellung der Mark III war ich begeistert und überzeugt, dass dieser Quantensprung des Autofokus genau auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist. Er alleine rechtfertigte eigentlich schon die geschätzte Zuzahlung von gut 2.000.- € für das „upgrade“ auf die Mark III. Ist doch der Autofokus das „Hauptproblem“ der Mark II.
2. Tag: Ernüchterung. Bringt ein besserer Autofokus auch mir wirklich mehr gute Bilder? Soll ich 61 AF-Sensoren bezahlen, wenn ich für 95 % der Aufnahmen eh‘ nur den zentralen aktiviere? Unstrittig ist, dass ich auch nach dem Wechsel von der 400D zur 5D eine ganze Reihe unbefriedigend „unscharfer“ Fotos wegwerfe. Mal mehr und mal weniger. Aber liegt das wirklich am Autofokus? Auffällig ist, dass Urlaubsfotos mit dem 24-105mm und Blende 4.0 bis 11 praktisch nie wegen Unschärfe in den Papierkorb wandern (da hat es andere Gründe!), von den „low-light“-Porträts der quirligen 2-Jährigen mit Blende 1.4 und ISO 800-3200 hingegen mindestens jedes zweite. Bin ich nicht eher zu dämlichunaufmerksam für perfekte Schärfe als dass die Technik schuld dran ist?
Ab Tag 3: Unsicherheit und Neugierde. Ich bin ziemlich sicher, dass das neue AF-System erhebliche Vorteile bieten würde, wenn ich häufig Sport oder Möven im Vorbeiflug aufnehmen würde. Mach‘ ich aber nicht. Unsicher bin ich, welches Ausmaß an Verbesserung für meine „Problemfälle“ zu erwarten ist: weit offene Blende, hohe ISO, grenzwertige Belichtungszeiten. Damit meine ich zum Beispiel 1/40 und 1/50 s mit dem 50mm. Bei diesen Aufnahmen gibt es so viele potentielle Fehlerquellen!

Vorläufiges Resümee

Der Autofokus der neuen 5D Mark III ist zumindest seiner Papierform nach deutlich „besser“ als jener der Mark II. Ich nehme an, dass er unter Alltagsbedingungen das (sehr hohe) Niveau der 1D Mark IV erreichen wird. Das neue AF-System wird seine Überlegenheit besonders bei bewegten Motiven und bei Nutzung aller oder mehrerer AF-Sensoren in den Modi AI Focus und AI Servo ausspielen.

Für meine „Schärfe-Probleme“ („One Shot“, zentraler AF-Sensor, lange Belichtungszeiten, hohe ISO) wird das neue AF-System vermutlich keine Zauberlösung sein. Allerdings sind jeweils kleine und in der Summe vielleicht doch entscheidende Verbesserungen möglich, weil

  • auch der zentrale AF-Sensor offenbar eine doppelt so hohe low light sensitivity aufweist,
  • das ISO-Rauschen geringer ausfallen soll (die von Canon beworbenen 2 Blendenstufen besserer ISO-Empfindlichkeit beziehen sich allerdings auf das JPG-Format bei Kamera-interner Umwandlung, wird lt. Westfall im RAW-Format deutlich geringer ausfallen),
  • die Auto-ISO-Funktion bei der Mark III auch im manuellen Modus (Programmschalter auf „M“) funktionieren soll (bei der Mark II sind in „M“ immer ISO 400 fest eingestellt) und
  • die aus der 1D Mark IV bekannten neuen AI-Servo-Funktionen „Zentraler Sensor plus 4 oder 8 angrenzende Sensoren“ für meine Zwecke vielleicht besser geeignet sind als „Zentraler Sensor“ alleine.

Fazit: Es hilft nichts, ich muss abwarten und versuchen, irgendwie ein Exemplar der Neuen in die Hand zu bekommen. Bleibt spannend, finde ich.

Buch: Worpswede im Dritten Reich

Ferdinand Krogmann
„Worpswede im Dritten Reich 1933-1945“
1. Aufl. 2011, Donat-Verlag
Hardcover, 304 S. , € 19.80

Krogmann (*1948) ist ehemaliger Geschichts- und Politiklehrer und schied 1994 aus dem Schuldienst aus. Ende der 1990er-Jahre kam er als „Auswärtiger“ nach Worpswede, wo er sich über viele Jahre intensiv mit der Geschichte des Ortes und seiner teils prominenten Bewohner insbesondere während des Nationalsozialismus befasste. Seit 2007 lebt er in Vegesack. (Quellen: Webseite Krogmann und taz 2006) „Worpswede im Dritten Reich 1933-1945“ ist sein jüngstes und nicht nur in Worpswede umstrittenes Buch, das diesem Thema gewidmet ist.

Meinungen dazu

Sehr informative Interviews mit dem Autor führten Christian Palm (Weserkurier 21.2.2012)

Palm: Ihre Hauptquelle für die Forschungen waren die historischen Jahrgänge der Lokalzeitung. Wie wahrscheinlich ist es, darin auf der Suche nach Widerständlern fündig zu werden?
Krogmann: Wo es Widerstand gab, wurde auch in den staatstreuen Medien darüber berichtet. Auch die „Wümme-Zeitung“ hätte über den Widerstand berichtet, wenn es ihn wirklich gegeben hätte. Da bin ich mir sicher.

und Lars Fischer (Weserkurier 14.01.2012).

Fischer:Es gibt keine Belege für Widerstand oder zumindest „zivilen Ungehorsam“?
Krogmann: Nein, auch im Bundesarchiv finden Sie nichts zum Thema Widerstand in Worpswede. Gefunden habe ich noch eine Angelegenheit, die bezog sich auf den Maler Bernhard Huys. Der soll verbotenerweise „Feindsender“ gehört haben, ist aufgeflogen und wurde verhaftet. Daraufhin hat sich Fritz Mackensen bei Gauleiter Otto Telschow für Huys eingesetzt. In einem Brief haben Mackensen und Waldemar Augustiny versucht, ihn da rauszupauken, indem sie ihn als harmlosen, national denkenden Menschen beschreiben.

In diesem Zusammenhang bedenkenswert: Bernhard Huys.
Arn Strohmeyer im Schattenblick:

Krogmann weist in unendlicher und fast schon quälender Fülle nach. wie sehr die Künstlerschaft des Ortes dem Nationalsozialismus erlag und wie sie und ihre Verteidiger Mythen und Legenden schaffen mussten, um sich zu rechtfertigen, als der braune Spuk vorbei war.

Ralf Rospeck in marktplatz-osterholz.de:

Ferdinand Krogmanns Buch ist schwer, ja, mitunter regelrecht langweilig zu lesen, was er auch selber zugibt. Das ist seiner peniblen Fleißarbeit zuzuschreiben, alle genannten Fakten mit Quellen, Daten und Zitaten zu versehen. Ein bisschen erschlägt diese Informationsflut. Doch darin sieht Krogmann auch ein großes Plus. „Ich kann alle meine Behauptungen belegen. Meine Kritiker sparen sich das leider meistens und antworten lieber mit persönlichen Beleidigungen.“

Verlagstext:

Auch in Worpswede, der wohl bekanntesten deutschen Künstlerkolonie, saßen die Nationalsozialisten fest im Sattel. Ortsgruppenleiter Ferdinand Stolte tat mit den über 300 Parteigenossen alles, „damit man in der Welt einmal von dem neuen, dem nationalsozialistischen Worpswede“ spricht. Wie es sich präsentierte und die Künstler bei seiner Gestaltung mithalfen, ist ebenso zentrales Thema des Buches wie die Pläne des Propagandaministeriums und der Gauleitung von Ost-Hannover, Worpswede zum Kulturzentrum des gesamten niederdeutschen Raumes sowie zum Mittelpunkt niederdeutscher Heimatkunst auszubauen.
Der Autor hat neben den Archiven die wichtigsten Presseorgane ausgewertet und die Rolle von Worpsweder Künstlern und Schriftstellern ebenso beachtet wie die der Handwerker, Bauern, Gewerbetreibenden, Händler, Lehrer, Pastoren, Frauen sowie der Verbände und Vereine. Persönlichkeiten aus anderen Orten sind ebenfalls einbezogen, sofern sie mit Worpswede oder mit dort lebenden Künstlern eng verbunden waren. Zahlreiche Abbildungen dokumentieren, wie sich Worpswede mit dem „Leben unter dem Hakenkreuz“ einrichtete, was man sich von ihm erhoffte und wie man sich von ihm leiten ließ. Dabei sind vor allem jene Bekanntgaben, Bilder und Ankündigungen berücksichtigt, die zeigen, wie vielfältig der Alltag und für jedermann sichtbar von NS-Vorstellungen durchsetzt gewesen ist.

Canon Standard-Zooms

Das Canon EF 24-105mm 1:4L IS USM und das Canon EF 24-70mm 1:2.8L USM sind sogenannte Standard-Zoomobjektive für Spiegelreflexkameras mit Vollformat-Sensor (ca. 24 x 36 mm), mit Einschränkungen auch an sog. Crop-Kameras mit kleinerem Sensor. Die Entscheidung für ein solches Objektiv und bei Canon-Anwendern die Auswahl zwischen Lichtstärke einserseits (EF 24-70 2.8 L) und Brennweite plus Bildstabilisator andererseits (EF 24-105 4.0 L IS) beschäftigt viele Fotografen.
Update 7. Februar 2012: Canon hat das EF 24-70mm 1:2.8L II USM offiziell angekündigt, verfügbar ab April 2012. Das neue 24-70 hat 2 Linsen mehr (dann 18), ist mit 805 vs. 950 g deutlich leichter und hat einen Filterdurchmesser von 82 (statt jetzt 77) mm. Der von einigen erwartete IS (Stabilisator) ist nicht dabei, als Listenpreis sind € 2299.- aufgerufen, somit € 1000.- mehr als beim Vormodell.
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Bahnhofstr. 34

ca. 1926
Bis 1934 Bahnhofstraße 474, fälschlicherweise wird auch für den neu errichteten Gebäudekomplex Bahnhofstr. 30 oftmals die Adresse „Bahnhofstr. 32-34“ verwendet..

Das heutige Gebäude wurde 1908 von der Osterholz-Scharmbecker Bank erbaut und 1926 von der Amtssparkasse angekauft. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I, 2004)

1934 wurde beim Umbau der Kreissparkasse der erste Luftschutzkeller mit Platz für 40 Personen gebaut. Im gleichen Jahr mietete Hanni Cohen, Tochter von Siegmund Cohen (ehemals Bahnhofstr. 37) einen Raum für ihr Manufakturgeschäft. Sie wurde am Tag nach den Novemberpogromen (10. November 1938) für einen Tag in „Schutzhaft“ genommen, ihr Geschäft musste sie aufgeben. Quelle: K. Beer Ein Denkmal für Familie Cohen die in Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen gelebt hat. Verl. H. Saade, 2001.

Im März 1940 wurde die Hauptstelle der Kreissparkasse von Blumenthal hierher verlegt. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

... und 2007
1975 wurden die neuen Räume für die Stadt- und Kreisbücherei eröffnet, seit 1977 ist auch das Kreisarchiv im Gebäude untergebracht. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Im Februar 2012 wurde berichtet, dass das Finanzamt seinen zusätzlichen Raumbedarf hier decken und das Gebäude nach Auszug von Stadt- und Kreisbücherei und nötigen Umbaumaßnahmen voraussichtlich ab November 2012 von Landkreis anmieten will. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 23.2.2012)

Waldemar Otto

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Waldemar Otto

Wer eine Kerze in der Hand hat, signalisiert: Ich habe keine Hand frei, um Steine zu werfen.

Prof. Waldemar Otto aus Worpswede zitiert den ehemaligen Leipziger Pfarrer und Mitinitiator der Montagsgebete Christian Führer, als er uns vor den Transparente schwingenden Arbeitsmodellen seinen Entwurf für das Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Schlossfreiheit in Berlin seine Absichten erläutert. Die Proteste in Leipzig und Berlin spielen eine große Rolle, Gewaltlosigkeit ist ihm ein wichtiger Aspekt.

Nach langer Pause für die 999 Gesichter hatte ich am Samstag das große Vergnügen, einen schon lange geplanten Besuch mit der Kamera abstatten zu dürfen. Und nicht nur der Besuch selbst, sondern auch der darauf folgende Sonntag der Recherche hat mich beeindruckt und bereichert. Nur mal ein Beispiel: ich blättere auf den Seiten der Hermitage in St. Petersburg, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Was steht dort im Room of European Art of the 20th Century, unter einem Dach mit Werken von Michelangelo, Rodin, da Vinci, Rembrandt, Goya und dergleichen?

Der Mann im November steht da, geschaffen von Waldemar Otto, schlichtweg einem der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer. Und wer es so schnell nicht in die Hermitage schafft, hat in zahlreichen deutschen Städten und auch im Ausland gute Chancen, seine Skulpturen auf öffentlichen Plätzen und in Gebäuden zu sehen: Berlin, Bremen, Bremerhaven, Duisburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Lübeck, Osnabrück, Rostock oder Chicago, Hahnville und Indiana in den USA. Oder auch diesseits des Tellerrandes den Neptunbrunnen auf dem Bremer Domshof, den Christopherusbrunnen an der Osterholzer Klosterkirche, den Bacchusbrunnen an der Großen Kunstschau in Worpswede oder Bulle & Bär vor der Kreissparkasse in OHZ.

Aber viel mehr noch als die internationalen Anerkennung haben mich die Präsenz und Anteilnahme beeindruckt, die Otto ausstrahlt. Viele seiner Werke übrigens auch, was mir so nicht bewusst war. Die Werkgruppe Agamemnon und Iphigenie beispielsweise, 2002 aus Trauer und Zorn über den unmittelbar bevorstehenden Irakkrieg mit einer Skulptur des Agamemnon initiiert, als dunkles und bedrohliches Symbol der Machtgier. Über viele Jahre bis 2011 fortgeführt mit mehreren Instanzen der Iphigenie als weiterer Hauptfigur. Die in der griechischen Mythologie für günstige Winde geopferte Tochter steht und liegt für Menschlichkeit, Sehnsucht und Verzweiflung als Gegenpole zur Machbesessenheit des Vaters.

Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau bei Lodz geboren. Er studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er mit Unterbrechungen bis 1972 lebte. 1973 trat er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung (heute Hochschule für Künste) in Bremen an und lebt jetzt seit über 35 Jahren in Worpswede.

Landes-Raumordnungsprogramm

Geplante Vorranggebiete für den Torfabbau (blau)
Das Nds. Landwirtschaftsministerium (Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung) bereitet seit 2009 eine weitere Aktualisierung des Landes-Raumordnungsprogramms vor. Im Oktober 2010 und im Februar 2012 fanden bzw. finden dazu „Öffentlichkeitsbeteiligungen“ statt. Einzelheiten dazu u. a. hier. Die laufenden Aktualisierungsbestrebungen sind für die Teufelsmoorregion überaus interessant, weil zwei sog. Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung (VRR) ausgewiesen werden sollen. Dabei handelt es sich um eine Fläche von insgesamt 89 ha in unmittelbarer Nachbarschaft zum wiedervernässten Torfabbau im Günnemoor.

Diese Planung hat zu erheblichen Protesten von Seiten vieler Naturschützer und Organisationen geführt, auch der Landkreis Osterholz als untere Naturschutzbehörde lehnt einen Torfabbau aus naturschutzfachlichen Gründen und vor dem Hintergrund des Naturschutzgroßprojekts „Vision Teufelsmoor“ ab.

Im März 2011 veröffentlichte der NLWKN (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) als Fachbehörde für Naturschutz eine „Naturschutzfachliche Einschätzung zu den geplanten Vorranggebieten Rohstoffsicherung Torf nach dem Änderungsentwurf 2010 zum Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen“. Er kommt darin zu folgendem Urteil:

Eine teilweise Abtorfung zur Niveauangleichung mit dem Ziel der Moorregeneration erscheint aus landesweiter Sicht naturschutzfachlich vertretbar. Es wird aber empfohlen auf eine Festsetzung als VRR zu verzichten. MU hat sich bereits ablehnend zur Festsetzung eines VRR geäußert.

In meinen Augen eine phantasievolles Resümee, heißt es doch zuvor sehr viel konkreter: „Darüber hinaus sind großflächig erhebliche Auswirkungen auf avifaunistisch wertvolle Bereiche für Brut- und Gastvögel mit internationaler Bedeutung zu erwarten“. Gemeint ist offenbar, dass sich die Kraniche bei ihrer Durchreise im Herbst und Frühjahr dann andere Rastplätze aussuchen werden. Kann mir jemand erklären, inwiefern das aus „landesweiter Sicht naturschutzfachlich vertretbar“ ist? Geradezu humorvoll ist der Versuch, die Abtorfung im Günnemoor zum Instrument der Moorregeneration mittels Niveauangleichung zu deklarieren. Gerade im Günnemoor besteht bereits seit Jahren eine in dieser Größe nahezu einmalig „niveaugleiche“ Fläche zerstörten Moores. Wir können scheinbar froh sein, dass MU (gemeint ist der damalige Umweltminister Sander) sich schon mal ablehnend geäußert hat.

In der überarbeiteten Vorschlagsversion vom Februar 2012 sind die im Günnemoor geplanten zusätzlichen Vorranggebiete dann in der Tat gestrichen (vgl. Entwurf S. 18).

Schlittschuhlaufen

Vereiste Hamme bei Melchers
Der Bremer Eisverein hat die künstlich angelegte Eisfläche an der neuen Semkenfahrt am 2.2.12 für die Benutzung auf eigene Gefahr freigegeben (automatischer Ansagedienst für Bremen unter 0421/ 361-5500). Auf der Hamme war das Eis am 31.1.2012 lt. DLRG mit 2-3 cm noch zu dünn, erforderlich seien mindestens 15 cm. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 1.2.2012) Auf den überfluteten Hammewiesen sind hingegen seit Anfang Februar bereits Hunderte von Schlittschuhläufern unterwegs. Besonders die neuen überflutet gehaltenen Retentionsräume Westlich Beek in Ahrensfelde (Standort) und Fankstaken (Standort) sowie Sootgrüppen (Standort) bei Tietjenshütte ziehen Hunderte von Eislauf-Begeisterten an. Der Landkreis Osterholz bietet im Internet aktuelle Informationen zur Anfahrt und Nutzung der Eisflächen.
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Thunderbird

Logo Thunderbird
Das Thunderbird Icon
Thunderbird ist das Open Source Mail-Programm des Mozilla-Projektes, aus dem auch der Browser Firefox stammt. Thunderbird ist für Windows, Mac OS und Unix erhältlich und kostenlos (freier download).

Ich habe Thunderbird jetzt ein paar Tage ausprobiert, um ein leidiges Problem beim Versand von Fotos als Mail-Anhang mit dem Standardprogramm Mail von Apple zu lösen. Vor etwa drei Jahren war ich, damals noch im Vergleich zu Outlook unter Windows, noch etwas enttäuscht. Jetzt aber bin ich sehr angetan und werde vermutlich beim „Donnervogel“ bleiben.

Das „Apple-Mail-Problem“

Mail, das Standard-Mailprogramm von Apple, ist eigentlich toll. Es fügt sich elegant in die ja eh‘ schon sehr benutzerfreundliche Mac-Welt ein und hat mich sofort nach dem Umstieg begeistert. Es ist kostenlos, bedarf kaum eines administrativen Aufwandes, zeigt die Mails aller Konten auf einen Blick, ist aufgeräumt und einfach zu bedienen. Outlook habe ich keine Sekunde vermisst und manch‘ Apple-Spielerei wie die sofortige Übernahme von Terminen aus Mails hinüber zu iCal per Mausklick haben mich sehr erfreut. Dann kam der Wechsel zu Mac OS 10.7 („Lion“) und damit Mail 5.2. Mit dieser Version änderte Apple die Kodierung angehängter Dateien, so dass diese bei einigen Empfängern unter Windows zwar gut sichtbar, nicht aber als JPG oder PDF speicherbar waren. Viele Fotografen und Designer, die häufig Anhänge an ihre Kunden versenden wollen und müssen, waren und sind mit dieser unangekündigten Veränderung unzufrieden. Mich beunruhigt an der ganzen Angelegenheit hauptsächlich, dass Apple in dieser Frage für mich gefühlt erstmals die Maxime der Anwenderfreundlichkeit verlässt und trotz vielfacher Kritik in diversen Foren keine Anstalten macht, die Kodierung der Anhänge wieder zu ändern. Nachdem jetzt auch der dritte Patch des Betriebssystems auf Version 10.7.3 keine Besserung gebracht hat, sehe ich es nicht mehr ein, Mail „die Stange zu halten“.

Thunderbird als Lösung

In der aktuellen Version (10.0 Stand 4.2.2012) macht Thunderbird (fast) alles, was ich von ihm will. Das Einrichten der Mailkonten war dank Datenbankunterstützung für verbreitete Mail-Provider ein Kinderspiel, man braucht nur noch E-Mail-Adresse und Passwort einzugeben. Auch Thunderbird hat jetzt auf Wunsch einen zentralen Eingangsordner, in dem dann die Mail aller Konten gelistet ist. Man braucht auch keine weitere Kontaktliste zu pflegen wie früher, Thunderbird bedient sich aus dem Mac OS-Adressbuch.

Alles in einem ein übersichtliches Mailprogramm mit den für mich wichtigen Funktionen. Insbesondere dem kompatiblen Versand von Anhängen, so dass andere Menschen diese auch speichern und bearbeiten können. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, oder nicht?!

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