Schlittschuhlaufen auf der Hamme, in früheren Tagen Volkssport und in noch früheren Tagen alltägliche Notwendigkeit der hiesigen Bevölkerung, war in den letzten 10 Jahren nur selten möglich. Auch wenn sich die Hamme auf diesem Bild vom 10. Januar 2009 recht dick zugefroren zeigt, zum Betreten freigegeben war sie im Gegensatz zur Semkenfahrt nicht.
Die Eis-Statistik des Bremer Eisvereins zeigt sehr anschaulich, dass bis 1997 fast in jedem Winter mit einigen „Eislauftagen“ zu rechnen war. Im Durchschnitt müssen es auf der Hamme so etwa fünf Tage pro Winter gewesen sein. in den letzten 14 Jahren hingegen waren schon die vier Eislauftage 2002/2003 auf der Hamme eine absolute Ausnahme, dazu bedurfte es schon 15-tägigen Dauerfrostes.
Noch um die Jahrhundertwende war Schlittschuhlaufen in den Flussniederungen von Hamme und Wümme in den Wintermonaten eine übliche Fortbewegungsart. Das durch die alljährlichen Herbststürme aufgestaute Hochwasser überflutete weite Flächen und schnitt viele Dörfer und Bauernhöfe oft wochenlang von der Außenwelt ab. Die Bewohner der Ortschaften und einsam gelegener Höfe waren gezwungen, ihre Wege per Boot und in den Frostmonaten auf Schlittschuhen zu erledigen. Für den Schulweg, Einkauf, Kirchgang und Besuch beim Nachbarn wurden die „Holländer“ umgeschnallt, Verstorbene wurden per Schlitten im Sarg über das Eis in die nächste Ortschaft gebracht.
Ein Bootshaken oder eine Heugabel diente als wertvolle Hilfe beim Uberwinden von Zäunen und Hindernissen und zum Messen der Eisstärke.