Lager Sandbostel

Lagerbaracken
Lagerbaracken
Das ehemalige Kriegsgefangenenlager Sandbostel (Stalag XB = Mannschafts-Stammlager B im Wehrkreis X, Hamburg) liegt am Nordrand des Teufelsmoores etwa 30 km nordöstlich von Osterholz-Scharmbeck (Standortmehr Fotos …). Im 2. Weltkrieg war es Zwangsaufenthalt für mehrere Hunderttausend Kriegsgefangene, Internierte, Gefangene und zuletzt auch KZ-Häftlinge, bevor es am 29. April 1945 von der englischen Guards Armoured Division befreit wurde.

Ca. 2 km östlich erinnert eine Gedenkstätte in Sandbostel an die im Lager Umgekommenen, Schätzungen schwanken zwischen 8.000 und 50.000.

Am 29. August 2005 hat die Stiftung Lager Sandbostel ein 2,7 ha großes Grundstück auf dem ehemaligen Lagergelände erworben, 2007 hat der Verein Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel e.V. seine Ausstellung dort installieren können, die sehr beeindruckend über die Zeit als Lager im Nationalsozialismus und auch über die Nachkriegszeit (u. a. 1945-48 Internierungslager für NS-Täter, 1952-60 Durchgangslager für männliche DDR-Flüchtlinge) informiert.

Das im Landkreis Rotenburg gelegene Lager kann von OHZ mit dem Fahrrad erreicht werden (35 km), am Wochenende lässt sich der Ausflug gut mit einer Fahrt mit dem Moorexpress (nach Gnarrenburg oder Bremervörde) verbinden.

2011 hat sich eine Initiative um den im Vorjahr nach Streitigkeiten von den Mitgliedern des Vereins Pro Europa als Vorsitzender abgewählten Kurt Ringen aus Sandstedt, den ehemaligen französischen Lagerinsassen Bernard Le Godais (94) und den Bauunternehmer Ivar Buterfas (78) gebildet, die sich als „Runder Tisch“ bezeichnet und mit der Forderung „Mehr Würde für Sandbostel“ an die Öffentlichkeit tritt. Sie kritisiert hauptsächlich die gemischte Nutzung des ehemaligen Lagergeländes und hat daraus eine Reihe von Forderungen abgeleitet (vgl. auch Zevener Zeitung v. 27.8.11). Die Stiftung Lager Sandbostel ist dieser Initiative im Dezember mit einer Stellungnahme entgegen getreten.

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