Gestern abend war Einwohnerversammlung im Rathaus Osterholz-Scharmbeck. Gut 100 Interessierte waren der Einladung der Stadt in den großen Sitzungssaal gefolgt, um über die “Städtebauliche Entwicklung im Bereich Hinter der Kirche / Teichstraße” zu diskutieren. Die Bürgerversammlung war einberaumt worden, nachdem Bürgermeister Martin Wagener den Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes im Verwaltungsausschuss zurückgezogen und der Ausschuss dann im Oktober beschloss hatte, vor dem förmlichen Bebauungsplanverfahren (Bebauungsplan Nr. 77 „Teichstraße“ 2. Änderung) die Bürger in Form einer Einwohnerversammlung zu beteiligen. Zu den Hintergründen siehe Teich oder Tümpel.
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Ein gutes neues Jahr
Allen Freunden, Bekannten und Lesern dieser Zeilen wünsche ich Zufriedenheit und Gesundheit im neuen Jahr.
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Maribondo-Supermarkt
Update 2016: Der Supermarkt im ehemaligen Kaufhaus Reuter ist endgültig geschlossen, alle Bemühungen zu seiner Belebung blieben leider erfolglos. In unmittelbarer Nachbarschaft (Bahnhofstr. 18) öffnet am 18.4.2016 der Dorfladen Osterholt der Maribondo-Stiftung.
Originalartikel 2013:
Für den Silvester-Getränkekauf habe ich endlich mal einen schon im November gefassten Vorsatz realisiert und bin zum Maribondo-Supermarkt am Bahnhof in Osterholz-Scharmbeck gefahren. Er ist eine der vielen Einrichtungen der Stiftung Maribondo da Floresta und dümpelt einem Bericht im Osterholzer Kreisblatt vom Oktober zur Folge mangels Kundschaft ein wenig vor sich hin.
Sehr schade, fand ich schon damals im Oktober, sowohl was die Ziele der Stiftung als auch den Versuch der Belebung des Bahnhofsquartiers betrifft. Insoweit bin ich froh, den Vorsatz endlich in die Tat umgesetzt zu haben. Und sehr angetan, wie komfortabel diese Form der Unterstützung ausfiel. Kein Parkplatzproblem, prompte und freundliche Bedienung und vollauf konkurrenzfähige Preise … so muss Einkauf 🙂
Wenn man sich als Kunde mit Adresse registrieren lässt, erhält man noch 7,5 % Preisnachlass auf Alles außer Tabakwaren, Zeitschriften und alkoholische Getränke. Laut Zeitungsmeldung sollen die Stammkunden außerdem am letzten Mittwoch jedes Monats zu Kaffee und Kuchen eingeladen werden, um über deren Wünsche und Anregungen zu sprechen. Gute Idee, bin mal gespannt.
Wir jedenfalls wollen jetzt regelmäßig wenigstens die Grundversorgung mit Getränken (das Angebot ist überschaubar) bei Maribondo abwickeln. Und freuen uns, wenn Standort, Laden, Idee und Stiftung auch in Zukunft Bestand haben.
Lichtblicke in OHZ?
Bei mir keimt Hoffnung. Eine Stimmungswende? In den letzten Wochen weht ein stetiger Wind der Veränderung durch die zuweilen trostlosen Ecken unserer „City“ und macht mir schon sowas wie gute Laune. Ich finde, jetzt muss mit dem ständigen Meckern über die Fehlentwicklung der Innenstadt vorübergehend mal Pause gemacht und die damit freigesetzte Energie in kaufkräftige Unterstützung der zum Teil eben doch rührig aktiven Geschäftsleute umgewandelt werden. Deshalb mal eine kleine Liste:
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Parkplätze statt Radwege?
Beliebte Diskussion seit Jahren: Braucht der Einzelhandel zum Überleben in unseren Innenstädten Parkplätze? Schadet es den örtlichen Händlern, der Vielfalt an Geschäften und dem „Klima“, wenn rollender und ruhender Autoverkehr aus den Innenstädten verdrängt wird?
Dazu hat ja jeder eine Meinung und nicht alle sind fundiert, vorsichtig ausgedrückt. Neulich wurde im Kreisblatt auch bzgl. OHZ mal wieder eine Stimme zitiert, die zusätzlichen Parkraum auf dem Marktplatz zwecks Belebung der Innenstadt vorschlug.
Zumindest bei den lautesten Befürwortern solch autofreundlicher Stadtentwicklung bin ich unsicher, ob Fakten überhaupt erwünscht sind, aber hier wären einige:
Martin Randelhoff berichtet über eine wissenschaftliche Studie, die anhand der Umsatzzahlen ansässiger Unternehmen zweier Straßenabschnitte in Seattle den Einfluss einer Umwandlung von Parkplätzen bzw. eines Fahrstreifens in einen Radweg analysiert. Der Autor der Studie Kyle Rowe (University of Washington) kommt zu dem Ergebnis, dass diese Umbaumaßnahmen in den Jahren 2010-2012 den lokalen Gewerbebetrieben keinesfalls geschadet haben. Aus Manhattan wird übrigens gleichlautend berichtet, die Anlage eines geschützten Radweges zu Lasten von Fahrspuren führte dort nicht nur zu einem 35-58 %igen Rückgang der Verletzungen in Folge von Verkehrsunfällen, sondern auch zu einer 49 %igen Umsatzsteigerung der Anliegergeschäfte im Vgl. zu 3 % im Gesamtbezirk.
Wir sind die 80er!
Mir fällt kein besserer Titel für den Bericht über die gestern gegen den NDR gewonnene Stadtwette ein, um die rührenden Aktivitäten der vergangenen Woche und die kollektive Freude über den krönenden Erfolg auf den Punkt zu bringen.
„Rauschende Party in Osterholz-Scharmbeck – Hut ab vor den Osterholz-Scharmbeckern“ titelt der NDR nach dem gestrigen Event an der Stadthalle. Ich hatte den Eindruck, dass der Besucherandrang zwar noch Luft nach oben ließ (von den angeblich 10.000 Besuchern bei der letztwöchigen NDR-Sommertour in Schortens waren wir jedenfalls noch etwas entfernt), die Stimmung sich aber in der Tat sehr positiv entwickelte.
Nach einem schwülwarmen Sommertag mit kräftigem Gewitter am Nachmittag war es glücklicherweise wieder trocken, als um 19.30 Uhr die Stunde der Wahrheit nahte: Am Montag hatte der NDR den Verantwortlichen bei der Stadt die Wettaufgabe übermittelt und halb OHZ schien in den letzten Tagen mit deren Bewältigung beschäftigt. Lokalpresse und Internet sollten helfen, die geforderte Modenschau mit Laufsteg, stilechter Deko und nicht zuletzt 250 Menschen im 80-Jahre-Outfit auf die Beine zu stellen.
Das Engagement der Helfer bei Stadt, Stadthalle, Speeldeel und c & m hat sich gelohnt: 294 models wurden gezählt … Wette gewonnen!
Im Rahmen der NDR-Berichterstattung über Osterholz-Scharmbeck kam übrigens 2:30 Minuten auch die „Teich-oderTümpel-Frage“ zur Sprache. Potenzieller Bauherr, Bürgermeister und Bürgerinitiative nahmen Stellung und jetzt schaut ganz Niedersachsen auf unseren Innenstadt-Tümpel … ähhh Teich 😉
Nach Urkundenverleihung und Einlösung der Wettschulden seitens der NDR-Moderatoren (man zeigte sich ebenfalls im 80er-Outfit auf dem Catwalk) dann das Konzert. Mit Einbruch der Dunkelheit sah man dann den einen oder anderen irritierten Teenager, der seine Eltern aus den Augenwinkeln zu den Tönen von Markus & Band, Peter Hubert von UKW, Frl. Menke und Geiersturzflug abrocken sah.
Alles in Einem ein netter Abend, der sich ohne mein Zutun ab 23.30 Uhr als OHZ Summer Night in der Stadthalle fortgesetzt haben soll …
Butenpad Lintel
Kuh oder nicht Kuh … das ist hier die Frage. Langweilig wird einem nicht, wenn man die Nase ein wenig in die Kommunalpolitik steckt. An dieser Stelle soll es um den Verlauf des Butenpades im Bereich Osternheide/Lintel zwischen Osterholzer Hafen und Linteler Klärwerk gehen. Der war am 3.6.2013 Thema im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der Stadt und am folgenden Freitag Aufmacher im Osterholzer Kreisblatt.
Es geht um ein 1.600 m langes Teilstück des Butenpades im Südosten der Stadt, wo er bislang als anfangs recht schmaler Trampelpfad von der Straße „Hinter dem Hafen“ abzweigt und -nach einigen hundert Metern auch in angenehmer Breite- mehr oder weniger idyllisch durch die Hammewiesen verläuft. Er durchschneidet dabei das Land des Landwirtes Hermann Knoop, dessen Hof, Scheunen, Freiluftstall und Biogasanlage teilweise unmittelbar rechts und links des Weges liegen. Und das ist jetzt der Stein des Anstoßes: die Verwaltung befürchtet „Konfliktpotenzial zwischen den landwirtschaftlichen Betriebsabläufen und den Nutzern des Butenpads durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung“. Und schlägt vor, den Butenpad mittelfristig auf die 1.700 m längere Alternativroute zu verlegen. Bis 2016 allerdings müsse der Weg am Knoop’schen Hof Bestandteil des Butenpades bleiben, weil er im Rahmen der ProLand-Programmes mit zweckgebundenen Mitteln gefördert worden ist.
Während die Politiker des Planungsausschusses einstimmig und ohne Diskussion dem Antrag der Verwaltung zustimmten, gibt es von anderer Seite heftige Kritik. H. Laube, verantwortlicher Redakteur des Osterholzer Kreisblatts, kommentierte unter dem Titel „Geldverschwendung und Klientelpolitik“, dass gerade der Weg „mitten durch einen funktionierenden landwirtschaftlichen Betrieb – direkt vorbei an der „Kuhwaschanlage“, an wenigen Tage alten Kälbchen, Milchkühen und Futtersilos – Erlebnis pur nicht nur für Städter, Hingucker nicht nur für den Nachwuchs“ sei. Er verwies auch auf die Lage am renaturierten Scharmbecker Bach und die oft als Rundwanderweg genutzte Kombination aus jetzigem Butenpad und vorgeschlagener Alternativroute. Klientelpolitik sei es, „ausgerechnet dieses ausgebaute Wegestück … dem Betrieb künftig zur alleinigen Nutzung (zu) überlassen“. Sein Resümee: „Verwaltungsvorlagen wie diese gehören nicht in einen Ausschuss sondern in den Papierkorb.“
Torfkahnschiffer OHZ e.V.
Die bis 2012 vom Stadtmarketing OHZ betriebenen Torfkähne der Stadt Osterholz-Scharmbeck wurden dem am 9. Dezember 2012 gegründeten Verein Torfkahnschiffer Osterholz-Scharmbeck e. V. übergeben. Der Plan wurde Ende Oktober 2012 bekannt gemacht, nachdem das Stadtmarketing im Torfkahngeschäft 2012 bei ca. 23.000 ausgegebenen und 19.000 eingenommenen Euros einen Verlust ausweisen musste.
Als „Brautgeschenk“ hat der Verein die drei ehemals städtischen Torfkähne Moorhexe, Moorgeist und Moorteufel sowie den 2012 aus dem Landkreis Verden neu erworbenen Jan von Findorff (zukünftig Moorfee) erhalten. Die (Stand Mai 2013) 15 Vereinsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden Manfred Loth, Stellvertreter Christian Lohfeld, Kassenwart Karl-Heinz Gödecke und Schriftführer Wolfgang Ort werden zunächst keine fahrplanmäßigen Torfkahnfahrten anbieten, sondern „auf Bestellung“ Charterfahrten durchführen.
Ab der Saison 2013 können die ehemaligen Stadtmarketing-Kähne im Reisbüro gebucht werden:
Torfkahnschiffer Osterholz-Scharmbeck e. V.
Osterholzer Reisebüro
Findorffstraße 9
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel. 04791 – 98 53 76
OHZ City
Nun sucht euch welche aus:
Ostereikette
Wir sind Weltrekord!
Eigentlich bin ich eher skeptisch, ob meine Hochachtung für Rheinsberg und die Rheinsberger nennenswert gestiegen wäre, hätte es ihre Rekord-Ostereikette von seinerzeit 303,3 Metern mit 5142 Eiern im Jahre 2012 ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft.
Insoweit wird man mir als ansonsten überzeugtem Scharmbecker hoffentlich nachsehen, dass sich mein Enthusiasmus für den diesjährigen Rekordversuch Osterholz-Scharmbecks in überschaubaren Grenzen hielt. Derzeit ist auch noch unklar, ob das Ergebnis mit 13623 Eiern auf 771,9 m als Guiness-Rekord anerkannt und dann womöglich in deren Rubrik „Highlights“ neben „Längstes Zahnbürsten-Basketball-Drehen“, „Meiste aus der Luft gefangene Harpunenpfeile“ oder „Meiste paarweise zerschlagene Kokosnüsse“ (keine Scherz!) Erwähnung finden wird.
Sehen wir es mal positiv: zum Glück war gestern Kaiserwetter, wenn auch noch kalt. Weder den zum Aufhängen der Kettenteile an der Kaiser-Wilhelm-Eiche Verdonnerten Ernannten noch den in Scharen herbeigeeilten Schaulustigen froren Hände oder Nasen ab, als sich der Baumschmuck ungeplant verzögerte. Und nachdem Ostermontag ja eh‘ ein etwas ungewöhnlicher Tag zum Anbringen österlicher Dekoration ist, kam es auf die gefühlten zwanzigtausend Stunden bis zur Vollendung des Werkes auch nicht mehr an.
Ich hoffe nur, dass sich kein Hiesiger etwas antut, wenn die Guiness-Kommissare irgendein Haar an dieser nun ganz sicherlich (vorübergehend) Längsten Ostereikette der Welt finden.
BuchmarktAWARD für die schatulle
Sie haben es wieder getan … und geschafft! Nachdem die schatulle erst im Februar 2013 in Hannover vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum dritten Mal in Folge als „Prädikatsbuchhandlung“ und „Partner für Leseförderung“ gewürdigt worden war, mussten Sabine und Ute Gartmann jetzt bei der Leipziger Buchmesse antreten.
Dort wurde ihnen am 15. März 2013 feierlich der BuchmarktAWARD in Silber in der Kategorie PoS-Werbung (PoS = Point of Sale oder Verkaufsort) überreicht. Mit ihrem Projekt „Konzertierte Schaufenster à la schatulle“ waren sie damit in dieser Kategorie neben De Gruyter (ebenfalls Silber für ihren „Virtual Bookshelf“) die einzigen Preisträger bundesweit, Gold und Bronze wurden nicht vergeben. Insgesamt wurden 25 Projekte prämiert, 4 mit Gold, 10 mit Silber und 11 mit Bronze.
Der von Buchmesse Leipzig, Mohn media und Die Welt gesponserte BuchmarktAWARD erlebte 2013 anlässlich seiner 14. Auflage mit 124 eingereichten Projekten einen Rekord. Es ist der einzige Marketingwettbewerb der Buchbranche und prämiert ihre besten Werbe- und Marketing-Ideen.
Und ich freu‘ mich gleich doppelt, weil die Fotos für die „Konzertierten Schaufenster“ von Wieland und mir sind. Es handelt sich um 4er-Serien themenbezogener Fotos, in denen jeweils jeder „Schatullianer“ passend uniformiert (als Polizist/Polizistin, als Arzt/Ärztin und aktuell als Briefbote/Briefbotin … mehr verrate ich nicht) für Bücher des Genres wirbt. Das Ganze dann als Schaufensterdeko und passend als Lesezeichen für die Fans.
Gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zur Folge soll übrigens an den Spätnachmittagen der kommenden Woche in der Schatulle auf den Preis angestoßen werden. Ich werde auf jeden Mal mal vorbeischauen 😉
Beirat Innenstadtentwicklung
Ende 2012 hat Osterholz-Scharmbecks Stadtrat beschlossen, einen Beirat zur Innenstadtentwicklung einzurichten. Am 4.2.13 empfahl der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung, zwölf Vertreter u. a. von Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie, Banken, Kirche, Verwaltung, Wirtschaftstreff und Grundstückseigentümern in diesen Beirat zu berufen. Eine externe Moderation will sich die Stadt für das Jahr 2013 bis zu € 10.000 kosten lassen.
Der auf politische Initiative der Bürgerfraktion entstehende Beirat tritt die Nachfolge des Stadtentwicklungsbeirates an. Er soll die gegenwärtige Situation analysieren, Vorschläge zur „funktionalen und gestalterischen Aufwertung der Innenstadt“ erarbeiten und daraus Empfehlungen an die städtischen Gremien ableiten.
Am 14.3.2013 benannte der Stadtrat die Mitglieder der Beirates. Neben je einem Vertreter der Wirtschaftsförderung und der Stadtplanung sind das:
- Susanne Bödeker („carpe diem“)
- Nele Finken (Schülersprecherin IGS)
- Sigrid Garner („i-Tüpfelchen“)
- Ute Gartmann („die schatulle“)
- Bastian Grimm (Wirtschaftstreff)
- Werner Hampel (Kreissparkasse)
- Andre Henke (Haus am Markt)
- Anja Heuser (Ärztin)
- Roland Hofer (Medienbüro)
- Meike Hollenbeck (Getränkehandel)
- Janine Kammann (Modehaus Kammann)
- Imme Klenke (BioS)
- Jan Mackenberg (Volksbank)
- Andrea Nuckel (Hotel Tivoli)
- Jutta Rühlemann (Kirchenkreisamt)
- Christiane Stehnke (Fa. Stehnke)
- Wolfgang Teichmeyer („Wirtshaus am Markt“)
- Linda Tscheu (Grundstückseigentümerin Kirchenstraße)
Hinter der Kirche
Schauen Sie Sich das Foto noch einmal gut an: dieses Haus, ehemaliger Standort der Wärmestube der Diakonie Hinter der Kirche 11. wird abgerissen. Ebenso wie die Nr. 12 (im Bild direkt dahinter). Beide sind im Besitz der Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG), die es an die „Wertoptimierer“ Grotelüschen & Weber AG aus Bremerhaven verkaufen will. Die wiederum plant dort ein 2½-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer Ladenzeile im Erdgeschoss und insgesamt 23 seniorengerechte 52-100 m² großen Komfortwohnungen. Skizzen des Hauses sind im Ratsinformationssystem (Gremien…Planungsausschuss…Oktober 2012) einsehbar.
Das Projekt wurde im Oktober 2012 im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates vorgestellt. Auf meiner Skizze (re.) ist das geplante Gebäude rot eingezeichnet, an seiner Nordseite schließt es unmittelbar an die Teichstraße 1 mit den Seniorenwohnungen an. Neuere Planungen sollen nach Angaben gewöhnlich gut unterrichteter Kreise auch den Abriss der Kirchenstraße 6 (ehemals Ihr Platz) vorsehen und die Ecke zur Kirchenstraße einbeziehen.
Als problematisch erwies sich bei der Ausschusssitzung der Plan der Investoren, etwa ⅔ von Starkes Teich zuzuschütten, um dort ca. 32 Parkplätze anzulegen. Dazu nämlich muss der geltende Bebauungsplan geändert werden, der für diese Baufläche eine Tiefgarage vorsieht. Das den Bauherren Kosten sparende Entgegenkommen der Stadt begründeten erster Stadtrat Jörg Fanelli-Falcke und Stadtplaner Stefan Kamischow mit 10-jährigen vergeblichen Bemühungen, das Grundstück zu veräußern. Im Ausschuss haben sich alle Fraktionen gegen eine Teichverkleinerung ausgesprochen und die Stadtverwaltung aufgefordert, mit dem Investor eine alternative „Teichlösung“ auszuarbeiten. Ein aus Scharmbeck stammender Leserbriefschreiber hat ironisch angemerkt, man könne natürlich auch die Teichstraße in Tümpelstraße umbenennen.
Die Baugenehmigung betreffende Interessenkonflikte zeichnen sich also schon mal ab. Bei uns in Osterholz-Scharmbeck führt das in letzter Zeit ja gerne mal zum jahrelangen Anblick unschöner Bauruinen wie unlängst Marktstraße 4 und aktuell am Schlauchturm. Bin mal gespannt, ob demnächst auch die Gegend rund um Willehadi davon heimgesucht wird.
Ein Anfang ist gemacht: am 20.11. berichtete das Kreisblatt, dass die SPD-Fraktion bereits umgestimmt wurde und jetzt für eine Teichverkleinerung sei. „Der Bau einer Tiefgarage ist für den Investor nach eigenen Aussagen wirtschaftlich nicht vertretbar“, so die SPD. Achso, 😉 na dann!
Mitte Januar 2013 dann scheint die Angelegenheit entschieden. Das Kreisblatt zitiert Michael Rolf-Pissarczyk (CDU) und Brigitte Neuner-Krämer (Die Grünen) mit eindeutigen Rückziehern: Die CDU will den Teich „so weit wie möglich“ erhalten und die Grünen wollen ihn „berücksichtigt“ wissen. Klartext abseits solcher Worthülsen: Ein Resttümpel tut’s auch. Der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss des Stadtrates habe sich auch bereits mit Mehrheit dafür ausgesprochen, auf einer Tiefgarage zu bestehen. Diese übrigens solle ca. 750.000 € kosten, was man dem Investor nicht zumuten möchte.
Für meinen Geschmack ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Widerstandslos räumt man das Feld für eine „Billiglösung“ mit einem Beton-Innenhof wie hinter dem Aldi an der Bahnhofstraße, anstatt potenziellen Käufern und Mietern der neuen Wohnungen ein attraktives Ambiente mit Park- und Seeblick zu bieten. Die dafür meiner Überzeugung nach auch einige Zehntausend Euro für einen Tiefgaragenplatz springen lassen würden.
Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende, den Fortgang der Diskussionen finden Sie hier.
Medienhaus am Campus
Das Medienhaus am Campus ist das erste der geplanten neuen Gebäude im Campus. Auf zwei Stockwerken mit einer Gesamtfläche von ca. 2.700 qm werden Mensa, Stadt- und Kreisbibliothek, Kreismedienzentrum (Kreisbildstelle) und Kreisarchiv untergebracht. Die Mensa im Erdgeschoss wurde mit einiger Verzögerung am 4.2.13 eröffnet.
2007 wurde ein integriertes städtisches Wachstums- und Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet, für dessen Umsetzung die Stadt Osterholz-Scharmbeck 2008 eine Zusage über Fördermittel in Höhe von 3,5 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhielt. Die Gesamtkosten sollte sich auf 4,906 Mio. Euro belaufen.
Baumängel am Medienhaus
Eines der Themen bei unserOHZ: Nachdem die Mensaküche bereits eingebaut worden war, stellte die Bremer Materialprüfanstalt (MPA) im März 2012 fest, dass 70 % der Hohlkammer-Deckenelemente des Erdgeschosses (139 von 195 verbauten Platten) fehlerhafte Bohrungen aufwiesen, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen. Fünf bis acht der am Bau beteiligten Firmen seien für den Schaden verantwortlich. Im Juni 2012 bestand bei der Stadt noch Hoffnung, das Medienhaus bis September fertigzustellen. Fünf Elemente mussten letztlich durch den Einbau von Stahlträgern „ertüchtigt“ werden. Im Oktober wurde „wieder auf Hochtouren gearbeitet“ (Fanelli-Falcke), im Erdgeschoss wurde nach Einbau der fünf Stahlträger die Brandschutzverkleidungen wieder montiert. Tätig waren jetzt eine neue Trockenbaufirma und der seit Sommer 2012 dritte Bauleiter der Hamburger Architekten Trapez. Dieser hatte bei Übernahme auch im Obergeschoss Montagefehler an der Decke entdeckt, sie werde komplett erneuert. Die Baumängel sollen Zusatzkosten in Höhe von knapp 1,2 Mio. Euro verursacht haben oder noch nach sich ziehen, einschließlich Anwaltskosten und neuer Bauplanungen.
Tempo 30
Aktuelles Thema bei : Tempo 30 in Osterholz-Scharmbeck.
Am 12.9.12 sorgte ein Artikel im Kreisblatt bei uns für Diskussionsstoff. Die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat eine Anfrage zum bundesweiten „Tempo-30-Zankapfel“ gestellt. Sie wünscht Auskunft, ob das gesamte Stadtgebiet zur Tempo-30-Zone erklärt werden könnte und und fragt, wo etwa aufgrund von gesetzlichen Regelungen oder anderer Zuständigkeiten keine Tempo-30-Limits angeordnet werden können.
Dieses Thema haben viele Freunde und Bekannte schon oft durchgekaut und zu Beginn des „Sommerlochs“ 2012 war es Gegenstand vieler aufgeregter Pressemitteilungen auf Bundesebene. Ein virtuelles Bündnis aus CDU, Junge Union, ADAC, Städtetag und zuletzt auch SPD-Parteispitze meinte sich dabei im Interesse des „Mobilitätslandes Deutschland“ gegen Pläne von Verkehrsexperten von SPD und Grünen positionieren zu müssen, die mit Unterstützung von ADFC und Polizeigewerkschaft für ein generelles Tempo 30 in geschlossenen Ortschaften plädierten.
Fakt scheint zu sein, dass Tempo 30 den Ausstoß von Ozon und Stickoxiden deutlich und den Bremsweg eines Autos von durchschnittlich 28 m (Tempo 50) auf 13,3 m Metern reduzieren würde. Die Zahl der Unfälle soll um fast 20 % gesenkt werden können, in Münster soll die Zahl der Schwerverletzten sogar um 72 % zurückgegangen sein.
Welt Online zitiert den Verkehrsexperten der Polizei-Hochschule in Münster, Martin Mönnighoff: „Das würde zu einer erheblichen Reduzierung der Zahlen von Verkehrsunfällen, der Verletzten und Getöteten führen. Wir müssen unseren Verkehrsraum weiter entschleunigen, um ihn gemeinsam sicher nutzen zu können“. Ein Herabsetzen der gefahrenen Geschwindigkeit führe zu weniger Gefahrensituationen und Verkehrsunfällen, die Schwere der Verletzungen würde abnehmen. „Es wurde sogar nachgewiesen, dass eine Temporeduktion um ein Prozent zu zwei Prozent weniger Unfällen mit Verletzen, drei Prozent weniger Schwerverletzten und vier Prozent weniger Toten führt“, erläuterte Mönnighoff. Sowohl der Wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrsministeriums als auch das Europäische Parlament empfehlen ein generelles Tempo 30.
Rottweil in Baden-Württemberg hat Ende 2011 Tempo 20 eingeführt und dabei eine Ampel ab- sowie zusätzliche Zebrastreifen angeschafft. Pressesprecher Tobias Hermann: „Wir wollen unseren Bürgern und Gästen mehr Freiraum im Zentrum bieten und Gleichberechtigung zwischen den Verkehrsteilnehmern schaffen … Viele Autofahrer zeigen Verständnis für die Maßnahme. Tempo 20 gilt auch nur im Stadtkern, auf ein paar hundert Metern“. Andere Städte erwägen ebenfalls eine Entschleunigung ihrer Innenstädte und haben sich in Rottweil die neue Langsamkeit in der Praxis angesehen.
Übrigens: Auf den Internetseiten des Landkreises erfährt man unter „Allgemeine Informationen: Zahlreiche innerörtliche Straßen sind als Tempo 30-Zonen und/oder verkehrsberuhigte Bereiche ausgewiesen. Ansprechpartner/in Stadt Osterholz-Scharmbeck … Telefon: +49 4791 17-0 … E-Mail: service@osterholz-scharmbeck.de“
Jetzt fragen wir uns:
- Gibt es überhaupt irgendein ernstzunehmendes Argument gegen ein generelles Tempo-30-Limit in Osterholz-Scharmbeck?
- Bringt es was, den genannten Ansprechpartner anzusprechen?
Was sagen Sie dazu?
eMail unserOHZ.de
Wer sich für den Landkreis OHZ und die Stadt Osterholz-Scharmbeck interessiert und einsetzt, kann evtl. eine eMail-Adresse nach dem Muster xyz@unserohz.de gebrauchen.
Trifft das auch für Sie zu? Schreiben Sie einfach einen kurzen Kommentar, ich melde mich dann bei Ihnen.