Das über 140 Jahre alte Backsteingebäude in der Bahnhofstraße (Früher Scharmbecker Chaussee) gegenüber der Kreissparkasse ist seinerzeit als erste „höhere Schule“ für die Flecken Osterholz und Scharmbeck erbaut worden.
Das Gebäude wurde 1868-69 für 3.350 Taler von Maurermeister Johann Steeneck und Zimmermeister Heinrich Volger erbaut. Am 12. April 1869 wurde die private Rektorschule eingeweiht, Unterrichtsbeginn war am 14. April. Schulleiter cand. theol. Ludwig Viets und die Lehrkräfte Pastor Visbeck, Heinrich Wittrock, Julie Westphal, August Reimbrecht sowie Schneider Nitsche (Turnen) unterrichteten zu Beginn 72 Schüler, das Schulgeld betrug in der obersten Klasse 15 Rth. jährlich. 1914 fassten die Gemeinden Osterholz und Scharmbeck den Entschluss, die viel zu kleine Mittelschule um ein zweites Gebäude zu erweitern. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I, 2004)
1942 beschloss der Stadtrat die Umwandlung der „Mittelschule“ zur „Hauptschule“, die damit in staatliche Verwaltung überging. Nach dem Krieg wurde die Schule zunächst für Flüchtlinge und Besatzungstruppen genutzt, am 4.1.1946 wurde die Mittelschule dann wieder eröffnet. 1959 zog die ehemalige Hilfsschule aus der Langen Straße als Sonderschule in das von der Mittelschule geräumte Gebäude. 1960 startete auch das neu gegründete Gymnasium zunächst in diesem Gebäude. 1962 musste die Sonderschule wieder an ihren alten Standort („Neue Schule“ in der Langen Straße) zurückkehren, da das Gymnasium mit dem neuen zweizügigen Jahrgang zuviel Raum in Anspruch nahm. Nach Auszug des Gymnasiums in den Neubau an der Loger Straße konnte die Sonderschule 1966 mit 6 Klassen, 102 Schülerinnen und Schülern sowie 5 Lehrkräften wieder einziehen. Sie beantragte den Namen „Pestalozzischule“. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Im Juni 2012 beschloss der Landkreis als Eigentümer, die Immobilie mit dem 750 qm großen Grundstück für 125.000 Euro an die Lebenshilfe zu verkaufen, sobald es nicht mehr vom Kreismedienzentrum benötigt werde. Die Lebenshilfe will Turnhalle und Sanitärtrakt der ehemaligen Pestalozzischule abreißen und das ehemalige Schulgebäude u. a. als Stadtteilbüro für den Geschäftsbereich „Wohnen“ nutzen. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 15.6.2012)
So … jetzt will ich auch mal drauf rumreiten: das angebliche Kartendesaster beim neuen iPhone-Betriebssystem. Um es vorwegzunehmen: ich finde es schon amüsant, aber überhaupt nicht wild. Bei näherem Nachdenken ist es gut erklärlich und bei aller Kritik an einigen anderen Entwicklungen begrüße ich Apples Wechsel zur neuen Karten-App.
Was ist passiert?
Fast zeitgleich mit dem iPhone 5 veröffentlichte Apple das neue Betriebssystem iOS 6 für seine Mobilgeräte iPhone, iPad und iPod. Bereits nach wenigen Stunden beschwerten sich viele Benutzer im Internet über eine Reihe von Fehlern in der Anwendung Karten. Bilder von teilweise skuril verzerrten oder abgehackt wirkenden Brücken, Gebäuden und Straßen in der 3-D-Ansicht wurden fleißig gesammelt (z.B. the amazing ios6 maps) und unzählige falsche Bezeichnungen teilweise prominenter Gebäude aufgelistet. Sehr rasch wurde deutlich, dass der Bestand an Objektdaten schlecht recherchiert und zum Teil stark überaltert war.
Einen der amüsantesten Bugs fanden japanische Blogger am Samstag: die zwischen Japan und China umstrittene Inselgruppe nordöstlich Taiwans zeigte Karten gleich 2-mal nebeneinander. Sollte das etwa Apples Vorschlag für eine friedliche Einigung sein, eine für Japan und eine für China?
In unserer Teufelsmoor-Region sind mir bei orientierender Durchsicht derart plakative Irrtümer nicht aufgefallen, wohl aber eine Vielzahl fehlerhafter Objektbeschreibungen. Als Beispiele zeige ich mal das 2005 eigentlich geschlossene und für iPhone-Benutzer jetzt auferstandene Kaufhaus Reuter und die Kennzeichnung der Kreissparkassenfiliale in Worpswede als Restaurant.
Und wie kam das?
Das weiß ich natürlich auch nicht genau, habe aber so meine Vorstellung. Bis zur letzten Woche waren alle mobilen Apple-Geräte standardmäßig mit den Karten von google ausgestattet. Jeder, der google-maps von Beginn an erlebt hat, weiß um die Fortschritte hinsichtlich der sog. „places of interest“. Noch vor wenigen Jahren fehlten diese in manchen Regionen völlig oder waren ebenfalls veraltet. Die hohe Beachtung der google-maps nicht zuletzt durch ihren Einsatz in praktisch allen Mobilgeräten hat im Laufe der Zeit sehr zur Verbesserung beigetragen.
Apple hat sich durch Aufkauf diverser kleinerer Unternehmen erst in den letzten zwei Jahren Stück für Stück das Know-how besorgt, um google-maps als Standard-Kartenanwendung zu ersetzen. Zwangsläufig mussten Datenbestände zusammengeführt werden, was nach Ansicht einiger Experten einen Teil der heutigen Bugs erklärt. Ebenso zwangsläufig scheint dabei die Übernahme veralteter Daten zu sein, bis hin zu längst insolventen Firmen und abgerissenen Gebäuden. Kann ich auch nachvollziehen, denn eine auch nur halbwegs aktuelle und möglichst weltweite Lokalisierung aller Restaurants, Arztpraxen usw. ist sicher nur unter Nutzung der „Schwarmintelligenz“ aller Benutzer möglich. Wieviele Mitarbeiter müsste man sonst wohl beschäftigen, um diese Daten halbwegs regelmäßig mit Branchenbüchern oder Was-auch-sonst abzugleichen oder gar persönlich in Augenschein zu nehmen?
Warum ich es (trotzdem) richtig finde
Und was soll daran jetzt gut sein?
1) Ich wäre froh, wenn sich neben google-maps mindestens eine weitere Kartenanwendung für Mobilgeräte weltweit durchsetzen kann und Bestand hat. Weil die Datenhoheit in diesem Sektor schon heute eine große Bedeutung besitzt und diese zukünftig noch weiter steigen wird, wirtschaftlich und politisch. Durchaus vergleichbar mit der heutigen Bedeutung von Internet-Suchmaschinen. Bei denen Google ja bekanntlich eine fast marktbeherrschende Stellung einnimmt.
2) Apple ist einer der wenigen oder der einzige Marktteilnehmer, der dazu in der Lage ist. Sowohl hinsichtlich des nötigen Aufwandes als auch der nötigen Marktstellung. Mobilgeräte arbeiten heute fast nur noch mit den Betriebssystemen Android von Google oder iOS von Apple.
3) Die neue Karten-App hat Fehler, aber auch ein paar teils beeindruckende neue Funktionen. Schauen Sie Sich mal die (virtuellen!) 3-D-Ansichten an, dort wo sie funktionieren. Zum Beispiel rund um das Brandenburger Tor oder in NYC. Wenn es Apple gelingt, die Anwender bei der Fehlerbehebung einzubinden und die fehlerhaften Daten auch zügig korrigiert, werden die neuen Karten in einem Jahr konkurrenzfähig sein.
4) In der (hoffentlich) Übergangszeit wird man eben google-maps als „Lesezeichen“ auf dem Start-Bildschirm anlegen, dann hat man (fast) die gleiche Funktionalität wie mit den alten Karten. Viele „Experten“ gehen auch davon aus, dass die google-maps in Kürze als separate App angeboten wird. Und wem es gar nicht passt, der verwendet die neuen Karten eben einfach nicht.
Die Teufelsmoorregion mit Hamme, Wümme, Beek sowie zahllosen weiteren Wasserwegen und einer ganzen Reihe von attraktiven Lokalitäten längs ihrer Ufer ist ein attraktives Zielgebiet für Wasserwanderer.
Im Frühjahr 2010 hat die Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Worpswede e. V. 6 Fahrrad-Rundtouren um Worpswede vorgestellt, die durchgängig beschildert sind und ihren Ausgangs-/Zielpunkt an der neuen Piazza bei der zentralen Gästeinformation Worpswede (Bergstr. 13) haben. Sie sind 12 bis 40 km lang.
Die Braune Route führt vom Ausgangspunkt auf der 2012 neu angelegten Piazza zunächst zum Haus im Schluh, das sich Martha Vogeler nach der Trennung von ihrem Mann aufgebaut hatte. Auf wenig befahrenen Seitenstraßen geht es dann über Weyerdeelen und Überhamm, dann entlang stärker frequentierter Landstraßen nach Hüttenbusch. Der Rückweg über Neu St. Jürgen und Schlußdorf geschieht ebenfalls im Wechsel auf Radwegen entlang der Landstraße und auf ruhigeren Seitenstraßen.
Zu den Worpswede-Radtouren gibt es die „Worpsweder Radwanderkarte“ 1:50.000 aus reißfestem, wasserabweisendem Papier, die für € 3,00 (ggf. plus Versandkosten) bei der Tourist-Information (Bergstr. 13, Worpswede) und im Online-Shop von www.worpswede.de erhältlich ist
Im Frühjahr 2010 hat die Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Worpswede e. V. 6 Fahrrad-Rundtouren um Worpswede vorgestellt, die durchgängig beschildert sind und ihren Ausgangs-/Zielpunkt an der neuen Piazza bei der zentralen Gästeinformation Worpswede (Bergstr. 13) haben. Sie sind 12 bis 40 km lang.
Die Blaue Radtour ist die längste der 6 Routen und führt im Uhrzeigersinn zunächst halb auf den Weyerberg und dann überwiegend über Seitenstraßen und Wirtschaftswege nach Lilienthal. Vorbei am Golfclub, entlang der Wörpe bis zur Mündung in die Wümme und dann auf und hinter dem Wümmedeich durch das St. Jürgensland. Vorbei geht’s an den als Raststellen sehr geeigneten Biergärten und Restaurants Zur Schleuse und Wümmeblick, unmittelbar nach Letzterem verlässt die Route den Wümmedeich und führt zur sehenswerten St. Jürgens Kirche mit ihrer interessanten Geschichte. Von dort geht es dann weitgehend entlang der Straßen – mit noch einem kleinen Abstecher zum Totenweg – zurück nach Worpswede.
Zu den Worpswede-Radtouren gibt es die „Worpsweder Radwanderkarte“ 1:50.000 aus reißfestem, wasserabweisendem Papier, die für € 3,00 (ggf. plus Versandkosten) bei der Tourist-Information (Bergstr. 13, Worpswede) und im Online-Shop von www.worpswede.de erhältlich ist
Im Frühjahr 2010 hat die Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Worpswede e. V. 6 Fahrrad-Rundtouren um Worpswede vorgestellt, die durchgängig beschildert sind und ihren Ausgangs-/Zielpunkt an der neuen Piazza bei der zentralen Gästeinformation Worpswede (Bergstr. 13) haben. Sie sind 12 bis 45 km lang.
Im Mittelpunkt der „grünen“ Radtour stehen das Teufelsmoor und seine typischen langgestreckten Moorsiedlungen wie Schlußdorf und Tüschendorf, die an der Route liegen. Im Uhrzeigersinn gefahren ist die Tour in der ersten Stunde landschaftlich etwa so abwechslungsreich wie das Moor selbst.
Abschließend umrundet man den Weyerberg und kann dabei einen Blick auf den Niedersachsenstein werfen. Kurz bevor die Kreisstraße 11 (Findorffstraße) erreicht wird, macht man einen kleinen „Schlenker“ um die sog. Mackensen-Eiche, ein ca. 350 Jahre altes Naturdenkmal mit ca. 6 m Stammumfang.
Der Radweg weist nur am Hang des Weyerbergs und beim Schlussanstieg in den Ort mäßige Steigungen auf und führt über wenig befahrene Fahrrad- und Wirtschaftswege, abschnittsweise auch Radwege entlang der Straße und in Worpswede selbst über ruhigere Seitenstraßen. Die Wege sind asphaltiert oder mit fester Sanddecke versehen. Auch Ungeübte, Senioren und Kinder können den Weg gut bewältigen.
Zu den Worpswede-Radtouren gibt es die „Worpsweder Radwanderkarte“ 1:50.000 aus reißfestem, wasserabweisendem Papier, die für € 3,00 (ggf. plus Versandkosten) bei der Tourist-Information (Bergstr. 13, Worpswede) und im Online-Shop von www.worpswede.de erhältlich ist
Im Frühjahr 2010 hat die Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Worpswede e. V. 6 Fahrrad-Rundtouren um Worpswede vorgestellt, die durchgängig beschildert sind und ihren Ausgangs-/Zielpunkt an der neuen Piazza bei der zentralen Gästeinformation Worpswede (Bergstr. 13) haben. Sie sind 12 bis 45 km lang.
Die Radtour „rot“ führt (im Uhrzeigersinn) über den von Vogeler geplanten Worpsweder Bahnhof und die restaurierte Windmühle nach Neu Helgoland. Dort wird auf der Klappbrücke die Hamme überquert, der Weg führt durch das Breite Wasser zur Teufelsmoorstraße. Kurz vorher laden Melkhus und Hofcafe des Cafe zum Brinkhof zur Rast mit selbstgemachten Kuchen oder anderen Leckereien ein, die Tour geht auf dem Fahrradweg längsseits der Teufelsmoorstraße bis zum Umbeckweg. Er führt wieder zur Hamme, die auf der 2009 fertiggestellten (ehemaligen) Pionierbrücke gequert wird. An der Grenze Überhamm/Weyerdeelen gelangt man wieder nach Worpswede, zurück zur Bergstraße geht es via Weyerdeelen, Wiesengrund und Im Schluh.
Der Radweg weist keine nennenswerten Steigungen auf und führt weitgehend abseits des Verkehrs über wenig befahrene Fahrrad- und Wirtschaftswege, abschnittsweise auch den Radweg entlang der Teufelsmoorstraße und in Worpswede selbst über ruhigere Seitenstraßen. Die Wege sind asphaltiert oder mit fester Sanddecke versehen, nur der Umbeckweg ist immer noch eine ziemliche Schotterpiste. Auch Ungeübte, Senioren und Kinder können den Weg gut bewältigen.
Zu den Worpswede-Radtouren gibt es die „Worpsweder Radwanderkarte“ 1:50.000 aus reißfestem, wasserabweisendem Papier, die für € 3,00 (ggf. plus Versandkosten) bei der Tourist-Information (Bergstr. 13, Worpswede) und im Online-Shop von www.worpswede.de erhältlich ist
Im Frühjahr 2010 hat die Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein Worpswede e. V. 6 Fahrrad-Rundtouren um Worpswede vorgestellt, die durchgängig beschildert sind und ihren Ausgangs-/Zielpunkt an der neuen Piazza bei der zentralen Gästeinformation Worpswede (Bergstr. 13) haben. Sie sind 12 bis 45 km lang.
Die Radtour „lila“ führt (im Uhrzeigersinn) über die Worpsweder Mühle und Weyermoor vorbei am Campingplatz Waakhausen längsseits der (Alten) Semkenfahrt. Über Waakhauser Polder, Melchers Brücke und Melchers Hütte (Einkehrmöglichkeit) geht es dann nach Ahrensfelde (Rastmöglichkeit am Melkhus) und ein kurzes Stück auf dem Osterholz-Scharmbecker Butenpad. In Pennigbüttel zweigt die Route ab nach Neuendamm und dort quer durch die Postwiesen, den Retentionsraum Westlich Beek. Direkt nach der Beekbrücke lohnt sich ein kleiner Abstecher, denn 400 m nach links steht das neue Melkhus beim Cafe zum Brinkhof. Zurück zur eigentlichen Tour, die dann über Breites Wasser zurück nach Worpswede bei Neu Helgoland führt. Diesmal macht die lila Tour an der Windmühle einen Schlenker nach Nordost, um vorbei am Alten Bahnhof zurück in den Ortskern zu führen.
Der Radweg weist bis auf Melchers Brücke und die letzten 100 m der Bauernreihe keine nennenswerten Steigungen auf und führt weitgehend abseits des Verkehrs über wenig befahrene Fahrrad-, Wirtschafts- und Waldwege, abschnittsweise auch Radwege entlang der Straße. Die Wege sind asphaltiert oder mit fester Sanddecke versehen, lediglich ein kurzer Abschnitt in Weyermoor führt über holprigen Moorziegel. Auch Ungeübte, Senioren und Kinder können den Weg gut bewältigen.
Zu den Worpswede-Radtouren gibt es die „Worpsweder Radwanderkarte“ 1:50.000 aus reißfestem, wasserabweisendem Papier, die für € 3,00 (ggf. plus Versandkosten) bei der Tourist-Information (Bergstr. 13, Worpswede) und im Online-Shop von www.worpswede.de erhältlich ist
Der Aussichtsturm Linteler Weiden (auch Weidenkorb) am Altarm der Hamme zwischen Tietjenshütte und Scharmbeckstotel (Standort • mehr Bilder) wurde als zweiter von zunächst drei geplanten Aussichtstürmen im Rahmen des GR-Projektes „Hammeniederung“ Anfang März 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Als Bestandteil eines „naturverträglichen Wegenetzes“ soll der Turm der Öffentlichkeitsarbeit und Besucherlenkung dienen. Die Anfahrt ist für Ortsunkundige nicht einfach zu finden. „Aussichtsturm Linteler Weiden“ weiterlesen
Es ist ein echter „Feierabend-Klassiker“. Gute 20 km lang und mit dem Fahrrad bequem in anderthalb Stunden zu schaffen. Dabei radelt man fast autofrei durch die Hammeniederung und hat unterwegs bei Neu-Helgoland oder Melchers Hütte gute Gelegenheit zum Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher. Mit mehr Zeit am Wochenende bietet sich die Tour auch in Kombination mit einem Miet-Kanu (bei Neu-Helgoland oder vom Campingplatz Waakhausen) als Moor-Biathlon an.
Start- und Zielpunkt in meinem Routenplan ist der Klosterplatz in Osterholz, ebenso gut lässt sich der Rundweg vom Heimatmuseum oder Tinzenberg beginnen. Gegen den Uhrzeigersinn gefahren führt er über den 2011 erfreulich neu befestigten Kirchdamm und Mulldamm zur Abzweigung nach Melchers Hütte (kurz vor dem unbeschrankten Übergang über das Gleis des Moorexpress). Wer dem Tourenvorschlag in dieser Richtung folgt, wird bei Melchers Hütte noch keinen Boxenstopp benötigen. In Gegenrichtung aber, also im Uhrzeigersinn gefahren, findet man hier den aus meiner Sicht idealen Ort, um die Tour und den Abend bei einem Alster oder Moorbier am Hammeufer ausklingen zu lassen. Aber Achtung: außer Flüssignahrung bietet die Restauration nur Schokoriegel.
Zurück zur Tour: Am Parkplatz von Melchers Hütte zweigt der Weg zur (nun auch nicht mehr ganz) neuen Hammebrücke ab, auf der anderen Hammeseite geht’s auf dem 2006 angelegten Waakhauser Polder zur Alten Semkenfahrt. Kurz vor der Kreisstraße (K11: Waakhauser Str. nach Worpswede) passieren wir den Campingplatz Waakhausen. Wer viel Zeit für die Tour mitbringt, kann dort ins Kanu umsteigen und ein wenig auf Semkenfahrt, Hamme und Beek umherschippern.
Mit dem Fahrrad geht es zunächst einige hundert Meter auf dem Fahrradweg entlang der K11 weiter, bis nach links die Weyermoorer Str. abzweigt. Diese führt uns wieder zum Gleis des Moorexpress, direkt am ehemaligen Bahnhof Weyermoor. Er wird heute privat genutzt und ist ebenso wie der Worpsweder Bahnhof und der Kleinbahnhof OHZ von Vogeler entworfen worden. Die Weyermoorer Straße knickt dort nach rechts ab und nach etwa 600 m besteht eine Gelegenheit, auf dem sehr holprigen Feldweg nach links Richtung Moorexpress und Hammeweg abzukürzen. Die Komfort-Variante ist nur einen knappen Kilometer länger und führt unmittelbar zur Worpsweder Mühle. Von dort führt der Hammeweg direkt zur Gaststätte Neu Helgoland. Dort lässt sich direkt an der Hamme an manchen Abenden unbegreiflich schön vor theatralischen Sonnenuntergängen Sitzen, Trinken, Essen und Plaudern.
Über die Hammebrücke führt uns der Weg dann mitten durch das teilweise trocken gelegte Breite Wasser, ehemaliges Mündungsdelta der Beek und heute Naturschutzgebiet. Nach etwa 3 km zweigt nach links der anfangs kleine Weg nach Osterholz-Scharmbeck ab. Gleich nach der kleinen Beekbrücke biegen wir links ab und gelangen nach etwa 600 Metern zu einem der neuen Siele des Retentionsraumes Westlich Beek. Dort kann man nach Pennigbüttel abkürzen (re. entlang) oder (gradaus oder li. entlang) meinem Rundweg folgen, der unweit der Moorexpress-Brücke auf den Kirchdammgraben stößt. Wer ihn im Sommer fast überwuchert von Seerosen idyllisch daliegen sieht, mag kaum daran glauben, den über Jahrhunderte wichtigsten Verkehrsweg zwischen Worpswede und dem Amt Osterholz vor sich zu haben. Gute 1.200 m weiter stoßen wir wieder auf den Bahnübergang des Moorexpress und können für den Heimweg entweder Ahrensfelder Damm / Ahrensfelder Straße wählen oder – wie auf dem Hinweg – die autofreie Variante via Mulldamm / Kirchdamm.
Das Foto des Mühlrads am Scharmbecker Bach ist eigentlich ein wenig irreführend, auch wenn es genau am Standort der Fe(h)senfeldschen Mühle oder Fe(h)senfeld’schen Kornmühle in Osterholz-Scharmbeck entstanden ist. Die Mühle selbst existiert nämlich seit 1964 nicht mehr.
Das hier sichtbare Mühlrad wurde 1997 mit Geldern der Klosterholz-Tombola gebaut. Zuvor war an diesem Ort schon 1973 in Erinnerung an die ehemals neun Wassermühlen entlang des Scharmbecker Bachs ein Mühlrad installiert worden, das nach Angaben verschiedener Quellen entweder von der letzten mit Wasserkraft betriebenen Mühle am Sandbeckerbruch (1926 demontiert) oder von der Fesenfeldschen Mühle selbst (1902 demontiert) stammte.
Der Stadtchronik zur Folge stand seit dem 13. Jh. am Scharmbecker Bach hinter der Willehadikirche eine Kornmühle für die an das Kloster Osterholz bzw. später das Amt Osterholz bemeierten Hofstellen. Den zuvor üblichen Mühlenzins in Höhe von zuletzt 6 Rth. 58 Grote jährlich löste Müller Starke Anfang des 19. Jh. durch Einmalzahlung ab. An ihn, Besitzer der Mühle bis 1842, erinnert noch heute Starkes Teich, das ehemalige Wasserreservoir der Mühle für Trockenzeiten.
Nachfolger Starkes war Diedrich Kohlmann, dem dann 1851 Gutsbesitzer von Sandbeck die Mühle abkaufte. 1856-1934 war sie im Familienbesitz von Johann Hinrich Schröder und seinen Nachfahren, die 1902 das Mühlrad demontierten und auf Turbinenantrieb umrüsteten. Nachfolger war der Müller H. A. Fehsenfeld (Quelle: Menkhoff) bzw. Fesenfeld (Quelle: Segelken), der die Mühle 1963 an den Arzt Dr. Dreibholz verkaufte. Dieser ließ sie 1964 abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Einige Jahre später verließ er Osterholz-Scharmbeck und verkaufte die Immobilie an die St.-Willehadi-Gemeinde.
Starkes Teich (auch Starke Teich und früher Voigts Teich) in Osterholz-Scharmbeck liegt recht versteckt hinter der Willehadikirche zwischen Teichstraße und Kirchenstraße (Nr. 8 bis Nr. 12) (Standort). Er erhält sein Wasser aus dem benachbarten Scharmbecker Bach und diente früher als Wasserspeicher für die an der Willehadikirche gelegene Fesenfeldsche Kornmühle. Seinen Namen verdankt der Teich dem Müller Starke, der die Mühle bis 1842 betrieb.
Im Oktober 2012 wurden Pläne publik, denen zur Folge gut ⅔ der Teichfläche zugeschüttet werden sollten, um dort Parkplätze für ein neues Wohn- und Geschäftshaus Hinter der Kirche anlegen zu können. Das Ansinnen wurde im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt jedoch zunächst zurückgewiesen.
Keineswegs war früher alles besser als heute. Man denke nur mal an die Preise für Ferngespräche. Rapsfelder aber gehören zweifellos in meine persönliche Schade-wo-sind-sie-geblieben-Liste. Kündete der blühende Raps doch früher vom bevorstehenden Sommer wie das geöffnete Faltdach des Käfers und der helle Hut des Vaters an Himmelfahrt. „Vierfelderwirtschaft“ dozierte mein Vater dann gerne, wenn bei Überlandfahrt so ungefähr jeder vierter Acker gelb leuchtete. Mehr oder weniger zufällig übrigens, wie unsere Heimatkundelehrerin später versicherte.
Im Frühling 2012 besteht noch mehr Anlass als sonst, sich über das leuchtende Gelb wie hier in Freißenbüttel zu freuen. Der nasse Sommer des vergangenen Jahres hat die Aussaat vielerorts erschwert, so dass in manch norddeutscher Region nur gut die Hälfte der Vorjahresflächen mit Raps bestellt sind. Europaweit rechnet das Landwirtschaftsministerium mit einem Rückgang der Ernte um 5.5 Mio Tonnen. Das führt zu weiter steigenden Preisen für die Ernte, die schon lange nicht mehr nur als Speiseöl und für die Margarineproduktion Verwendung findet. 65 bis 70 Prozent des Rapsöls wird heute für die Erzeugung von Biodiesel eingesetzt.
In Schleswig-Holstein rechnet die Landwirtschaftskammer mit einem Ertrag von 3 bis 5 Tonnen je Hektar, der Preis für Raps liegt im Mai 2012 an den Rohstoffbörsen bei € 476.- pro Tonne. Beträchtliche Preissteigerung nach nur € 260.- pro Tonne Anfang 2010.
Der Pootjengang in Osterholz-Scharmbeck verbindet Sandbergstraße und Am Langen Land auf dem Heiligenberg. Den recht versteckt liegenden und fast unbekannten Pfad (Standort) stellte Bürgervereinsvorsitzender Joachim Lübbert im Herbst 2011 in einem „historischen Stadtrundgang“ mit Christian Valek im Osterholzer Kreisblatt vor. Seinen Namen (Pootje = plattdeutsch und niederländisch für Pfötchen) soll er von den Klauen der Schweine haben, die früher hier hinunter getrieben wurden. Zwischen Bauernhäusern, die hier fast so dicht standen, dass sich ihre Dächer über dem Gang berührten.
Vom höchsten Punkt des Pootjenganges bietet sich ein interessanter und ungewöhnlicher Ausblick auf Poststraße, Willehadikirche und den Gartel.
Zur Jahreswende 2011/12 ist die Hammebrücke bei Scharmbeckstotel unter Federführung des Amtes für Landentwicklung Bremerhaven (Regionaldirektion Otterndorf des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen LGLN) umfassend „in Stand gesetzt“ worden, was genau genommen einem Abbruch der alten und Aufbau einer neuen Brücke entsprach.
Im Dezember 2011 begannen die Bauarbeiten: Die Stützpfeiler der alten Brücke wurden im Hammegrund belassen, um keine statisch bedenklichen Hohlräume entstehen zu lassen. Sie wurden dann mit Schneidbrennern am Flussboden abgetrennt, nachdem die neuen Stützpfeiler noch von der alten Brücke aus in den Boden getrieben waren. Danach konnten die vorgefertigten Teile der 75-Tonnen-Konstruktion aus druckimprägniertem Eichenholz und Stahl aufgesetzt werden.
Die neue Brücke hat eine Tragfähigkeit von 30 Tonnen, während die alte nur für 6 Tonnen zugelassen war. Die Kosten in Höhe von ca. € 400.000 haben sich Bund (€ 300.000) und mit jeweils € 25.000 Landkreis Osterholz, Stadt Osterholz-Scharmbeck, Gemeinde Ritterhude und Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor (GLV) geteilt. Ende April 2012 ist die neue Brücke eröffnet worden.
Vorgänger des eher schmucklosen 50er-Jahre Wohn- und Geschäftshauses in der Bahnhofstraße 88 war einer der acht Scharmbecker Vollhöfe, die den Ort über Jahrhunderte „ausmachten“. Urkundliche Erwähnungen reichen bis 1629 zurück, der später legendäre Ahrens’sche Hof wurde dann 1796 von Alheit und Otto Lütien erbaut. Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983. S. 28.
1650 und 1700 war Jürgen Reiners als Hofbesitzer eingetragen, 1750 Dierck Schriefer, 1800 Otto Lütjen, 1822 Johann Finke, bis 1877 Adolf Christoph Ahrens, bis 1891 Heinrich Christian Ahrens, bis 1913 dessen Witwe Hedwig Ahrens geb. Finken und bis 1956 Ludwig Ahrens, Berlin. (Quelle: Menkhoff)
Seit 1952 betrieb das „Radiohaus Schröder“ (seit 1932 in der Rübhoffstr. 12) in der Bahnhofstr. 88 (später 86) eine Filiale. 1956 erwarb der Bauunternehmer Wilhelm Brummerhop das Grundstück. 1957 errichtete er ein Wohn- und Geschäftshaus, an dem bei einem Brand am 23.12.1960 erheblicher Sachschaden entstand. (Quelle: Menkhoff)
Nach anderen Quellen wurde der Hof 1955 abgerissen und an seiner Stelle 1983 (Quelle: Osterholz-Scharmbeck in den fünfziger Jahren. Hrsg. S. Hofmann, ca. 2004) oder 1955 (Quelle: Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Hans Siewert, 1983) ein Geschäftshaus errichtet.
1960 richteten Dr. Dietrich Emme und seine Frau ihre Praxis ein.
1961 eröffneten Oswaldo und Carlo Gerardini das Eis-Cafe „Cortina“.
1970 zog Gustav Jansen mit seinem Schreibwaren-, Bücher- und Kunstgewerbe-Laden von der Bahnhofstraße 93 her.
1974 EWI-Bekleidungs-Discount.
1976 Drogerie-Markt Weidlich, 1978 übernommen von Olaf Klaembt.
1982 eröffnete Bäckerei Budelmann (Inh. Klaus Gerken) eine Filiale.
1984: Eröffnung des Tee- & Kräuterladens.
1988: Raubüberfall auf das Schmuckgeschäft, Beute DM 40.000.
1989: Fachgeschäft für exklusive Wäsche (Jutta Bünger).
1990: Parfümerie Täsler (Inh. Petra Kurafeiski).
1993: Geßner-Mode für den Mann (Inh. Iris Geßner) und „Mode für Sie“ (Boutique, Inh. Bärbel Wenker).
1996: „Der Herr“ (Internationale Herrenmode)
1998: Geschenkboutique „Minotaurus“ (Inh. Sabine Nebeling); Olivier Giancario aus Cortina übernahm das Eis-Café „Cortina“.
1999: Umzug der Fahrschule Manfred Schucher
2000: VGH-Versicherungsbüro Uwe Flathmann
2001: Wiedereröffnung des „Cortina“ durch Antonio Grossi
9.5.2012: Francesco Carucci eröffnet ein italienisches Feinkostgeschäft
16.12.13: Mehmet Bilan öffnet einen Schuster/Schlüsseldienst
Lange Heide ist einerseits eine zwischen Osterholz-Scharmbeck und dem Elm gelegene Anhöhe von bis zu 48 m über NN und andererseits ein benachbarter und danach benannter Ortsteil von Heilshorn, das wiederum zur Stadt Osterholz-Scharmbeck gehört.
Von Osterholz-Scharmbeck kommend, liegt die Lange Heide gleich hinter Bargten und dem Tierpark Ludwigslust. Sie erreicht mit ihren 48 m fast die Höhe des Weyerbergs (54 m) und ist damit der höchste Punkt des Geestrückens westlich von Osterholz-Scharmbeck. Sie ist Quellgebiet und Wasserscheide für eine Reihe von Bächen. Neben dem nach Norden fließenden Giehler Bach, Quellgewässer der Hamme und dem nach Süden abfließenden Scharmbecker Bach entspringen hier auch Drepte und Schönebecker Aue. Die exponierte Höhe hat dazu beigetragen, dass hier 1966-95 HAWK-Raketen stationiert und zwischen 2001-08 elf Windräder errichtet wurden.
Die 11 Windräder des Windparks leisten insgesamt 7.3 MW und produzieren bei angenommenen 2.500 Volllaststunden jährlich 18 GWh Strom, was etwa dem Bedarf von 4.600 Haushalten entspricht. Ein Windrad mit 0.5 MW wurde 1996/07 in Betrieb genommen, der Windpark Lange Heide (2001) besteht aus 6 Enercon E 40 mit einer Leistung von je 0.6 MW und im Windpark Lange Heide IV (2007/09, Betreiber Natenco) stehen 4 Enercon E 48 mit einer Turmhöhe von 55 m und einer Leistung von je 0.8 MW. (Quelle: The WindPower)
Anfang 2012 wird in den Gremien der Stadt und mit Bürgern diskutiert, welche maximale Höhe der städtische Flächennutzungsplan für zukünftige Windkraftanlagen ausweisen soll. Die Bremer wpd AG plant dort neue Windräder vom Typ Enercon E 82 und hat sich entsprechende Grundstücke bereits gesichert. Die Frage soll jetzt sein, ob entweder fünf neue Windräder mit einer Nebenhöhe von 108 m (Höhe über alle ca. 150 m) oder aber sieben Anlagen mit einer Nabenhöhe von 138 m (über alles ca. 180 m) aufgestellt werden. Die Leistung der Anlagen beträgt 2.3 MW pro Stück, insgesamt also 11.5 oder 16.1 MW. Mir ist zwar unklar, warum von den höheren Anlagen mehr als von den niedrigen geplant werden, lt. Planung sollen die neuen Anlagen aber den Strombedarf von 6600 bzw. 10900 Haushalten decken können.
Ende Mai 2012 hat wpd im Ratsausschuss für Planung und Stadtentwicklung dann auch jeweils 7 Windräder (E82 E 2) mit 150 oder 180 m Gesamthöhe und einer Jahresleistung von 32.469 oder 37.878 MWh avisiert, die in beiden Varianten die Schallemissions-Richtwerte einhalten würden. Bei den höheren Rädern wären die Richtwerte für Schattenwurf im „worst case“ leicht überschritten, was durch eine Abschaltautomatik verhindert werden würde. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 30.5.2012)
Hochmoore (auch Regenmoore oder ombotrophe Moore) sind die Keimzelle des Teufelsmoores, die dessen besondere Entwicklung und Geschichte begründen. Das „Teufelsmoor im engeren Sinn“ rund um die heutige Ortschaft Teufelsmoor bestand aus Hochmooren, namentlich dem Günnemoor, den Randmooren am Torfkanal, dem Niedersandhauser Moor, dem Hamberger Moor und dem Oenersmoor. Die Kolonisation des Teufelsmoores ist eine Geschichte der Trockenlegung dieser Hochmoore und die wirtschaftliche Entwicklung der Region war über Jahrhunderte mit der Zerstörung der Hochmoore durch Torfabbau verknüpft.
Intaktes, „lebendes“ Hochmoor ist heutzutage in größerem Umfang nur noch in Westsibirien und Kanada zu finden. Es ist karg, unwegsam und über viele Monate oder ganzjährig mit Regenwasser vollgesogen. Notwendige Voraussetzungen für die Entstehung eines Hochmoores sind ein halbwegs ausgeglichenes Klima und ein über Jahrhunderte andauernder Netto-Überschuss an Feuchtigkeit, bei dem also mehr Regen fällt als abfließen und verdunsten kann. In einer solchen Umgebung können Torfmoose gedeihen, deren Wachstum eine weitere Voraussetzung zur Entstehung eines Hochmoores ist. Torfmoose haben keine Wurzeln und können mehr als das 30-fache ihres Trockengewichts an Flüssigkeit wie Schwämme speichern, während sie in Trockenperioden ihren Stoffwechsel drastisch vermindern. In Feuchtgebieten haben sie anderen Pflanzen gegenüber einen bedeutsamen Vorteil, weil sie geringste Nährstoffkonzentrationen aus Regenwasser zu nutzen und ihre Umgebung durch Wasserstoffionen anzusäuern verstehen. Während sie nach oben stetig wachsen, sterben die Torfmoose unten ab und zersetzen sich durch Luftabschluss nur unvollständig zu Torf. Auf diese Weise wächst ein „lebendes“ Hochmoor etwa 1 mm jährlich.
Bis 1934 Bahnhofstraße 474, fälschlicherweise wird auch für den neu errichteten Gebäudekomplex Bahnhofstr. 30 oftmals die Adresse „Bahnhofstr. 32-34“ verwendet..
Das heutige Gebäude wurde 1908 von der Osterholz-Scharmbecker Bank erbaut und 1926 von der Amtssparkasse angekauft. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I, 2004)
1934 wurde beim Umbau der Kreissparkasse der erste Luftschutzkeller mit Platz für 40 Personen gebaut. Im gleichen Jahr mietete Hanni Cohen, Tochter von Siegmund Cohen (ehemals Bahnhofstr. 37) einen Raum für ihr Manufakturgeschäft. Sie wurde am Tag nach den Novemberpogromen (10. November 1938) für einen Tag in „Schutzhaft“ genommen, ihr Geschäft musste sie aufgeben. Quelle: K. Beer Ein Denkmal für Familie Cohen die in Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen gelebt hat. Verl. H. Saade, 2001.
Im März 1940 wurde die Hauptstelle der Kreissparkasse von Blumenthal hierher verlegt. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
1975 wurden die neuen Räume für die Stadt- und Kreisbücherei eröffnet, seit 1977 ist auch das Kreisarchiv im Gebäude untergebracht. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Im Februar 2012 wurde berichtet, dass das Finanzamt seinen zusätzlichen Raumbedarf hier decken und das Gebäude nach Auszug von Stadt- und Kreisbücherei und nötigen Umbaumaßnahmen voraussichtlich ab November 2012 von Landkreis anmieten will. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 23.2.2012)
Wer eine Kerze in der Hand hat, signalisiert: Ich habe keine Hand frei, um Steine zu werfen.
Prof. Waldemar Otto aus Worpswede zitiert den ehemaligen Leipziger Pfarrer und Mitinitiator der Montagsgebete Christian Führer, als er uns vor den Transparente schwingenden Arbeitsmodellen seinen Entwurf für das Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Schlossfreiheit in Berlin seine Absichten erläutert. Die Proteste in Leipzig und Berlin spielen eine große Rolle, Gewaltlosigkeit ist ihm ein wichtiger Aspekt.
Nach langer Pause für die 999 Gesichter hatte ich am Samstag das große Vergnügen, einen schon lange geplanten Besuch mit der Kamera abstatten zu dürfen. Und nicht nur der Besuch selbst, sondern auch der darauf folgende Sonntag der Recherche hat mich beeindruckt und bereichert. Nur mal ein Beispiel: ich blättere auf den Seiten der Hermitage in St. Petersburg, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Was steht dort im Room of European Art of the 20th Century, unter einem Dach mit Werken von Michelangelo, Rodin, da Vinci, Rembrandt, Goya und dergleichen?
Der Mann im November steht da, geschaffen von Waldemar Otto, schlichtweg einem der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer. Und wer es so schnell nicht in die Hermitage schafft, hat in zahlreichen deutschen Städten und auch im Ausland gute Chancen, seine Skulpturen auf öffentlichen Plätzen und in Gebäuden zu sehen: Berlin, Bremen, Bremerhaven, Duisburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Lübeck, Osnabrück, Rostock oder Chicago, Hahnville und Indiana in den USA. Oder auch diesseits des Tellerrandes den Neptunbrunnen auf dem Bremer Domshof, den Christopherusbrunnen an der Osterholzer Klosterkirche, den Bacchusbrunnen an der Großen Kunstschau in Worpswede oder Bulle & Bär vor der Kreissparkasse in OHZ.
Aber viel mehr noch als die internationalen Anerkennung haben mich die Präsenz und Anteilnahme beeindruckt, die Otto ausstrahlt. Viele seiner Werke übrigens auch, was mir so nicht bewusst war. Die Werkgruppe Agamemnon und Iphigenie beispielsweise, 2002 aus Trauer und Zorn über den unmittelbar bevorstehenden Irakkrieg mit einer Skulptur des Agamemnon initiiert, als dunkles und bedrohliches Symbol der Machtgier. Über viele Jahre bis 2011 fortgeführt mit mehreren Instanzen der Iphigenie als weiterer Hauptfigur. Die in der griechischen Mythologie für günstige Winde geopferte Tochter steht und liegt für Menschlichkeit, Sehnsucht und Verzweiflung als Gegenpole zur Machbesessenheit des Vaters.
Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau bei Lodz geboren. Er studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er mit Unterbrechungen bis 1972 lebte. 1973 trat er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung (heute Hochschule für Künste) in Bremen an und lebt jetzt seit über 35 Jahren in Worpswede.