Bahnhofstr. 90

Früher befand sich das Haus mit der Nummer 90 genau dort, wo heute die Straße „Hinter der Wurth“ in die Bahnhofstraße mündet. Heute zählt die Nummer 90 zu dem Gebäudekomplex westlich der Einmündung.

Moritz Meibergen aus der Bahnhofstraße 90 war das erste jüdische Opfer des Nationalsozialismus aus Osterholz-Scharmbeck. Auf Geschäftsreise wurde er am 23.12.1933 in Ahlhorn von der SA zu Tode misshandelt. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof am Klosterkamp beigesetzt.

Ab 1933 (zuvor 1931-32 in der Bahnhofstr. 75) wurde alle vier Wochen in einem Zimmer des Hauses die katholische hl. Messe gefeiert, zu der Pastor Joseph Schwedhelm aus Hemelingen anreiste.

1941 sollte das im Besitz der Familie Meibergen stehende und zur Zwangsversteigerung anstehende Haus von der Stadt gekauft werden. 1942 beschloss die Stadt, in dem Haus vier Wohnungen einzurichten.

1946 eröffnete Friedrich Riebau eine Werkstatt für Radio-Reparaturen. Im März 1979 wurde das Gebäude im Zuge der „Innenstadtsanierung“ abgerissen. An seiner Stelle (quasi Bahnhofstr. 90-94, Postanschrift heute Marktplatz 1) erbaute Gottfried Stehnke 1992-93 ein mehrstöckiges Wohn- und Geschäftshaus, in dessen Erdgeschoss zunächst ein Lebensmittel-Discounter und seit 2000 eine Filiale des Dänischen Bettenlagers residiert.(Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Bahnhofstr. 61

Vor 1934 Bahnhofstraße 346.

1904 unterrichtet der Kaufmann Hermann Roelecke in der neu gegründeten kaufmännischen Fortbildungsschule. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. I, R. Meenkhoff, 2004)

1930 eröffnete der Zahnarzt Anton Brzenska eine Praxis, 1936 zog er mit Praxis und Wohnung in die Kirchenstr. 10. 1937 eröffnete Dr. Helmut Mölck seine Praxis als praktischer Arzt. Nach seinem plötzlichen Tod wurde sie 1972 vom Schwiegersohn Dr. Gerhard Panke übernommen. 1945 machte Hans Müller seine Reklamewerkstatt auf.
(Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Bis ca. 2005 Allgemeinarzt-Praxis Dr. Panke, später Dr. Panke/Urban und Grundmann/Urban (jetzt Bahnhofstr. 37 als Grundmann/Seidel)

Barkenhoff

Der Barkenhoff (plattdeutsch für Birkenhof) in Worpswede war vor 110 Jahren der Mittelpunkt der damals neu entstandenen Kunstszene am Weyerberg. Der Bremer Heinrich Vogeler, der sich 1894 als 22-jähriger der Künstlerkolonie um Fritz Mackensen, Otto Modersohn und Hans am Ende angeschlossen hatte, kaufte die Bauernkate 1895 von seinem Erbe und lebte hier mit Unterbrechungen bis zum Verkauf an die Rote Hilfe im Jahr 1924. Zunächst baute Vogeler Barkenhoff und Grundstück zu einem Gesamtkunstwerk im Jugendstil um, in dem sich die Barkenhoff-Familie mit Rainer Maria Rilke und seiner Frau Clara Rilke-Westhoff, Otto Modersohn und seiner Frau Paula Modersohn-Becker, Paulas Schwester Milly, und den Vogelers sowie Vogelers Bruder Franz mit dessen Frau Philine allsonntäglich inszenierte. Zu den Besuchern zählten damals Richard Dehmel, Gerhart Hauptmann, Carl Hauptmann, Thomas Mann, der Gründer des Insel-Verlags Rudolf Alexander Schröder und Max Reinhardt. Die Rilkes, Modersohns und Vogelers heirateten 1901, doch bereits 1902 stellten sie nicht mehr als Gruppe aus und die Ehen zeigten erste Risse
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Große Kunstschau

Das Hoetger-Ensemble in Worpswede
Das Hoetger-Ensemble in Worpswede
Das 1924-27 erbaute Museum ist Teil eines vom Bildhauer Bernhard Hoetger entworfenen Ensembles aus Museum, Kaffee Worpswede („Cafe Verrückt„), einem Logierhaus für Künstler (heute Geschäftsstelle der Kulturstiftung Landkreis Osterholz) und Skulpturenpark (u. a. mit der ca. 1925 von Hoetger erschaffenen Figur Bonze des Humors, die den buddhistischen Mönch Budai darstellt). Die Anlage (vgl. Planungmodell) ist heute neben dem Barkenhoff und dem Haus im Schluh einer der Besuchermagneten Worpswedes.
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Neben einer Auswahl von Werken der sog Worpsweder Künstler im restaurierten alten Teil beherbergt das Museum (Webseite) in einem Anfang der 1970er-Jahre entstandenen Erweiterungsbau zeitgenössische Kunst und Sonderausstellungen, u. a. zum alljährlichen Kunstpreis des Landkreises Osterholz.
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Worpsweder Kunsthalle

Kunsthalle Worpswede
Worpsweder Kunsthalle
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Die Worpsweder Kunsthalle wurde 1919 von Friedrich Netzel als private Galerie errichtet. Bereits sein Vater, Buchbindermeister Friedrich Netzel, hatte den Worpsweder Künstlern seinen Laden als Ausstellungsraum zur Verfügung gestellt. Nach dem Tod des Galeriegründers führten zunächst ab 1945 seine Ehefrau und später ihr Sohn Friedrich (III., 1929-94) die Einrichtung weiter.

Nach dessen Tod wurde auf seinen Wunsch die Worpsweder Kunststiftung Friedrich Netzel errichtet, um die reichhaltige Sammlung zu erhalten.

Im Rahmen umfangreicher Sanierungsmaßnahmen Worpsweder Kulturstätten 2009-2013 soll die Kunsthalle € 250.000 aus EU-Fördermitteln und Stiftungsgeldern erhalten.

Moornächte (Worpswede-Krimi)

Am 8. September 2009 erschien Moornächte: Ein Worpswede-Krimi von Helga Beyersdörfer. Das Taschenbuch aus dem Knaur-Verlag (€ 7.95) präsentiert die spannend geschriebene Geschichte des Engländers John Magnus, der als Reaktion auf die schlechten Arbeitsbedingungen für hiesige Ärzte nach vielen Jahren in Deutschland seine Hamburger Praxis aufgibt und nach England übersiedelt. Zum Abschied besucht er das Grab seines besten Freundes auf dem Friedhof der Worpsweder Zionskirche.

Geheimnisvolle anonyme Botschaften am Grab und später auch anderswo veranlassen ihn, die mysteriösen Umstände der Übersiedlung seines Freundes nach Worpswede sowie seines Todes zu recherchieren. Die Ereignisse dieser Tage führen ihn quer durch Worpswede und dessen Umgebung, wobei immer wieder auch die „alten Worpsweder Künstler“ rund um Modersohn und Vogeler eine gewichtige Rolle spielen. Die überaus interessante Mischung aus Kriminalroman und Lokalkolorit hat mir ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen bereitet.

… und ja, das Umschlagbild darf Ihnen bekannt vorkommen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Autorin und Agentur an dem Foto Gefallen gefunden und es so „spannend“ aufbereitet haben.

Wallhöfener Mühle

Die Windmühle in Wallhöfen (Vollersode) liegt von Weitem gut sichtbar auf dem Geestrücken im Westen des Teufelsmoores. Der Galerieholländer wurde 1880 von Johann Georg Gercken erbaut und mindestens bis zum 1. Weltkrieg als Windmühle betrieben, später mit Motorkraft.

Heute wird die Mühle als Privatwohnhaus genutzt. Die jetzigen Bewohner haben sie Ende der 1960er-Jahre in nahezu völlig verfallenem Zustand übernommen und vor dem Abriss gerettet. Im Zuge der aufwändigen Sanierung wurde u. a. der verrottete Mühlenkopf entsorgt und durch einen in Felden erworbenen „Ersatzkopf“ inkl. viereinhalb Tonnen schwerer Hauptflügelwelle ersetzt.

(Quellen: Osterholzer Kreisblatt 15.8.2009 und Citymap Osterholz)

Altes Kreishaus

Das damalige Landratsamt ca. 1937 (aus: J. Segelken „Heimatbuch“, 1938)
Amtsgericht OHZ
… und 2008

Das heutige Nebengebäude des Amtsgerichts Osterholz-Scharmbeck in der Rübhofstr. 4 war bis 1968 Sitz des Landkreises Osterholz. Das Gebäude wurde 1907-1908 als Landratsamt (Kreishaus) erbaut. Zuvor war das Kreishaus (bis 1885 Amtsverwaltung) seit 1858 in der 1. Etage des Amtsgerichtes untergebracht. Quelle: Osterholz-Scharmbeck in alten Ansichten, Band 2

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Hambergen

Hambergen ist nach Osterholz-Scharmbeck die zweitgrößte Kommune im Landkreis Osterholz. Auf den 135 km² der heutigen Samtgemeinde Hambergen leben 11.858 Einwohner (Stand 31.12.2008). Sie entstand bei der niedersächsischen Verwaltungs- und Gebietsreform 1974 aus der einwohnerreichsten Gemeinde Hambergen selbst und den zuvor selbstständigen Gemeinden Axstedt (zuvor Landkreis Wesermünde), Holste, Lübberstedt und Vollersode.

Einwohner Ende 2008:
Hambergen 5.506
Vollersode 3.109
Holste 1.359
Axstedt 1.135
Lübberstedt 749
Quelle: OHZlive 8.2009

Fotos: Hamberger Moor

Artikel dazu: Hamberger Moor

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Hamberger Moor

Wollgrasblüte im Hamberger Moor
Wollgrasblüte im Hamberger Moor
Das Hamberger Moor (Standortmehr Fotos …) ist ein ehemaliges Hochmoor, das wie Günnemoor, Niedersandhausener Moor und Önersmoor zum „Teufelsmoor im engeren Sinne“ gerechnet wird (vgl. Teufelsmoor). Es liegt zwischen der Beek im Osten und den Ortschaften Ströhe und Spreddig (an der Bundestraße 74) im Westen. Nach jahrhundertlangem Torfabbau -hier ausschließlich als bäuerlicher Torfstich im Sodenstechverfahren- ist das heutige ca. 300 ha große Landschaftsschutzgebiet Hamberger Moor (vgl. Verordnung des Landkreises von 1978) planmäßig und großflächig wiedervernässt worden.
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Teufelsmoor um 1853

Das Bremische Moor.
(Nach zwei Aufsätzen im Bremer Sonntagsblatte, 1853, No 26 und 1854 No 46, 47; von Herrn Hermann Allmers.)

Aus: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden, gesammelt und herausgegeben von D. Friedrich Köster. 1856. Gefunden bei und zitiert nach Wikisource.

Diese drei Landstriche geben nun auch den Bewohnern desselben einen eigenthümlichen Charakter; dem Lande wie den Leuten nach, könnte man der Geest ein sanguinisches Temperament zuschreiben, der Marsch ein phlegmatisches und dem Moor ein melancholisches.

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Info-Broschüre OHZ

Die Erwähnung von teufelsmoor.eu als weiterführende Informationsquelle in der neuen Broschüre „Bullenstark und einfach mehr …“ der Stadt Osterholz-Scharmbeck hat mich sehr gefreut.

Nützlich und sehr ansprechend übrigens, dieses Informationsheft: auf 28 Seiten im handlichen „Flyer-Format“ werden die örtlichen Sehenswürdigkeiten und eine Vielzahl von Anregungen zur Freizeitgestaltung vorgestellt. Einladende Fotos, hunderte von nützlichen Telefonnummern und eine Übersichtskarte (u. a. mit markiertem Butenpad) machen das Heft zum idealen Begleiter für Gäste und Zugezogene. Davon sollte man immer ein Exemplar parat haben, denke ich.

Die Broschüre kann auch von den Seiten der Stadt Osterholz-Scharmbeck als PDF-Datei (1.9 Mb) heruntergeladen werden.

Ohlenstedt

Die ehemals eigenständige Gemeinde mit den fünf Ortsteilen Ohlenstedt, Bilohe, Büttel, Haslah und Vorwohlde wurde im Zuge der Niedersächsischen Gebietsreform 1974 als Gemarkung Ohlenstedt in die Stadt Osterholz-Scharmbeck eingemeindet. Sie liegt etwa 9 km nördlich des Stadtkernes und grenzt an den Ortsteil Hülseberg an, mit dem sie sich die Ohlenstedter Seen teilt. Die Grenze verläuft durch den Quell- und den Goldbergsee.
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Bargschütt

Bargschütt in der Ortschaft Teufelsmoor (Teufelsmoor, Flur 14, Flstck. 9/2) war früher eine Beekhütte (vergleichbar mit den Hammehütten) an der Einmündung des Torfkanals in die Beek, heute ist es in Privatbesitz.

Bis mindestens 1936 lebten hier der in Bargschütt geborene Johann Wendelken (-1946) und seine Frau Catharina Adelheid Wendelken geb. Brünjes aus Friedensheim (1869-1936). Ihre acht Kinder wurden zwischen vermutlich 1895 und 1912 in Bargschütt geboren, die drei ältesten Söhne kamen im 1. Weltkrieg und der jüngste Sohn im 2. Weltkrieg ums Leben.
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