Bahnhofstraße 115

Bahnhofstr. 115
Aufn. ca. 1910
(v. F. Lauenstein aus: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals.)
Aufn. 2007

Früher Bahnhofstraße 326.

1875 eröffnete Friedrich Wilhelm Dreyer auf dem ehemaligen Grundstück des Bergschen Hofes (Ecke Bahnhofstr./Loger Str.) ein Geschäft für Pumpenbau. (Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983)

1910 verkaufte er das Haus für 28.000 Mark an den Maschinenmeister Fritz Lauenstein (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, 2004), der 1904 aus Halle zu den Osterholzer Reiswerken gekommen war und später eine Einheimische heiratete. Er führte Installations- und Wartungsarbeiten aus und verkaufte Porzellan und Haushaltsgeräte. Wartungsarbeiten an der Gemeinschaftspumpe auf dem Scharmbecker Marktplatz zwangen ihn häufig, in den 14 m tiefen Brunnen hinab zu steigen. (Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983)

1925 eröffnete hier die Genossenschaftskasse, die 1934 in der Spar- und Leihkasse aufging. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1)

1946 Arztpraxis Dr. Seiffert.
1960 Erich Nevoigt mit dem „Wollstübchen“, Wilhelm Bergmann mit Schlachterei und Schnellimbiss
1968 Übernahme der Schlachterei durch H. F. Jäger.
1976 Schuhgeschäft „Greif zu“ (Salamander-Gruppe, wechselt 1981 zur Bahnhofstraße 79).
1981 Salamander-Schuhhaus Behrens (1991 dann Bahnhofstraße 79).
1986 Bekleidungsgeschäft KARAT.
1990 „kiek rin“ (Internationales Kunstgewerbe, Inh. Sigrid Groothedde).
(Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

In 115 a war von 1991 bis 2001 die Fa. Schmidtke ansässig (Haushaltsgeräte, jetzt Siemensstr. 1 in Pennigbüttel), von 2001 bis ca. 2007 ein Copyshop (Inh. Hans Joachim Pschygoda) und von ca. 2007 bis 2009 der „Palmenprinz“ (Kunstpflanzen), kulturschaffend auch als „Weser-Elvis“ bekannt. Seit 2010 steht der Laden leer.

In 115 b wurde 2007 der City-Kiosk und ca. 2009 der Kiosk-Shop eröffnet.

2011 kaufte die Sewtz GmbH die Immobilie und das Nachbarhaus Nr. 117, um dort ein Wohn- und Geschäftshaus zu errichten, das 2012 fertiggestellt werden soll. Im Erdgeschoss soll u. a. die LBS einziehen, die erste Etage (300 qm) wird von der Lebenshilfe Osterholz als Wohnraum für Behinderte genutzt werden. In der zweiten Etage sind drei Eigentumswohnungen geplant.

Escherhausen, Brigitte

<<    #038 von 999 Gesichtern    >>
Brigitte Escherhausen

Ich traf Brigitte Escherhausen am Sonntag beim Erntefest, wie eigentlich jedes Jahr. Und ich durfte einen der seltenen ohne Regenschirm erträglichen Momente nutzen, um sie vor den vorbeiziehenden Festwagen im Hintergrund für die 999 Gesichter abzulichten. Danke!

Als wir 1999 nach Osterholz-Scharmbeck kamen, war Frau Escherhausen Bürgermeisterin und sehr präsent in der Lokalpresse. Wahrscheinlich war dies der Grund, warum ihr Gesicht für mich von Anfang an irgendwie mit der Region verknüpft war. Einige Jahre später lernten wir uns bei der ehrenamtlichen Hospizarbeit besser kennen und ich verstand auf Anhieb, warum sie als Bürgermeisterin so beliebt war. Während all der Jahre kommunalpolitischer Aktivität stand bei ihr das Menschliche und Persönliche ganz offenkundig im Vordergrund. Und das spürt man intensiv.

Mehr als 30 Jahre war sie im Stadtrat aktiv, 11 Jahre davon als Bürgermeisterin. Für die hiesige SPD war sie „Bürgermeisterin der Herzen“ und „das Herz der SPD der Stadt“, im Jahr 2006 mit der Willy-Brandt-Medaille geehrt, der höchsten Auszeichnung der deutschen Sozialdemokratie.

Unter Anderem für ihren Einsatz für die Familien von US-Soldaten zu Zeiten des sog. 2. Golfkrieges wurde sie 1992 mit dem Outstanding Civilian Service Award ausgezeichnet, einem der höchsten an Zivilisten vergebenen Orden der US Army. Als die Kampftruppen der in Garlstedt stationierten 2nd Armored Division (Forward) Ende 1991 innerhalb weniger Tage in die Golfregion verlegt und dort später auch in Kampfhandlungen involviert waren, engagierte sie sich auch persönlich sehr für die verbliebenen Angehörigen der 3.500 im Nahen Osten eingesetzten Soldaten.

Tivoli

Tivoli Osterholz-Scharmbeck 1908
Etablissement Tivoli (Postkarte 1908)
Das Hotel Tivoli (Tel. 04791 8050 • StandortWebseite) ist ein traditionsreiches Hotel mit Gaststättenbetrieb und Festsaal in der Stadtmitte von Osterholz-Scharmbeck. Es wird seit 75. Jahren in mittlerweile dritter Generation von der Familie Sandschulte betrieben.

Bereits 1850 stand in der Beckstraße 133 (später Beckstraße) ein Gasthaus Tivoli, betrieben von Hinrich Seedorf. 1886 eröffnete er eine Kegelbahn, 1887 wurde ein Gesellschaftsgarten angelegt. Mitte 1893 noch als Seedorfs Tivoli erwähnt, wechselt es im Laufe des Jahres wohl den Besitzer, firmiert jedenfalls im Dezember des Jahres als Meyers Tivoli. 1900 allerdings war Johann Seedorf, der in Pennigbüttel den Hof Puckhaber mit Gaststätte kaufte, Besitzer des Tivoli. 1901 verkaufte er es an Johann Tapking. Im April 1904 zelebrierte der ein Jahr zuvor gegründete Pyramiden- und Athletenklub Siegfried im Tivoli seinen ersten öffentlichen Auftritt. Angespornt durch Erweiterungspläne seiner Nachbarin Wohltmann, Besitzerin der Centralhalle, kaufte Tivoli-Besitzer Friedrich Dreyer 1907 seinem rechten Nachbarn, dem Landwirt Hinrich Spreen, für 1.400 Mark einen Teil des Gartens ab, um den Saal ebenfalls zu vergrößern. Im selben Jahr gründeten 160 Einwohner im Tivoli den Scharmbecker Bürgerverein. 1910 ging das Tivoli per Zwangsversteigerung für 50.000 Mark an Johann Tapking, im selben Jahr werden Restaurant und Etablissement von Friedrich Wiegand übernommen. Der ehemalige Tivoli-Besitzer Dreyer kaufte 1911 das Restaurant “Worpsweder Hof” in der Bahnhofstr. 49. 1922 wurden säle und Klubräume von Martha Janssen übernommen, das Restaurant erlebte die Eröffnungsvorstellung eines „modernen Lichtspieltheaters“. 1928 übernahm Johann Helmers die Gaststätte. (Quelle: Menkhoff)

Am 1. Juli 1936 verkaufte Tapking das Tivoli an Angela und Bernhard Sandschulte. Während des Kriegsdienstes und der Kriegsgefangenschaft ihres Mannes führte Angela Sandschulte das Haus von 1939 bis 1949 alleine. 1940 traf eine der ersten Bomben auf Osterholz-Scharmbeck das Nachbargrundstück Am Deich, 1941 wurden Keller und großer Saal durch Hochwasser des Scharmbecker Bachs überschwemmt. Der große Saal wurde von 1942 bis 1945 als Notunterkunft für ausgebombte Bremer genutzt, der kleine Saal im 1. Stock als Kleiderkammer.

1946 wurde der Saal wieder eröffnet. 1952 bauten die Sandschultes das Tivoli zum Hotel um, 1964 wurde eine Kegelbahn eingerichtet. Der große Saal war von 1964 bis 1992 an eine Supermarktkette und später einen Restpostenmarkt verpachtet. Im Jahr 1971 übernahmen der 1938 geborene Herbert Sandschulte und seine Frau Doris das Tivoli von Herberts Eltern und erweiterten das Hotel 1975 auf 20 Zimmer mit Dusche und WC.

2004 übernahmen die Söhne der Besitzer, Bernd und Klaus Sandschulte, das Unternehmen und wandelten es zur Hotel Tivoli GmbH & Co. KG um, Geschäftsführerin wurde Andrea Nuckel. (Quelle: Webseite Hotel Tivoli)

Aron, Wilhelm

Wilhelm Aron (9.1.1895-2.1.1973) war neben seinen „halbjüdischen“ Kindern Annelie und Willi der einzige Jude aus Osterholz-Scharmbeck, der nach der Vertreibung und Vernichtung der Juden unter nationalsozialistischer Herrschaft an seinen Heimatort zurückkehrte. Er engagierte sich danach viele Jahre in Partei und Gewerkschaft sowie bei der Feuerwehr, der AOK, im Stadtrat und beim VSK, der ihn 1962 zum Ehrenmitglied machte.

Am 10.11.1938, dem Tag nach der sog. Reichspogromnacht und dem Brand der Scharmbecker Synagoge wurde Aron (damals wohnhaft Auf dem Kamp 14) wie alle Juden im Alter von 20 bis 60 Jahren in „Schutzhaft“ genommen und mehrere Tage in Lesum festgehalten.

Am 2.4.1942 waren Wilhelm und sein Bruder Moritz die letzten beiden jüdischen Bewohner Osterholz-Scharmbecks, deren Haus somit als einziges unter die neue Kennzeichnungspflicht jüdischer Wohnungen fiel. Drei Monate später, am 23.7.1942, wurde Moritz im Alter von 69 Jahren in das Lager Theresienstadt deportiert und dort oder in den Gaskammern von Auschwitz hingerichtet.

Wilhelm Aron wurde im September 1944 zusammen mit Tochter Annelie und Sohn Willi (geb. 1918) von der Gestapo verhaftet. Annelie kam zunächst in ein Arbeits- und Erziehungslager nach Oldenburg, im November dann als Zwangsarbeiterin zur Fa. Krupp nach Oslebshausen. Später musste sie im zerstörten Bremen in einem Aufräumkommando Trümmer beseitigen, wobei ihr als „Halbjüdin“ der Zutritt zu den Bunkern bei Bombenalarm verwehrt war. Nach dem Krieg kehrte sie nach Osterholz-Scharmbeck zurück, 1950 engagierte sie sich als Kassiererin in der 1947 gegründeten Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes VVN.

Willi und sein Vater wurden in das Lager Farge gebracht, wo zeitweise bis zu 12.000 Häftlinge und Zwangsarbeiter für den Bau des U-Boot-Bunkers Valentin zusammengepfercht waren. Vater Wilhelm wurde etwa vier Wochen später nach Wesermünde (Bremerhaven) verlegt und musste als gelernter Tischler Reparaturarbeiten durchführen.

Ende März oder Anfang April 1945 wurde Wilhelm mit acht weiteren jüdischen „Mischehepartnern“ mit dem Deportationstransport VI/11 ins KZ Theresienstadt deportiert, nachdem ihr bisheriger Schutz Mitte Januar 1945 aufgehoben worden war und das Reichssicherheitshauptamt die Deportation nach Theresienstadt verfügt hatte. Die Gruppe erreicht Theresienstadt am 4. April als letzte „Judendeportation“ aus dem nordwestdeutschen Raum. Alle neun jüdischen Deportierten aus Wesermünde wurden am 8. Mai 1945 in Theresienstadt durch die Rote Armee befreit, Wilhelm kehrte nach dem Krieg nach Osterholz-Scharmbeck zurück. (Quelle: Stiftung niedersächsische Gedenkstätten)

Sohn Willi, der noch bis 1942 als Soldat in der deutschen Wehrmacht gedient hatte und dann als sog. Halbjude verstoßen worden war, hatte das „Glück“, in der Lagerküche eingesetzt zu werden. Nach einem halben Jahr wurde er in das Außenlager Eschershausen des KZ Buchenwald verlegt, aus dem er kurz vor Kriegsende entlassen wurde. Er kehrte nach Osterholz-Scharmbeck zurück und arbeitete nach dem Krieg zeitweise als Lkw-Fahrer für die US-Besatzungstruppen. (Quellen: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009 sowie: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

1945 wurde Aron von der amerikanischen Militärregierung zusammen mit u. a. Heinrich Horstmann, Drebelow und Biester in den „Zwölferausschuss“ berufen, der den ersten Landrat der Nachkriegszeit, den Sozialdemokraten August Lange, beraten sollte.

In der ehemaligen Synagoge seiner Gemeinde (Bahnhofstraße 105) richtete Aron ein Gewerkschaftsbüro ein. Im September 1945 konnte er nach vielen Verhandlungen mit dem US-Kommandanten die Zulassung eines neuen Sportvereins durchsetzen und lud zusammen mit August Schlüter sen. zur Gründungsversammlung des VSK (Verein für Sport- und Körperpflege e. V.) ein, die am 30.9.45 im Gewerkschaftshaus stattfand. Aron unterstützte auch die „Scharmbecker Speeldeel“ bei ihren Bemühungen, wieder aufzutreten. Als Sparte des VSK konnte sie 1946 ihr Premierenstück „Morgen geiht los“ aufführen. Angesichts der 1945/46 „schwierigen Situation einer sich weitgehend sich selbst überlassenen Jugend“ engagierte sich Aron zusammen mit dem Kreisjugendpastor Erwin Seeger und dem Kreisjugendpfleger Willi Nagel für eine neue Jugendfürsorge und machte seinen Einfluss bei den Besatzungsmächten für die Arbeit von Pfadfindern, „Falken“, „Jugendbund für entschiedenes Christentum“ und die „Offene Jugendarbeit“ geltend.

Aron trat wieder der SPD bei und war 1946-64 Mitglied des Stadtrates. Als Leiter des Gewerkschaftsbüros ging Aron (mittlerweile wohnhaft Auf dem Kamp 32) 1960 in den Ruhestand, die DGB-Ortsgruppe wählte ihn 1963 nach 50-jähriger Gewerkschaftsmitgliedschaft zum Ehrenvorsitzenden. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Im November 1963 (Quelle: Menkhoff) oder Anfang 1964 (Quelle: Otte) trat Aron zumindest im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der sog. Drebelow-Affäre aus der SPD aus. Die SPD verlor darauf hin ihre Mehrheit im Stadtrat und Aron führte sein Ratsmandat bis 1964 als unabhängiger Ratsherr weiter. Kurz vor seinem Tode lehnte die SPD-Fraktion 1972 den Antrag der CDU ab, die neue Sporthalle an der Langen Straße nach ihm zu benennen(Quelle: 1945 Kriegsende und Neubeginn. Eine Serie im Osterholzer Kreisblatt, M. Wilke u. N. Koch, 1996)

Kulturmühle

Max und Moritz Lesung
Martin Leßmann in der Rönn'schen Mühle
2010 könnte als Gründungsjahr der Kulturmühle in die Osterholz-Scharmbecker Stadtchronik eingehen. Glaskugel-Prophezeiungen sind ja sonst nicht meine Art, und der Name Kulturmühle ist zugegebenermaßen ausgedacht. Aber was Ideengeber Paul Mahrt, Veranstalter Bürgerverein und Sponsor Volksbank am 15. September in der Rönn’schen Mühle auf die Beine gestellt haben (mehr Fotos hier), verlangt ganz einfach nach hoffentlich vielen Wiederholungen und Ergänzungen.

Der Schauspieler Martin Leßmann bot eine „szenische Lesung“ verschiedener Werke von Wilhelm Busch, unter Anderem natürlich „Max und Moritz„, wofür sich diese Bühne auf’s Trefflichste anbot. Die Anwesenden waren sich einig, dass dies der Auftakt für eine regelmäßige Nutzung der Mühle als Kulturstätte sein sollte.

Update 2011: Die Veranstalter des letztjährigen events haben weitergemacht: am 29. und 30. Juni stand Martin Leßmann erneut auf der Bühne des Maschinenbodens, diesmal mit einer szenischen Lesung von Morgenstern. Wir haben es ebenso genossen wie im Jahr zuvor!

Bahnhofstr. 51

Früher wohnte hier der Lehrer Hermann Fitschen, 1979 gehörte das Haus der Kreissparkasse mit dem Kunstverein (1. Vorsitzender Michael Hundt, Stellvertreter Peter Zimmermann) als Mieter. 1995 wurde das Haus abgerissen, um Platz für den Anbau der Kreissparkasse zu schaffen. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)

Hausnummer 51a
Anfang der 1960er-Jahre wurde (hinter dem jetzigen Parkplatz der Kreissparkasse) ein Einfamilienhaus errichtet. Im Juni 2011 wurden Pläne veröffentlicht, dieses Haus gemeinsam mit engagierten Handwerksbetrieben zu einem Musterhaus für barrierefreies Wohnen im Alter umzubauen. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 15.6.2011)

Publica

Die Publica ist eine 2004 erstmals ausgerichtete Verbrauchermesse in Osterholz-Scharmbeck, die sich auf Grund eines stetig anwachsenden Interesses sowohl bei Ausstellern als auch Besuchern mittlerweile zur größten Verbrauchermesse im Elbe-Weser-Dreieck entwickelt hat. Die Publica (Webseite) findet alljährlich im Mai auf dem Freigelände zwischen Stadthalle und den Resten der ehemaligen Faun-Werke statt, seit einigen Jahren auch in der Stadthalle.

Am 28./29. Mai 2011 erreichte die 7. Publica mit 260 Ausstellern auf ca. 15.000 m² Messefläche und fast 50.000 Besuchern erneut Rekordzahlen.

Torfkahn-Armada

Torfkahn-Armada 2011

2011 bot die mittlerweile fünfte Torfkahn-Armada bei besten Wetterbedingungen wieder zahlreichen Schaulustigen die Gelegenheit, ein wenig „alte Zeiten“ zu schnuppern. Das von den Besitzern und Skippern der Torfkähne alle drei Jahre zu Saisonbeginn im April aufwändig inszenierte Spektakel wurde wieder von der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser organisiert. Knapp 20 der zum Teil sehr liebevoll geschmückten und mit authentisch gekleideten „Moorbauern und -bäuerinnen“ besetzten Torfkahn-Nachbauten sind am Samstagmorgen in Worpswede aufgebrochen. Im Verband ging es dann über die Wümme und den Kuhgraben zum Bremer Findorff-Hafen.

mehr Fotos …

Hochhard, Renate

<<    #021 von 999 Gesichtern    >>

Renate Hochhard
Renate Hochhard betreibt zusammen mit ihrer Freundin Gabi Anna Müller das Atelier Kunst & Druck Worpswede. Kennengelernt habe ich sie beim Start der Torfkahn-Armada, an der sie in der nachempfundenen Tracht einer Teufelsmoor-Bäuerin aus dem 19. Jh. auf einem Worpsweder Torfkahn teilnahm.

Die zum Teil sehr aufwändig geschmückten Kähne gaben eine gute Kulisse ab, um einige der Menschen zu porträtieren, die Zeit und Mühe für eine sehr außenwirksame Präsentation unserer Region investieren.

Schwenke, Stefan

<<    #018 von 999 Gesichtern    >>

Stefan Schwenke
Stefan Schwenke ist Jurist und seit 2001 parteiloser Bürgermeister der Gemeinde Worpswede. Die Tatsache, dass er 2006 mit 73.6 % der Stimmen wiedergewählt wurde, sagt wohl genug über sein Engagement und die Akzeptanz desselben bei den anderen Worpswedern.

Als Bürgermeister und Geschäftsführer der Worpsweder Touristik- und Kulturmarketing GmbH war er natürlich auch bei der diesjährigen Torfkahn-Armada präsent, und das sehr zünftig in „Torfschiffer-Uniform“. Vielen Dank nach Worpswede, dass ich das für meine 999 Gesichter ausnutzen durfte!

Lübbert, Joachim

<<    #015 von 999 Gesichtern    >>
Joachim Lübbert

Einige Spuren seines Lebens werde ich nie aus den Augen verlieren, und damit weiß ich mich in bester Gesellschaft. Der am 5. Januar 2016 verstorbene Joachim Lübbert kannte jeden hier und jeder kannte ihn. Im wörtlichen Sinn mag das nicht zutreffen, im übertragenen aber ist es einfach eine Tatsache. Ich jedenfalls erfuhr fast immer irgend etwas Interessantes, wenn ich ihn traf. Im April 2011 sah ich ihn von Weitem, als ich mit den Sonntagsbrötchen an der Mühle vorbei radelte. Also habe ich nach dem Frühstück rasch die Kamera umgehängt und mich nochmals auf den Weg zur Mühle gemacht. Und ich hatte Glück, seine Mühlenführung war bald beendet und ich durfte ihn -noch in „Müller-Uniform“- auf dem Maschinenboden in der 1. Etage fotografieren.

Das passte haargenau, denn für mich gehörte er zur Mühle von Rönn an der Lindenstraße wie die vier Mühlenflügel. Deren vertikale Stellung übrigens schon von Weitem den Feierabend des Müllers anzeigt, wie er mir mal vor Jahren erklärt hat. Was in diesem Fall nicht so ganz zutrifft, denn mit „Feierabend“ wäre sein Verhältnis zur Mühle höchst unzureichend charakterisiert. Dass die 1992 von der Stadt gekaufte Mühle heute als Mühlenmuseum ihrer Bedeutung als eines der Wahrzeichen der Stadt auch gerecht wird, ist auch seinem Engagement und einer vierstelligen Zahl freiwilliger Arbeitsstunden zu verdanken, die er in „seine Mühle“ investiert hat.

Als Vorsitzender des Bürgervereins Osterholz-Scharmbeck e.V., der 2002 die Restaurierung und den Betrieb des Museums übernahm, kümmerte er sich seither um die Sanierung der aufwändigen Technik. Hunderte von sachkundigen und sehr kurzweiligen Führungen hat er durchgeführt, vor einigen Jahren selbst das Müllerdiplom erlangt und 2010 zusammen mit Paul Mahrt und der Volksbank die Kulturmühle ins Leben gerufen. Paul Mahrt war es auch, der ihn im Dezember 2011 für das Bundesverdienstkreuz vorschlug. Und in der Tat, im März 2015 überreichte der Landrat Lübbert im Mühlencafé die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit den Worten „Durch seinen Einsatz ist die Mühle das, was sie heute ist: ein gut erhaltenes Museum“.

Auch sonst traf ich Hr. Lübbert immer wieder, wenn es etwas für das Gemeinwohl zu tun gab. So 2009 in der Loger Straße, wo er für die Diakoniestiftung mit vielen anderen Freiwilligen tatkräftig das Haus saniert und renoviert hat, in dem heute Wärmestube und Osterholzer Tafel residieren.

„Glück zu“ da oben … und danke für das Foto, Herr Lübbert.

Schwiethal, Manfred

<<    #014 von 999 Gesichtern    >>

Manfred Schwiethal
Manfred ist, er möge das auf keinen Fall falsch verstehen, „unser Wurstmann“. Freitag nachmittag auf dem Wochenmarkt in Scharmbeck in seinem Sortiment zu stöbern, ist seit vielen Jahren „Kult“. Ein Sonntagsfrühstück ohne seine(n) Serrano, Wurstsalat, Frischkäse, Parma, Hausmachermettwurst, Crémeux oder Mortadella ist kein wirkliches Frühstück. Seit Jahren harrt er mit manchmal nur noch wenigen Marktbeschickern bei Wind und Wetter, Frost und Hitze bis zum späten Nachmittag aus, um auch arbeitenden Nachzüglern wie uns noch zu den wohlverdienten Delikatessen zu verhelfen.

Ohne dich und deine Kalorien wären wir zwei Striche in der Landschaft, Manfred. Immer eine Handbreit Wasser unter’m Kahn und AC/DC auf dem Player, bis nächsten Freitag!

Biogasanlage Osternheide

2012 als Szenario einer Übung von Feuerwehr und Rettungsdienst
Seit Ende November 2010 produziert die Biogasanlage am Butenpad beim Landwirt Hermann Knoop auf der Osternheide. Sie soll jährlich bis zu 2.3 Mio. m3 Biogas erzeugen. Die Osterholzer Stadtwerke leiten das Gas über eine im September/Oktober verlegte etwa 2 km lange Rohrleitung zu ihrem Blockheizkraftwerk am Allwetterbad, das von Erd- auf Biogas umgerüstet wurde und bis zu 4 Mio. kwh Strom und bis zu 3 Mio. kwh Wärme im Jahr erzeugen soll.
„Biogasanlage Osternheide“ weiterlesen

Fotos: Linteler Weiden

Artikel dazu: Aussichtsturm Linteler Weiden

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Buch: Water över Weyerdamm

Heinrich Schmidt-Barrien: „Water över Weyerdamm“

Sowat as ’n Novellen von ehrgistern (1666-1756)

72 Seiten
1995, Verlag H. Saade, Osterholz-Scharmbeck
ISBN 3-922642-31-4

Gut Sandbeck

Postkarte ca. 1920er-Jahre
(Verl. Heinrich Künne, Bremen ... thank you, Bob!)
1856 starb Friedrich Christian Heinrich August von Sandbeck als Letzter derer von Sandbeck „in fast ärmlichen Verhältnissen, weil er mit der Leitung des Gutes überfordert war“. Für 140.000 Thaler erwarb der Celler Bankier C. Hostmann das Gut. Quelle: Menkhoff

1957 gekauft von Friedrich Meyer. 1962 verkauft an den Dipl.-Volkswirt Hubertus Bultjer aus Bremen, der hier ein Agrarkulturinstitut plante.

Bultjer geriet 1964 in die Schlagzeilen, nachdem er in der nahe gelegenen „Weinstube Adam“ auf seine Lebensgefährtin Liselotte Thomsen einstach. Er war in Folge der aufwändigen Restaurierung des Gutes in finanzielle Schwierigkeiten geraten, Petroleum-Behälter auf dem Gut führten zu der Annahme, dass er das Gutshaus abbrennen wollte. Das Gut wurde im März 1966 zwangsversteigert, das einzige Gebot über DM 380.000.- kam von der Iduna-Versicherung. Als diese Pläne schmiedete, die historischen Gebäude abzureißen und durch 8-geschossige Hochhäuser zu ersetzen, kaufte die Stadt der Versicherung das Gut samt 29.930 m² Grundstück 1975 für DM 380.000.- ab. Quelle: Menkhoff

Neubürger 2010

469 Geburten hat das Standesamt Osterholz-Scharmbeck 2010 registriert, 27 mehr als im Vorjahr und 25 mehr als 2008. Die beliebtesten Mädchennamen waren Sophie (17), Marie, Anna-Laura (6) sowie Leonie und Hannah. Bei den Jungsnamen führte Luis (8) vor Aaron, Finn, Joel, Lasse, Mattis und Maximilian (je 5). (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 19.2.2011)

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