Im Dezember 1960 eröffnete Reinhold Geske, der bereits vor dem Krieg in Neustettin einen Schuh- und Lederwarenhandel betrieben hatte, ein Geschäft. Schon bald nach seiner Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft 1945 hatte er sein altes Geschäft zunächst als „fliegender Händler“ und im Freien auf dem Scharmbecker Markt wieder aufgenommen. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 18.7.2013)
Das Mühlrad am Scharmbecker Bach am Standort der früheren Fesenfeldschen Mühle steht als Symbol für die große geschichtliche Bedeutung, die der Bach für Osterholz-Scharmbeck hat.
Der Scharmbecker Bach entspringt mit mehren kleinen Quellbächen auf der Langen Heide und mündet knapp 8 km weiter zwischen Tietjenshütte und Ritterhude in die Hamme. Sein recht starkes Gefälle ermöglichte den Betrieb Wassermühlen und in Spitzenzeiten des 17. und 18. Jh. gab es 9 Mühlen entlang des Baches. Die Mehrzahl von ihnen diente als Walkmühle für die in großer Zahl ansässigen Tuchmacher.
In der 2. Hälfte des 20. Jh. ist der Scharmbecker Bach insbesondere im Stadtgebiet über weite Strecken „begradigt, verrohrt, vergessen“ worden, so Bernhard Komesker im Januar 2012 im Osterholzer Kreisblatt. Zwischen Bahnhofstraße und Allwetterbad verlief er unsichtbar in 1.30 m hohen Rohren u. a. unter Gymnasium und Sportplätzen. 2012 wurden Scharmbecker Bach und die Wienbeck mit einem Aufwand von insgesamt € 176.000.- (16.000.- mehr als anfangs geplant) umfangreich renaturiert, zunächst im Abschnitt zwischen Bahnlinie und Butenpad. 2012-13 folgte dann die „Freilegung“ des Bachs im Bereich des Campus am Barkhof auf einer Strecke von ca. 340 m für ca. 1.2 Mio. Euro, davon EU-Fördermittel von 207.000.- und 540.000.- Euro, ein Landkreis-Zuschuss von max. 230.000.- und Eigenmittel der Stadt in Höhe von 220.000.- Euro. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 4.6.2013)
Kuh oder nicht Kuh … das ist hier die Frage. Langweilig wird einem nicht, wenn man die Nase ein wenig in die Kommunalpolitik steckt. An dieser Stelle soll es um den Verlauf des Butenpades im Bereich Osternheide/Lintel zwischen Osterholzer Hafen und Linteler Klärwerk gehen. Der war am 3.6.2013 Thema im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der Stadt und am folgenden Freitag Aufmacher im Osterholzer Kreisblatt.
Es geht um ein 1.600 m langes Teilstück des Butenpades im Südosten der Stadt, wo er bislang als anfangs recht schmaler Trampelpfad von der Straße „Hinter dem Hafen“ abzweigt und -nach einigen hundert Metern auch in angenehmer Breite- mehr oder weniger idyllisch durch die Hammewiesen verläuft. Er durchschneidet dabei das Land des Landwirtes Hermann Knoop, dessen Hof, Scheunen, Freiluftstall und Biogasanlage teilweise unmittelbar rechts und links des Weges liegen. Und das ist jetzt der Stein des Anstoßes: die Verwaltung befürchtet „Konfliktpotenzial zwischen den landwirtschaftlichen Betriebsabläufen und den Nutzern des Butenpads durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung“. Und schlägt vor, den Butenpad mittelfristig auf die 1.700 m längere Alternativroute zu verlegen. Bis 2016 allerdings müsse der Weg am Knoop’schen Hof Bestandteil des Butenpades bleiben, weil er im Rahmen der ProLand-Programmes mit zweckgebundenen Mitteln gefördert worden ist.
Während die Politiker des Planungsausschusses einstimmig und ohne Diskussion dem Antrag der Verwaltung zustimmten, gibt es von anderer Seite heftige Kritik. H. Laube, verantwortlicher Redakteur des Osterholzer Kreisblatts, kommentierte unter dem Titel „Geldverschwendung und Klientelpolitik“, dass gerade der Weg „mitten durch einen funktionierenden landwirtschaftlichen Betrieb – direkt vorbei an der „Kuhwaschanlage“, an wenigen Tage alten Kälbchen, Milchkühen und Futtersilos – Erlebnis pur nicht nur für Städter, Hingucker nicht nur für den Nachwuchs“ sei. Er verwies auch auf die Lage am renaturierten Scharmbecker Bach und die oft als Rundwanderweg genutzte Kombination aus jetzigem Butenpad und vorgeschlagener Alternativroute. Klientelpolitik sei es, „ausgerechnet dieses ausgebaute Wegestück … dem Betrieb künftig zur alleinigen Nutzung (zu) überlassen“. Sein Resümee: „Verwaltungsvorlagen wie diese gehören nicht in einen Ausschuss sondern in den Papierkorb.“
Die bis 2012 vom Stadtmarketing OHZ betriebenen Torfkähne der Stadt Osterholz-Scharmbeck wurden dem am 9. Dezember 2012 gegründeten Verein Torfkahnschiffer Osterholz-Scharmbeck e. V. übergeben. Der Plan wurde Ende Oktober 2012 bekannt gemacht, nachdem das Stadtmarketing im Torfkahngeschäft 2012 bei ca. 23.000 ausgegebenen und 19.000 eingenommenen Euros einen Verlust ausweisen musste.
Als „Brautgeschenk“ hat der Verein die drei ehemals städtischen Torfkähne Moorhexe, Moorgeist und Moorteufel sowie den 2012 aus dem Landkreis Verden neu erworbenen Jan von Findorff (zukünftig Moorfee) erhalten. Die (Stand Mai 2013) 15 Vereinsmitglieder mit ihrem Vorsitzenden Manfred Loth, Stellvertreter Christian Lohfeld, Kassenwart Karl-Heinz Gödecke und Schriftführer Wolfgang Ort werden zunächst keine fahrplanmäßigen Torfkahnfahrten anbieten, sondern „auf Bestellung“ Charterfahrten durchführen.
Ab der Saison 2013 können die ehemaligen Stadtmarketing-Kähne im Reisbüro gebucht werden:
Torfkahnschiffer Osterholz-Scharmbeck e. V.
Osterholzer Reisebüro
Findorffstraße 9
27711 Osterholz-Scharmbeck
Tel. 04791 – 98 53 76
Eigentlich bin ich eher skeptisch, ob meine Hochachtung für Rheinsberg und die Rheinsberger nennenswert gestiegen wäre, hätte es ihre Rekord-Ostereikette von seinerzeit 303,3 Metern mit 5142 Eiern im Jahre 2012 ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft.
Insoweit wird man mir als ansonsten überzeugtem Scharmbecker hoffentlich nachsehen, dass sich mein Enthusiasmus für den diesjährigen Rekordversuch Osterholz-Scharmbecks in überschaubaren Grenzen hielt. Derzeit ist auch noch unklar, ob das Ergebnis mit 13623 Eiern auf 771,9 m als Guiness-Rekord anerkannt und dann womöglich in deren Rubrik „Highlights“ neben „Längstes Zahnbürsten-Basketball-Drehen“, „Meiste aus der Luft gefangene Harpunenpfeile“ oder „Meiste paarweise zerschlagene Kokosnüsse“ (keine Scherz!) Erwähnung finden wird.
Sehen wir es mal positiv: zum Glück war gestern Kaiserwetter, wenn auch noch kalt. Weder den zum Aufhängen der Kettenteile an der Kaiser-Wilhelm-EicheVerdonnerten Ernannten noch den in Scharen herbeigeeilten Schaulustigen froren Hände oder Nasen ab, als sich der Baumschmuck ungeplant verzögerte. Und nachdem Ostermontag ja eh‘ ein etwas ungewöhnlicher Tag zum Anbringen österlicher Dekoration ist, kam es auf die gefühlten zwanzigtausend Stunden bis zur Vollendung des Werkes auch nicht mehr an.
Ich hoffe nur, dass sich kein Hiesiger etwas antut, wenn die Guiness-Kommissare irgendein Haar an dieser nun ganz sicherlich (vorübergehend) Längsten Ostereikette der Welt finden.
Sie haben es wieder getan … und geschafft! Nachdem die schatulle erst im Februar 2013 in Hannover vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum dritten Mal in Folge als „Prädikatsbuchhandlung“ und „Partner für Leseförderung“ gewürdigt worden war, mussten Sabine und Ute Gartmann jetzt bei der Leipziger Buchmesse antreten.
Dort wurde ihnen am 15. März 2013 feierlich der BuchmarktAWARD in Silber in der Kategorie PoS-Werbung (PoS = Point of Sale oder Verkaufsort) überreicht. Mit ihrem Projekt „Konzertierte Schaufenster à la schatulle“ waren sie damit in dieser Kategorie neben De Gruyter (ebenfalls Silber für ihren „Virtual Bookshelf“) die einzigen Preisträger bundesweit, Gold und Bronze wurden nicht vergeben. Insgesamt wurden 25 Projekte prämiert, 4 mit Gold, 10 mit Silber und 11 mit Bronze.
Der von Buchmesse Leipzig, Mohn media und Die Welt gesponserte BuchmarktAWARD erlebte 2013 anlässlich seiner 14. Auflage mit 124 eingereichten Projekten einen Rekord. Es ist der einzige Marketingwettbewerb der Buchbranche und prämiert ihre besten Werbe- und Marketing-Ideen.
Und ich freu‘ mich gleich doppelt, weil die Fotos für die „Konzertierten Schaufenster“ von Wieland und mir sind. Es handelt sich um 4er-Serien themenbezogener Fotos, in denen jeweils jeder „Schatullianer“ passend uniformiert (als Polizist/Polizistin, als Arzt/Ärztin und aktuell als Briefbote/Briefbotin … mehr verrate ich nicht) für Bücher des Genres wirbt. Das Ganze dann als Schaufensterdeko und passend als Lesezeichen für die Fans.
Gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen zur Folge soll übrigens an den Spätnachmittagen der kommenden Woche in der Schatulle auf den Preis angestoßen werden. Ich werde auf jeden Mal mal vorbeischauen 😉
Ende 2012 hat Osterholz-Scharmbecks Stadtrat beschlossen, einen Beirat zur Innenstadtentwicklung einzurichten. Am 4.2.13 empfahl der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung, zwölf Vertreter u. a. von Einzelhandel, Dienstleistung, Gastronomie, Banken, Kirche, Verwaltung, Wirtschaftstreff und Grundstückseigentümern in diesen Beirat zu berufen. Eine externe Moderation will sich die Stadt für das Jahr 2013 bis zu € 10.000 kosten lassen.
Der auf politische Initiative der Bürgerfraktion entstehende Beirat tritt die Nachfolge des Stadtentwicklungsbeirates an. Er soll die gegenwärtige Situation analysieren, Vorschläge zur „funktionalen und gestalterischen Aufwertung der Innenstadt“ erarbeiten und daraus Empfehlungen an die städtischen Gremien ableiten.
Am 14.3.2013 benannte der Stadtrat die Mitglieder der Beirates. Neben je einem Vertreter der Wirtschaftsförderung und der Stadtplanung sind das:
Susanne Bödeker („carpe diem“)
Nele Finken (Schülersprecherin IGS)
Sigrid Garner („i-Tüpfelchen“)
Ute Gartmann („die schatulle“)
Bastian Grimm (Wirtschaftstreff)
Werner Hampel (Kreissparkasse)
Andre Henke (Haus am Markt)
Anja Heuser (Ärztin)
Roland Hofer (Medienbüro)
Meike Hollenbeck (Getränkehandel)
Janine Kammann (Modehaus Kammann)
Imme Klenke (BioS)
Jan Mackenberg (Volksbank)
Andrea Nuckel (Hotel Tivoli)
Jutta Rühlemann (Kirchenkreisamt)
Christiane Stehnke (Fa. Stehnke)
Wolfgang Teichmeyer („Wirtshaus am Markt“)
Linda Tscheu (Grundstückseigentümerin Kirchenstraße)
Schauen Sie Sich das Foto noch einmal gut an: dieses Haus, ehemaliger Standort der Wärmestube der Diakonie Hinter der Kirche 11. wird abgerissen. Ebenso wie die Nr. 12 (im Bild direkt dahinter). Beide sind im Besitz der Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG), die es an die „Wertoptimierer“ Grotelüschen & Weber AG aus Bremerhaven verkaufen will. Die wiederum plant dort ein 2½-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit einer Ladenzeile im Erdgeschoss und insgesamt 23 seniorengerechte 52-100 m² großen Komfortwohnungen. Skizzen des Hauses sind im Ratsinformationssystem (Gremien…Planungsausschuss…Oktober 2012) einsehbar.
Das Projekt wurde im Oktober 2012 im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates vorgestellt. Auf meiner Skizze (re.) ist das geplante Gebäude rot eingezeichnet, an seiner Nordseite schließt es unmittelbar an die Teichstraße 1 mit den Seniorenwohnungen an. Neuere Planungen sollen nach Angaben gewöhnlich gut unterrichteter Kreise auch den Abriss der Kirchenstraße 6 (ehemals Ihr Platz) vorsehen und die Ecke zur Kirchenstraße einbeziehen.
Als problematisch erwies sich bei der Ausschusssitzung der Plan der Investoren, etwa ⅔ von Starkes Teich zuzuschütten, um dort ca. 32 Parkplätze anzulegen. Dazu nämlich muss der geltende Bebauungsplan geändert werden, der für diese Baufläche eine Tiefgarage vorsieht. Das den Bauherren Kosten sparende Entgegenkommen der Stadt begründeten erster Stadtrat Jörg Fanelli-Falcke und Stadtplaner Stefan Kamischow mit 10-jährigen vergeblichen Bemühungen, das Grundstück zu veräußern. Im Ausschuss haben sich alle Fraktionen gegen eine Teichverkleinerung ausgesprochen und die Stadtverwaltung aufgefordert, mit dem Investor eine alternative „Teichlösung“ auszuarbeiten. Ein aus Scharmbeck stammender Leserbriefschreiber hat ironisch angemerkt, man könne natürlich auch die Teichstraße in Tümpelstraße umbenennen.
Die Baugenehmigung betreffende Interessenkonflikte zeichnen sich also schon mal ab. Bei uns in Osterholz-Scharmbeck führt das in letzter Zeit ja gerne mal zum jahrelangen Anblick unschöner Bauruinen wie unlängst Marktstraße 4 und aktuell am Schlauchturm. Bin mal gespannt, ob demnächst auch die Gegend rund um Willehadi davon heimgesucht wird.
Ein Anfang ist gemacht: am 20.11. berichtete das Kreisblatt, dass die SPD-Fraktion bereits umgestimmt wurde und jetzt für eine Teichverkleinerung sei. „Der Bau einer Tiefgarage ist für den Investor nach eigenen Aussagen wirtschaftlich nicht vertretbar“, so die SPD. Achso, 😉 na dann!
Mitte Januar 2013 dann scheint die Angelegenheit entschieden. Das Kreisblatt zitiert Michael Rolf-Pissarczyk (CDU) und Brigitte Neuner-Krämer (Die Grünen) mit eindeutigen Rückziehern: Die CDU will den Teich „so weit wie möglich“ erhalten und die Grünen wollen ihn „berücksichtigt“ wissen. Klartext abseits solcher Worthülsen: Ein Resttümpel tut’s auch. Der nicht-öffentlich tagende Verwaltungsausschuss des Stadtrates habe sich auch bereits mit Mehrheit dafür ausgesprochen, auf einer Tiefgarage zu bestehen. Diese übrigens solle ca. 750.000 € kosten, was man dem Investor nicht zumuten möchte.
Für meinen Geschmack ein Schritt in die völlig falsche Richtung. Widerstandslos räumt man das Feld für eine „Billiglösung“ mit einem Beton-Innenhof wie hinter dem Aldi an der Bahnhofstraße, anstatt potenziellen Käufern und Mietern der neuen Wohnungen ein attraktives Ambiente mit Park- und Seeblick zu bieten. Die dafür meiner Überzeugung nach auch einige Zehntausend Euro für einen Tiefgaragenplatz springen lassen würden.
Die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende, den Fortgang der Diskussionen finden Sie hier.
Das Medienhaus am Campus ist das erste der geplanten neuen Gebäude im Campus. Auf zwei Stockwerken mit einer Gesamtfläche von ca. 2.700 qm werden Mensa, Stadt- und Kreisbibliothek, Kreismedienzentrum (Kreisbildstelle) und Kreisarchiv untergebracht. Die Mensa im Erdgeschoss wurde mit einiger Verzögerung am 4.2.13 eröffnet.
2007 wurde ein integriertes städtisches Wachstums- und Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet, für dessen Umsetzung die Stadt Osterholz-Scharmbeck 2008 eine Zusage über Fördermittel in Höhe von 3,5 Mio. Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) erhielt. Die Gesamtkosten sollte sich auf 4,906 Mio. Euro belaufen.
Baumängel am Medienhaus
Eines der Themen bei unserOHZ: Nachdem die Mensaküche bereits eingebaut worden war, stellte die Bremer Materialprüfanstalt (MPA) im März 2012 fest, dass 70 % der Hohlkammer-Deckenelemente des Erdgeschosses (139 von 195 verbauten Platten) fehlerhafte Bohrungen aufwiesen, die die Tragfähigkeit beeinträchtigen. Fünf bis acht der am Bau beteiligten Firmen seien für den Schaden verantwortlich. Im Juni 2012 bestand bei der Stadt noch Hoffnung, das Medienhaus bis September fertigzustellen. Fünf Elemente mussten letztlich durch den Einbau von Stahlträgern „ertüchtigt“ werden. Im Oktober wurde „wieder auf Hochtouren gearbeitet“ (Fanelli-Falcke), im Erdgeschoss wurde nach Einbau der fünf Stahlträger die Brandschutzverkleidungen wieder montiert. Tätig waren jetzt eine neue Trockenbaufirma und der seit Sommer 2012 dritte Bauleiter der Hamburger Architekten Trapez. Dieser hatte bei Übernahme auch im Obergeschoss Montagefehler an der Decke entdeckt, sie werde komplett erneuert. Die Baumängel sollen Zusatzkosten in Höhe von knapp 1,2 Mio. Euro verursacht haben oder noch nach sich ziehen, einschließlich Anwaltskosten und neuer Bauplanungen.
Das über 140 Jahre alte Backsteingebäude in der Bahnhofstraße (Früher Scharmbecker Chaussee) gegenüber der Kreissparkasse ist seinerzeit als erste „höhere Schule“ für die Flecken Osterholz und Scharmbeck erbaut worden.
Das Gebäude wurde 1868-69 für 3.350 Taler von Maurermeister Johann Steeneck und Zimmermeister Heinrich Volger erbaut. Am 12. April 1869 wurde die private Rektorschule eingeweiht, Unterrichtsbeginn war am 14. April. Schulleiter cand. theol. Ludwig Viets und die Lehrkräfte Pastor Visbeck, Heinrich Wittrock, Julie Westphal, August Reimbrecht sowie Schneider Nitsche (Turnen) unterrichteten zu Beginn 72 Schüler, das Schulgeld betrug in der obersten Klasse 15 Rth. jährlich. 1914 fassten die Gemeinden Osterholz und Scharmbeck den Entschluss, die viel zu kleine Mittelschule um ein zweites Gebäude zu erweitern. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I, 2004)
1942 beschloss der Stadtrat die Umwandlung der „Mittelschule“ zur „Hauptschule“, die damit in staatliche Verwaltung überging. Nach dem Krieg wurde die Schule zunächst für Flüchtlinge und Besatzungstruppen genutzt, am 4.1.1946 wurde die Mittelschule dann wieder eröffnet. 1959 zog die ehemalige Hilfsschule aus der Langen Straße als Sonderschule in das von der Mittelschule geräumte Gebäude. 1960 startete auch das neu gegründete Gymnasium zunächst in diesem Gebäude. 1962 musste die Sonderschule wieder an ihren alten Standort („Neue Schule“ in der Langen Straße) zurückkehren, da das Gymnasium mit dem neuen zweizügigen Jahrgang zuviel Raum in Anspruch nahm. Nach Auszug des Gymnasiums in den Neubau an der Loger Straße konnte die Sonderschule 1966 mit 6 Klassen, 102 Schülerinnen und Schülern sowie 5 Lehrkräften wieder einziehen. Sie beantragte den Namen „Pestalozzischule“. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Im Juni 2012 beschloss der Landkreis als Eigentümer, die Immobilie mit dem 750 qm großen Grundstück für 125.000 Euro an die Lebenshilfe zu verkaufen, sobald es nicht mehr vom Kreismedienzentrum benötigt werde. Die Lebenshilfe will Turnhalle und Sanitärtrakt der ehemaligen Pestalozzischule abreißen und das ehemalige Schulgebäude u. a. als Stadtteilbüro für den Geschäftsbereich „Wohnen“ nutzen. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 15.6.2012)
So … jetzt will ich auch mal drauf rumreiten: das angebliche Kartendesaster beim neuen iPhone-Betriebssystem. Um es vorwegzunehmen: ich finde es schon amüsant, aber überhaupt nicht wild. Bei näherem Nachdenken ist es gut erklärlich und bei aller Kritik an einigen anderen Entwicklungen begrüße ich Apples Wechsel zur neuen Karten-App.
Was ist passiert?
Fast zeitgleich mit dem iPhone 5 veröffentlichte Apple das neue Betriebssystem iOS 6 für seine Mobilgeräte iPhone, iPad und iPod. Bereits nach wenigen Stunden beschwerten sich viele Benutzer im Internet über eine Reihe von Fehlern in der Anwendung Karten. Bilder von teilweise skuril verzerrten oder abgehackt wirkenden Brücken, Gebäuden und Straßen in der 3-D-Ansicht wurden fleißig gesammelt (z.B. the amazing ios6 maps) und unzählige falsche Bezeichnungen teilweise prominenter Gebäude aufgelistet. Sehr rasch wurde deutlich, dass der Bestand an Objektdaten schlecht recherchiert und zum Teil stark überaltert war.
Einen der amüsantesten Bugs fanden japanische Blogger am Samstag: die zwischen Japan und China umstrittene Inselgruppe nordöstlich Taiwans zeigte Karten gleich 2-mal nebeneinander. Sollte das etwa Apples Vorschlag für eine friedliche Einigung sein, eine für Japan und eine für China?
In unserer Teufelsmoor-Region sind mir bei orientierender Durchsicht derart plakative Irrtümer nicht aufgefallen, wohl aber eine Vielzahl fehlerhafter Objektbeschreibungen. Als Beispiele zeige ich mal das 2005 eigentlich geschlossene und für iPhone-Benutzer jetzt auferstandene Kaufhaus Reuter und die Kennzeichnung der Kreissparkassenfiliale in Worpswede als Restaurant.
Und wie kam das?
Das weiß ich natürlich auch nicht genau, habe aber so meine Vorstellung. Bis zur letzten Woche waren alle mobilen Apple-Geräte standardmäßig mit den Karten von google ausgestattet. Jeder, der google-maps von Beginn an erlebt hat, weiß um die Fortschritte hinsichtlich der sog. „places of interest“. Noch vor wenigen Jahren fehlten diese in manchen Regionen völlig oder waren ebenfalls veraltet. Die hohe Beachtung der google-maps nicht zuletzt durch ihren Einsatz in praktisch allen Mobilgeräten hat im Laufe der Zeit sehr zur Verbesserung beigetragen.
Apple hat sich durch Aufkauf diverser kleinerer Unternehmen erst in den letzten zwei Jahren Stück für Stück das Know-how besorgt, um google-maps als Standard-Kartenanwendung zu ersetzen. Zwangsläufig mussten Datenbestände zusammengeführt werden, was nach Ansicht einiger Experten einen Teil der heutigen Bugs erklärt. Ebenso zwangsläufig scheint dabei die Übernahme veralteter Daten zu sein, bis hin zu längst insolventen Firmen und abgerissenen Gebäuden. Kann ich auch nachvollziehen, denn eine auch nur halbwegs aktuelle und möglichst weltweite Lokalisierung aller Restaurants, Arztpraxen usw. ist sicher nur unter Nutzung der „Schwarmintelligenz“ aller Benutzer möglich. Wieviele Mitarbeiter müsste man sonst wohl beschäftigen, um diese Daten halbwegs regelmäßig mit Branchenbüchern oder Was-auch-sonst abzugleichen oder gar persönlich in Augenschein zu nehmen?
Warum ich es (trotzdem) richtig finde
Und was soll daran jetzt gut sein?
1) Ich wäre froh, wenn sich neben google-maps mindestens eine weitere Kartenanwendung für Mobilgeräte weltweit durchsetzen kann und Bestand hat. Weil die Datenhoheit in diesem Sektor schon heute eine große Bedeutung besitzt und diese zukünftig noch weiter steigen wird, wirtschaftlich und politisch. Durchaus vergleichbar mit der heutigen Bedeutung von Internet-Suchmaschinen. Bei denen Google ja bekanntlich eine fast marktbeherrschende Stellung einnimmt.
2) Apple ist einer der wenigen oder der einzige Marktteilnehmer, der dazu in der Lage ist. Sowohl hinsichtlich des nötigen Aufwandes als auch der nötigen Marktstellung. Mobilgeräte arbeiten heute fast nur noch mit den Betriebssystemen Android von Google oder iOS von Apple.
3) Die neue Karten-App hat Fehler, aber auch ein paar teils beeindruckende neue Funktionen. Schauen Sie Sich mal die (virtuellen!) 3-D-Ansichten an, dort wo sie funktionieren. Zum Beispiel rund um das Brandenburger Tor oder in NYC. Wenn es Apple gelingt, die Anwender bei der Fehlerbehebung einzubinden und die fehlerhaften Daten auch zügig korrigiert, werden die neuen Karten in einem Jahr konkurrenzfähig sein.
4) In der (hoffentlich) Übergangszeit wird man eben google-maps als „Lesezeichen“ auf dem Start-Bildschirm anlegen, dann hat man (fast) die gleiche Funktionalität wie mit den alten Karten. Viele „Experten“ gehen auch davon aus, dass die google-maps in Kürze als separate App angeboten wird. Und wem es gar nicht passt, der verwendet die neuen Karten eben einfach nicht.
Es ist ein echter „Feierabend-Klassiker“. Gute 20 km lang und mit dem Fahrrad bequem in anderthalb Stunden zu schaffen. Dabei radelt man fast autofrei durch die Hammeniederung und hat unterwegs bei Neu-Helgoland oder Melchers Hütte gute Gelegenheit zum Auffüllen der Flüssigkeitsspeicher. Mit mehr Zeit am Wochenende bietet sich die Tour auch in Kombination mit einem Miet-Kanu (bei Neu-Helgoland oder vom Campingplatz Waakhausen) als Moor-Biathlon an.
Start- und Zielpunkt in meinem Routenplan ist der Klosterplatz in Osterholz, ebenso gut lässt sich der Rundweg vom Heimatmuseum oder Tinzenberg beginnen. Gegen den Uhrzeigersinn gefahren führt er über den 2011 erfreulich neu befestigten Kirchdamm und Mulldamm zur Abzweigung nach Melchers Hütte (kurz vor dem unbeschrankten Übergang über das Gleis des Moorexpress). Wer dem Tourenvorschlag in dieser Richtung folgt, wird bei Melchers Hütte noch keinen Boxenstopp benötigen. In Gegenrichtung aber, also im Uhrzeigersinn gefahren, findet man hier den aus meiner Sicht idealen Ort, um die Tour und den Abend bei einem Alster oder Moorbier am Hammeufer ausklingen zu lassen. Aber Achtung: außer Flüssignahrung bietet die Restauration nur Schokoriegel.
Zurück zur Tour: Am Parkplatz von Melchers Hütte zweigt der Weg zur (nun auch nicht mehr ganz) neuen Hammebrücke ab, auf der anderen Hammeseite geht’s auf dem 2006 angelegten Waakhauser Polder zur Alten Semkenfahrt. Kurz vor der Kreisstraße (K11: Waakhauser Str. nach Worpswede) passieren wir den Campingplatz Waakhausen. Wer viel Zeit für die Tour mitbringt, kann dort ins Kanu umsteigen und ein wenig auf Semkenfahrt, Hamme und Beek umherschippern.
Mit dem Fahrrad geht es zunächst einige hundert Meter auf dem Fahrradweg entlang der K11 weiter, bis nach links die Weyermoorer Str. abzweigt. Diese führt uns wieder zum Gleis des Moorexpress, direkt am ehemaligen Bahnhof Weyermoor. Er wird heute privat genutzt und ist ebenso wie der Worpsweder Bahnhof und der Kleinbahnhof OHZ von Vogeler entworfen worden. Die Weyermoorer Straße knickt dort nach rechts ab und nach etwa 600 m besteht eine Gelegenheit, auf dem sehr holprigen Feldweg nach links Richtung Moorexpress und Hammeweg abzukürzen. Die Komfort-Variante ist nur einen knappen Kilometer länger und führt unmittelbar zur Worpsweder Mühle. Von dort führt der Hammeweg direkt zur Gaststätte Neu Helgoland. Dort lässt sich direkt an der Hamme an manchen Abenden unbegreiflich schön vor theatralischen Sonnenuntergängen Sitzen, Trinken, Essen und Plaudern.
Über die Hammebrücke führt uns der Weg dann mitten durch das teilweise trocken gelegte Breite Wasser, ehemaliges Mündungsdelta der Beek und heute Naturschutzgebiet. Nach etwa 3 km zweigt nach links der anfangs kleine Weg nach Osterholz-Scharmbeck ab. Gleich nach der kleinen Beekbrücke biegen wir links ab und gelangen nach etwa 600 Metern zu einem der neuen Siele des Retentionsraumes Westlich Beek. Dort kann man nach Pennigbüttel abkürzen (re. entlang) oder (gradaus oder li. entlang) meinem Rundweg folgen, der unweit der Moorexpress-Brücke auf den Kirchdammgraben stößt. Wer ihn im Sommer fast überwuchert von Seerosen idyllisch daliegen sieht, mag kaum daran glauben, den über Jahrhunderte wichtigsten Verkehrsweg zwischen Worpswede und dem Amt Osterholz vor sich zu haben. Gute 1.200 m weiter stoßen wir wieder auf den Bahnübergang des Moorexpress und können für den Heimweg entweder Ahrensfelder Damm / Ahrensfelder Straße wählen oder – wie auf dem Hinweg – die autofreie Variante via Mulldamm / Kirchdamm.
Das Foto des Mühlrads am Scharmbecker Bach ist eigentlich ein wenig irreführend, auch wenn es genau am Standort der Fe(h)senfeldschen Mühle oder Fe(h)senfeld’schen Kornmühle in Osterholz-Scharmbeck entstanden ist. Die Mühle selbst existiert nämlich seit 1964 nicht mehr.
Das hier sichtbare Mühlrad wurde 1997 mit Geldern der Klosterholz-Tombola gebaut. Zuvor war an diesem Ort schon 1973 in Erinnerung an die ehemals neun Wassermühlen entlang des Scharmbecker Bachs ein Mühlrad installiert worden, das nach Angaben verschiedener Quellen entweder von der letzten mit Wasserkraft betriebenen Mühle am Sandbeckerbruch (1926 demontiert) oder von der Fesenfeldschen Mühle selbst (1902 demontiert) stammte.
Der Stadtchronik zur Folge stand seit dem 13. Jh. am Scharmbecker Bach hinter der Willehadikirche eine Kornmühle für die an das Kloster Osterholz bzw. später das Amt Osterholz bemeierten Hofstellen. Den zuvor üblichen Mühlenzins in Höhe von zuletzt 6 Rth. 58 Grote jährlich löste Müller Starke Anfang des 19. Jh. durch Einmalzahlung ab. An ihn, Besitzer der Mühle bis 1842, erinnert noch heute Starkes Teich, das ehemalige Wasserreservoir der Mühle für Trockenzeiten.
Nachfolger Starkes war Diedrich Kohlmann, dem dann 1851 Gutsbesitzer von Sandbeck die Mühle abkaufte. 1856-1934 war sie im Familienbesitz von Johann Hinrich Schröder und seinen Nachfahren, die 1902 das Mühlrad demontierten und auf Turbinenantrieb umrüsteten. Nachfolger war der Müller H. A. Fehsenfeld (Quelle: Menkhoff) bzw. Fesenfeld (Quelle: Segelken), der die Mühle 1963 an den Arzt Dr. Dreibholz verkaufte. Dieser ließ sie 1964 abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Einige Jahre später verließ er Osterholz-Scharmbeck und verkaufte die Immobilie an die St.-Willehadi-Gemeinde.
Starkes Teich (auch Starke Teich und früher Voigts Teich) in Osterholz-Scharmbeck liegt recht versteckt hinter der Willehadikirche zwischen Teichstraße und Kirchenstraße (Nr. 8 bis Nr. 12) (Standort). Er erhält sein Wasser aus dem benachbarten Scharmbecker Bach und diente früher als Wasserspeicher für die an der Willehadikirche gelegene Fesenfeldsche Kornmühle. Seinen Namen verdankt der Teich dem Müller Starke, der die Mühle bis 1842 betrieb.
Im Oktober 2012 wurden Pläne publik, denen zur Folge gut ⅔ der Teichfläche zugeschüttet werden sollten, um dort Parkplätze für ein neues Wohn- und Geschäftshaus Hinter der Kirche anlegen zu können. Das Ansinnen wurde im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss der Stadt jedoch zunächst zurückgewiesen.
Keineswegs war früher alles besser als heute. Man denke nur mal an die Preise für Ferngespräche. Rapsfelder aber gehören zweifellos in meine persönliche Schade-wo-sind-sie-geblieben-Liste. Kündete der blühende Raps doch früher vom bevorstehenden Sommer wie das geöffnete Faltdach des Käfers und der helle Hut des Vaters an Himmelfahrt. „Vierfelderwirtschaft“ dozierte mein Vater dann gerne, wenn bei Überlandfahrt so ungefähr jeder vierter Acker gelb leuchtete. Mehr oder weniger zufällig übrigens, wie unsere Heimatkundelehrerin später versicherte.
Im Frühling 2012 besteht noch mehr Anlass als sonst, sich über das leuchtende Gelb wie hier in Freißenbüttel zu freuen. Der nasse Sommer des vergangenen Jahres hat die Aussaat vielerorts erschwert, so dass in manch norddeutscher Region nur gut die Hälfte der Vorjahresflächen mit Raps bestellt sind. Europaweit rechnet das Landwirtschaftsministerium mit einem Rückgang der Ernte um 5.5 Mio Tonnen. Das führt zu weiter steigenden Preisen für die Ernte, die schon lange nicht mehr nur als Speiseöl und für die Margarineproduktion Verwendung findet. 65 bis 70 Prozent des Rapsöls wird heute für die Erzeugung von Biodiesel eingesetzt.
In Schleswig-Holstein rechnet die Landwirtschaftskammer mit einem Ertrag von 3 bis 5 Tonnen je Hektar, der Preis für Raps liegt im Mai 2012 an den Rohstoffbörsen bei € 476.- pro Tonne. Beträchtliche Preissteigerung nach nur € 260.- pro Tonne Anfang 2010.
Der Pootjengang in Osterholz-Scharmbeck verbindet Sandbergstraße und Am Langen Land auf dem Heiligenberg. Den recht versteckt liegenden und fast unbekannten Pfad (Standort) stellte Bürgervereinsvorsitzender Joachim Lübbert im Herbst 2011 in einem „historischen Stadtrundgang“ mit Christian Valek im Osterholzer Kreisblatt vor. Seinen Namen (Pootje = plattdeutsch und niederländisch für Pfötchen) soll er von den Klauen der Schweine haben, die früher hier hinunter getrieben wurden. Zwischen Bauernhäusern, die hier fast so dicht standen, dass sich ihre Dächer über dem Gang berührten.
Vom höchsten Punkt des Pootjenganges bietet sich ein interessanter und ungewöhnlicher Ausblick auf Poststraße, Willehadikirche und den Gartel.
Zur Jahreswende 2011/12 ist die Hammebrücke bei Scharmbeckstotel unter Federführung des Amtes für Landentwicklung Bremerhaven (Regionaldirektion Otterndorf des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen LGLN) umfassend „in Stand gesetzt“ worden, was genau genommen einem Abbruch der alten und Aufbau einer neuen Brücke entsprach.
Im Dezember 2011 begannen die Bauarbeiten: Die Stützpfeiler der alten Brücke wurden im Hammegrund belassen, um keine statisch bedenklichen Hohlräume entstehen zu lassen. Sie wurden dann mit Schneidbrennern am Flussboden abgetrennt, nachdem die neuen Stützpfeiler noch von der alten Brücke aus in den Boden getrieben waren. Danach konnten die vorgefertigten Teile der 75-Tonnen-Konstruktion aus druckimprägniertem Eichenholz und Stahl aufgesetzt werden.
Die neue Brücke hat eine Tragfähigkeit von 30 Tonnen, während die alte nur für 6 Tonnen zugelassen war. Die Kosten in Höhe von ca. € 400.000 haben sich Bund (€ 300.000) und mit jeweils € 25.000 Landkreis Osterholz, Stadt Osterholz-Scharmbeck, Gemeinde Ritterhude und Gewässer- und Landschaftspflegeverband Teufelsmoor (GLV) geteilt. Ende April 2012 ist die neue Brücke eröffnet worden.
Vorgänger des eher schmucklosen 50er-Jahre Wohn- und Geschäftshauses in der Bahnhofstraße 88 war einer der acht Scharmbecker Vollhöfe, die den Ort über Jahrhunderte „ausmachten“. Urkundliche Erwähnungen reichen bis 1629 zurück, der später legendäre Ahrens’sche Hof wurde dann 1796 von Alheit und Otto Lütien erbaut. Quelle: H. Siewert Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Verl. H. Saade, 1983. S. 28.
1650 und 1700 war Jürgen Reiners als Hofbesitzer eingetragen, 1750 Dierck Schriefer, 1800 Otto Lütjen, 1822 Johann Finke, bis 1877 Adolf Christoph Ahrens, bis 1891 Heinrich Christian Ahrens, bis 1913 dessen Witwe Hedwig Ahrens geb. Finken und bis 1956 Ludwig Ahrens, Berlin. (Quelle: Menkhoff)
Seit 1952 betrieb das „Radiohaus Schröder“ (seit 1932 in der Rübhoffstr. 12) in der Bahnhofstr. 88 (später 86) eine Filiale. 1956 erwarb der Bauunternehmer Wilhelm Brummerhop das Grundstück. 1957 errichtete er ein Wohn- und Geschäftshaus, an dem bei einem Brand am 23.12.1960 erheblicher Sachschaden entstand. (Quelle: Menkhoff)
Nach anderen Quellen wurde der Hof 1955 abgerissen und an seiner Stelle 1983 (Quelle: Osterholz-Scharmbeck in den fünfziger Jahren. Hrsg. S. Hofmann, ca. 2004) oder 1955 (Quelle: Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals. Hans Siewert, 1983) ein Geschäftshaus errichtet.
1960 richteten Dr. Dietrich Emme und seine Frau ihre Praxis ein.
1961 eröffneten Oswaldo und Carlo Gerardini das Eis-Cafe „Cortina“.
1970 zog Gustav Jansen mit seinem Schreibwaren-, Bücher- und Kunstgewerbe-Laden von der Bahnhofstraße 93 her.
1974 EWI-Bekleidungs-Discount.
1976 Drogerie-Markt Weidlich, 1978 übernommen von Olaf Klaembt.
1982 eröffnete Bäckerei Budelmann (Inh. Klaus Gerken) eine Filiale.
1984: Eröffnung des Tee- & Kräuterladens.
1988: Raubüberfall auf das Schmuckgeschäft, Beute DM 40.000.
1989: Fachgeschäft für exklusive Wäsche (Jutta Bünger).
1990: Parfümerie Täsler (Inh. Petra Kurafeiski).
1993: Geßner-Mode für den Mann (Inh. Iris Geßner) und „Mode für Sie“ (Boutique, Inh. Bärbel Wenker).
1996: „Der Herr“ (Internationale Herrenmode)
1998: Geschenkboutique „Minotaurus“ (Inh. Sabine Nebeling); Olivier Giancario aus Cortina übernahm das Eis-Café „Cortina“.
1999: Umzug der Fahrschule Manfred Schucher
2000: VGH-Versicherungsbüro Uwe Flathmann
2001: Wiedereröffnung des „Cortina“ durch Antonio Grossi
9.5.2012: Francesco Carucci eröffnet ein italienisches Feinkostgeschäft
16.12.13: Mehmet Bilan öffnet einen Schuster/Schlüsseldienst
Lange Heide ist einerseits eine zwischen Osterholz-Scharmbeck und dem Elm gelegene Anhöhe von bis zu 48 m über NN und andererseits ein benachbarter und danach benannter Ortsteil von Heilshorn, das wiederum zur Stadt Osterholz-Scharmbeck gehört.
Von Osterholz-Scharmbeck kommend, liegt die Lange Heide gleich hinter Bargten und dem Tierpark Ludwigslust. Sie erreicht mit ihren 48 m fast die Höhe des Weyerbergs (54 m) und ist damit der höchste Punkt des Geestrückens westlich von Osterholz-Scharmbeck. Sie ist Quellgebiet und Wasserscheide für eine Reihe von Bächen. Neben dem nach Norden fließenden Giehler Bach, Quellgewässer der Hamme und dem nach Süden abfließenden Scharmbecker Bach entspringen hier auch Drepte und Schönebecker Aue. Die exponierte Höhe hat dazu beigetragen, dass hier 1966-95 HAWK-Raketen stationiert und zwischen 2001-08 elf Windräder errichtet wurden.
Die 11 Windräder des Windparks leisten insgesamt 7.3 MW und produzieren bei angenommenen 2.500 Volllaststunden jährlich 18 GWh Strom, was etwa dem Bedarf von 4.600 Haushalten entspricht. Ein Windrad mit 0.5 MW wurde 1996/07 in Betrieb genommen, der Windpark Lange Heide (2001) besteht aus 6 Enercon E 40 mit einer Leistung von je 0.6 MW und im Windpark Lange Heide IV (2007/09, Betreiber Natenco) stehen 4 Enercon E 48 mit einer Turmhöhe von 55 m und einer Leistung von je 0.8 MW. (Quelle: The WindPower)
Anfang 2012 wird in den Gremien der Stadt und mit Bürgern diskutiert, welche maximale Höhe der städtische Flächennutzungsplan für zukünftige Windkraftanlagen ausweisen soll. Die Bremer wpd AG plant dort neue Windräder vom Typ Enercon E 82 und hat sich entsprechende Grundstücke bereits gesichert. Die Frage soll jetzt sein, ob entweder fünf neue Windräder mit einer Nebenhöhe von 108 m (Höhe über alle ca. 150 m) oder aber sieben Anlagen mit einer Nabenhöhe von 138 m (über alles ca. 180 m) aufgestellt werden. Die Leistung der Anlagen beträgt 2.3 MW pro Stück, insgesamt also 11.5 oder 16.1 MW. Mir ist zwar unklar, warum von den höheren Anlagen mehr als von den niedrigen geplant werden, lt. Planung sollen die neuen Anlagen aber den Strombedarf von 6600 bzw. 10900 Haushalten decken können.
Ende Mai 2012 hat wpd im Ratsausschuss für Planung und Stadtentwicklung dann auch jeweils 7 Windräder (E82 E 2) mit 150 oder 180 m Gesamthöhe und einer Jahresleistung von 32.469 oder 37.878 MWh avisiert, die in beiden Varianten die Schallemissions-Richtwerte einhalten würden. Bei den höheren Rädern wären die Richtwerte für Schattenwurf im „worst case“ leicht überschritten, was durch eine Abschaltautomatik verhindert werden würde. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 30.5.2012)
Bis 1934 Bahnhofstraße 474, fälschlicherweise wird auch für den neu errichteten Gebäudekomplex Bahnhofstr. 30 oftmals die Adresse „Bahnhofstr. 32-34“ verwendet..
Das heutige Gebäude wurde 1908 von der Osterholz-Scharmbecker Bank erbaut und 1926 von der Amtssparkasse angekauft. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band I, 2004)
1934 wurde beim Umbau der Kreissparkasse der erste Luftschutzkeller mit Platz für 40 Personen gebaut. Im gleichen Jahr mietete Hanni Cohen, Tochter von Siegmund Cohen (ehemals Bahnhofstr. 37) einen Raum für ihr Manufakturgeschäft. Sie wurde am Tag nach den Novemberpogromen (10. November 1938) für einen Tag in „Schutzhaft“ genommen, ihr Geschäft musste sie aufgeben. Quelle: K. Beer Ein Denkmal für Familie Cohen die in Osterholz-Scharmbeck in Niedersachsen gelebt hat. Verl. H. Saade, 2001.
Im März 1940 wurde die Hauptstelle der Kreissparkasse von Blumenthal hierher verlegt. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
1975 wurden die neuen Räume für die Stadt- und Kreisbücherei eröffnet, seit 1977 ist auch das Kreisarchiv im Gebäude untergebracht. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Im Februar 2012 wurde berichtet, dass das Finanzamt seinen zusätzlichen Raumbedarf hier decken und das Gebäude nach Auszug von Stadt- und Kreisbücherei und nötigen Umbaumaßnahmen voraussichtlich ab November 2012 von Landkreis anmieten will. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 23.2.2012)