Bahnhofstraße 109

Bahnhofstraße 109 im Jahr 2013
Das Haus in der Bahnhofstr. 109 in Osterholz-Scharmbeck (früher Bahnhofstraße 375, auch „Alte Lohgerberei“ oder „Dewitz’sches Haus“) ist nach Abriss seines Vorgängers 1915 (Segelken 1938) oder 1922 (Segelken 1967) erbaut worden. 1832 hatte Hinrich Böse, Sohn des in Bremen bekannten Hauptmanns Böse, hier die erste Lohgerberei Scharmbecks errichten lassen.

1903 wurde der Lohgerber Adolph Dewitz Scharmbecker Schützenkönig. (Quelle: Meenkhoff)

1954 Eröffnung von „Specht Kaffee“.
1960 übernahm Bäcker- und Konditormeister Werner Schott die „Wiener Konditorei“, die 1963 (ebenso wie der Laden in der Heidkampstr. 13) von Bäckermeister Alfred Merten übenommen wurde.
Gleichfalls 1963 machte R. Geske den „Schuh-Discount“ auf.
1966 Schnellimbiss (Inh. Friedrich Burmeister und Frau).
1968 Tele-Service Bergemann (Rundfunk, Fernsehen, Phono; Inh. Horst Bergemann).
1976 Elektro-Francksen (Inh. Hans-Jürgen Lang), 1985 an Jürgen Blome übergeben.
1999 eröffnete Elke Möck den Esoterik-Shop Maya.
(Quelle: Meenkhoff)

Dezember 2013 Eröffnung „Kosmetikstudio Harmony“

Torsten Rohde

<<    #068 von 999 Gesichtern    >>
Torsten Rohde

Bei der Bürgerversammlung zur Teichfrage vor zehn Tagen habe ich auch Torsten Rohde kennengelernt. Auch er war einverstanden, bei den 999 Gesichtern dabei zu sein, vielen Dank dafür!

Wir hatten uns für Samstag zum „Shooting“ verabredet und wollten eigentlich einen kleinen Gang durch Scharmbeckstotel machen, um beim Pläuschchen nach einem geeigneten Hintergrund für das Porträt zu suchen. Ich habe dann aber bei -9 °C gekniffen, offiziell um keine erfrorene Nase auf dem Bild zu haben. Inoffiziell kann ich bei dieser Temperatur selbst mit Handschuhen nach 20 Minuten die Kamera kaum noch auslösen. Stattdessen habe ich Heike Rohdes Kaffee-Angebot angenommen und keine fünf Minuten später waren wir drei in allerlei interessante Gespräche und ich eine Stunde später in einen zweiten Kaffee vertieft. Auch dafür Danke!

Torsten Rohde ist Diplombetriebswirt und als leitender Stadtverwaltungsdirektor bei der Stadt Osterholz-Scharmbeck für Organisation, Personal, Recht, Finanzen, Ordnungswesen und Soziales zuständig. Im Dezember 2013 hat er seine Kandidatur für die im Mai bevorstehende Bürgermeisterwahl bekanntgegeben (facebook-Seite), als unabhängiger Kandidat wird er dabei von CDU, Grünen, Bürgerfraktion und FDP unterstützt.

H&M in Osterholz-Scharmbeck?

H&M-Filialen im Elbe-Weser-Dreieck
In der Diskussion um die Stadtentwicklung von Osterholz-Scharmbeck wird liebend gern über die Ansiedlung „großer Filialisten“ geredet und geschrieben. Einerseits wird das Argument von 1.000 qm Flächenbedarf immer wieder zur Begründung für Großprojekte herangezogen, andererseits scheinen recht viele ein Bedürfnis nach einem entsprechenden Angebot zu haben, zuletzt beispielweise bei der Zufallsbefragung von Passanten durch das Kreisblatt. Sehr häufig fällt dabei der Name des Größten in der Textilbranche, Hennes & Mauritz (H&M). Wenn ich das höre, drängen sich mir immer gleich zwei Fragen auf:

1. Ist das realistisch?
2. Ist es für die (mittelfristige) Stadtentwicklung wünschenswert?
„H&M in Osterholz-Scharmbeck?“ weiterlesen

Werner Schauer

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Werner Schauer

Werner Schauer bei leichtem Nieselregen vor dem neuen Medienhaus am Campus in Osterholz-Scharmbeck. Etwas längere Geschichte, wie es vergangenen Samstag dazu kam. Wir kannten uns virtuell zwar schon länger, ich ihn aus der Zeitung und von seiner Internetseite und er mich von teufelsmoor.eu, haben uns aber erst bei der Bürgerversammlung am Mittwoch im Rathaus persönlich kennengelernt. Er war spontan einverstanden, bei den 999 Gesichtern mitzumachen, vor Ort jedoch war bei Kunstlicht streng von oben in Sachen Porträt nicht viel Staat zu machen. Also verabredeten wir uns locker für Samstag vormittag zum Shooting. Als wir dann telefonierten, schien auch alles prima: bewölkt aber trocken. Ich dachte: kann eigentlich nichts passieren, der Herr Schauer hat ja in den 1970er-Jahren eine Ausbildung beim Deutschen Wetterdienst absolviert. Hat aber nichts genutzt, eine halbe Stunde später nieselte es leicht vor sich hin. Zum Glück haben wir uns davon nicht stören lassen, danke dafür, Herr Schauer!

Werner Schauer ist Volljurist und Diplomkaufmann. Er kam vor knapp neun Jahren zum Landkreis Osterholz, wo er als Dezernent für Finanzen, Personal, Organisation und die Abfallwirtschaft zuständig ist. Im August 2013 wurde er von der SPD Osterholz-Scharmbeck zum Kandidaten für die im Mai bevorstehende Bürgermeisterwahl nominiert.

Beim Landkreis war er schon sehr früh mit den Planungen für das im Hintergrund schimmernde Medienhaus befasst, auf das er ziemlich stolz ist. Ich übrigens auch, das Quartier dort wird nach meiner Überzeugung 2014 mächtig zulegen. Macht als Hintergrund also schon inhaltlich viel Sinn, optisch sowieso.

OHZ gewinnt Zukunftspreis

Es war einmal 2017 …

Osterholz-Scharmbeck gewinnt Zukunftspreis

Niedersächsische Kreisstadt im europäischen Rampenlicht

Brüssel (jh). Die geladenen Vertreter der Kreisstadt am Rande des Teufelsmoores bei Bremen traf es fast unvorbereitet. Erst am Nachmittag der Preisverleihung war durchgesickert, was später von Pressevertretern als Überraschung des Abends gewertet wurde: Osterholz-Scharmbeck ist mit dem erstmals verliehenen Zukunftspreis der Europäischen Union für nachhaltige Stadtentwicklung ausgezeichnet worden und hat sich damit auf der Zielgeraden gegen London, Berlin und Hamburg durchgesetzt.

Die internationale Jury mit Stadtplanern aus sieben europäischen Staaten hat den mit 250.000 Euro dotierten Preis an das 2016 abgeschlossene Projekt Wohnen und Arbeiten am Teich vergeben, weil es „in herausragender Weise zeigt, dass Kommunen bei intelligenter Vernetzung von Bürgern, privaten Investoren und Verwaltungsorganen auch in Zeiten beschränkter finanzieller Ressourcen zukunftsweisende Bauprojekte realisieren können, die ihre Zentren für das Szenario von Demografie und Mobilität in den 2020er-Jahren befähigt.“

EU-Ratspräsident Sleuterdijk hob in seiner Laudatio die vorausschauende Berücksichtigung der Altersstruktur, den Schutz von Natur und Umwelt sowie die Verzahnung von lokalem Gewerbe mit Wohn- und Lebensraum hervor. Osterholz-Scharmbeck sei es gelungen, ein europaweit beachtetes Beispiel sanfter Stadtmodernisierung zu schaffen, das sich im Alltag bewähre und nicht nur ökologisch, sondern auch betriebwirtschaftlich funktioniere.

Bürgermeister Rubbellos aus der 30.000 Einwohner zählenden Kreisstadt im Elbe-Weser-Dreieck lobte bei der Preisverleihung den Ideenreichtum der Beteiligten vor Ort. Er betonte aber auch die „unbürokratische Hilfestellung“ von Seiten der Kommunalverwaltung, ohne die eine Realisierung schwer vorstellbar sei. Das 2014 aus der Not geborene Teichprojekt sei mittlerweile in hohem Maße akzeptiert und habe zu einer spürbaren Verbesserung des Stadtklimas geführt. Eine Erweiterung um ein Nachbargrundstück mit Plänen für zwei weitere Ladengeschäfte sei bereits in Arbeit, das Preisgeld dafür hochwillkommen.

Stadtentwicklung im Genossenschaftsmodell: Das „Teichprojekt“

Osterholz-Scharmbeck im Jahr 2014: Ein Mittelzentrum mit den üblichen Problemen: sinkende Umsätze und Leerstand in der Innenstadt, prognostizierte Überalterung und klamme Stadtsäckel. Ein Investoren-Bauprojekt klassischen Zuschnitts führt zu Bürgerprotesten, weil ein Teil des alten Mühlenteichs für Parkplätze geopfert werden soll. Der Streit um den bis dato fast in Vergessenheit geratenen Teich schafft es bis ins Regionalfernsehen, eine Bürgerversammlung führt letztlich zur Ablehnung des Bauvorhabens. Der gordische Knoten aus Renditestreben und Sanierungszwang auf der einen, Umweltschutz und Förderung der Lebensqualität im Zentrum auf der anderen Seite scheint unauflösbar.

Es war eine konzertierte Aktion von Verwaltung, Politik, einem örtlichen Geldinstitut und zehn Bürgern der Stadt, die das Unvorhergesehene schaffte: Heute strahlt der Teich in lange nicht gekannter Schönheit und daneben steht ein modernes 2½-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus.

Kleiner als der ursprünglich geplante Bau lässt es beidseits Raum für einen freien Teichzugang. 15 seniorengerechte Komfortwohnungen sind dort entstanden und ihre Eigentümer teilen sich auch den Besitz an der Hausmeisterwohnung, den Ladengeschäften im Erdgeschoss und einem Fuhrpark mit zwei Elektro-Smarts, einem Hybrid-Kombi und vier Elektro-Fahrrädern. Die Gemeinde hat im Gegenzug eine attraktive Ausgleichsabgabe für fehlende Kfz-Einstellplätze nach § 47 der Niedersächsischen Bauordnung festgesetzt.

Die Geschäftsleute im Erdgeschoss wurden von der Hausgemeinschaft ausgewählt und genießen teilweise Sonderkonditionen deutlich unter marktüblichem Niveau. Sie bieten dafür Optionen auf Sach- oder Dienstleistungen, die von den Wohnungseigentümern nachgefragt werden. Bei Fertigstellung der Immobilie waren die drei Läden an einen ambulanten Pflegedienst, ein Bistrocafé und eine Hausverwaltung fest vergeben, weitere Interessenten stehen bereits auf der Warteliste.

Einwohnerversammlung Teich

Bürgerversammlung im Rathaus Osterholz-Scharmbeck
Jörg Fanelli-Falcke erläutert die Hintergründe der Bauplanung
Gestern abend war Einwohnerversammlung im Rathaus Osterholz-Scharmbeck. Gut 100 Interessierte waren der Einladung der Stadt in den großen Sitzungssaal gefolgt, um über die “Städtebauliche Entwicklung im Bereich Hinter der Kirche / Teichstraße” zu diskutieren. Die Bürgerversammlung war einberaumt worden, nachdem Bürgermeister Martin Wagener den Antrag auf Änderung des Bebauungsplanes im Verwaltungsausschuss zurückgezogen und der Ausschuss dann im Oktober beschloss hatte, vor dem förmlichen Bebauungsplanverfahren (Bebauungsplan Nr. 77 „Teichstraße“ 2. Änderung) die Bürger in Form einer Einwohnerversammlung zu beteiligen. Zu den Hintergründen siehe Teich oder Tümpel.
„Einwohnerversammlung Teich“ weiterlesen

Maribondo-Supermarkt

Maribondo-Supermarkt Osterholz-Scharmbeck
Kein klassischer Supermarkt ...
Öffnungszeiten Maribondo-Supermarkt
aktuelle Öffnungszeiten
Update 2016: Der Supermarkt im ehemaligen Kaufhaus Reuter ist endgültig geschlossen, alle Bemühungen zu seiner Belebung blieben leider erfolglos. In unmittelbarer Nachbarschaft (Bahnhofstr. 18) öffnet am 18.4.2016 der Dorfladen Osterholt der Maribondo-Stiftung.

Originalartikel 2013:
Für den Silvester-Getränkekauf habe ich endlich mal einen schon im November gefassten Vorsatz realisiert und bin zum Maribondo-Supermarkt am Bahnhof in Osterholz-Scharmbeck gefahren. Er ist eine der vielen Einrichtungen der Stiftung Maribondo da Floresta und dümpelt einem Bericht im Osterholzer Kreisblatt vom Oktober zur Folge mangels Kundschaft ein wenig vor sich hin.

Sehr schade, fand ich schon damals im Oktober, sowohl was die Ziele der Stiftung als auch den Versuch der Belebung des Bahnhofsquartiers betrifft. Insoweit bin ich froh, den Vorsatz endlich in die Tat umgesetzt zu haben. Und sehr angetan, wie komfortabel diese Form der Unterstützung ausfiel. Kein Parkplatzproblem, prompte und freundliche Bedienung und vollauf konkurrenzfähige Preise … so muss Einkauf 🙂

Wenn man sich als Kunde mit Adresse registrieren lässt, erhält man noch 7,5 % Preisnachlass auf Alles außer Tabakwaren, Zeitschriften und alkoholische Getränke. Laut Zeitungsmeldung sollen die Stammkunden außerdem am letzten Mittwoch jedes Monats zu Kaffee und Kuchen eingeladen werden, um über deren Wünsche und Anregungen zu sprechen. Gute Idee, bin mal gespannt.

Wir jedenfalls wollen jetzt regelmäßig wenigstens die Grundversorgung mit Getränken (das Angebot ist überschaubar) bei Maribondo abwickeln. Und freuen uns, wenn Standort, Laden, Idee und Stiftung auch in Zukunft Bestand haben.

Kirchenstraße 18

Kirchenstrasse 18 in Osterholz-Scharmbeck
Dezember 2013 noch mit Eiscafé Durigon
Das Wohn- und Geschäftshaus in der Kirchenstraße 18 (früher Kirchenstraße 111) liegt in der Fußgängerzone von Osterholz-Scharmbeck. Das viele Jahre dort ansässige Eiscafé Durigon hat Ende 2013 seine Türen geschlossen, die Betreiber haben sich in ihr Eiscafé Dolomiti am Marktplatz (Marktstr. 9) zurückgezogen.
„Kirchenstraße 18“ weiterlesen

Bahnhofstr. 71

Die mit Türmchen, eiserner Wetterfahne, Erkern und bunten Glasoberlichtern sehr auffallende Villa in der Bahnhofstr. 71 in Osterholz-Scharmbeck wurde 1897 oder 1898 für den Zigarrenfabrikanten Hermann Zülch erbaut, Schwager von Johann Bernhard Reemtsma. Als eines von ca. 300 Baudenkmalen im Landkreis Osterholz steht sie unter Denkmalschutz.
„Bahnhofstr. 71“ weiterlesen

Kirchenstr. 3

Ab Dezember 2013: menada
Nach langem Leerstand in der Kirchenstr. 3 (früher „Vor der Kirche“ und Kirchenstr. 81) hat am 21.12.2013 das menada Bar – Restaurant – Café“ (Tel. 04791 8078536) eröffnet.

Das Gebäude hat eine lange Geschichte, die im alten Flecken Scharmbeck Mitte des 19. Jh. beginnt. In Aufzeichnungen taucht bereits 1853 unter dieser Adresse der Name Helmken auf (Quelle: pers. Mitteilung s.u.), 1871 wurde der hier wohnhafte Musikus Georg Christoph Helmken Dirigent der Schützen-Liedertafel, nachdem sein Vorgänger Büggeln mit acht Sängern die Liedertafel verlassen und einen Männergesangsverein gegründet hatte. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck)

Um 1914 lebte die bei Kindern sehr beliebte Sophie Helmken („Tante Phiechen“) in diesem Haus. (Quelle: Rund um den Scharmbecker Marktplatz – damals)

1982 verkaufte die Witwe Ella Antony die Immobilie an Gerd Schmitz, der das Haus 1982-83 komplett umbauen ließ. 1983 eröffnete zunächst Gabriele Molle das Café und Teestübchen, 1984 das Cafe am Markt (Inh. Ferdinand Mertling) (Quelle: Menkhoff) und ebenfalls 1984 dann das Restaurant Bilbao, das seit 1995 von Mohammad Sadat-Razavi geführt wurde. Das Gebäude verkaufte Schmitz 2003 an seine Söhne Christian, Sebastian und Stephan Schmitz. Das Bilbao schloss ca. 2011. Im November 2013 wurde dann bekannt, dass die ehemaligen Betreiber des Sardegna in Garlstedt hier das menada eröffnen wollen.

Siehe auch: Übersicht Kirchenstraße

Lichtblicke in OHZ?

Rossmann im Haus am Markt - eröffnet 30.11.2013
Bei mir keimt Hoffnung. Eine Stimmungswende? In den letzten Wochen weht ein stetiger Wind der Veränderung durch die zuweilen trostlosen Ecken unserer „City“ und macht mir schon sowas wie gute Laune. Ich finde, jetzt muss mit dem ständigen Meckern über die Fehlentwicklung der Innenstadt vorübergehend mal Pause gemacht und die damit freigesetzte Energie in kaufkräftige Unterstützung der zum Teil eben doch rührig aktiven Geschäftsleute umgewandelt werden. Deshalb mal eine kleine Liste:
„Lichtblicke in OHZ?“ weiterlesen

75 Jahre Reichspogromnacht

Einführung vom stellv. Bürgermeister Klaus Sass
Gedenkfeier Reichspogromnacht Osterholz-Scharmbeck
Die Namen der Opfer ...
gelesen von Ulrich Marahrens und Volker Müller
Ohne auf die in meinen Augen sehr akademisch-abgehobene Diskussion um die politisch korrekte Bezeichnung der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 eingehen zu wollen, will ich unter dieser Überschrift kurz über die Gedenkfeier am Mahnmal in der Bahnhofstraße und die Ausstellungeröffnung im Rathaus berichten.

Samstag morgen um 10.30 Uhr trafen sich auf Einladung der Stadt etwa 30 Menschen an der Gedenkstätte, die ja bekanntlich auf einem Teil des Grundstückes der ehemaligen Synagoge steht.

Nach der Begrüßung durch den stellv. Bürgermeister wurden die Namen und Adressen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger Osterholz-Scharmbecks verlesen, die Opfer des Nazi-Terrors wurden. Die Erinnerung an sie fand mit einer Schweigeminute und vielen Blumen und Steinen auf dem Gedenkstein ihren Ausdruck.

Im Anschluss, nach einem kurzen Fußweg zum Rathaus, eröffnete Sass dort die Ausstellung Reichspogromnacht – 75 Jahre danach. Diese erstmals 2002 von Claudia Körber zusammengestellte, 2006 anlässlich der Eröffnung der Gedenkstätte von Horst Böttjer (Stadt Osterholz-Scharmbeck) und Ilse Schröder (Ökumenischen Arbeitskreis 9. November) überarbeitete und jetzt von Sonja Sancken, Ilse Schröder und Horst Böttjer erneut aktualisierte Ausstellung wird dort bis zum 29. November im Foyer gezeigt.

Starke Truppe

Gediegene Aktion im September: Gruppen-Shooting mit der Frauenfußball-Mannschaft des VSK. Hier und da hab‘ ich ja schon Andeutungen gemacht, jetzt nochmal ausführlich und vor Allem mit ein paar Bildern:

Großes Kino: alle 18 Models im Abendlicht

Das neue Frauenfußballteam des VSK wollte gern ein paar Fotos für ihre Webseite, Vereinszeitung und vielleicht auch zukünftige Sponsoren. Ein geplantes Shooting mit so vielen Models war Neuland für mich, mit mehr als neun hatte ich -außer für gelegentliche Knipsbilder- keine Erfahrung. Also war ich einigermaßen gespannt, ob uns etwas Ansehnliches gelingen würde. Dann aber fügte sich eine Kette glücklicher Umstände so nahtlos und elegant aneinander, dass wir mit dem Ergebnissen sehr zufrieden sind … genau genommen bin ich ganz begeistert und einige der Bilder gehören derzeit zu meinen all time favorites.

Das liegt zu allererst natürlich an den Models … ich denke, die Bilder sprechen für sich.

Passt: Models, Licht und Location ... da konnte eigentlich nix schiefgehen

so krass ...
Was man auf den Fotos nicht ohne Weiteres erkennt, ist die Leichtigkeit, mit der sich die Mannschaft (und auch ihr Trainer Torsten) vor der Kamera präsentierten. Ein paar Bildideen reichten, um ganze Serien guter Aufnahmen in den Kasten zu bekommen. Ich weiß gar nicht, ob sie es womöglich schon tun und ob ich ihnen sonst diesen Floh in’s Ohr setzen soll, aber eine ganze Reihe der Mädels würde gut als Models zurechtkommen.

Nachdem ich von 450 Aufnahmen etwa 50 technisch Unzulängliche rausgeworfen hatte, stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass höchstens 100 weitere mit einem oder mehr verunglückten Gesichtsausdruck aufwarteten. Und das bei fast immer 18 (!) Personen auf dem Bild, sowas hab‘ ich noch nicht erlebt. Die Durchsicht der Bilder am nächsten Tag hat so richtig Spaß gemacht!

Noch ein paar Sätze zur Technik und den Vorbereitungen, fall das jemanden interessiert:

... und ACTION!
„Gute Fotos machen“ hat viel gemeinsam mit „gutes Essen kochen“: gute Vorbereitung und edle Zutaten sind viel wichtiger als die Qualität der Töpfe. Oder anders: Kamera und Objektiv sind absolut zweitrangig, entscheidend sind die Models, die Location, das Licht und die Bildideen. Mir hat geholfen, am Anfang erstmal den gewünschten „Nutzen“ der Fotos zu ergründen. Welche moods sind erwünscht und kann man sie visualisieren? Darüber immer mal wieder nachzudenken und auch mit Anderen zu sprechen, war hilfreich. Toll ist natürlich, wenn sich jemand richtig reindenkt und kreative Vorschläge machen kann, danke Kim!

VSK-Zeitschrift 'Teamgeist'
Ich war froh, mir die Locations auch zur passenden Tageszeit zuvor mal angesehen zu haben. So konnte ich mir die Szenen halbwegs „lichtgerecht“ ausmalen und war mit Blitz und Funkauslöser gewappnet, obgleich ich mich sonst ja sehr gerne auf „available light“ beschränke.

Insgesamt wirklich eine Superaktion: Spaß gehabt, viel gelernt und tolle Fotos als Belohnung. Danke an die starke Truppe!

In der Stadionzeitschrift Teamgeist waren ein paar der Aufnahmen schon zu sehen, meine Auswahl der besten Bilder vom Shooting gibt’s in der Fotogalerie. Viel Spaß!

Fußball VSK Frauen

An Tagen wie diesen ...
Am Wochenende habe ich mal ein wenig Sportfotografie trainiert. Anlass war das Premieren-Punktspiel der frisch ins Leben gerufenen Frauen-Fußballmanschaft des VSK. Bislang konnten Spielerinnen, die den Juniorinnen-Trikots entwachsen waren, nur den Verein wechseln. Auf Initiative der A-Juniorinnen-Trainerin Luisza Mlynek geht jetzt 2013/14 erstmals eine Frauenmannschaft für den VSK an den Start. Sie wird von Torsten Langwich trainiert und spielt in der Kreisklasse Osterholz/Verden (mehr Infos auf ihrer Webseite).

Weil wir grad über ein paar Image-Fotos im Gespräch sind, hab‘ ich mir zum Kennenlernen ihr allererstes Punktspiel gegen die TSG Wörpedorf II angesehen und war mächtig beeindruckt. Unübersehbare Nervosität ließ sie sehr früh in einen 0:3 Rückstand geraten, so dass ich schon Schlimmstes befürchtete. Die Mädels hingegen legten echte mentale Stärke an den Tag und drehten das Spiel noch komplett. In der 2. Halbzeit zeigten sie zudem so dermaßen schnellere Beine, dass das Endergebnis von 5:3 in meinen Augen vollauf gerechtfertigt war.

Das Knipsen war übrigens sehr interessant, für gute Bilder man muss schon an Einiges denken. Ich hab‘ jedenfalls gelernt dabei und bin mit den Ergebnissen ganz zufrieden. Eine Auswahl folgt unten, alle Bilder hier.

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Buch: Osterholzer Reiswerke

DIN A4-Softcover, erschienen Juli 2013
VHS Osterholz-Scharmbeck und Hambergen e.V. (Hrsg.)
Verantwortlich Reelf Menkhoff (VHS-Geschichtswerkstatt)
Osterholzer Reiswerke
Reis- und Handels-Aktiengesellschaft Kellogg (Deutschland) GmbH
Hundert Jahre Firmengeschichte
Ein Glücksfall für Osterholz-Scharmbeck und Umgebung:
Die Osterholzer Reiswerke 1875 bis 1976.
1. Aufl. Juli 2013, Selbstverlag, € 19.50

Chronik der ehemaligen Reiswerke am Bahnhof, erstellt von der VHS-Geschichtswerkstatt unter Leitung von Reelf Menkhoff (Autor der Stadtchronik) unter Mitarbeit der ehemaligen Betriebsleiter Helmut von Oehsen und Heinz Werner. Veröffentlicht als Softcover mit finanzieller Unterstützung von Volksbank, Kreissparkasse, Klosterholz-Tombola, Landkreis Osterholz, G. Stehnke und H. Kahnwald.

Erntefest Osterholz

Der Festumzug des 146. Osterholzer Erntefestes hat mir gut gefallen. Entweder ich habe in den letzten Jahren nicht richtig aufgepasst, oder es deutet sich tatsächlich ein neuer Trend an:

Neben traditionellen Eindrücken wie den Strohhüten des Festkommitees ...
gab es auch viel Lässiges zu sehen, wie den Hippie-Bus von Bremen Eins, ...


den Bel Air für das Theater in OHZ ...
und den Hammer-Bautrupp von Stehnke.


Einige der vor wenigen Jahren noch dominierenden Love-Parade-vom-Lande-Wagen mit S’Arenal-Sangria-Flair sind auch noch dabei, jetzt aber eher als bunte Beimischung und nicht mehr in so großer Überzahl. Rührig wie immer gefiel mir die Präsentation lokaler Kindergärten, Sport- und Freizeitvereine. Man spürt, dass ein großer Teil des regen Schaulustigen-Interesses ihnen gilt. Mein Highlight 2013 war die Fa. Stehnke, da wird manch‘ männliches Wesen am Straßenrand über eine Umschulung zum Baufacharbeiter sinniert haben 😉 .

Bahnhofstr. 60

Im Dezember 1960 eröffnete Reinhold Geske, der bereits vor dem Krieg in Neustettin einen Schuh- und Lederwarenhandel betrieben hatte, ein Geschäft. Schon bald nach seiner Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft 1945 hatte er sein altes Geschäft zunächst als „fliegender Händler“ und im Freien auf dem Scharmbecker Markt wieder aufgenommen. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 18.7.2013)

1995 Wiedereröffnung von „Jole-Sport“.

Scharmbecker Bach

Wassermühle OHZ
Scharmbecker Bach
Das Mühlrad am Scharmbecker Bach am Standort der früheren Fesenfeldschen Mühle steht als Symbol für die große geschichtliche Bedeutung, die der Bach für Osterholz-Scharmbeck hat.

Der Scharmbecker Bach entspringt mit mehren kleinen Quellbächen auf der Langen Heide und mündet knapp 8 km weiter zwischen Tietjenshütte und Ritterhude in die Hamme. Sein recht starkes Gefälle ermöglichte den Betrieb Wassermühlen und in Spitzenzeiten des 17. und 18. Jh. gab es 9 Mühlen entlang des Baches. Die Mehrzahl von ihnen diente als Walkmühle für die in großer Zahl ansässigen Tuchmacher.

In der 2. Hälfte des 20. Jh. ist der Scharmbecker Bach insbesondere im Stadtgebiet über weite Strecken „begradigt, verrohrt, vergessen“ worden, so Bernhard Komesker im Januar 2012 im Osterholzer Kreisblatt. Zwischen Bahnhofstraße und Allwetterbad verlief er unsichtbar in 1.30 m hohen Rohren u. a. unter Gymnasium und Sportplätzen. 2012 wurden Scharmbecker Bach und die Wienbeck mit einem Aufwand von insgesamt € 176.000.- (16.000.- mehr als anfangs geplant) umfangreich renaturiert, zunächst im Abschnitt zwischen Bahnlinie und Butenpad. 2012-13 folgte dann die „Freilegung“ des Bachs im Bereich des Campus am Barkhof auf einer Strecke von ca. 340 m für ca. 1.2 Mio. Euro, davon EU-Fördermittel von 207.000.- und 540.000.- Euro, ein Landkreis-Zuschuss von max. 230.000.- und Eigenmittel der Stadt in Höhe von 220.000.- Euro. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 4.6.2013)

Butenpad Lintel


Butenpad Lintel auf einer größeren Karte anzeigen
Aktueller Butenpad (blau) und Alternativroute (rot)
Kuh oder nicht Kuh … das ist hier die Frage. Langweilig wird einem nicht, wenn man die Nase ein wenig in die Kommunalpolitik steckt. An dieser Stelle soll es um den Verlauf des Butenpades im Bereich Osternheide/Lintel zwischen Osterholzer Hafen und Linteler Klärwerk gehen. Der war am 3.6.2013 Thema im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der Stadt und am folgenden Freitag Aufmacher im Osterholzer Kreisblatt.

Es geht um ein 1.600 m langes Teilstück des Butenpades im Südosten der Stadt, wo er bislang als anfangs recht schmaler Trampelpfad von der Straße „Hinter dem Hafen“ abzweigt und -nach einigen hundert Metern auch in angenehmer Breite- mehr oder weniger idyllisch durch die Hammewiesen verläuft. Er durchschneidet dabei das Land des Landwirtes Hermann Knoop, dessen Hof, Scheunen, Freiluftstall und Biogasanlage teilweise unmittelbar rechts und links des Weges liegen. Und das ist jetzt der Stein des Anstoßes: die Verwaltung befürchtet „Konfliktpotenzial zwischen den landwirtschaftlichen Betriebsabläufen und den Nutzern des Butenpads durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung“. Und schlägt vor, den Butenpad mittelfristig auf die 1.700 m längere Alternativroute zu verlegen. Bis 2016 allerdings müsse der Weg am Knoop’schen Hof Bestandteil des Butenpades bleiben, weil er im Rahmen der ProLand-Programmes mit zweckgebundenen Mitteln gefördert worden ist.

Butenpad-Logo
Während die Politiker des Planungsausschusses einstimmig und ohne Diskussion dem Antrag der Verwaltung zustimmten, gibt es von anderer Seite heftige Kritik. H. Laube, verantwortlicher Redakteur des Osterholzer Kreisblatts, kommentierte unter dem Titel „Geldverschwendung und Klientelpolitik“, dass gerade der Weg „mitten durch einen funktionierenden landwirtschaftlichen Betrieb – direkt vorbei an der „Kuhwaschanlage“, an wenigen Tage alten Kälbchen, Milchkühen und Futtersilos – Erlebnis pur nicht nur für Städter, Hingucker nicht nur für den Nachwuchs“ sei. Er verwies auch auf die Lage am renaturierten Scharmbecker Bach und die oft als Rundwanderweg genutzte Kombination aus jetzigem Butenpad und vorgeschlagener Alternativroute. Klientelpolitik sei es, „ausgerechnet dieses ausgebaute Wegestück … dem Betrieb künftig zur alleinigen Nutzung (zu) überlassen“. Sein Resümee: „Verwaltungsvorlagen wie diese gehören nicht in einen Ausschuss sondern in den Papierkorb.“

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