Starke Truppe

Gediegene Aktion im September: Gruppen-Shooting mit der Frauenfußball-Mannschaft des VSK. Hier und da hab‘ ich ja schon Andeutungen gemacht, jetzt nochmal ausführlich und vor Allem mit ein paar Bildern:

Großes Kino: alle 18 Models im Abendlicht

Das neue Frauenfußballteam des VSK wollte gern ein paar Fotos für ihre Webseite, Vereinszeitung und vielleicht auch zukünftige Sponsoren. Ein geplantes Shooting mit so vielen Models war Neuland für mich, mit mehr als neun hatte ich -außer für gelegentliche Knipsbilder- keine Erfahrung. Also war ich einigermaßen gespannt, ob uns etwas Ansehnliches gelingen würde. Dann aber fügte sich eine Kette glücklicher Umstände so nahtlos und elegant aneinander, dass wir mit dem Ergebnissen sehr zufrieden sind … genau genommen bin ich ganz begeistert und einige der Bilder gehören derzeit zu meinen all time favorites.

Das liegt zu allererst natürlich an den Models … ich denke, die Bilder sprechen für sich.

Passt: Models, Licht und Location ... da konnte eigentlich nix schiefgehen

so krass ...
Was man auf den Fotos nicht ohne Weiteres erkennt, ist die Leichtigkeit, mit der sich die Mannschaft (und auch ihr Trainer Torsten) vor der Kamera präsentierten. Ein paar Bildideen reichten, um ganze Serien guter Aufnahmen in den Kasten zu bekommen. Ich weiß gar nicht, ob sie es womöglich schon tun und ob ich ihnen sonst diesen Floh in’s Ohr setzen soll, aber eine ganze Reihe der Mädels würde gut als Models zurechtkommen.

Nachdem ich von 450 Aufnahmen etwa 50 technisch Unzulängliche rausgeworfen hatte, stellte ich zu meiner Überraschung fest, dass höchstens 100 weitere mit einem oder mehr verunglückten Gesichtsausdruck aufwarteten. Und das bei fast immer 18 (!) Personen auf dem Bild, sowas hab‘ ich noch nicht erlebt. Die Durchsicht der Bilder am nächsten Tag hat so richtig Spaß gemacht!

Noch ein paar Sätze zur Technik und den Vorbereitungen, fall das jemanden interessiert:

... und ACTION!
„Gute Fotos machen“ hat viel gemeinsam mit „gutes Essen kochen“: gute Vorbereitung und edle Zutaten sind viel wichtiger als die Qualität der Töpfe. Oder anders: Kamera und Objektiv sind absolut zweitrangig, entscheidend sind die Models, die Location, das Licht und die Bildideen. Mir hat geholfen, am Anfang erstmal den gewünschten „Nutzen“ der Fotos zu ergründen. Welche moods sind erwünscht und kann man sie visualisieren? Darüber immer mal wieder nachzudenken und auch mit Anderen zu sprechen, war hilfreich. Toll ist natürlich, wenn sich jemand richtig reindenkt und kreative Vorschläge machen kann, danke Kim!

VSK-Zeitschrift 'Teamgeist'
Ich war froh, mir die Locations auch zur passenden Tageszeit zuvor mal angesehen zu haben. So konnte ich mir die Szenen halbwegs „lichtgerecht“ ausmalen und war mit Blitz und Funkauslöser gewappnet, obgleich ich mich sonst ja sehr gerne auf „available light“ beschränke.

Insgesamt wirklich eine Superaktion: Spaß gehabt, viel gelernt und tolle Fotos als Belohnung. Danke an die starke Truppe!

In der Stadionzeitschrift Teamgeist waren ein paar der Aufnahmen schon zu sehen, meine Auswahl der besten Bilder vom Shooting gibt’s in der Fotogalerie. Viel Spaß!

Tasso Schikore

<<    #060 von 999 Gesichtern    >>
Tasso Schikore

Tasso Schikore war zunächst unübersehbar skeptisch, als ich ihn gestern um sein Porträt bei den 999 Gesichtern bat. Kannte weder mich noch mein Projekt und konnte sich auf die Schnelle wohl auch nicht vorstellen, wofür es gut sein soll … Diese Frage im Raume stehen lassend freue ich mich sehr, ihn jetzt darin präsentieren zu dürfen. Vielen Dank!

Wir standen mit etwa 50 Kranich-Interessierten im kühlen Oktoberwind in the middle of nowhere in der Hammeniederung zwischen Hüttenbusch und Bornreihe, hinter uns das Vergnügen einer guten Stunde wissenschaftlich moderierten Kranich-watches samt Landeanflug von wieder mal um die 10.000 Glücksvögeln. Gemeinsam mit wissbegierigen Hamburger Freunden (dazu später hoffentlich mal mehr …) hatten wir uns der Kranich-Exkursion anlässlich des Herbstfestes der Biologischen Station Osterholz angeschlossen.

Und es hat sich gelohnt, keineswegs nur wegen des Fotos. In den vergangenen Jahren hatte ich schon Einiges über die Kraniche gelesen, trotzdem oder deshalb war der gestrige Überblick aus „berufenem Munde“ sehr informativ. Und angenehm. Die menschlichen Eigenschaften Kompetenz, Freundlichkeit und Bescheidenheit sind ja schon als isolierte Merkmale nicht grad inflationär, spätestens ihr gemeinsames Auftreten aber empfinde ich immer als seltenen Lichtblick. Und so einen hatte ich gestern mal wieder: Dipl.-Biologe Schikore, 2005 immerhin Mitherausgeber der vom Dachverband Deutscher Avifaunisten als Standardwerk bezeichneten „Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands“ (792 Seiten … sic!), befleissigte sich eines sehr unverkrampften, zugewandten und kurzweiligen Vortrages. Dafür auch nochmal Danke!

Ach so: Falls jemand Bedarf an einer „landschaftsökologischen Analyse und Bewertung einer tier- oder vegetationskundlichen Bestandsaufnahme“ hat, Schikore ist auch Mitgeschäftsführer des 1989 gegründeten Gutachtenbüros BIOS, das sich mit ökologischen Bestandsaufnahmen, Bewertun­gen und Planungen in Natur und Landschaft für private und öffentliche Projektträger befasst.

Luisza

<<    #059 von 999 Gesichtern    >>
Luisza

Mit dir habe ich jetzt wohl das halbe Mittelfeld der VSK Frauen bei den 999 Gesichtern, vielen Dank Luisza! Auch dein Porträt verdanke ich dem Shooting mit der Mannschaft vor 2 Wochen und ich freu‘ mich jedes Mal wieder, wenn ich die Bilder durchblättere. Viele Grüße an die Mädels!

Wer übrigens die Rückennummern 5, 6, 17 und 19 mit den anderen in weiß auf grün live spielen sehen will, muss sich am 20. Oktober um 15.00 Uhr am Alten Postweg in Ritterhude oder am 27. Oktober um 12.00 Uhr am VSK-Stadion einfinden. Ich weiß nicht, ob ich schon erwähnte: 15 Punkte in den ersten 5 Punktspielen 🙂 !

Lotti & Pia

<<    #057 und 58 von 999 Gesichtern    >>
und Pia

Premiere bei den 999 Gesichtern: zwei auf einen Streich. Selbstverständlich ein Stilmittel und kein Trick, um schneller bei #999 anzukommen. Bei Lotti & Pia passt es sehr gut, wie ich finde. Vielen Dank, dass ich euch hier einreihen darf!

🙂 =ƎE= 🙂

Bin mir nur nicht sicher, ob es so auch bro fist heißt … und nicht etwa sista fist. Oder so. Jedenfalls verdanke ich dieses Foto einem gemeinsamen Hobby der beiden, bei dem es ohne Zweifel sehr auf Zusammenspiel ankommt. Ganz besonders im Mittelfeld, zu dessen Stützen sie gehören.

Als heißer Bewerber auf den Posten des Fanclub-Vorsitzenden sei mir bei der Gelegenheit ein kleiner Hinweis auf den aktuellen Tabellenplatz der Newcomer gestattet: Nach dem 7. Spieltag der Kreisklasse OHZ/VER und 5 absolvierten Spielen liegen sie auf …

Platz 1, kann man sich leicht merken :-).

Ralf Bödeker

<<    #056 von 999 Gesichtern    >>

Ralf Boedeker
So, ich will den frischen Schwung ausnutzen und bedanke mich bei Ralf, dass ich mit ihm bei #56 weiter machen darf. Etwa zu der Zeit, als aus Frau Bödeker Susanne wurde, stellte sie uns Ralf Bödeker vor, der nicht zufällig den gleichen Nachnamen trägt. Aus irgendeinem Grund freute ich mich von Woche zu Woche mehr, ihn dort im Carpe Diem zu treffen und ein kleines Schwätzchen zu halten. Mag sein, dass seine charmant unaufdringliche Verlässlichkeit den Ausschlag gab, vielleicht auch seine bemerkenswerte Akuratesse. Jedenfalls werde ich deine abgewogene Analyse über die Vorteile Bordstein-parallen Einparkens unter besonderer Würdigung der betriebwirtschaftlichen Nachteile verhunzter Alu-Felgen so schnell nicht vergessen, mein Lieber 🙂

Erika

<<    #055 von 999 Gesichtern    >>

Erika
Nach fast anderthalb Jahren Pause mit den 999 Gesichtern spare ich mir lieber die Hochrechnung, wann mit dem 999sten zu rechnen ist. Stattdessen freue ich mir ein Loch in den Bauch, dass es so gediegen weitergeht. Danke dafür, Erika! Darf ich mal aus deinem Blog zitieren, da musste ich vorhin kräftig kichern:

Außerdem könnt ihr euch Aussagen wie „Oh Erika?, meine Oma heißt auch so!“ sparen. Ist nämlich schön für euch und eure Oma, nur leider interessiert mich das eher weniger.

Eines ihrer Hobbys war jetzt schuld, dass wir uns kennengelernt haben, und ich freue mich darüber sehr. Am Donnerstag war ich mit ihr und ihrer Mannschaft zum Shooting verabredet, wollten „ein paar“ Imagefotos machen. Und das hat richtig Spaß gemacht: Die Mädels sind nicht nur auf dem Spielfeld (… ich sage nur 34:5 Tore in den ersten vier Punktspielen), sondern auch „am Set“ Spitze. Ist nicht gerade häufig, dass man am Wochenende 400something Bilder durchblättert und mehr als 80 davon am liebsten gleich einrahmen möchte.

Davidsohn (Familie)

Kaufhaus Davidsohn in Scharmbeck
Das Kaufhaus Davidsohn in der Poststraße (Foto von Bob Davidson mit frdl. Genehmigung von Jonathan Strauss)
Die jüdische Familie Davidsohn lebte etwa 200 Jahre lang in Osterholz und Scharmbeck. Unter ihnen waren hochangesehene Kaufleute und Lokalpolitiker, ihr Manufakturgeschäft und späteres Textilkaufhaus J. D. Davidsohn in der Poststraße war mehr als 160 Jahre lang eines der prägenden Merkmale von Stadtbild und Einkaufserlebnis. Unter nationalsozialistischer Herrschaft wurden die hier ansässigen Familienmitglieder verfolgt und entrechtet, mindestens vier von ihnen kamen in Konzentrationslagern ums Leben. Insoweit ähnelt die Familie in Vielem der gleichfalls jüdischen Familie Cohen (vgl. u. a. Clara und Siegmund Cohen), über die einer der Nachkommen ein beeindruckendes Buch (Beer K: Ein Denkmal der Familie Cohen) veröffentlicht hat. Nach meiner bisherigen Kenntnis fehlen vergleichbare historische Betrachtungen zur Familie Davidsohn, so dass die Geschichte der Familienmitglieder nur bruchstückhaft geschildert werden kann. Wesentlichen Anteil an dieser Darstellung haben Bob Davidson (USA) und Jonathan Strauss (London), die als direkte Nachfahren der Scharmbecker Davidsohns mit Unterstützung von Klaus-Peter Schulz viele Informationen zusammengetragen und Fotografien zur Verfügung gestellt haben.
„Davidsohn (Familie)“ weiterlesen

Davidson, Jamie

<<    #054 von 999 Gesichtern    >>

Jamie Davidson
After all, there is something extraordinary about the Worpsweder Himmel, isn’t it Jamie?

An ihrem vorletzten Tag in Osterholz-Scharmbeck haben wir es neben aller Ahnenforschung auch noch an die Hamme geschafft. Während wir bei Neu Helgoland noch ein wenig an der Hamme spazierten, plauderte ich mit Jamie Davidson über die verschiedenen Theorien zum Begriff des Worpsweder Himmels. Was angesichts grauer Wolken und vorübergehenden Nieselregens zunächst recht theoretisch blieb, dann aber in Ansätzen doch nachvollziehbar wurde. Jamie und Bob legten auf ihrer Europa-Rundreise einen 4-tägigen Stopp in Osterholz-Scharmbeck ein, um die hiesigen Wurzeln der Familie (früher Davidsohn) zu erforschen.

We had some very pleasant and interesting days with both of you, Jamie and Bob. Thank you for your visit! And thank you again for modeling, Jamie … that’s how celebrities feel like 😉

Davidson, Bob

<<    #053 von 999 Gesichtern    >>

Bob Davidson
Letzte Woche hatten wir Besuch aus Übersee, wie man so schön sagt. Netten und interessanten Besuch, der eine ganze Menge mit teufelsmoor.eu zu tun hat. Das Porträt von Bob Davidson aus Gulf Shores in Alabama zeigt ihn auf dem Jüdischen Friedhof Osterholz-Scharmbecks vor den Gräbern seiner Urgroßeltern Jeanette und Isaac Davidsohn.

Bob schrieb mich vor mehr als zwei Jahren an, weil er von seinem entfernten Cousin Jonathan Strauß im Zuge gemeinsamer Bemühungen um die Erforschung ihrer Familiengeschichte auf diese Webseiten aufmerksam gemacht worden war. Bob und Jon sind Nachfahren der Kaufmannsfamilie Davidsohn, die bis zum 2. Weltkrieg eine bedeutende Rolle in Osterholz-Scharmbeck gespielt hat.

Wir tauschten zunächst einige Höflichkeiten und später viele Informationen und Fotografien aus, die Bobs Verständnis seiner Familiengeschichte und mein Bild der jüdischen Geschichte des Ortes immer detaillierter werden ließen. Im Laufe der Zeit reifte dann Bobs Entschluss, gemeinsam mit seiner Frau Jamie einen Trip nach Europa zu planen und sich dort auf die Spuren seiner Vorfahren zu begeben. Über Paris, Basel, Düsseldorf und Dülmen führte diese Reise sie schließlich nach Osterholz-Scharmbeck. Bürgermeister Martin Wagener begrüßte die beiden am Montag offiziell in OHZ und am Nachmittag fanden sich dann eine Reihe „virtuell Bekannter“ im Cafe der St. Marienkirche ein, um bei Butterkuchen, Torte und Kaffee erste persönliche Kontakte mit Jamie und Bob zu knüpfen. Ilse Schröder und Reelf Menkhoff hatten sogar Zeitzeuginnen einladen können, die in den 1930er-Jahren enge Kontakte mit den letzten am Ort lebenden Davidsohns gepflegt hatten und davon berichten konnten. Die Berichterstattung in der Zeitung führte zu weiteren Begegnungen, Berichten und Erinnerungsstücken.

Als die Davidsons am Donnerstag gen Worpswede und Bremerhaven aufbrachen, hatten sie eine Reihe interessanter Begegnungen und Gepräche hinter sich. Have a safe journey back to Alabama, it was very nice to have you here, Bob!

Neumann, Martin

<<    #052 von 999 Gesichtern    >>

Martin Neumann
Glücklicher Zufall. Ich wollte eigentlich nur eine Kleinigkeit bei der Bank erledigen und laufe Martin Neumann in die Arme. Hinterherlaufen wäre auch zwecklos gewesen, er läuft die 5.000 m in 17 Minuten. Herr Neumann war zehn Jahre lang „unser Herr Kaiser“ bei der Volksbank Osterholz und er ist in all den Jahren nicht einen Monat älter geworden. Vielleicht sollte ich das mit dem Laufen doch auch nochmal probieren …

Diesmal war uns Herr Neumann nurmehr vertretungsweise behilflich, vielen Dank. „Unser neuer Herr Kaiser“ hatte nämlich Urlaub, aber ich nehme die Kamera jetzt immer mit zur Bank. Dazu also später mehr … 😉

Waldemar Otto

<<    #051 von 999 Gesichtern    >>
Waldemar Otto

Wer eine Kerze in der Hand hat, signalisiert: Ich habe keine Hand frei, um Steine zu werfen.

Prof. Waldemar Otto aus Worpswede zitiert den ehemaligen Leipziger Pfarrer und Mitinitiator der Montagsgebete Christian Führer, als er uns vor den Transparente schwingenden Arbeitsmodellen seinen Entwurf für das Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Schlossfreiheit in Berlin seine Absichten erläutert. Die Proteste in Leipzig und Berlin spielen eine große Rolle, Gewaltlosigkeit ist ihm ein wichtiger Aspekt.

Nach langer Pause für die 999 Gesichter hatte ich am Samstag das große Vergnügen, einen schon lange geplanten Besuch mit der Kamera abstatten zu dürfen. Und nicht nur der Besuch selbst, sondern auch der darauf folgende Sonntag der Recherche hat mich beeindruckt und bereichert. Nur mal ein Beispiel: ich blättere auf den Seiten der Hermitage in St. Petersburg, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Was steht dort im Room of European Art of the 20th Century, unter einem Dach mit Werken von Michelangelo, Rodin, da Vinci, Rembrandt, Goya und dergleichen?

Der Mann im November steht da, geschaffen von Waldemar Otto, schlichtweg einem der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer. Und wer es so schnell nicht in die Hermitage schafft, hat in zahlreichen deutschen Städten und auch im Ausland gute Chancen, seine Skulpturen auf öffentlichen Plätzen und in Gebäuden zu sehen: Berlin, Bremen, Bremerhaven, Duisburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Lübeck, Osnabrück, Rostock oder Chicago, Hahnville und Indiana in den USA. Oder auch diesseits des Tellerrandes den Neptunbrunnen auf dem Bremer Domshof, den Christopherusbrunnen an der Osterholzer Klosterkirche, den Bacchusbrunnen an der Großen Kunstschau in Worpswede oder Bulle & Bär vor der Kreissparkasse in OHZ.

Aber viel mehr noch als die internationalen Anerkennung haben mich die Präsenz und Anteilnahme beeindruckt, die Otto ausstrahlt. Viele seiner Werke übrigens auch, was mir so nicht bewusst war. Die Werkgruppe Agamemnon und Iphigenie beispielsweise, 2002 aus Trauer und Zorn über den unmittelbar bevorstehenden Irakkrieg mit einer Skulptur des Agamemnon initiiert, als dunkles und bedrohliches Symbol der Machtgier. Über viele Jahre bis 2011 fortgeführt mit mehreren Instanzen der Iphigenie als weiterer Hauptfigur. Die in der griechischen Mythologie für günstige Winde geopferte Tochter steht und liegt für Menschlichkeit, Sehnsucht und Verzweiflung als Gegenpole zur Machbesessenheit des Vaters.

Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau bei Lodz geboren. Er studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er mit Unterbrechungen bis 1972 lebte. 1973 trat er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung (heute Hochschule für Künste) in Bremen an und lebt jetzt seit über 35 Jahren in Worpswede.

Gödicke, Detlef

<<    #050 von 999 Gesichtern    >>

Detlef Gödicke
Detlef Gödicke aka accordioso, aufgenommen am vergangenen Sonntagmorgen auf Gut Sandbeck. Detlef (Musik) und ich (Fotos) hatten das Vergnügen, die erste Teilstrecke der Winterfahrt ins Teufelsmoor zu gestalten. So ganz nebenbei hat er dabei meine über Jahrzehnte gepflegten Vorurteile über Ziehharmonikas zunichte gemacht.

Weil er tatsächlich genau das tut, was er auf seiner Webseite verspricht:

Gehobene Unterhaltungsmusik … immer mit dem richtigen Gespür für die Situation, nie anmaßend, immer auf der Höhe des Publikums, vordergründig und dennoch im Hintergrund, säuselnd, schmeichelnd, gepflegt und anmutig.

Detlef hat am Hohner-Konservatorium Musiklehrer studiert und betreibt seit über 20 Jahren das Musicland-OHZ zusammen mit Udo Schloen in der Bahnhofstr. 63. „Nebenbei“ ist er Erfinder, musikalischer Leiter der Bremer New Fashion Band, Akkordeonist der Irish Bastards aus Hamburg, Inhaber des gödikus musikverlag und Musikproduzent (u. a. aktuell von War das Alles von Kay Ray feat. Candy Race).

Jetzt habe ich bestimmt irgendwas vergessen … ach ja, „Weites Land“ produziert und vertont er auch. Kein Wunder, dass ihm die Vertonung der Teufelsmoorbilder so leicht von der Hand ging.

Tausendpfund, Gabi

<<    #049 von 999 Gesichtern    >>

Gabi Tausendpfund
Am letzten Montag haben wir anlässlich der Premiere der Offenen Ateliers OHZ auch deren Hauptorganisatorin Gabi Tausendpfund in Buschhausen besucht, wo sie mit Ekke Dahle, Helmut von Kotzebue und Rotraud Schmitter Einblicke in ihre Arbeit gab. Frau Tausendpfund ist Vorsitzende des Kunstvereins Osterholz und 2-fache Preisträgerin des Publikumspreises des Kunstpreises (Landkreis Osterholz).

Ihre Installation „Nicht vorüber“, mit der sie diesen Preis 2008 gewann, hat mich seinerzeit in der Großen Kunstschau in Worpswede mächtig beeindruckt. In 36 Bildern und einem dazugehörigen Künstlerbuch zeigt sie viele Facetten des damaligen Wettbewerbsmottos „Heimat“ so nachdrücklich und anrührend, dass mir fast Tränen in den Augen standen. Viele der Skizzen und Interview-Schnippsel hatten naturgemäß einen sehr unmittelbaren und persönlichen Bezug zur hiesigen Region, der Gabi Tausendpfund auf diese Weise ein sehr menschliches Gesicht gegeben hat. Anhand des damals von J. Hartje gedrehten Interviews (bei youtube) kann man das ein wenig nachvollziehen. Ich jedenfalls bin auch deshalb sehr dankbar, Frau Tausendpfund, dass ich Sie bei den 999 Gesichtern zeigen darf!

Interessierten vermittelt Gabi Tausendpfunds Webseite einen ersten Einblick in ihr Schaffen, außerdem sind einige ihrer Werke verschiedener Stile und Schaffensperioden bis zum 3. November 2011 im Atrium der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (Schwachhauser Heerstr. 26-28) zu sehen.

Maren Arndt

<<    #048 von 999 Gesichtern    >>
Maren Arndt

Maren Arndt vor einem „ihrer“ wunderbaren Bäume. Am Tag der Offenen Ateliers OHZ trafen wir Maren auf Gut Sandbeck, wo sie eine Probe ihrer Fotokunst ausgelegt und ausgehängt hatte und Interessierten einen Einblick in die Verarbeitung digitaler Bilddaten am PC gab.

Über Marens Arbeiten habe ich hier 2007 und 2008 schon einmal berichtet und dabei auf ihre wunderbaren Fotos aus der Teufelsmoorregion hingewiesen. Regelmäßige Leser des Osterholzer Kreisblattes kennen und erkennen ihre Landschaftsaufnahmen seit vielen Jahren, in letzter Zeit insbesondere ihre Insekten und Wildblumen. In unzähligen Ausstellungen und Veröffentlichungen hat sie dazu beigetragen, dem Teufelsmoor die ihm zustehende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Einen sehr guten Einblick erhält man auf ihrer Webseite und in dem Buch „Im Teufelsmoor“ mit Marens Bildern und historischen Texten von Johann Georg Kohl.

Ich danke dir, Maren, für’s Mitmachen bei den 999 Gesichtern!

Wormeck, Hans-Jürgen

<<    #047 von 999 Gesichtern    >>

Hans-Jürgen Wormeck

Wer angesichts meiner Kunst etwas fühlt, ist mir auf der Spur. Kunst ist nicht an Raum und Zeit gebunden, an keine Moral, an keine Konvention. Sie geht von einem Ort aus, den es gibt, und sucht einen anderen Ort, der in uns selbst ist. Sie umkreist unser Innen.
Nur so viel: meine Kunst ist ein Geheimnis. Was immer wir darüber sagen, wie immer wir es lüften wollen, wie immer wir es teilen – es bleibt eines. Es hat die Qualität von Animation, von Einkehr und einem unendlichen Weg.    (Hans-Jürgen Wormeck – zitiert aus seinem Blog)

Der Künstler und Kunstpädagoge Hans-Jürgen Wormeck ist ein „Querdenker, Poet, Forscher und Spieler“, wenn man seiner Biografie bei kuenstlergruppe.de glauben darf. Und ich bin geneigt, das zu tun. Gestern war er unsere erste Anlaufstation bei der Premiere der Offenen Ateliers 2011 in OHZ und ich war mehr als beeindruckt. Hauptsächlich von seiner Präsenz und Verbindlichkeit, und gerade das fand ich bemerkenswert. Zweifellos auch seine in rauhen Mengen im Haus verstreuten Kunstwerke, na klar. Ganz besonders aber deren Schöpfer, der uns um sie herum und durch sie hindurch führte. Und der mit seinen 70 Jahren mit leuchtenden Augen von seinen jüngsten Erlebnissen als Rakubrenner berichtete. Ich hoffe, ich darf das mit dem Alter überhaupt schreiben, aber er schreibt es schließlich selbst so ins Internet, auf seinem Blog und seiner Homepage.

Dankeschön, Herr Wormeck, für die interessante und kurzweilige Führung durch Ihr Reich. Und für’s Mitmachen bei den 999 Gesichtern!

Bödeker, Susanne

<<    #046 von 999 Gesichtern    >>
Susanne Bödeker

Längst kein Geheimtipp mehr: Susanne Bödeker hat 2011 am Scharmbecker Markt das Carpe Diem („Kaffee, Köstlichkeiten und Kreatives“, Marktstraße 9) eröffnet und erfreut sich stetig wachsender Beliebtheit. Der mittlerweile (fast) obligatorische Latte macchiato am Marktfreitag ist so lecker, dass wir jetzt auch den Außer-Haus-Verkauf von Lloyd-Caffee sehr gerne nutzen. Unser aktueller Spitzenreiter für Filterkaffee: Best of Brazil von der Fazenda de Lagoa.

Ich freue mich jetzt schon seit Monaten in wöchentlicher Regelmäßigkeit über diesen Zuwachs am Scharmbecker Markt. Zeigt er doch auch, dass der Ortskern keineswegs zum Aussterben verurteilt ist. Wenn nur jemand ein bisschen Schwung, Qualitätsbewusstsein, Freundlichkeit und Durchhaltevermögen mitbringt. Gutes Gelingen, Frau Bödeker, schön dass Sie da sind!

Breden, Torben

<<    #045 von 999 Gesichtern    >>
Torben Breden

Torben Breden ist wie Philipp Rettungsassistent und ehrenamtlicher OrgL in der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL) beim Landkreis Osterholz. Schon diese ehrenamtliche Tätigkeit ist meines Erachtens einer besonderen Erwähnung wert, und ich kann das durchaus beurteilen. Das gilt natürlich für alle Mitglieder der ÖEL und der SEG gleichermaßen.

Damit nicht genug, Oberlöschmeister Breden engagiert sich auch noch bei der Freiwilligen Feuerwehr Scharmbeckstotel. Springt vor drei Jahren bei der Rettungsaktion nach dem Torfkahnunfall bei Neu Helgoland in die Hamme, taucht durch Planenöffnung und Gestänge des Kahns zu den eingeschlossenen Frauen und rettet sie ins Freie. Was ihm die Niedersächsische Rettungsmedaille und den Hans-Dietrich-Genscher-Preis eingebracht hat.

Und dieser Mensch fühlt sich geehrt und bedankt sich, dass ich ihn wegen der 999 Gesichter gefragt habe … Torben, geht’s noch?? Ich danke dir, so wird ein Schuh draus. Es ist mir eine Ehre. Punkt.

Kuhnke, Philipp

<<    #044 von 999 Gesichtern    >>

Philipp Kuhnke

Wie Hermann und ein halbes Hundert anderer Ehrenamtlicher hat sich auch Philipp Kuhnke gestern seinen Sonntag-Vormittag mit einer „Trockenübung“ des Ernstfalles um die Ohren geschlagen. Philipp ist Rettungsassistent beim DRK und ehrenamtlicher OrgL in der Örtlichen Einsatzleitung beim Landkreis Osterholz. In dieser Funktion war er gerade dabei, im Versorgungszelt der SEG die im Einsatz zur Verfügung stehenden Materialien zu sondieren. Diese Szene haben wir für das Porträt dann noch einmal „nachgespielt“, danke Philipp!

Das Foto hatte übrigens noch ein angenehmes Nachspiel. Nachdem ich Philipp die Bilder vorhin geschickt hatte, hat er sie als „richtig gute Fotos“ bezeichnet. Gefällt mir, zumal ich sein fotografisches Auge (mal DA vorbeischauen!) gut leiden kann!

Spang, Hermann

<<    #043 von 999 Gesichtern    >>
Hermann Spang

Hermann Spang in seinem Element, zumindest wie ich ihn jetzt seit über einem Jahrzehnt kenne. Hermann ist in seiner „Freizeit“ Leiter der Kreisbereitschaft des DRK Osterholz und der SEG im Landkreis Osterholz. Und da ich meine Freizeit (neben dem Knipsen) ähnlichen Hobbys gewidmet habe, laufen wir uns in schöner Regelmäßigkeit bei Bombenräumungen und anderen rettungsdienstlichen Großeinsätzen sowie Übungen und Dienstbesprechungen über den Weg. Und immer scheint Hermann guter Stimmung zu sein, was sich gerade in derartigen Situationen als außerordentlich angenehm und nützlich erweist.

Das Foto ist heute morgen entstanden, nachdem die SEG an der Stadthalle die Zelte für die Sichtung und Versorgung von Verletzten aufgebaut hatte. Wir haben danach mit Hermann die Ausrüstung in Augenschein genommen und ich konnte eine kurze Pause für die 999 Gesichter nutzen, danke Hermann!

Friedrichs, Hans-Dieter v.

<<    #041 von 999 Gesichtern    >>

Hans-Dieter v. Friedrichs
Beim Erntefestumzug am vergangenen Sonntag habe ich noch mehr Menschen getroffen, die über Jahrzehnte einen prägenden Einfluss auf die Teufelsmoorregion hatten. Einer von ihnen ist Hans-Dieter v. Friedrichs, dem ich für’s Mitmachen bei den 999 Gesichtern ebenfalls herzlich danke.

Er war über 30 Jahre lang Oberkreisdirektor und damit als Hauptverwaltungsbeamter neben den seinerzeit ehrenamtlich tätigen Landräten der Vorgänger des heutigen Landrates. 1974 übernahm er sein Amt als jüngster OKD Niedersachsens, 2005 übergab er es als dienstältester. Bei seiner Verabschiedung hoben sowohl Niedersachsens Innenminister als auch Bremens Bürgermeister die besonderen Verdienste v. Friedrichs um den Erhalt des Worpsweder Kulturerbes, namentlich des Barkenhoffs, und die Partnerschaft mit dem Nachbarland Bremen hervor.

© 2007-2023 J. Heuser - powered by Wordpress