mySQL-Datenbank auf UTF-8 umstellen

Alte WordPress-Datenbanken aus der Zeit vor 2009 enthalten oftmals Texte mit der damals üblichen Latin-1-Kodierung nach ISO 8859-1. Im Zuge eines Updates kann es dann schon mal passieren, dass diese Texte fehlerhaft dargestellt werden. In der Regel sind es die Umlaute und evtl. andere Sonderzeichen, an deren Stelle urplötzlich skurile Zeichenkombinationen erscheinen. Im Internet finden sich diverse Tricks, mit denen WordPress auf Umwegen wieder zur ordnungsgemäßen Darstellung überredet werden kann. Bei mir haben viele davon nichts bewirkt, am Ende war es dieser Kniff, der doch noch Wirkung zeigte. So brauchte ich die Text-Kodierung in der Datenbank selbst erstmal nicht zu ändern, wovor mir als SQL-Laie auch ein wenig graute. Mir wurde aber beim Studium der Zusammenhänge recht deutlich, dass dieser Schritt irgendwann nötig werden würde. Also wollte ich es wenigstens probieren und nach 2-3 Irrwegen gelang es auch ziemlich mühelos … davon berichte ich hier:
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Falsche Umlaute nach Umstellung auf PHP 8.0

Hieroglyphen statt ä, ö, ü, ß und anderer Sonderzeichen. Damit überraschte mich teufelsmoor.eu nach dem Wechsel der PHP-Version von 7.4 zu 8.0. Im Internet finden sich verschiedene mögliche Ursachen und demzufolge auch Lösungswege, nur einer davon hat bei mir funktioniert. Hat mich einen halben Tag gekostet, deswegen hier ein Kurzbericht, um evtl. Leidensgenossen vielleicht etwas Mühe zu sparen.
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Canon 5400: Fehler beim Scannen auf Zielordner

Fast einen ganzen Sonntag hat es mich gekostet, diesen Fehler einzukreisen und letztlich zu beheben: Scheinbar urplötzlich verweigerte unser Canon MB 5450 das Scannen in einen Ordner auf dem Synology-NAS. Die Fehlermeldung auf dem Drucker-Display war vieldeutig: Der Zugriff auf den Ordner sei nicht möglich, man möge den Zielordner mit der Canon Quick Utility Toolbox korrigieren.

Zu diesem Zeitpunkt lag mein Upgrade der DiskStation auf DSM 7 bereits eine gute Woche zurück und leider kam ich nicht spontan auf den Gedanken, dass dieses Upgrade Ursache des Problems war. Gänzlich auf die falsche Fährte führte mich dann die Fehlermeldung der Quick Utility Toolbox, als ich die dort eingetragenen Zugangsdaten zum Synology-NAS verifizieren wollte. Sie besagte nämlich, der Drucker(!) sei nicht erreichbar. Als mögliche Ursachen dieser Meldung erwähnen die einschlägigen Canon-Betriebsanleitungen u. a. fehlerhafte Netzwerkparameter oder konkurrierende Prozesse auf dem Drucker. Ich versuchte also zunächst Neustarts aller beteiligten Geräte inkl. aller jemals zum Drucken verwendeten iPads und iPhones. Was aber nichts änderte … auch nicht das Zurücksetzen des Druckers auf seinen Auslieferungszustand.

Erst meine dritte Google-Suche mit anderen Suchworten machte mich auf das SMB-Protokoll als mögliche Ursache aufmerksam und endlich fiel mir auch der zeitliche Zusammenhang mit meinem Update auf DSM 7 auf.

Problemlösung

Abb. 1
Letztlich war es nur ein winziges Häkchen, mit dem das unter DSM 7 standardmäßig abgeschaltete NTLMv1 wieder aktiviert wird (siehe Abb. 1).

Zu finden ist diese Einstellung unter Systemsteuerung> Dateidienste> SMB> Erweiterte Einstellungen (siehe Abb. 2).

Anmerkung: Mehreren Forenbeiträgen zur Folge kann der geschilderte Fehler bei anderen Scannern und/oder NAS auch auftreten, wenn das NAS statt SMB 1 nur noch SMB 2 toleriert, was zumindest bei unserer Synology aber nicht der Fall war.

Abb. 2
Alternative: Wem NTLMv1 zu unsicher ist, der sollte sich vielleicht das Scannen auf einen USB-Stick angewöhnen. Dieser muss dann zwar am PC eingelesen werden, was aber zumindest für mich auch bei räumlich getrenntem Scanner wenig Unterschied ausmacht, da ich die zu scannenden Dokumente eh‘ hin- und hertragen muss.

Was bringen Corona-Schnelltests?

Testabstrich
Abb. 1: Corona-Abstrich(Foto: Andreas Brockmann / DRK)
Über Corona-Schnelltests, genauer Point of Care Antigentests auf Coronavirus SARS-CoV-2 oder POC AG-Tests auf SARS-CoV-2 hört und liest man derzeit viel. Positives und Negatives … und leider auch viel Falsches.

Bei systematischer und breitflächiger Anwendung sind Schnelltests ein nützlicher Baustein zur Pandemie-Eindämmung. Nicht mehr und nicht weniger. Man muss sie nur sinnvoll einsetzen und die Ergebnisse richtig bewerten. Das allerdings ist nicht eben trivial, es setzt doch etwas tiefergehende Kenntnisse über die Infektionscharakteristik des Virus, die verfügbaren Nachweismethoden und Statistik voraus.
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Corona-Schnelltest bei einer Prävalenz von 0,1 %

Szenario: Schnelltest bei sehr geringer Corona-Inzidenz

Beispiele: Neuseeland im Dezember 2020, Insel oder Hallig ohne Fährverbindung, Einsiedler oder Menschen in strikter Quarantäne >3 Wochen.

Selbst im Januar 2020 gibt es „Zero Covid“-Regionen mit einer Corona-Prävalenz von ≤0,1 %. Bei 1.000 Schnelltests würden sich dort höchstens 11 positive und mindestens 989 negative Resultate ergeben:

AG-Schnelltest bei 0,1 % Prävalenz
AG-Test bei einer Prävalenz von 0,1 %

In einem solchen Test-Szenario wäre also die überwiegende Mehrheit der positiven Tests falsch-positiv, während so gut wie alle negativen Tests korrekt wären. Mit höchstens einem „Treffer“ bei 1.000 Tests wäre der Aufwand zwar sehr hoch, auf der anderen Seite aber eine durchaus probate Strategie, um die „Zero Covid“-Strategie durchzuhalten.

Corona-Schnelltest bei einer Prävalenz von 20,7 %

Szenario: Schnelltest bei symptomatischen Patienten

Beispiel: Notaufnahme einer internistischen Abteilung.

Im November 2020 lag die Corona-Prävalenz in der Notaufnahme bei z. B. 20,7 %, 1.000 Schnelltests würden 174 positive und 826 negative Resultate ergeben:

AG-Schnelltest bei 20,7 % Prävalenz
AG-Test bei einer Prävalenz von 20,7 %

In einem solchen Szenario kann der Schnelltest für akute Entscheidungen hilfreich sein, insbesondere bei positiv Getesteten. Mit 5 % falsch negativen Befunden ist er aber nicht annähernd sicher genug, um einen Eintrag in die Klinik zu verhindern. Schon aus diesem Grund wird er immer um einen PCR-Test ergänzt werden, sofern die Kapazitäten es erlauben.

Corona-Schnelltest bei einer Prävalenz von 11,5 %

Szenario: Schnelltest statt PCR-Test

Beispiele: Covid-Verdacht, Kontaktpersonen, „Freitesten“ aus Quarantäne, vor oder bei Aufnahme in Klinik oder Pflegeeinrichtung.

In dieser sehr gemischten Gruppe liegt die Corona-Prävalenz etwa in Höhe der aktuellen Test-Positivrate von 11,5 % (Stand Dezember 2020). 1.000 Schnelltests würden 101 positive und 899 negative Resultate ergeben:

AG-Schnelltest bei 11,5 % Prävalenz
AG-Test bei einer Prävalenz von 11,5 %

Im Vergleich zur geringeren Prävalenz von 1 % steigt mit der Prävalenz auch die Quote falsch negativer Testergebnisse (23 von Tausend), falsch positive hingegen fallen weniger ins Gewicht: Nur noch 9 von 101 positiven Befunden wären falsch, was wegen der Überprüfung mittels PCR akzeptabel ist. Je nach Situation durchaus problematisch sind aber >2 % falsch negative Befunde, wenn sie ohne Not hingenommen werden. Nicht umsonst setzt die Nationale Teststrategie für dieses Szenario vorzugshalber auf PCR-Tests, sofern die Kapazitäten ausreichen und das Testergebnis abgewartet werden kann.

Corona-Schnelltest bei einer Prävalenz von 1 %

Szenario 1: Test ohne Anlass

Beispiel: Regelmäßige Tests bei asymptomatischen Mitarbeiter*innen in Pflegeeinrichtungen/Kliniken oder Schüler*innen/Lehrer*innen.

Ende Dezember 2020 haben wir im Landkreis Osterholz ca. 250 bekannte aktive Infektionen, in Anbetracht einer 4- bis 6-fach höheren Dunkelziffer vermutlich also 1.250 Fälle oder 1 % der Landkreis-Bewohner. Bei einer derartigen Prävalenz von 1 % würden 1.000 Schnelltests mit einer Sensitivität von 80 % und einer Spezifität von 99 % insgesamt 18 positive und 982 negative Befunde ergeben:

AG-Schnelltest bei 1 % Prävalenz
AG-Test bei einer Prävalenz von 1 %

Wie immer bei sehr geringer Prävalenz spielen falsch negative Testergebnisse (2 von Tausend) praktisch keine Rolle, wohl aber falsch positive: Von 18 positiven Befunden wären 8 korrekt und 10 falsch. Da jeder positive Schnelltest mittels PCR überprüft wird, ist das aber kein Beinbruch: Die vorsorgliche Isolierung der falsch positiv Getesteten kann nach 1-2 Tagen beendet werden.

Vergleicht man die „Anlasslose Schnelltest-Strategie“ mit der „Gar-nicht-testen-Strategie“, liegen die Vorteile auf der Hand: Bereits 15 Minuten nach dem Test können 80 % der Infektionsketten unterbrochen werden. Nimmt man eine mittlere Dauer der Infektiosität von 3 Tagen ab Testzeitpunkt an, kann man allen Kontaktpersonen 24 Tage Ansteckungsrisiko ersparen. Als Nachteil muss mit einer retrospektiv unnötigen Quarantäne von ca. 12 Arbeits- oder Unterrichtstagen gerechnet werden.

Vergleicht man die „Schnelltest-Strategie“ mit einer „PCR-Test-Strategie“, so würde letztere zwar alle Infizierten erkennen, aber erst nach durchschnittlich einem Arbeits- bzw. Schultag. Kontaktpersonen würde man dann nur 20 Tage Ansteckungsrisiko ersparen, allerdings ohne unnötige Quarantäne auszulösen.

Szenario 2: Schnelltest mit besonderem Anlass bei Asymptomatischen

Beispiel: Vor dem Familie-Weihnachten mit Oma & Opa, vor Pflegeheim- oder Klinikbesuch.

Auch in dieser Gruppe wäre die Corona-Prävalenz derzeit ca. 1 %, so dass mit ähnlichen Testergebnissen wie in Szenario 1 zu rechnen ist. Je vulnerabler allerdings die zu schützenden Personen und je infektionsträchtiger der Anlass (Dauer und Häufigkeit, Raumgröße, Mund-Nasen-Schutz etc.), umso genauer müssen die Besonderheiten jedweder Teststrategie beachtet werden:

  1. Ein negativer Schnelltest bietet (fast) nur am Tag des Abstriches hinreichende Sicherheit.
  2. Ein negativer PCR-Test ist auch nur sicher, wenn 3 Tage vor dem Test und zwischen Abstrich und geplantem Besuch keine infektionsträchtigen Kontakte stattgefunden haben.

Weihnachten und Corona

Weihnachtsmarkt Osterholz-Scharmbeck
Aus besseren Zeiten ... Weihnachtsmarkt Osterholz-Scharmbeck
Romantische Schneelandschaften, Glühwein, Driving home for Christmas, Familienidylle, verdientes Chillen zum Jahresausklang … alljährlich eine Zeit voller Bilder und Sehnsüchte.

Und dann Corona … Oh je! Oder vielleicht doch nur halb so schlimm und wird schon gut gehen? Angesichts sinkender Infektionszahlen und der in Aussicht gestellten Lockerungen zum Weihnachtsfest könnte man ja vielleicht unsicher werden. Wie wollt ihr Weihnachten feiern?

Ich fürchte, die kommenden sechs Wochen werden sehr entscheidend und potenziell lebensgefährlich sein. Ich würde gerne möglichst viele Mitmenschen überzeugen, sich und ihren Lieben das Schlimmste zu ersparen.

Die Fakten
  1. Das SARS-Cov-2-Virus ist ein emotionsloser winziger Eiweißklumpen, dem christliche Feiertage völlig egal sind, genauso übrigens wie islamische oder jüdische Feiertage.
  2. Corona-Neuinfektionen Deutschland
    Corona-Neuinfektionen in Deutschland
    Der steile Anstieg der Infektionszahlen vom Oktober ist gestoppt. Seit dem 8. November und damit eine Woche nach Inkrafttreten des „Lockdown light“ stagnieren die Neuinfektionen auf hohem Niveau. In der Folge ebenfalls seit Wochen kaum verändert die Zahl aktiv Infizierter. Sie wird bekanntlich nur geschätzt und liegt bei ca. 300.000, also etwa 0,36 % der Bevölkerung.
  3. In den Regionen ist das Infektionsgeschehen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Während sich einige Städte und Landkreise positiv entwickeln, kommt es in anderen zu teilweise unerwarteten und manchmal rasanten Ausbrüchen.
  4. Anders als zu Beginn der Pandemie noch gedacht, wird das Virus nicht nur durch Tröpfcheninfektion weitergegeben. Entscheidend beteiligt sind auch Aerosole, unsichtbare Sprühnebel mit kleinsten virushaltigen Partikeln. Sie können das Virus in geschlossenen Räumen über viele Meter verbreiten. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion über Aerosole steigt mit der Dauer des Aufenthaltes und nimmt ab mit der Größe und Höhe des Raumes, dem Schutzfaktor getragener Masken und der Intensität von Lüftung bzw. Luftreinigung. Mit Hilfe dieser Parameter lässt sich das durchschnittliche Infektionsrisiko in einem Raum abschätzen. Ein solches mathematisches Modell hat die Arbeitsgruppe um Prof. Jos Lelieveld in der Abt. Atmosphärenchemie am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz entwickelt und im November publiziert (Originalarbeit). In „Zeit Online“ ist das Modell von einer Autorengruppe um Fabian Dinklage am 26.11. sehr anschaulich präsentiert (Artikel).
  5. Corona-Intensivpatienten
    Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen
    Deutschlands Intensivstationen sind seit Wochen sehr stark belastet. Die Anzahl an Patienten mit Covid-19 nimmt weiter zu, wenn auch langsamer als im Oktober. Ihr Anteil an der Gesamtzahl von Intensivpatienten ist regional sehr unterschiedlich, zwischen 3 % in Schlesweig-Holstein und 27 % in Berlin. Derzeit werden täglich gut 500 neue Covid-Patienten auf deutschen Intensivstationen aufgenommen. Lt. DIVI-Intensivregister waren in 1.287 meldenden Kliniken von 20.541 Erwachsenenbetten am 3. Dezember noch 4.325 frei. Ob diese frei gemeldeten Betten tatsächlich für die Versorgung von Patienten zur Verfügung stehen, ist sehr strittig. Schon jetzt sind vermeintlich freie Betten wegen des Mangels an qualifiziertem Personal oftmals nicht belegbar und die Berichte von Notärztinnen und Notärzten über zum Teil mehr als 100 km weite Verlegungsfahrten häufen sich.
  6. Lt. ARD-DeutschlandTrend vom 3.12. halten 53 % der Befragten die Ausnahme hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen über die Weihnachtstage für „eher richtig“. Mehr als die Hälfte hat also wenig oder keine Bedenken, dass sich zehn Erwachsene aus beliebig vielen Haushalten zusammen mit beliebig vielen bis zu 14-Jährigen in geschlossenen Räumen aufhalten.
  7. Die Fallsterblichkeit von Corona-Infizierten liegt in Deutschland derzeit bei >60-Jährigen zwischen 2.0 und 2.5 %, bei über 80-Jährigen bei 12.1 bis 13.5 %.
Meine Prognosen
  • Weihnachtsidyllle
    Über Weihnachten werden sich viele Menschen verschiedener Generationen aus eigentlich getrennten Haushalten über Stunden innerhalb geschlossener Räume treffen. Selbst wenn es uns im Landkreis gelingt, die Infektionszahlen bis dahin halbwegs im Griff zu halten, werden auch Menschen aus höher belasteten Regionen dabei sein. Wenn sich ein Infizierter an Weihnachten mit beispielsweise 14 Menschen 5 Std. lang in einem Raum von 40 m2 aufhalten sollte, wird er statistisch drei weitere infizieren.
  • Die Infektionszahlen werden deshalb ab Jahresbeginn 2021 nochmals merklich ansteigen.
    Covid-Infektionen USA
    Corona-Neuinfektionen in den USA
    Wie das aussehen kann, zeigt der Verlauf der Neuinfektionen in den USA, wo man Ende November schon Hoffnung auf ein Abflauen der 3. Welle hatte. Wenige Tage nach Thanksgiving, dem wichtigsten Familienfest der US-Amerikaner, kam es dann aber zu einem erneuten Anstieg der Zahlen. In Deutschland wird der Anteil über 60-Jähriger und über 80-Jähriger hoch bleiben. Demzufolge werden auch kritische Verläufe ab der 2. Januarwoche nochmals häufiger werden.
  • Zum Anstieg der Covid-Fallzahlen wird hinzukommen, dass pflegerisches und ärztliches Fachpersonal in Folge eigener Erkrankung, Isolation oder Quarantäne häufiger ausfällt. Die gewohnte intensivmedizinische Maximalversorgung wird nicht mehr überall und zu jeder Zeit vorausgesetzt werden können. Das betrifft dann nicht nur Covid-Patienten, sondern auch Menschen mit Herzinfarkt, anderen schweren Erkrankungen oder nach schweren Verkehrsunfällen.
  • In der Folge wird die Fallsterblichkeit auch in Deutschland zunehmen.
Was kann man tun?
  • Vermeidet es auf Teufel komm raus, euch selbst oder eure Lieben über Weihnachten oder Silvester zu infizieren.
  • Wenn irgend möglich: Indoor-Weihnachten nur in der gewohnten Umgebung mit den Menschen im eigenen Haushalt.
  • Für Verwandte und Freunde, die eure Nähe brauchen oder deren Nähe ihr braucht, gibt es meines Erachtens diese Optionen:
    1. Video-Weihnacht: Bei Freunden in den USA stand an Thanksgiving neben dem Truthahn ein Tablet auf dem Tisch. Darauf lief stundenlang die Familien-Videokonferenz. Jetzt wäre noch Zeit, allen Familienmitgliedern eine geeignete Infrastruktur zu basteln.
    2. Corona-Schnelltest
      Schnelltest negativ 🙂
      Outdoor-Weihnacht: Draußen mit 1.50 m Abstand hat das Virus kaum eine Chance.
    3. Masked Xmas: Wenn es unbedingt drinnen sein muss, können Masken und eine zeitliche Beschränkung auf 60 (besser natürlich 30) Minuten das Infektionsrisiko deutlich mindern. Mindestens alle >60-Jährigen sollten dann FFP2-Masken verwenden.
    4. Wenn es unbedingt drinnen und ohne Maske sein muss, kann eine selbst auferlegte Quarantäne von 5 Tagen vor dem Treffen mit anschließendem PCR-Test (am Tag vor dem Treffen) oder AG-Schnelltest (am Tag des Treffens) das Infektionsrisiko drastisch senken. Die sonstigen Hygieneregeln sollten natürlich weiterhin Beachtung finden.
Zu guter Letzt

Am Ende wird alles gut … und wenn es noch nicht gut ist, war es noch nicht das Ende.

Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass unser Leben schon zu Ostern um ein Vielfaches angenehmer, bunter und menschlicher sein wird. Bleibt bis dahin gesund ?‍♂️

Museen im Landkreis Osterholz

Die bekanntesten und besucherstärksten Museen im Landkreis Osterholz sind die Große Kunstschau (27.984 Besucher im Jahr 2017), der Barkenhoff (18.555 Besucher), die Worpsweder Kunsthalle (14.220 Besucher) und das Haus im Schluh (9.579 Besucher). Sie alle liegen im „Künstlerdorf Worpswede”. Daneben gibt es im Landkreis eine Reihe von Heimatmuseen, zwei Torfschiffmussen sowie jeweils ein Schmiede- und ein Vogelmuseum.
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Teufelsmoor

Teufelsmoor
Teufelsmoor
Der Begriff „Teufelsmoor“ ist mehrdeutig. Meist ist eine Landschaft in Niedersachsen gemeint, die einen großen Teil der Hammeniederung nördlich von Bremen umfasst. Eine verbindliche Grenzdefinition gibt es nicht, Größenangaben schwanken zwischen 20 x 20 km und einer Fläche von 500-600 km². Dieses „Teufelsmoor im erweiterten Sinn“ ist als Kulturland Teufelsmoor oder Erlebnis Teufelsmoor zu einem Symbol für die natur- und kulturorientierten Bemühungen um eine Stärkung des Tourismus in der Region geworden. Wohldefiniert hingegen ist Teufelsmoor (damals Düwelsmoor) als Name einer kleinen Ortschaft, die im 14. Jh. erstmals dokumentiert und heute ein Teil der Stadt Osterholz-Scharmbeck ist.
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Wegesperrung per Sammelverordnung

Postwiesen in Osterholz-Scharmbeck
Um diesen Weg geht es ... Blick von der Himmelstreppe
Eigentlich wollte ich es mir verkneifen, die sog. Sammelverordnung des Landkreises Osterholz hier groß zum Thema zu machen. Weil ich erstens geraume Zeit gar nicht kapiert habe, worum es dabei genau geht. Und weil ich sie zweitens eigentlich auch nicht gerade besonders wichtig finde. Erst als sie im Sommer 2016 zum Aufreger-Thema im Kommunalwahlkampf gemacht wurde, regte sich das Gewissen des „Teufelsmoor-Fans“. Also fing ich Stück für Stück an, mich durch die gefühlt 6 Mio. Seiten Verordnungstext zu kämpfen. Frustran übrigens, falls das jemanden interessiert … ich habe bei weitem nicht die Hälfte geschafft.
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Kommunalwahl 2016

Klaus Sass erzielte mit 2.794 Stimmen im Wahlbereich 1 die höchste Stimmenzahl bei der Stadtratswahl und konnte sein Ergebnis aus 2011 nochmals deutlich steigern
Am 11. September 2016 waren in Niedersachsen Kommunalwahlen. Im Landkreis Osterholz wurden der Kreistag, die Stadt-/Gemeinderäte und der Lilienthaler Bürgermeister gewählt. Hier die vorläufigen Ergebnisse im Überblick (Stand 12.9.2016 09:00 Uhr):
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VolksbankHalle

VolksbankHalle in Osterholz-Scharmbeck
November 2015: Absperrgitter an der ehemaligen Soccer-Halle
Die VolksbankHalle (auch Alte Faun-Halle, Soccer-Halle oder Anfang 2016 NUK für Notunterkunft) zwischen Bahnhof und Stadthalle in Osterholz-Scharmbeck hat eine bewegte Geschichte. Sie gehört zum Komplex der ehemaligen Faun-Hallen, der vor über 150 Jahren von Frerichs & Co direkt am seinerzeit neu gebauten Bahnhof errichtet wurde. Den Namen VolksbankHalle erhielt sie im Januar 2011 zu Ehren des Sponsors, der dort zeitweise den Betrieb von 2 Indoor-Fußballplätzen unterstützte. Die Immobilie ist im Besitz der H3-Entwicklungsgesellschaft von Horst Kammeier. Von Anfang Dezember 2015 bis Ende März 2016 wurde sie vom Landkreis Osterholz als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt, betrieben vom Regionalverband Bremen-Verden der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V..
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Bürgermeisterwahl 2014

Wahlabend im Großen Saal des Rathauses: Nach Auszählung von 10 der 27 Wahlbezirke zeichnet sich das Endergebnis bereits ab
Am 25. Mai 2014 waren Europawahlen. Im Landkreis Osterholz wurden gleichzeitig die Bürgermeister in Osterholz-Scharmbeck, Grasberg, Ritterhude und Schwanewede gewählt.
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Postkarten Winter 2012

Winter-Wunderland OHZ
Falls noch jemand Postkarten mit Wintermotiven sucht: Das Kolibri in OHZ (Ecke Bahnhofstraße/Marktstraße, ehemalige Post) hat jetzt diese vorrätig, die ich persönlich sehr nett finde. Zufällig kenne ich den Fotografen … 😉

KPICASA_GALLERY(KartenKolibri2012)

Hochmoor

Torfmoos
Torfmoos im Niedersandhausener Moor
Hochmoore (auch Regenmoore oder ombotrophe Moore) sind die Keimzelle des Teufelsmoores, die dessen besondere Entwicklung und Geschichte begründen. Das „Teufelsmoor im engeren Sinn“ rund um die heutige Ortschaft Teufelsmoor bestand aus Hochmooren, namentlich dem Günnemoor, den Randmooren am Torfkanal, dem Niedersandhauser Moor, dem Hamberger Moor und dem Oenersmoor. Die Kolonisation des Teufelsmoores ist eine Geschichte der Trockenlegung dieser Hochmoore und die wirtschaftliche Entwicklung der Region war über Jahrhunderte mit der Zerstörung der Hochmoore durch Torfabbau verknüpft.

Intaktes, „lebendes“ Hochmoor ist heutzutage in größerem Umfang nur noch in Westsibirien und Kanada zu finden. Es ist karg, unwegsam und über viele Monate oder ganzjährig mit Regenwasser vollgesogen. Notwendige Voraussetzungen für die Entstehung eines Hochmoores sind ein halbwegs ausgeglichenes Klima und ein über Jahrhunderte andauernder Netto-Überschuss an Feuchtigkeit, bei dem also mehr Regen fällt als abfließen und verdunsten kann. In einer solchen Umgebung können Torfmoose gedeihen, deren Wachstum eine weitere Voraussetzung zur Entstehung eines Hochmoores ist. Torfmoose haben keine Wurzeln und können mehr als das 30-fache ihres Trockengewichts an Flüssigkeit wie Schwämme speichern, während sie in Trockenperioden ihren Stoffwechsel drastisch vermindern. In Feuchtgebieten haben sie anderen Pflanzen gegenüber einen bedeutsamen Vorteil, weil sie geringste Nährstoffkonzentrationen aus Regenwasser zu nutzen und ihre Umgebung durch Wasserstoffionen anzusäuern verstehen. Während sie nach oben stetig wachsen, sterben die Torfmoose unten ab und zersetzen sich durch Luftabschluss nur unvollständig zu Torf. Auf diese Weise wächst ein „lebendes“ Hochmoor etwa 1 mm jährlich.

Landes-Raumordnungsprogramm

Geplante Vorranggebiete für den Torfabbau (blau)
Das Nds. Landwirtschaftsministerium (Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung) bereitet seit 2009 eine weitere Aktualisierung des Landes-Raumordnungsprogramms vor. Im Oktober 2010 und im Februar 2012 fanden bzw. finden dazu „Öffentlichkeitsbeteiligungen“ statt. Einzelheiten dazu u. a. hier. Die laufenden Aktualisierungsbestrebungen sind für die Teufelsmoorregion überaus interessant, weil zwei sog. Vorranggebiete für Rohstoffgewinnung (VRR) ausgewiesen werden sollen. Dabei handelt es sich um eine Fläche von insgesamt 89 ha in unmittelbarer Nachbarschaft zum wiedervernässten Torfabbau im Günnemoor.

Diese Planung hat zu erheblichen Protesten von Seiten vieler Naturschützer und Organisationen geführt, auch der Landkreis Osterholz als untere Naturschutzbehörde lehnt einen Torfabbau aus naturschutzfachlichen Gründen und vor dem Hintergrund des Naturschutzgroßprojekts „Vision Teufelsmoor“ ab.

Im März 2011 veröffentlichte der NLWKN (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) als Fachbehörde für Naturschutz eine „Naturschutzfachliche Einschätzung zu den geplanten Vorranggebieten Rohstoffsicherung Torf nach dem Änderungsentwurf 2010 zum Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen“. Er kommt darin zu folgendem Urteil:

Eine teilweise Abtorfung zur Niveauangleichung mit dem Ziel der Moorregeneration erscheint aus landesweiter Sicht naturschutzfachlich vertretbar. Es wird aber empfohlen auf eine Festsetzung als VRR zu verzichten. MU hat sich bereits ablehnend zur Festsetzung eines VRR geäußert.

In meinen Augen eine phantasievolles Resümee, heißt es doch zuvor sehr viel konkreter: „Darüber hinaus sind großflächig erhebliche Auswirkungen auf avifaunistisch wertvolle Bereiche für Brut- und Gastvögel mit internationaler Bedeutung zu erwarten“. Gemeint ist offenbar, dass sich die Kraniche bei ihrer Durchreise im Herbst und Frühjahr dann andere Rastplätze aussuchen werden. Kann mir jemand erklären, inwiefern das aus „landesweiter Sicht naturschutzfachlich vertretbar“ ist? Geradezu humorvoll ist der Versuch, die Abtorfung im Günnemoor zum Instrument der Moorregeneration mittels Niveauangleichung zu deklarieren. Gerade im Günnemoor besteht bereits seit Jahren eine in dieser Größe nahezu einmalig „niveaugleiche“ Fläche zerstörten Moores. Wir können scheinbar froh sein, dass MU (gemeint ist der damalige Umweltminister Sander) sich schon mal ablehnend geäußert hat.

In der überarbeiteten Vorschlagsversion vom Februar 2012 sind die im Günnemoor geplanten zusätzlichen Vorranggebiete dann in der Tat gestrichen (vgl. Entwurf S. 18).

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