- Ebene duplizieren und Duplikat in s/w umwandeln
- Ergebnis duplizieren und invertieren (cmd+i), Verrechnungsmodus „farbig abwedeln“
- Oberste Ebene nach Wirkung mit dem Gaußschen Weichzeichner filtern
- Wirkung mit Einstellebene „Tonwertkorrektur“ optimieren
Dragan style
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Ich persönlich finde die Technik interessant und für manches Projekt sicher geeignet, aber aktuell ein wenig inflationär gebräuchlich. Zumindest will ich mir einen nicht-destruktiven workflow abspeichern, um ihn bei passender Gelegenheit hervorzuholen. Interessant könnte übrigens für manche Aufnahmen oder Serien ein „Hybrid-Ansatz“ sein, auf den mich Anja gebracht hat. Den zeige ich ganz zum Schluss.
• Hintergrund-Ebene (1) kopieren (2) und „pseudo-mappen“ (Tiefen anheben z.B. 20-30%, Lichter absenken z.B 10-20%, Mitten-Kontrast verstärken z.B. 40%).
• Einstellebene Tonwertkorrektur (3) und dort Tiefen und Lichter beschneiden (z.B. 30, 1.0, 220)
• Neue Ebene (4) und dort alle zusammenfassen (Umschalt+alt+cmd+E) und s/w-Umwandlung (z.B. Sättigung reduzieren)
• Einstellebene Tonwertkorrektur (5) und dort Tiefen und Lichter beschneiden (z.B. 20, 1.0, 230)
• Neue Ebene (6) und dort alle zusammenfassen (Umschalt+alt+cmd+E) und invertieren (cmd+I) und weichzeichnen (Gauss 10-20 px Radius)
• Füllmethode von (6) auf „Weiches Licht“ oder „Ineinanderkopieren“ und Deckkraft von (6) und (4) reduzieren nach Wirkung (z.B. auf 60-80%).
• dodge & burn: Neue Ebene (7) mit Neutralgrau (50%) füllen und „Weiches Licht“ oder „Ineinanderkopieren“ verrechnen. Dort mit geringer Deckkraft mit weiß die Lichter (besonders Augen) aufhellen und mit schwarz die Falten (sehr kleiner Pinsel!) und Schatten nachdunkeln.
• Neue Ebene (8) und dort alle zusammenfassen (Umschalt+alt+cmd+E) und Ebene duplizieren (9).
• (8) etwas entsättigen (z.B. -30%)
• (9) mit „Weiches Licht“ oder „Ineinanderkopieren“ verrechnen, Deckkraft verringern (ca. 50%) und einfärben: Farbton ca. 30, Sättigung ca. 10-20%
• (7) ganz nach oben verschieben (Deckkraft verringern ca. 30-50%)
Dragan und seine Nachahmer fügen dann oft noch eine schwarze „Lochmaske“ hinzu, darauf habe ich hier verzichtet. Dazu würde man eine neue Ebene (10) schwarz einfärben, deren Deckkraft auf 60-80% reduzieren und die gewünscht-sichtbaren Bildanteile radieren, abschließend vielleicht noch stark weichzeichnen.
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Viele Spaß bei eigenen Versuchen!
wie gezeichnet
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• s/w-Ebene kopieren und invertieren (cmd+I oder Filter–>Anpassungsfilter–>Umkehren).
• Invertierte Ebene mit „Farbig abwedeln“ verrechnen.
• Invertierte Ebene weichzeichnen (Gauß’scher Weichzeichner, Radius nach gewünschter Wirkung).
• Ggf. kolorieren: Deckkraft der s/w-Ebene verringern (nach Wirkung).
Kühle Farbstimmung
Letztlich geht es darum, die Farbbalance zu den kühleren Farben zu verschieben. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Techniken, die mir persönlich mehr oder weniger gut gefallen und die auch nicht für jedes Motiv gleichermaßen geeignet sind. Mit Photoshop (PS) genügt oft schon eine Änderung der Farbbalance (rot, gelb und grün verringern, cyan, blau und magenta erhöhen), während mir mit Photoshop Elements (PSE) mittels Überarbeiten/Farbe anpassen/Farbvariationen nur selten befriedigende Ergebnisse gelingen.
Farbfilter
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• Einstellebene Fotofilter hinzufügen (Füllmethode normal), Farbe blau wählen, Dichte ca. 40%, Häkchen setzen bei Luminanz erhalten.
• Einstellebene Fotofilter hinzufügen (Füllmethode normal), Farbe türkis wählen, Dichte ca. 15%, Häkchen setzen bei Luminanz erhalten.
• optional: Einstellebene Tonwertkorrektur hinzufügen (Füllmethode normal), mittleren Anfasser je nach Wirkung nach links ziehen.
Die Einstellebenen haben den Vorteil, dass Ihr Original unbeschadet alle Experimente übersteht, zu denen ich ausdrücklich motivieren möchte. Spielen Sie dann ruhig mal mit den folgenden Optionen: Füllmethode Weiches Licht und/oder Luminanz nicht erhalten (beides meist mit geringerer Filterdichte, überschüssige Farbe zuletzt evtl. mit einer Einstellebene Farbton/Sättigung „Sättigung verringern“ wegnehmen).
Hartes Licht und Schwarz-weiß-Überlagerung
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• Hintergrundebene kopieren und Füllmethode Hartes Licht wählen. Deckkraft soweit reduzieren (meist um die 80 %), dass in 100%-Ansicht keine Tonwertabbrüche mehr zu erkennen sind.
• Ebenen zusammenfassen und duplizieren. Einstellebene Schwellenwert hinzufügen und den Schwellenwert so verschieben, dass die bildwichtigen Teile möglichst viele Details zeigen. Einstellebene dann mit der drunterliegenden Auf eine Ebene reduzieren und leicht weichzeichnen (Filter / Weichzeichnungsfilter / Gaußscher Weichzeichner … mit kleinem Radius 1-2 px).
• Füllmethode dieser Ebene auf Farbton ändern und Deckkraft nach Geschmack reduzieren.
Monochrom einfärben
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• Einstellebene Farbton/Sättigung zufügen und Häkchen bei Färben setzen. Als Farbton dann mit dem Schieberegler einen kühlen Blauton wählen als Füllmethode der Ebene Farbe wählen. Deckkraft auf ca. 50 % reduzieren.
• optional: die Kontraste in dem meist etwas flauen Bild mit Hilfe einer Gradationskurve und dem typisch s-förmigen Kurvenverlauf steigern („aufsteilen“).
Farb- und Tonwertkorrektur
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• Einstellebene Farbkorrektur hinzufügen und als Füllmethode Weiches Licht wählen. Häkchen für Färben setzen.
• Regler für Farbton in den blaugrünen Bereich ziehen und mit den Reglern für Sättigung und Lab-Helligkeit ein wenig rumspielen, bis das Ergebnis farblich befriedigt.
• optional ist abschließend noch eine Einstellebene Tonwertkorrektur fällig, um das Bild etwas abzudunkeln oder aufzuhellen.
Ergänzungen
Vielleicht haben Sie andere und bessere Techniken, die Sie empfehlen können. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns daran teilhaben lassen würden, bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion!
Dave-Hill-Effekt
Diese Technik ist auch mit Photoshop Elements anwendbar, wenn die Ebenenmasken-Funktion als Plug-In nachgerüstet ist oder per verknüpfter Einstellebene simuliert wird.
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- Hintergrundebene duplizieren, Duplikat mit Hochpassfilter 4.0px bearbeiten und „Strahlendes Licht“ verrechnen.
- Ebenen zusammenfassen und duplizieren, Duplikat mit Hochpass 6.9px filtern und „Farbe“ verrechnen, Deckkraft 40%
- Ebenen zusammenfassen und duplizieren, Duplikat mit Gauss weichzeichnen (9.4px) und danach Rauschfilter-Rauschen hinzufügen (3-4%).
- Deckkraft dieser Ebene auf ca. 30% reduzieren und Augenpartien maskieren.
- Ebenen zusammenfassen und „unscharf maskieren“ (Stärke 100%, Radius nach Wirkung 30-60px, Schwellenwert 0 Stufen).
Gritty look
- Hintergrundebene duplizieren, Duplikat mit Hochpassfilter ca. 5px bearbeiten, „Ineinanderkopieren“ verrechnen
- Hintergrundebene nochmals duplizieren, nach oben legen, entfärben und „Hartes Licht“ verrechnen
- Ebenen zusammenfassen und Ergebnis duplizieren, Duplikat erneut mit Hochpass ca. 5px bearbeiten und „Ineinanderkopieren“ verrechnen
- Ebenen zusammenfassen, +neue Einstellebene Gradationskurve, hier die Lichter weit nach links ziehen (Augen optimieren, Bild darf zu hell werden)
- Maske der Einstellebene invertieren und Augenpartien mit weiß zurückholen
- +Neue Ebene (leer) „Farbe“ verrechnen, darauf mit blauem Pinsel Augen betonen.
Virtuelles Make-Up
Eine der vielfältigen Möglichkeiten, mit Photoshop (auch Elements) „Schönheitsreparaturen“ an Portraitaufnahmen vorzunehmen. Nach meinem Geschmack eine der guten, es soll sich um den Arbeitsstil von Sergey Romanov handeln, dargestellt von Christoph Künne in Docma 1.2011:
Ausbessern
- Dunkle Stellen: neue leere Ebene „weiches Licht“ verrechnen, Pinsel wählen (Deckkraft und Fluss 10-20%)), mit alt-Taste (Pipette) gewünschte Farbe aufnehmen, dann mit einzelnen Strichen übermalen
- Helle Stellen: wie oben, aber „abdunkeln“ verrechnen
Glätten
- Ebene duplizieren, extrem weichzeichnen (20-40 px), Deckkraft 50%, „Abdunkeln“ verrechnen
- diese Ebene kopieren, „Aufhellen“ verrechnen
- beide Ebenen zusammenfassen, Ergebnis duplizieren
- Duplikat „Rauschen entfernen“ und dann Hochpassfilter (Radius 60-80 px), „Weiches Licht“ verrechnen
- Beide Ebenen gruppieren, mit Ebenenmaske ausblenden
- in der Maske mit Farbe „weiß“ die entsprechenden Hautstellen übermalen
- Hautstruktur zurückholen, indem Kopie des Blaukanals vom Original in geringer Deckkraft als oberste Ebene hinzugenommen wird. Anmerkung: in der „Blaukanal-Ebene“ vorher evtl. Flecken weichzeichnen
Orton-Effekt
2) Ebenen zusammenfassen und 2x kopieren
3) oberste Ebene („weich“) ausblenden
4) mittlere Ebene („scharf“) mit Gauss scharfzeichnen ca. 400% Radius ca. 0.5 px
5) oberste Ebene („weich“) einblenden und „multiplizieren“
6) oberste Ebene weichzeichnen (Gauss: ca. 25 px, bei geringerer Auflösung 10-20 px, Effekt beobachten)
7) evtl. Fotofilter ergänzen (zB warm 85 oder 81), „Luminanz erhalten“
Anm.: Bei Porträts evtl. geringere Schärfung (zB 200%) und Augen maskieren
50er-Jahre Koloration
1) +Einstellebene Kanalmixer: Rot +100 / Grün +100 / Blau -100 / Konstante z.B. -20 für gutes Schwarz (später ggf. Deckkraft reduzieren)
2) +Kopie Ursprungsbild ganz nach oben: Modus „Weiches Licht“
3) oberste Ebene weichzeichnen (Gauß, Radius 10-100px)