Unlängst haben mich die Ärzte einer ortsansässigen Gemeinschaftspraxis gebeten, ihre Webseiten neu zu gestalten. Hab‘ ich sofort zugesagt, und das aus zwei guten Gründen. Erstens kann ich der Überbringerin des Wunsches eh‘ kaum jemals etwas abschlagen. Und zweitens spürte ich sofort die Gelegenheit, meine 999 Gesichter mit lang erwarteten Porträts ihrer beiden Partner zu verfeinern. Danke Uwe, dass ich dich hier einreihen darf!
Uwe Böttjer ist Facharzt für Chirurgie und für Allgemeinmedizin und seit über 10 Jahren als Hausarzt in Osterholz-Scharmbeck niedergelassen. Und hat jetzt eine neue Homepage: Gemeinschaftspraxis am Markt. Als Rettungsmediziner ist er außerdem Honorar-Notarzt beim DRK Rettungsdienst Osterholz und ehrenamtlich seit mehr als 12 Jahren einer meiner LNA-Kollegen beim Landkreis Osterholz.
Horst Weidenhöfer († 29.07.2018) gehörte in meinen Augen immer zu den Menschen, die der Region ein Gesicht gegeben haben. Darüber hinaus war er ein guter Freund, den ich 2011 zu Beginn meines Projektes 999 Gesichter fragen mochte. Danke dafür, Horst!
Horst war ein alteingesessener Hausarzt (Facharzt für Allgemeinmedizin) in Osterholz-Scharmbeck, vor vielen Jahren aus dem benachbarten Bremen eingeschleust. In seiner knappen Freizeit unter anderem passionierter Boule-Spieler in der Boule Compagnie Osterholz, die im Sommer 2009 den vielbeachteten Grand Prix du Nord in der Faun-Halle ausgerichtet hat. Eigentlich müsste ich Pétanque schreiben, ich weiß.
Das Erntefest hat mir noch zu einem weiteren interessanten Porträt verholfen. Vor uns, auf dem Wagen der Ehrengäste, war auch Fabian Bernert dabei. Nach der Ankunft am Erntefestplatz konnte ich eine kurze Verschnaufpause vor dem Einbringen der Erntekrone für das Foto nutzen. Vielen Dank dafür!
Fabian Berner ist Polizeirat und leitet seit Juni 2016 das hiesige Polizeikommissariat Osterholz. Nach Abschluss des Masterstudiengangs Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement an der Hochschule der Polizei in Münster-Hiltrup hatte er 2014 die Leitung des Zentralen Kriminaldienstes für die Landkreise Verden und Osterholz übernommen.
Am Sonntag hat mir einmal mehr das Osterholzer Erntefest Gelegenheit gegeben, einen Wunschkandidaten für die 999 Gesichter vor die Linse zu bitten. Und das habe ich wohl besonders schlau abgepasst, weil „… Landrat Bernd Lütjen anscheinend extra für den Umzug zum Friseur gegangen ist. Auf dem Wagen macht seine Frisur einen besonders guten Eindruck.“ (Osterholzer Kreisblatt 14.8.2017) Hmmm, das war mir ehrlich gesagt gar nicht so aufgefallen, Bernd … ich finde du machst immer einen besonders guten Eindruck 🙂
Bernd Lütjen ist Dipl.-Verwaltungswirt, seit 2013 unser Landrat und mehr als zu Hause in der Teufelsmoor-Region. Geboren in Osterholz-Scharmbeck, aufgewachsen in Wallhöfen, nach dem Abitur 18 Jahre bei der Kreisverwaltung, 1996-2001 für die SPD im Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck. 2001 zum Bürgermeister der Samtgemeinde Hambergen gewählt und 2006 (mit 84.9 % !) wiedergewählt, 2008 Gewinner des Bürgermeister-Karaoke bei Bremen Vier („Bernd the voice“).
Seine zweite Karriere als Fußballer gibt mir Gelegenheit, mit einem weiteren Zitat aus dem Osterholzer Kreisblatt zu schließen. Mehr als 43 Jahre ist es her, als es dort über die E-Jugend des TSV Wallhöfen hieß: „Für Tore sorgt in diesem Team immer wieder Bernd Lütjen, auf dessen großes Talent man viele Hoffnungen setzt.“ Dieses Talent führte dann immerhin bis in die Amateuroberliga beim SV Werder, bevor es verletzungsbedingt ruhen musste.
Gute Stimmung auf dem Erntefestwagen „800 Jahre Pennigbüttel“ beim diesjährigen Erntefest in Osterholz … und mit dabei Martina de Wolff mit ihrem Akkordeon. Die stellvertretende Bürgermeisterin Osterholz-Scharmbecks und Ortsvorsteherin der 2.000-Seelen-Ortschaft Pennigbüttel hat mir bei den 999 Gesichtern schon lange gefehlt, weil sie schon viele Jahre sehr aktiv dazu beiträgt, unsere Region liebens- und lebenswert zu gestalten. Danke für’s Mitmachen hier, Martina! „Martina de Wolff“ weiterlesen
Vor knapp drei Jahren haben Izair „Gigi“ Halili und seine bessere Hälfte die Kirchenstraße 3 nach längerem Leerstand wiederbelebt und dort ihr Menada eröffnet. Mir ist dieses Ereignis in sehr guter Erinnerung geblieben, denn sie waren damit eine der treibenden Kräfte, die mir in der zweiten Jahreshälfte 2013 Lichtblicke in OHZ verschafft haben, was die Entwicklung der Innenstadt betrifft. „Izair Halili“ weiterlesen
Beim Familienfest vor 3 Wochen auf der Marktweide traf ich auch Stefan Krüger, Diakon bei der Willehadi-Gemeinde. Er ist auch ein „Zugereister“ wie ich und fast auf den Tag genau so lange in Osterholz-Scharmbeck. Ich erinnere mich noch ganz gut, dass die Einstellung eines Diakons für die Jugendarbeit der Gemeinde 1999 nur mit Hilfe freiwilliger Spenden möglich war. Das damalige Projekt „Jugendaktie“, bei dem sich feiwillige Aktionäre verpflichteten, fünf Jahre lang jeweils 100.-Mark zu spenden, fand überregional große Beachtung. „Stefan Krüger“ weiterlesen
Nach bereits zwei längeren kreativen Pausen machen mir die 999 Gesichter gerade mal wieder richtig Spaß. So kam es, dass ich in den letzten sechs Wochen sage und schreibe 19 Porträts in meine Serie aufnehmen konnte, natürlich ein wenig begünstigt durch den laufenden Wahlkampf zur Kommunalwahl 2016. Auf ein Mal nahte die Zahl 100, von mir selbst zunächst gar nicht wahrgenommen. Bis mich Maren bei Facebook aufmerksam machte und sich darauf hin eine kleine Diskussion entspann, wer wohl das 100. Gesicht beisteuern könnte. Einige Ideen musste ich gleich wieder verwerfen, ein Normalsterblicher kann im Vergleich mit den ersten 99 Gesichtern weder hübscher noch netter oder wichtiger sein (und Penélope und Johnny haben auf meine Mail nicht geantwortet 🙂 ). Eine(n) Hundertjährige(n) kenne ich nicht und eine(n) Hunderttägige(n) auch nicht.
Bis unser Mitbewohner Paul die zündende Idee hatte: „Katzen gehen im Internet immer“ … sprach’s und hüpfte mir vor das Objektiv. Danke Paul!
Letzter Samstag war ein ersichtlich guter Tag für meine 999 Gesichter. Auch das 99. Gesicht meiner Serie ist aus Osterholz-Scharmbeck nicht wegzudenken. Es gehört zu Edeltraud Heins, die im nächsten Jahr das 35-jährige Bestehen ihrer Boutique Kai feiert. Mit 32 Jahren gründete sie das Geschäft mit dem Namen ihres Sohnes zunächst in der Bahnhofstr. 103, zog 1995 in das seinerzeit neu errichteten Gebäude Bahnhofstr. 76 und 2000 schließlich in das heutige Domizil in der Marktstr. 9. Mit großem Engagement bietet sie dort „Mode für die sinnlich gerundete Frau“ in Größe 38 bis 52 an und trägt mit Modenschauen, Ausstellungen, Lesungen und engagierter Beteiligung an vielerlei Bemühungen zur vorteilhaften Innenstadt-Entwicklung mittlerweile Jahrzehnte dazu bei, unserer Region ein Gesicht zu geben. Danke dafür und für’s Mitmachen, Edeltraud!
Mit Marcus Oberstedt ist mir gestern ein weiterer Wunschkandidat vor die Linse geraten. Sein Gesicht ist aus der Region nicht mehr wegzudenken, spätestens seit der seinerzeit 34-Jährige bei der Landratswahl 2013 mit überaus respektablen 33.7 % die zweitmeisten Stimmen holte. Marcus ist für die CDU seit 2006 im Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck und seit 2011 im Kreistag des Landkreises, bei der Kommunalwahl am 11. September kandidiert er wieder für beide Gremien. „Marcus Oberstedt“ weiterlesen
Gestern war auch die CDU mit einem Wahlkampf-Stand auf dem Scharmbecker Markt vertreten. Was mir erstens zu einem Stück Butterkuchen und zweitens zu zwei Porträts langgehegter Wunschkandidaten für meine 999 Gesichter verhalf. Zunächst einmal von Michael Rolf-Pissarczyk, der dem Stadtrat von Osterholz-Scharmbeck seit 20 Jahren angehört und Vorsitzender der CDU-Fraktion ist. Er kandidiert bei der Kommunalwahl am 11. September auf Platz 1 der CDU-Liste für den Wahlbereich 1 wieder für den Stadtrat. „Michael Rolf-Pissarczyk“ weiterlesen
Bereits im vergangenen Jahr traf ich Abdelhafid Catruat beim Familienfest in der Drosselstraße, genauso wie in diesem Jahr auf der Marktweide. Er führte durch das Programm, rappte, spielte Schlagzeug und hielt Akteure und Gäste stets bei guter Laune. Abdelhafid arbeitet bei der städtischen Jugendarbeit im Jugendhaus Pumpelberg, das diese Feste in Kooperation mit Quartiers-Bewohnern, der Polizei und Schulen aus Osterholz-Scharmbeck jetzt zum 6. Mal veranstaltet hat.
Wilfried Grieme, bis 2015 Leiter des Polizeikommissariats Osterholz und einer der Motoren des beispielhaften Integrationsprojektes rund um das Quartier Drosselstraße, bezeichnete Abdelhafids Einstellung am Jugendhaus rückblickend mal als „Volltreffer“, er verfüge über einen guten Draht zu den Jugendlichen. Kann ich gut nachvollziehen, und dieser gute Draht kommt wohl nicht von ungefähr: in seiner langjährigen Heimat Bremen-Tenever engagiert sich Abdelhafid seit vielen Jahren, derzeit u. a. als Koordinator der Interkulturellen Gartengemeinschaft Tenever.
Auf jeden Fall ein schöner Neuanfang nach über einem Jahr Pause bei den 999 Gesichtern: Seit geraumer Zeit belebt Sarah Dudek die mir liebgewordene Truppe unserer After-Work-Lounge am Scharmbecker Markt mit ihrem jugendlichen Charme. Den Fotografen müsste ich eigentlich sehr loben, dass er diesen Charme so treffend eingefangen hat 🙂 . Mach ich natürlich nicht, tut man ja nicht. Aber ich freue mich, das Sarah das Bild gleich für ihr Chat-Profil verwendet hat, sie mag’s offenbar auch. Danke, Sarah!
After all, there is something extraordinary about the Worpsweder Himmel, isn’t it Jamie?
An ihrem vorletzten Tag in Osterholz-Scharmbeck haben wir es neben aller Ahnenforschung auch noch an die Hamme geschafft. Während wir bei Neu Helgoland noch ein wenig an der Hamme spazierten, plauderte ich mit Jamie Davidson über die verschiedenen Theorien zum Begriff des Worpsweder Himmels. Was angesichts grauer Wolken und vorübergehenden Nieselregens zunächst recht theoretisch blieb, dann aber in Ansätzen doch nachvollziehbar wurde. Jamie und Bob legten auf ihrer Europa-Rundreise einen 4-tägigen Stopp in Osterholz-Scharmbeck ein, um die hiesigen Wurzeln der Familie (früher Davidsohn) zu erforschen.
We had some very pleasant and interesting days with both of you, Jamie and Bob. Thank you for your visit! And thank you again for modeling, Jamie … that’s how celebrities feel like 😉
Letzte Woche hatten wir Besuch aus Übersee, wie man so schön sagt. Netten und interessanten Besuch, der eine ganze Menge mit teufelsmoor.eu zu tun hat. Das Porträt von Bob Davidson aus Gulf Shores in Alabama zeigt ihn auf dem Jüdischen Friedhof Osterholz-Scharmbecks vor den Gräbern seiner Urgroßeltern Jeanette und Isaac Davidsohn.
Bob schrieb mich vor mehr als zwei Jahren an, weil er von seinem entfernten Cousin Jonathan Strauß im Zuge gemeinsamer Bemühungen um die Erforschung ihrer Familiengeschichte auf diese Webseiten aufmerksam gemacht worden war. Bob und Jon sind Nachfahren der Kaufmannsfamilie Davidsohn, die bis zum 2. Weltkrieg eine bedeutende Rolle in Osterholz-Scharmbeck gespielt hat.
Wir tauschten zunächst einige Höflichkeiten und später viele Informationen und Fotografien aus, die Bobs Verständnis seiner Familiengeschichte und mein Bild der jüdischen Geschichte des Ortes immer detaillierter werden ließen. Im Laufe der Zeit reifte dann Bobs Entschluss, gemeinsam mit seiner Frau Jamie einen Trip nach Europa zu planen und sich dort auf die Spuren seiner Vorfahren zu begeben. Über Paris, Basel, Düsseldorf und Dülmen führte diese Reise sie schließlich nach Osterholz-Scharmbeck. Bürgermeister Martin Wagener begrüßte die beiden am Montag offiziell in OHZ und am Nachmittag fanden sich dann eine Reihe „virtuell Bekannter“ im Cafe der St. Marienkirche ein, um bei Butterkuchen, Torte und Kaffee erste persönliche Kontakte mit Jamie und Bob zu knüpfen. Ilse Schröder und Reelf Menkhoff hatten sogar Zeitzeuginnen einladen können, die in den 1930er-Jahren enge Kontakte mit den letzten am Ort lebenden Davidsohns gepflegt hatten und davon berichten konnten. Die Berichterstattung in der Zeitung führte zu weiteren Begegnungen, Berichten und Erinnerungsstücken.
Als die Davidsons am Donnerstag gen Worpswede und Bremerhaven aufbrachen, hatten sie eine Reihe interessanter Begegnungen und Gepräche hinter sich. Have a safe journey back to Alabama, it was very nice to have you here, Bob!
Wer eine Kerze in der Hand hat, signalisiert: Ich habe keine Hand frei, um Steine zu werfen.
Prof. Waldemar Otto aus Worpswede zitiert den ehemaligen Leipziger Pfarrer und Mitinitiator der Montagsgebete Christian Führer, als er uns vor den Transparente schwingenden Arbeitsmodellen seinen Entwurf für das Freiheits- und Einheitsdenkmal auf der Schlossfreiheit in Berlin seine Absichten erläutert. Die Proteste in Leipzig und Berlin spielen eine große Rolle, Gewaltlosigkeit ist ihm ein wichtiger Aspekt.
Nach langer Pause für die 999 Gesichter hatte ich am Samstag das große Vergnügen, einen schon lange geplanten Besuch mit der Kamera abstatten zu dürfen. Und nicht nur der Besuch selbst, sondern auch der darauf folgende Sonntag der Recherche hat mich beeindruckt und bereichert. Nur mal ein Beispiel: ich blättere auf den Seiten der Hermitage in St. Petersburg, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Was steht dort im Room of European Art of the 20th Century, unter einem Dach mit Werken von Michelangelo, Rodin, da Vinci, Rembrandt, Goya und dergleichen?
Der Mann im November steht da, geschaffen von Waldemar Otto, schlichtweg einem der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer. Und wer es so schnell nicht in die Hermitage schafft, hat in zahlreichen deutschen Städten und auch im Ausland gute Chancen, seine Skulpturen auf öffentlichen Plätzen und in Gebäuden zu sehen: Berlin, Bremen, Bremerhaven, Duisburg, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Lübeck, Osnabrück, Rostock oder Chicago, Hahnville und Indiana in den USA. Oder auch diesseits des Tellerrandes den Neptunbrunnen auf dem Bremer Domshof, den Christopherusbrunnen an der Osterholzer Klosterkirche, den Bacchusbrunnen an der Großen Kunstschau in Worpswede oder Bulle & Bär vor der Kreissparkasse in OHZ.
Aber viel mehr noch als die internationalen Anerkennung haben mich die Präsenz und Anteilnahme beeindruckt, die Otto ausstrahlt. Viele seiner Werke übrigens auch, was mir so nicht bewusst war. Die Werkgruppe Agamemnon und Iphigenie beispielsweise, 2002 aus Trauer und Zorn über den unmittelbar bevorstehenden Irakkrieg mit einer Skulptur des Agamemnon initiiert, als dunkles und bedrohliches Symbol der Machtgier. Über viele Jahre bis 2011 fortgeführt mit mehreren Instanzen der Iphigenie als weiterer Hauptfigur. Die in der griechischen Mythologie für günstige Winde geopferte Tochter steht und liegt für Menschlichkeit, Sehnsucht und Verzweiflung als Gegenpole zur Machbesessenheit des Vaters.
Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau bei Lodz geboren. Er studierte Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er mit Unterbrechungen bis 1972 lebte. 1973 trat er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung (heute Hochschule für Künste) in Bremen an und lebt jetzt seit über 35 Jahren in Worpswede.
Detlef Gödicke aka accordioso, aufgenommen am vergangenen Sonntagmorgen auf Gut Sandbeck. Detlef (Musik) und ich (Fotos) hatten das Vergnügen, die erste Teilstrecke der Winterfahrt ins Teufelsmoor zu gestalten. So ganz nebenbei hat er dabei meine über Jahrzehnte gepflegten Vorurteile über Ziehharmonikas zunichte gemacht.
Weil er tatsächlich genau das tut, was er auf seiner Webseite verspricht:
Gehobene Unterhaltungsmusik … immer mit dem richtigen Gespür für die Situation, nie anmaßend, immer auf der Höhe des Publikums, vordergründig und dennoch im Hintergrund, säuselnd, schmeichelnd, gepflegt und anmutig.
Jetzt habe ich bestimmt irgendwas vergessen … ach ja, „Weites Land“ produziert und vertont er auch. Kein Wunder, dass ihm die Vertonung der Teufelsmoorbilder so leicht von der Hand ging.
Am letzten Montag haben wir anlässlich der Premiere der Offenen Ateliers OHZ auch deren Hauptorganisatorin Gabi Tausendpfund in Buschhausen besucht, wo sie mit Ekke Dahle, Helmut von Kotzebue und Rotraud Schmitter Einblicke in ihre Arbeit gab. Frau Tausendpfund ist Vorsitzende des Kunstvereins Osterholz und 2-fache Preisträgerin des Publikumspreises des Kunstpreises (Landkreis Osterholz).
Ihre Installation „Nicht vorüber“, mit der sie diesen Preis 2008 gewann, hat mich seinerzeit in der Großen Kunstschau in Worpswede mächtig beeindruckt. In 36 Bildern und einem dazugehörigen Künstlerbuch zeigt sie viele Facetten des damaligen Wettbewerbsmottos „Heimat“ so nachdrücklich und anrührend, dass mir fast Tränen in den Augen standen. Viele der Skizzen und Interview-Schnippsel hatten naturgemäß einen sehr unmittelbaren und persönlichen Bezug zur hiesigen Region, der Gabi Tausendpfund auf diese Weise ein sehr menschliches Gesicht gegeben hat. Anhand des damals von J. Hartje gedrehten Interviews (bei youtube) kann man das ein wenig nachvollziehen. Ich jedenfalls bin auch deshalb sehr dankbar, Frau Tausendpfund, dass ich Sie bei den 999 Gesichtern zeigen darf!
Interessierten vermittelt Gabi Tausendpfunds Webseite einen ersten Einblick in ihr Schaffen, außerdem sind einige ihrer Werke verschiedener Stile und Schaffensperioden bis zum 3. November 2011 im Atrium der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen (Schwachhauser Heerstr. 26-28) zu sehen.
Maren Arndt vor einem „ihrer“ wunderbaren Bäume. Am Tag der Offenen Ateliers OHZ trafen wir Maren auf Gut Sandbeck, wo sie eine Probe ihrer Fotokunst ausgelegt und ausgehängt hatte und Interessierten einen Einblick in die Verarbeitung digitaler Bilddaten am PC gab.
Über Marens Arbeiten habe ich hier 2007 und 2008 schon einmal berichtet und dabei auf ihre wunderbaren Fotos aus der Teufelsmoorregion hingewiesen. Regelmäßige Leser des Osterholzer Kreisblattes kennen und erkennen ihre Landschaftsaufnahmen seit vielen Jahren, in letzter Zeit insbesondere ihre Insekten und Wildblumen. In unzähligen Ausstellungen und Veröffentlichungen hat sie dazu beigetragen, dem Teufelsmoor die ihm zustehende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Einen sehr guten Einblick erhält man auf ihrer Webseite und in dem Buch „Im Teufelsmoor“ mit Marens Bildern und historischen Texten von Johann Georg Kohl.
Ich danke dir, Maren, für’s Mitmachen bei den 999 Gesichtern!
Wer angesichts meiner Kunst etwas fühlt, ist mir auf der Spur. Kunst ist nicht an Raum und Zeit gebunden, an keine Moral, an keine Konvention. Sie geht von einem Ort aus, den es gibt, und sucht einen anderen Ort, der in uns selbst ist. Sie umkreist unser Innen.
Nur so viel: meine Kunst ist ein Geheimnis. Was immer wir darüber sagen, wie immer wir es lüften wollen, wie immer wir es teilen – es bleibt eines. Es hat die Qualität von Animation, von Einkehr und einem unendlichen Weg. (Hans-Jürgen Wormeck – zitiert aus seinem Blog)
Der Künstler und Kunstpädagoge Hans-Jürgen Wormeck ist ein „Querdenker, Poet, Forscher und Spieler“, wenn man seiner Biografie bei kuenstlergruppe.de glauben darf. Und ich bin geneigt, das zu tun. Gestern war er unsere erste Anlaufstation bei der Premiere der Offenen Ateliers 2011 in OHZ und ich war mehr als beeindruckt. Hauptsächlich von seiner Präsenz und Verbindlichkeit, und gerade das fand ich bemerkenswert. Zweifellos auch seine in rauhen Mengen im Haus verstreuten Kunstwerke, na klar. Ganz besonders aber deren Schöpfer, der uns um sie herum und durch sie hindurch führte. Und der mit seinen 70 Jahren mit leuchtenden Augen von seinen jüngsten Erlebnissen als Rakubrenner berichtete. Ich hoffe, ich darf das mit dem Alter überhaupt schreiben, aber er schreibt es schließlich selbst so ins Internet, auf seinem Blog und seiner Homepage.
Dankeschön, Herr Wormeck, für die interessante und kurzweilige Führung durch Ihr Reich. Und für’s Mitmachen bei den 999 Gesichtern!