Am 1. Oktober 1969 übernahmen die 1845 gegründeten und seit 1916 unter dem Namen FAUN firmierenden Fahrzeugwerke Ansbach und Nürnberg AG die Werkshallen am Bahnhof Osterholz-Scharmbeck. Am 1. März 2002 zog die Fa. FAUN Umwelttechnik GmbH & Co KG mit 350 Mitarbeitern in das neue und “weltweit modernste Produktionswerk für Abfallsammelfahrzeuge” im Orstteil Heilshorn. Quelle: FAUN-Webseite
[Standort]
Büssing-Werke
1961 erwarben die Braunschweiger LKW-Bauer Büssing die ehemaligen Frerichs-Werke aus der Konkursmasse der Borgward-Werke und wurden damit der größte LKW-Produzent in Europa. Quelle: Die Büssing Automobilwerke in Braunschweig
1962-68 erwarb die Salzgitter AG die Aktien der Büssing AG. Mit dem Ende des „Wirtschaftswunders“ erlebt Fa. Büssing ab 1963 einen kontinuierlichen Umsatzrückgang. 1965-69 wurde mit der BS-Serie die letzte neue Modellreihe vorgestellt und gefertigt, die ersten Büssing-LKW mit „kantigem“ Führerhaus. 1968 schied die Fam. Büssing endgültig aus dem ehemaligen Familienunternehmen aus, von 1968 bis 1971 wurde die Aktienmehrheit des Unternehmens schrittweise von der Fa. MAN übernommen. Seit 1972 wurden die Fahrzeuge als MAN-Büssing gebaut, aber bereits nur noch als „Marke: MAN“ in den Fahrzeugpapieren geführt. Das Werk in Osterholz-Scharmbeck wurde bereits 1969 an die Faun-Werke verkauft.
[Ehemaliger Standort]
Bahnhofstr. 43/45
Früher Bahnhofstr. 351 (und fraglich Bahnhofstr. 337).
1864 baute der Gärtner Teltow in unmittelbarer Bahnhofsnähe sein Haus. Dr. Adolf Schmidt machte hier 1894 seine Praxis auf, die er dann 1903 in sein neues Haus in der Bahnhofstr. 96 verlegte.
1895 übernahm der Gärtnermeister Wilhelm Albrecht das Geschäft von Gärtner Teltow. Albrecht erreichte 1902 den 1. Platz bei einer Ausstellung des Garten- und Gemüsebauvereins. Im Haus Nr. 337 des Fotografen Carl Stüben (später Bahnhofstr. 45) machte sich 1902 der Zahntechniker Adolf Degen selbständig. 1924 machte der Ingenieur Ernst Markus in Nr. 43 einen Großhandel für Elektrotechnikbedarf auf. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, 2004)
1969 erwarb die Kreissparkasse das Grundstück der ehemaligen Gärtnerei Albrecht und die Fa. Stehnke begann nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Prof. Dußmann mit dem Bau einer neuen Hauptstelle, die 1972 eingeweiht wurde. 1988 kam Raumnot auf, so dass die Kreissparkasse zunächst einen kompletten Neubau auf dem gegenüberliegenden Meyerhoff-Gelände zwischen Klosterkamp und Bahnlinie plante. Der Stadtrat hatte daraufhin im November 1988 bereits beschlossen, wegen Platznot mit dem Rathaus ca. 1992/93 in das Sparkassengebäude zu ziehen. Es kam aber anders: 1992 entschloss sich die Kreissparkasse für einen Anbau zum derzeitigen Gebäude anstatt eines Neubaus. Der „Rathausvertrag“ platzte. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
Im Oktober 1997 wurde das Gebäude nach umfangreichen An- und Umbauten wieder eröffnet. Eine Attraktion stellte das in dieser Art in Europa einmalige Aquarium mit einer Höhe von 6.70 m und einem Durchmesser von 2.50 m im Hauptschalterraum dar. 1998 wurde vor dem Gebäude die Skulptur „Bulle und Bär“ des renommierten Worpsweder Bildhauers Prof. Waldemar Otto eingeweiht. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)