Menckeschule

Die 1868 eingeweihte und 1928 nach ihrem Stifter benannte Grundschule Menckeschule des ehemaligen Fleckens Scharmbeck (heute Osterholz-Scharmbeck) bietet verlässliche Öffnungszeiten für alle Jahrgänge. Seit 2006 gehört auch der Schulkindergarten Lindenstraße zur Menckeschule.

Als Mitglied im Kooperationsverbund Hochbegabtenförderung fördert die Grundschule Menckeschule besonders begabte Kinder in den Bereichen Naturwissenschaften, Sprache und Theater. 1993 wurde ein Verein zur Förderung der Menckeschule gegründet.

Geschichte

Bereits um 1860 war die erst 1824 errichtete Schule des Fleckens Scharmbeck (heute Marktstraße 7) chronisch überfüllt, so dass Schulklassen ausgelagert werden mussten. Der in der Scharmbecker Koppelstraße geborene und in Berlin zu Wohlstand gekommene Johann Mencke entschloss sich bei einem Weihnachtsbesuch im Jahr 1864, dem Flecken Scharmbeck eine neue Schule zu stiften, die „ansehnlichen Eindruck“ hinterlassen sollte. Auf seine Initiative erwarb die Gemeinde das Gelände an der Teichstraße, wo das gerade erst errichtete Haus des Schuhmachermeisters Martin Heilshorn abgebrochen und an der Bahnhofstr. (später Nr. 52) neu errichtet werden musste. Mencke stiftete insgesamt 7.000 Reichsthaler, von denen 2.500 für den Grundstückskauf benötigt wurden. Das Schulhaus mit 6 Klassenzimmern und einer Wohnung für den Hauptlehrer J. Bremer wurde von Baumeister Friedrich Steeneck erbaut und am 4. November 1868 feierlich eingeweiht.

1904 wurde in den Räumen der Schule die Kaufmännische Fortbildungsschule gegründet, die auch von Rektor Lodders geleitet wurde. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. I, R. Meenkhoff, 2004)

Anlässlich ihres 60. Geburtstages erhielt die Scharmbecker Volksschule am 4. November 1928 den Namen Menckeschule.
(Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1 und J. Segelken: Heimatbuch – 1938)

Schulleiterinnen und Schulleiter
1868 erfolgte die Schlüsselübergabe an den ältesten Schulvorsteher Schlichtermann.
1897-1904 Fritz H. Lüdemann (1904 mit 59 J. verstorben)
1904-1922 Ernst Lodders (von der Mittelschule in Stade, 1922 verstorben)
1923-1947 Wilhelm Vagts
1947- Dr. Walter Stache
2009 Gudula Thurm-Meyer (komm.)

Mencke, Johann

Johann Mencke
Johann Mencke
aus Segelken J (1938) Heimatbuch

Johann Mencke (1801-1877) war Stifter der heutigen Menckeschule und Ehrenbürger von Scharmbeck.

Mencke wurde am 18. Januar 1801 in der Koppelstraße geboren, wo sein Vater eine Kolonialwarenhandlung und Landwirtschaft betrieb. Johann besuchte bis zum 14. Lebensjahr die hiesige Hauptschule und erlernte dann in Bremen das Tischlerhandwerk. Als Geselle ging er nach Berlin und gründete dort später mit seinem Freund in der Leipziger Straße die Möbelfabrik Spinn & Mencke, aus der er 1860 ausschied.

Gerhard Mencke baute 1840 sein 1823 erbautes Haus in der Koppelstraße 192 (später Nr. 40) zum Gasthof um, 1843 übergab er es an seinen Sohn Nicolaus (bis 1884). 1884 übernahm die Familie Stege das ehemalige Gasthaus.

Anlässlich eines Weihnachtsbesuches 1864 entschloss sich der wohlhabende Rentier Johann Mencke, dem Flecken Scharmbeck eine neue Schule zu stiften, die „ansehnlichen Eindruck“ hinterlassen solle. Auf seine Initiative erwarb die Gemeinde das Gelände an der Teichstraße, wo das gerade erst errichtete Haus des Schuhmachermeisters Martin Heilshorn abgebrochen und an der Bahnhofstr. (später Nr. 52) neu errichtet werden musste. Mencke stiftete insgesamt 7.000 Reichsthaler, von denen 2.500 für den Grundstückskauf benötigt wurden. Das Schulhaus mit 6 Klassenzimmern und einer Wohnung für den Hauptlehrer J. Bremer wurde von Baumeister Friedrich Steeneck erbaut und am 4. November 1868 feierlich eingeweiht. Anlässlich der Einweihung wurde Mencke zum Ehrenbürger ernannt, fortan gab ihm die Schützen-Liedertafel bei jedem Abschied aus seinem Heimatort ein Ständchen. Am 28. März 1877 starb Mencke in Berlin. Die Scharmbecker Volksschule erhielt anlässlich ihres 60. Geburtstages am 4. November 1928 den Namen Menckeschule.
(Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1 und J. Segelken: Heimatbuch – 1938)

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