Im September 2014 haben wir zu viert den Elberadweg von Dresden bis kurz vor Dömitz unter die Räder genommen. Der in Deutschland 840 km lange Elberadweg wird ja sehr gelobt, u. a. ist er von ADFC-Mitgliedern wohl zum 10. Mal in Folge zum Besten gewählt worden. Wir haben mit ca. 440 km gut die Hälfte des Weges in Augenschein genommen und waren sehr angetan.
Allgemeines: Meist wird empfohlen, wegen vorherrschender Nordwestwinde elbaufwärts zu radeln. Als ich davon las, hatten wir die Anreise nach Dresden aber schon gebucht. Und hatten wohl Glück, denn richtig Gegenwind hatten wir nur einen Tag lang. Der allerdings ließ ahnen, dass an dem Tipp was dran ist, weil man oft stundenlang in relativ offenem Gelände unterwegs ist. Der Höhenunterschied entlang der Elbe jedenfalls ist mit weniger als 10 m täglich zu vernachlässigen.
Bei der Vorbereitung und auch während der Fahrt helfen die drei Elberadweg-„Koordinierungsstellen“ Nord/Mitte/Süd in Hitzacker, Magdeburg und Pirna vorbildlich. Sie pflegen die umfangreiche Themenwebseite elberadweg.de (auch als Version für Mobilgeräte und Facebook-Seite) mit allen aktuellen News zu Streckensperrungen und Umleitungen.
Besondere Erwähnung verdient die kostenlose Elberadweg-App für iOS und Android. Sie enthält Kartenmaterial, Streckenbeschreibungen, hunderte von „places of interest“ inkl. Übernachtungsmöglichkeiten und erlaubt während der Fahrt eine problemlose Navigation.
1. Tag: Anreise Osterholz-Scharmbeck – Dresden mit RE und IC für € 143.- (4 Erw. + 4 Räder) eigentlich in knapp 7 Std.. Wir brauchten dank Lokführer-Streik 9 Std., was den geplanten Dresden-Nachmittag leider verkürzt hat. Dafür gab’s € 45.- Verspätungs-Schmerzensgeld von der Bahn, was uns locker die Erstausstattung Kirsch-Bierbowle im Angesicht der Frauenkirche und den Anfang eines dann noch schönen Abends einbrachte. Gut geschlafen in der Bülow-Residenz.
2. Tag: Dresden – Mühlberg 83 km. Die ersten 35 km flussabwärts von Dresden sind touristisch ausgesprochen gut erschlossen und auf dem Radweg herrschte zeitweilig fast Gedränge. Man radelt durch eines der kleinsten deutschen Weinbaugebiete und freut sich über vielfältige Einkehrgelegenheiten. Mühlberg mit seinen 4.000 Einw. ist kleiner als gedacht, erfreulich engagiert gab sich die Herberge Alte Meisterey.
3. Tag: Mühlberg – Lutherstadt Wittenberg 87 km Radweg + 17 km Bahnfahrt von Elster bis Wittenberg, um die gute Laune nicht zu riskieren. In Wittenberg gibt’s erwartungsgemäß viel zu sehen, unser Zimmer in der Alten Canzley lag direkt vis-à-vis der berühmten Thesentür.
4. Tag: Wittenberg – Barby 77 km.
5. Tag: Barby – Tangermünde 63 km Radweg + knapp 40 km Bahnfahrt von Prödel bis Burg. Auf Empfehlung von Freunden hatten wir uns zur Umgehung Magdeburgs entschlossen, um die industriell geprägte Einfahrt in die ansonsten sicherlich sehenswerte Stadt zu ersparen. So schafften wir es entspannt bis Tangermünde, was sich als touristisch gut erschlossenes schmuckes Städtchen entpuppte.
6. Tag: Tangermünde – Wittenberge 78 km. Dort am Abend das Highlight unserer Tour: Strandcocktail, Abendessen und Übernachtung in den liebevoll und sehr stylish sanierten Gebäuden der Alten Ölmühle. Wir hatten vormittags Glück, die letzten beiden Doppelzimmer zu erhalten, hier scheint rechtzeitige Reservierung ratsam!
7. Tag: Wittenberge-Salzwedel 72 km und Bahnfahrt Salzwedel – Osterholz-Scharmbeck in 3:42 Std. mit RE, Heidesprinter und NWB für € 88.- (4 Erw. „Quer-durchs-Land“ und 4 Räder).
Toller Bericht – bin gerade zurück von meiner Tour
Grüße aus 27721
🙂 … viele Grüße zurück!
***** Sterne lieber Jürgen – prima Tourguide und Bericht!
Ciao 😉 Marcus
🙂