Das ehemalige Bahnhofshotel, heute Gaststätte Rumpelstilzchen (Tel. 04791 – 4454) in einem geschichtsträchtigen Gebäude direkt am Bahnhof (früher Korenweg und Bahnhofstr. 353).
1861 errichtete der Ölmühlenbesitzer Justus Meyer hier ein kleines Fachwerkhaus zunächst als Sägerei und Holzlager. Um für die Konzession als Gastwirtschaft eine ausreichende Raumhöhe zu erhalten, wurde der spätere Schankraum ausgeschachtet, was ihm zu seinem späteren Spitznamen „Verbrecherkeller“ verhalf. Später wurde das 2-stöckige Haus mit Restaurant, Fremdenzimmern und Saal angebaut, in den 1870er-Jahren wurden dahinter die Linden angepflanzt, um einen Sommergarten zu schaffen. Quelle: J. Segelken Osterholz-Scharmbecker Heimatbuch 1967. Verl. H. Saade, 1967.
1925 verpachtete der Besitzer Emil Meyer das Hotel an Fritz Pröppel aus Achim. (Quelle: R. Menkhoff: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Band 1, 2004)
1940 übernahm Emil Mehlhose die Bahnhofsgaststätte vom verstorbenen Georg Meyer. 1942 mietete der Reichsarbeitsdienst das Hotel, um dort den RAD-Gruppenstab unterzubringen. 1954 zog die Kreissparkasse wegen Umbau- und Erweiterungsarbeiten vorübergehend in das Bahnhofshotel. 1968 eröffneten Hans-Günter Weinrich und seine Frau die Bahnhofsgaststätte wieder, 1976 übergaben Klara und Georg Meyer die Gaststätte an Margitta und Bernhard Heller. (Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
In den 80er-Jahren beherbergte das Gebäude den Deutsch-Amerikanischen-Klub, bevor es 1986 etwa ein Jahr leer stand. 1987 wurde die noch heute hier ansässige Gaststätte Rumpelstilzchen von einer damals 6-köpfigen Pächtergemeinschaft eröffnet, von der seit 1993 Ulrike Büntemeyer (bis 2011) und die Brüder Rolf und Uwe Kortjohann übrig blieben. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 22.10.2011)
Die Immobilie ist weiterhin in Familienbesitz. Nach dem Bauherrn Justus Meyer fiel sie zunächst an seinen Sohn Emil und dann dessen Sohn Georg. Dessen Tochter Christel Meyer vererbte es 2006 an ihren Mann Jürgen und ihre Söhne Carsten und Christian Meyer. (Quelle: Osterholzer Kreisblatt 22.10.2011)