Teufelsmoor

Teufelsmoor
Teufelsmoor
Der Begriff „Teufelsmoor“ ist mehrdeutig. Meist ist eine Landschaft in Niedersachsen gemeint, die einen großen Teil der Hammeniederung nördlich von Bremen umfasst. Eine verbindliche Grenzdefinition gibt es nicht, Größenangaben schwanken zwischen 20 x 20 km und einer Fläche von 500-600 km². Dieses „Teufelsmoor im erweiterten Sinn“ ist als Kulturland Teufelsmoor oder Erlebnis Teufelsmoor zu einem Symbol für die natur- und kulturorientierten Bemühungen um eine Stärkung des Tourismus in der Region geworden. Wohldefiniert hingegen ist Teufelsmoor (damals Düwelsmoor) als Name einer kleinen Ortschaft, die im 14. Jh. erstmals dokumentiert und heute ein Teil der Stadt Osterholz-Scharmbeck ist.

Teufelsmoor im engeren Sinn

Die Ortschaft Teufelsmoor bildet den Kern des „Teufelsmoores im engeren Sinne“. Dabei handelt es sich um einen Hochmoorkomplex nördlich der Teufelsmoorstraße mit dem Günnemoor, den Randmooren am Torfkanal, dem Niedersandhauser Moor, dem Hamberger Moor und dem Oenersmoor. Dazu gehören auch die Niederungen zwischen den Hochmoorbereichen, insbesondere die Beek-Niederung.

Teufelsmoor im weiteren Sinn

Teufelsmoor
Wollgras und Birken am Moorsee in Hambergen
Erst im Laufe des 19. Jh. wurde Teufelsmoor zum Oberbegriff für die nur vage zusammenhängenden Moorflächen der Region, die noch heute als eines der größten zusammenhängenden Moorgebiete Norddeutschlands bezeichnet werden. Tatsächlich jedoch existiert das ursprüngliche Regenmoor oder ombotrophe Moor nach jahrhundertelanger Entwässerung und landwirtschaftlicher Nutzung kaum noch. Im Huvenhoopsmoor bei Gnarrenburg, dem nördlichen Ausläufer des Teufelsmoors, kann im Naturschutzgebiet einer der wenigen Reste intakten Moores in Augenschein genommen werden. Dazu gehört auch eines der letzten großen, natürlichen Moorgewässer in Niedersachsen, der ca. 30 ha große Huvenhoopsee.

Der heutige hochdeutsche Name Teufelsmoor ergab sich aus dem plattdeutschen Duvelsmoor, zu dem sich duves Moor (hochdeutsch: taubes, unfruchtbares Land) im Sprachgebrauch gewandelt hatte. Teufel waren dabei nicht im Spiel, im Grunde ist die heutige Bezeichnung nur Folge eines Übersetzungsfehlers.

Worpswede

Neben landschaftlicher Merkmale hat das Teufelsmoor mit der Künstlerkolonie Worpswede eine kulturelle Attraktion von weit überregionaler Bedeutung aufzuweisen. Im ausgehenden 19. Jh. ließen sich hier am Weyerberg eine Reihe namhafter deutscher Im- und Expressionisten nieder, unter ihnen Fritz Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler und Paula Modersohn-Becker.

Ich habe Mitleid mit diesem schönen Stück Erde, seine Bewohner wissen nicht, wie schön es ist. Man sagt es ihnen, sie verstehen es nicht. (Paula Modersohn-Becker, 1897)

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