Der Landkreis Osterholz (Webseite) mit einer Fläche von 650.73 km² und (am 31.12.2015) 113.579 Einwohnern liegt in Niedersachsen unmittelbar nördlich der Hansestadt Bremen. Im Jahr 2010 feierte er seinen 125. Geburtstag.
Nach Annektion des Königreichs Hannover durch Preußen im Jahr 1866 (nach der Schlacht bei Langensalza) entstand bereits am 1. Oktober 1867 -zunächst aber nur hinsichtlich der Steuerverwaltung und des Militärwesens- aus den ehemals hannöverschen Ämtern Osterholz, Blumenthal und Lilienthal der Kreis Osterholz. Eigenständiger Verwaltungsbezirk wurde der Kreis am 1. April 1885 mit Inkrafttreten der preußischen Gebietsreform. Er umfasste die vorherigen Ämter Osterholz und Lilienthal, während Blumenthal mit Teilen des Amtes Hagen den Kreis Blumenthal bildete. (Quelle: Menkhoff)
Geschichte vom Landkreis Osterholz
1932 wurde der Kreis Blumenthal aufgelöst und dem Kreis Osterholz zugeschlagen. 1939 wurden die Gemeinden Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck an die Stadt Bremen abgeben und bei dieser Gelegenheit auch der Kreis in Landkreis Osterholz umbenannt. 1974 gingen im Rahmen der niedersächsischen Kreisreform die Weserinsel Harriersand und das Gebiet Hammelwarder Sand vom Landkreis Wesermarsch sowie die Gemeinden Axstedt und Lübberstedt aus dem Landkreis Wesermünde an den Landkreis Osterholz.
1947 erhielten Landrat und Oberkreisdirektor Aufwandsentschädigungen von je RM 200.- monatlich. 1956 wurde für die Fahrzeuge im Landkreis das Autokennzeichen „OHZ“ eingeführt.
1965 kaufte der Landkreis für DM 556.264.- ein Grundstück im Klosterholz für das neue Verwaltungsgebäude. Zuvor hatte er das Angebot der Stadt ausgeschlagen, deren Rathaus mit 9.000 m² Grundstück als Geschenk anzunehmen. Am 28. Juni 1968 wurde der Neubau im Klosterholz eingeweiht. (Quelle: Menkhoff)
Landräte und Oberkreisdirektoren Landkreis Osterholz
Landräte
1885-1902 Erster Landrat wurde Hermann Nikolaus Franzius, seit 1880 Kreishauptmann
1902-31 Geheimrat Dr. Ferdinand Becker (bis 1903 kommissarisch)
1931-33 Dr. Otto Stegemann, am 18.5.33 nach Hitlers sog. Machtergreifung in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
1933 Freiherr von Hodenberg (19.5.-24.9.)
1933 Nottbohm (25.9-31.12.)
1933-36 Dr. Lampe (lt. Stadtchronik bis 1934 kommissarisch, lt. Segelkens „Heimatbuch“ von 1967 erst ab 3.1.34)
1936-39 Dr. Ernst Ender (lt. Stadtchronik bis 1939, lt. Segelkens „Heimatbuch“ von 1967 nur bis 1938)
1938-39 Düsing (nur lt. Segelkens „Heimatbuch“ von 1967, fehlt in der Stadtchronik)
1939-40 Dr. Waldemar Becker
1940-41 Theo Mahler (nur lt. Stadtchronik, fehlt in Segelkens „Heimatbuch“ von 1967)
1941-45 Dr. Waldemar Becker
1945-46 August Lange (SPD) als erster Nachkriegs-Landrat, von den US-amerikanischen Besatzern eingesetzt. Nach seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen am 20.3.46
1946 Louis Biester aus Teufelsmoor, einstimmig gewählt.
1946-1948 Wilhelm Ahrens (DP)
1948-1964 Christian Evers (DP bzw. Deutscher Wahlblock)
1964-68 Hinrich Winters
1968-72 Albert Reiners (CDU)
1972-81 Walter Schlüter (SPD)
1981-91 Heinz Blanke (CDU)
1991-2004 Ludwig Wätjen (SPD)
(Quelle: Chronik von Osterholz-Scharmbeck Bd. II, R. Meenkhoff, 2009)
2004-2013 Dr. Jörg Mielke (parteilos, für die SPD), erstmals nach der 1996 für Niedersachsen beschlossenen sog. eingleisigen Kommunalverfassung als Repräsentant und oberster Verwaltungsbeamter (vormals Oberkreisdirektor) von den Bürgern bis 2011 direkt gewählt.
2013- Bernd Lütjen (SPD)
Oberkreisdirektoren
Nachdem der Landkreis im Oktober 1946 von der amerikanischen zur britischen Besatzungszone wechselte, wurde hier die mehr englischen Verhältnissen entsprechende Kommunalverfassung eingeführt, die einen vom Kreistag gewählten ehrenamtlichen Landrat und einen zusätzlichen hauptamtlichen Oberkreisdirektor mit längerer Amtszeit vorsah. Bei uns wurde diese „Zweigleisigkeit“ bis 2004 aufrechterhalten.
1946 Heinrich Horstmann, eingesetzt von den britischen Besatzungskräften.
1947-53 Dr. Otto Stegemann
1954 Hermann Brünjes (kommissarisch)
1954-74 Jasper-Wilhelm Gottschalk
1974-2004 Hans-Dieter von Friedrichs