Worpswede

Kunsthalle Worpswede
Kunsthalle Worpswede
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Worpswede ist eine Gemeinde im Landkreis Osterholz in Niedersachsen und liegt an der Hamme mitten im Teufelsmoor. Zur Einheitsgemeinde Worpswede mit knapp 9.500 Einwohnern gehören heute auch die früher eigenständigen Gemeinden Waakhausen, Überhamm, Schlußdorf, Mevenstedt, Neu Sankt Jürgen, Hüttenbusch und Ostersode. Das ehemalige Dorf Worpswede selbst liegt am Weyerberg, der mit einer Höhe von 54 m aus der sonst sehr flachen Umgebung der Flussniederungen von Hamme und Wümme sehr markant herausragt. Erste Besiedelungsspuren stammen aus der Bronzezeit. Als sog. Künstlerdorf mit den Spuren der 1889 gegründeten Künstlerkolonie Worpswede, einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft von Künstlern, hat Worpswede heute eine überregionale Bedeutung als Kulturstätte und Ausflugsort.

Die Künstlerkolonie

1884 wurde die junge Worpswederin Emilie „Mimi“ Stolte (1857-1941) von ihren Eltern zur Tante nach Düsseldorf geschickt, um Haushaltsführung zu lernen. Dort freundete sie sich mit dem Kunststudenten Fritz Mackensen (1866-1953) an, der im Haus der Tante Kost bezog. Der 18-jährige Mackensen folgte Mimis Einladung zu einem Ferienbesuch im Haus ihres Vaters, des Ortsvorstehers und Kaufmanns Carl Otto Ferdinand Stolte (siehe auch Kaufhaus Stolte). Er traf im September 1884 per Kutsche in Worpswede ein, wo ihn das Licht und die Farben sofort begeistert haben sollen.

Drei Jahre lang -zuletzt der Überlieferung zur Folge mehr oder weniger uneingeladen- verbrachte Mackensen seine Akademieferien bei den Stoltes in Worpswede, bevor er sich mit seinen Freunden Otto Modersohn und Hans am Ende bei Behrens in der Bauernreihe einmietete. 1889 gründeten die drei die Künstlerkolonie, Mackensens Freunde Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler von der Düsseldorfer Kunstakademie folgten ihm 1894. In der Kunst lag die Hinwendung zur Natur Ende des 19. Jh. „voll im Trend“, ähnlich wie in Ascona, Murnau oder Hiddensee entwickelte sich Worpswede zu einem Zentrum junger Künstler.

Worpswede heute

2009: Der derzeitige Status als Staatlich anerkannter Erholungsort ist auf Grund der Emissionsbelastung durch den Autoverkehr im Ort und einer relativ geringen Anzahl entsprechend zertifizierter Beherbungsbetriebe aktuell gefährdet. Die Anerkennung als Staatlich anerkannter Ausflugsort durch die Landesbehörden in Hannover wird aber weiterhin eine Öffnung der örtlichen Geschäfte am Sonntag erlauben.

Ab Herbst 2009 bis in das Jahr 2013 sollen mit EU-Fördermitteln für strukturschwache Gebiete umfangreiche Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund sinkender Besucherzahlen seit 1989 (derzeit ca. 280.000 bis 300.000 Tagesgäste und ca. 31.000 Übernachtungsgäste jährlich) soll die Attraktivität für „Kulturtouristen“ gesteigert werden, indem vier zentrale Ausstellungshäuser und das Philine-Vogeler-Haus mit einem Gesamtaufwand von 9 Mio. € (6 Mio. € EU-Förderung und 3 Mio. € Eigenmittel oder Stiftungsgelder) restauriert und konzeptionell verbunden werden. In diesem Rahmen sollen das Philine-Vogeler-Haus als zentrale Anlaufstelle (400.000 €), eine „Orientierungszone“ (150.000 €), das Roselius-Museum (3.3 Mio. €), das Haus am Schluh (1.94 Mio. €), der Barkenhoff (1.1 Mio. €) sowie die Worpsweder Kunsthalle und das Modersohn-Haus (je 250.000 €) nach den Vorgaben eines seit 2005 entwickelten Masterplans gefördert werden. (Quelle: Kurier am Sonntag, 19.4.2009)

Weiterführende Informationen im Internet

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